Halsbandsittiche

  • Erst am 03.04.18 habe ich in Silkes Thread "Ein vielsetiger Star" geschrieben, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Halsbandsittiche in meiner Siedlung die Wärmedämmung als Nistgelegenheit entdecken und gestern war es soweit. Ich schaute aus dem Küchenfenster meiner Eltern und sah, wie ein Halsbandsittich in typischer Manier ein Nest anzusteuern, an einer Häuserwand landete. Da ich die Wand aber nicht von deren Wohnung aus einsehen kann, ging ich runter und schaute nach und in der Tat, ich fand es.


    Ich muß schon sagen, die Elterntiere haben sich einen sehr raffinierten Platz dafür ausgesucht. An der äußersten Ecke des Hauses in Richtung Parkstreifen (also kein Haus gegenüber und durch Bäume ist die Scht auf die Wand eingeschränkt), unmittelbar unter der Verkleidung des Daches (7 Stockwerke). Regen- und fast entdeckungssicher. Keiner schaut da hoch.

    Bevor die Mutter das Nest wieder verließ, schaute sie sich erst einmal genau um und verließ es dann langsam.



    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Hallo Werner,

    da hast du sicherlich recht. Neben der Sachbeschädigung kommt noch ein stimmgewaltiger Lärm hinzu, wenn die Jungen größer werden.
    Ich hatte in den Siebzigern einen im Käfig und war froh ihn dem Tiergehege zu stiften, denen er dann entflogen ist und vielleicht zu den Gründern der heutigen Populationen wurde. Weiß mans ?

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Hausbesitzer finden so etwas tatsächlich nicht lustig. 2016 sorgte so ein Fall hier für Aufregung. Erst gab es diesen Bericht und dann einen, wie das Drama ausging.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Sind zwar schöne Vögel aber als Hausbesitzer kann man so etwas nicht dulden.
    Da sind richtig teure Folgeschäden möglich.

    Während der Brutzeit die Bruthöhle mit Bauschaum zu verschließen hätte allerdings die Justiz auf den Plan rufen müssen.

    Viele Grüße
    Frank

  • Die wurden auch angezeigt, aber ich kann jetzt bei bestem Willen nicht mehr sagen, wie das ausging. In diesem Jahr, an anderer Stelle, wurden kürzlich wieder solche Löcher verschlossen, aber laut Zeitungsbericht sollen sie vorher mit Kameras nachgeschaut haben, ob die Löcher leer sind. Mit so einer Vorgehensweise kann man sich anfreunden.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine II,
    ich habe zwar noch keine eigene Meinung, ob die Anwesenheit der Sittiche gut finden soll oder nicht. Trotzdem finde ich die Vögel total schön und würde sie gern mal selbst sehen.
    Bei Tante Wiki ist zu lesen, dass sie Höhlenbrüter sind, und ich frage mich, ob die Höhle an der Hausmauer von den Vögeln fabriziert wurde oder sie eine vorhandene Beschädigung erweitert haben. Wissentlich Küken mit Bauschaum einzumauern, finde ich ganz schrecklich, das geht gar nicht. Maßnahmen ergreifen, dass sich die Sittiche nicht innerhalb einer Hausmauer ansiedeln können, das ist ok.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    ich weiß, daß sie Höhlenbrüter sind und ich meine, sie nehmen nur bereits vorhandene Höhlen an, zumindest in Bäumen. Wie es bei Wärmedämmungen aussieht, bin ich überfragt. Über die Qualität dieser Wärmedämmung möchte ich mich jetzt lieber nicht äußern. Aber ich weiß, daß da nur eine hauchdünne Schicht Verputz da drüber ist. Womöglich hat ein Sittich mal mit seinen Schnabel dort etwas "gespielt" und stellte fest: Oh, guck mal, wie schnell das kaputt geht" und das Styropor dahinter ist für einen Sittichschnabel gar kein Thema.

