Erstsichtung im Steinbruch

  • Gestern in einem zerklüfteten Steinbruch mit dem Ziel die Mondraute zu besuchen.
    Am bequemen Eingang stehen Bienen-Magazine .Nein Werner da gehst du nicht dran vorbei ,gehst lieber hinten rum.

    Das war dann doch fast gefährlicher als Bienen.
    Hier runter ging nur durch hangeln von Strauch zu Strauch.Erst mal unten stellt ich fest ,daß ich doch noch hinten an den Bienen vorbei muß um zur Mondraute zu gelangen. :99:
    Und dann Fehlanzeige -nicht ein Mondräutchen dieses Jahr.
    Und trotzdem hat sich die Rutschpartie gelohnt ,denn ich sah nach 3100 Suchkilometern in meiner Heimat zum erstenmal "grün".

    Der Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi)


    Nach der vergeblichen Suche nach Aglia tau war das wieder sehr erfreulich.Es gibt also in der Heimat doch noch Neues zu entdecken.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    Glückwunsch zum Zipfelfalter. :thumbup:

    Ich denke das es in der Natur immer wieder etwas neues zu entdecken gibt. Auch wenn dies im Laufe der Jahre schwieriger und seltener wird.
    Auch wenn der Abstieg auch ohne Bienen nicht ganz ohne Risiko gewesen sein dürfte.
    Der Steinbruch sieht schon recht interessant aus, da gibt es sicherlich einiges zu beobachten.

    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo Werner,
    in dem Steinbruch hätte es mir auch gut gefallen! 8o
    Wenn es auch mit der Mondraute nicht geklappt hat,der "Grüne" dürfte dich dafür mehr als entschädigt haben.
    Ein bisschen von dessen Farbe hat jetzt auch mein Gesicht (mittelschwere Neidverfärbung).
    Und mit dem Nagelfleck scheint es in deiner Gegend wohl doch nicht so gut auszusehen-leider!
    Wieder ein sehr schöner Bericht. :97:

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Ich denke das es in der Natur immer wieder etwas neues zu entdecken gibt. Auch wenn dies im Laufe der Jahre schwieriger und seltener wird.

    Wahre Worte,lieber Frank ! :alright:

    Ein bisschen von dessen Farbe hat jetzt auch mein Gesicht (mittelschwere Neidverfärbung).

    Eine wunderbare Diagnose ,lieber Uwe ! :79:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    dieser Steinbruch sieht sehr interessant aus, da würde ich auch gern mal stöbern gehen. Den Zipfelfalter hast du wunderbar aufgenommen, das ist auch eine ganz wunderschöne Art.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Den Zipfelfalter hast du wunderbar aufgenommen, das ist auch eine ganz wunderschöne Art.

    Ich hab ihn in "Schmetterlinge Deutschlands" gemeldet -das war aber auch das letzte Mal ,da tut sich ja überhaupt nichts.
    Da kommen täglich die aktuellen Meldungen - meine sind nicht dabei.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    meinst du das neue Portal https://www.schmetterlinge-d.de/ ? Das ist offiziell noch zwischen Erprobungsphase und Einführung. Außerdem werden einige Funde erst geprüft und dann freigegeben. Ich kenne einen der "Macher" persönlich, ein ganz netter und engagierter. Hab noch ein bißchen Geduld.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Die Bienen, der übliche Scheiß...

    Ja Klaas ,Ich habe zwar mein Notfallset immer dabei aber man muß den Notfall ja nicht heraufbeschwören.
    Bei schwülem Wetter sind die gerne etwas stechfreudiger.
    Seit fast einem Jahr jeden Monat eine Spritze und das geht noch 4 Jahre .
    Und dabei hatte ich selbst schon Bienen .Ein alter Imker war mit in der Klinik ,hatte sein Leben lang Bienen und war plötzlich allergisch.
    Hast recht,ein richtiger Scheiß !

    Da freu ich mich,daß es keine giftigen Käfer gibt ???? :26::D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ja, ich habe nur Steinbruch gelesen und dachte, Du bist nun über Mineralien oder Fossilien gestolpert .. Pustekuchen :D .. dafür hast Du uns nun unter anderem einen tollen und gut getarnten Zipfelfalter vorgestellt. :thumbup:

    Ich habe auch gerade den roten Balken auf Deinem Avatar gesehen. Ja, das ist schon sinnvoll, sonst würde man Dich, lieber Werner, sofort im Avatar erkennen und das würde dann für andere teuer werden. Es gibt ja auch nicht so viele Menschen mit Katzengesichtern. Jedenfalls kann ich Dich nun nicht mehr identifizieren. Dann sind ja die EU-Leute nun sicher auch ganz beruhigt. :thumbup:

  • Ja, ich habe nur Steinbruch gelesen und dachte, Du bist nun über Mineralien oder Fossilien gestolpert .. Pustekuchen .. dafür hast Du uns nun unter anderem einen tollen und gut getarnten Zipfelfalter vorgestellt.