    Darüber kann man wirklich diskutieren, ob man die Sittiche dulden soll oder nicht. Denn eigentlich gehören sie nicht hier hin. Aber auf der anderen Seite macht es Spaß, sie zu beobachten und wir hier haben uns längst an sie gewöhnt. Weniger schön ist es nur für die jenigen, die in der Nähe eines ihrer Schlafplätze wohnen. Denn das ist ein Mordslärm, Abend für Abend. Auf der Düsseldorfer Kö wollte man sie vertreiben, weil sie sich tagsüber dort auf den Bäumen aufhalten und die Bänke da drunter unbenutzbar machten. Aber man entschied sich dagegen, weil sie einfach zum Stadtbild gehören. Stattdessen geht jetzt regelmäßig eine Gruppe los uns säubert die Bänke vom Kot.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Auch der hübsche Neozoe ....,Ihr kennt ja meine Meinung !

    Aber ich weiß, daß da nur eine hauchdünne Schicht Verputz da drüber ist.

    Ja ,Sabine und normalerweise geht es unter der dünnen Putzschicht und der darunter liegenden Dämmung auch nicht weich weiter.
    Die werden die geeigneten Stellen wohl durch Abklopfen mit dem Schnabel ermitteln !

    Raffinierte Hunde ,diese Sittiche. :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Aber man entschied sich dagegen, weil sie einfach zum Stadtbild gehören. Stattdessen geht jetzt regelmäßig eine Gruppe los uns säubert die Bänke vom Kot.

    Wenn du mich fragst, liebe Sabine II, ich bin sehr wohl in der Lage zu bezeugen, dass das Stadtbild von Düsseldorf eher von Altbierkneipen als von Halsbandsittichen bestimmt wurde. Das ist aber auch der typische Vogel, der gekauft wurde weil ere wenig kostete und toll aussieht um dann schon bald das weit geöffnete Fenster zur Flucht zu mißbrauchen. Ich habe den geschenkten Kerl in ein kleines Tiergehege abgegeben, wo er gerade mal zwei Wochen lang die Umgebung terrorisierte. Ich nehme mal an, dass dort eine entnervte Pflegekraft ihn zum Freigänger machte resp. werden liess.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Na ja, die ersten freilebenden Halsbandsittiche tauchten 1983 in Düsseldorf auf, laut eines Zeitungsberichts in den 90er Jahren. So Mitte der 90er Jahre habe ich hier den ersten Sittich gesehen. Mittlerweile gibt es allein in Düsseldorf über 1.000 von ihnen. Wenn eine entnervte Pflegekraft ihn freigelassen hätte, wäre das aber lange her und es hätte ein Pärchen müssen.

    Wenn ich eine Stadt besuche, dann achte ich mehr als nur auf die Kneipen. Für mich gehört zu einem Stadtbild auch Grünflächen, sind die Bürgersteige sauber, wie sind die Bewohner, kann man gut einkaufen, essen usw.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Hallo Sabine II,

    ich hatt da zwischen den Zeilen versteckt, dass wohl das Grow der gekauften Halsbandsittiche auf solcher Art und Weise mal schneller und mal zögerlicher an die frische LUft gefunden haben. Und ich nehme auf Grund der bekannten Situation einfach mal an das da mindestens ein Weibchen dabei war. >vermute aber eher mehr<
    Ja das Einstufen einer fremden Stadt sollte wahrkich mehr als nur Kneipen umfassen. Nur mit Düseldorf hast du mich an eine durstige Zeit einnert und mit der K-Bahn fuhr man bequem über Neus nach Düsseldorf. Schön war die Zeit!

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Die Bahn fährt immer noch. Das betone ich nur, weil die Rheinbahn die Fahrstrecken im gesamten Stadtgebiet vor Jahren mal schwer auf den Kopf gestellt hat. Bahnen fuhren danach komplett andere Strecken oder gar nicht mehr, bekamen neue Nummern. Das war schon was.

    Schön war die Zeit? Hör ich da jetzt raus, daß du hier in der Gegend keine Freunde oder Verwandte noch wohnen hast, die du besuchen und das wiederholen kannst?

    Liebe Grüße
    Sabine II

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    (Noah)

  • Ja Sabine II,

    so ist das leider im Leben. Man hat mal da oder dort gearbeitet und die alten Freunde werden mit dir alt und sterben weg.
    So ist das leider auch in Griechenland. Gebürtig bin ich in Furtwangen, meine Düsseldorf-Erfahrungen gehen auf die Zeit zurück, wo ich als Messtechniker in der Wärmestelle des DEW Krefeld arbeitete, in Niersbrücke meine ersten Flugstunden nahm und zum guten Schluss in der Zentralwerkstatt B des KFA Jülich landete, wo mich die Bundeswehr ganz dringend bei der Luftwaffe in Oldenburg i.O. glaubte haben zu müssen und mich zum Wehrdienst einzog. Ab da ging das Zigeunerleben dann erst richtig los. Die Kinder meines damaligen Freundes leben ausserhalb des interessierenden Bereiches und die Beziehung zu denen ist auch nicht so eng. Ja so sans.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Da hast du ja wirklich ein "Zigeunerleben" hinter dir. Es gibt Menschen, den macht das nichts, für mich wär das aber nichts. Aber oft hat man gar keine andere Wahl. Hoffentlich hast du jetzt in Griechenland deine Ruhe und kannst das Leben "an einem Ort" genießen. Schade, daß du hier keine Freunde mehr hast. So würden alte Erinnerungen bei einem Besuch wieder wach werden.


    Übrigens, mein Vater erzählte mir, daß die Jungen heute morgen flügge geworden wären und das Nest verlassen haben. 3 sollen es gewesen sein.

    Liebe Grüße
    Sabine II

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    (Noah)

  • Liebe Sabine,

    dein toller Bericht macht mir große Freude. Wie es meistens so ist, gefallen mir die schlauen Sittiche in der Wärmedämmung unterm Dach sehr, weil es ja nicht mein Haus und meine Verantwortung ist... :D

    Aber ich finde diese Vögel nicht nur schön, sondern auch höchst spannend. Außerdem haben sie ein Flugbild, das sogar mir als Laien auffällt.

    In Worms gab es im Wäldchen - einem öffentlichen Park - eine größere Population. Die haben mein Freund und ich vor etlichen Jahren mal gesucht und leicht gefunden. Die Schar war ein Anblick für Götter. Damals hieß es, im Winter würden viele Leute aus dem Randgebiet des Parks die Sittiche füttern. Mich freut so etwas. Aber ich weiß auch, dass man das anders sehen kann.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    diese Sittiche haben als Neonzen zumindest den Vorteil, keinen Schaden in der heimischen Flora und Fauna anzurichten. Daher kann man ihnen gelassener entgegen sehen. Das sie in Wärmedämmungen brüten, geht eigentlich nicht, aber warum machen sie das überhaupt? Weil sie als Baumbrüter nicht genug Hohlräume dort finden und daher nach Ausweichmöglichkeiten suchen.

    Ja, das Flugbild von ihnen ist eigentlich unverwechselbar. Grün, langer Schwanz und viel Geschrei.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine,

    jedes deiner Worte würde ich auch unterschreiben.

    Vielleicht sollte ich es nicht laut sagen, aber mich freut es auch, wenn ich mitkriege, dass solche armen Haustiere, die ursprünglich aus warmen Ländern stammen, hier in unserer Natur prächtig klar kommen. Ich gönne denen das als eine Art Wiedergutmachung von Herzen. :19:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Na ja, prächtig würde ich nicht sagen, eher, sie kommen klar. Unsere Winter setzen ihnen leider zu. Da diese hier aber immer milder werden, wächst deren Populationen immer weiter an und das freut mich wiederum.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

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