    Das lieber Peter - ist mein Smaragd ! :D

    Lieber Werner,

    was Du alles auf dich nimmst!

    Doch für die Entdeckung des Zipfelfalters hat es sich gelohnt.

    Liebe Wiltrud ,

    Wenn mich was interessiert ,verbiege ich mir gern mal das Laufgestell .Dieser Steilhang hat auch gar keine Schmerzen
    hinterlassen.Da kann das einseitige Tragen einer zu schweren Einkaufstasche mehr anrichten.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Mensch Werner, da hast du aber ein wunderbares Biotop aufgetan - oder kanntest du das schon länger?
    Das Gelände ist zwar nicht gerade im Spaziergang zu besuchen, aber sowas in seiner näheren Umgebung zu haben, das hat wirklich was und ist ein großer Schatz!
    Ich beneide dich darum sehr, freue mich aber natürlich auch für dich!
    Herzlichen Dank für das Teilhabenlassen per Beitrag. ;):28:

    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

  • Mensch Werner, da hast du aber ein wunderbares Biotop aufgetan - oder kanntest du das schon länger?

    Ja,lieber Meinhard diesen alten Steinbruch kenne ich schön länger (Mondraute,rote Spornblume)
    Wenn ich auf dem Härtsfeld unterwegs bin schiebe ich den bei der Heimfahrt wenn noch Zeit ist mit rein.

    Das Gelände ist zwar nicht gerade im Spaziergang zu besuchen

    Doch,da mußt du aber von vorn an den Bienen vorbei !

    Ich beneide dich darum sehr, freue mich aber natürlich auch für dich!

    Danke lieber Meinhard ,dieser grüne Zipfel hat mir auch viel Freude beschert. :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ja Klaas ,Ich habe zwar mein Notfallset immer dabei aber man muß den Notfall ja nicht heraufbeschwören.Bei schwülem Wetter sind die gerne etwas stechfreudiger.
    Seit fast einem Jahr jeden Monat eine Spritze und das geht noch 4 Jahre .
    Und dabei hatte ich selbst schon Bienen .Ein alter Imker war mit in der Klinik ,hatte sein Leben lang Bienen und war plötzlich allergisch.
    Hast recht,ein richtiger Scheiß !

    Da freu ich mich,daß es keine giftigen Käfer gibt ???? :26::D


    Ich dachte da eigentlich eher an die ökologische Problematik, aber Deine allergischen Probleme stehen dem in nichts nach. Was die "Stechfreudigkeit" bei schwülem Wetter betrifft, hat das weniger mit den Bienen und mehr mit Dir selbst zu tun. Bienen können Menschen riechen. Und wenn wir stark parfümiert sind, oder aber eben verschwitzt und dann in Stocknähe kommen, ist das eine Bedrohungslage für die Bienen, auf die sie reagieren.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Ich dachte da eigentlich eher an die ökologische Problematik, aber Deine allergischen Probleme stehen dem in nichts nach. Was die "Stechfreudigkeit" bei schwülem Wetter betrifft, hat das weniger mit den Bienen und mehr mit Dir selbst zu tun.

    Und dabei hatte ich selbst schon Bienen .

    ?

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ökologische Problematik ist hier vermutlich das Wort der Stunde!??

    Nun, es sieht wie folgt aus: Honigbienen sind sehr sammelfreudige Tiere und in einem Stock leben eine ganze Menge davon. Imker haben die Angewohnheit, so sie "Wanderimker" sind, ihre Bienenstöcke da abzustellen, wo es ergiebige Blütenmengen zu geben scheint. Das heißt, sie erscheinen an Obstwiesen, Rapsfeldern u.ä., aber eben auch an Heidegebieten und anderen, wo die autochthone Tierwelt auf den Masseneinfall dieser Bienen empfindlich reagiert. Oft sind Heidegebiete recht artenarm, was Wildbienen betrifft, obwohl sie aussehen, als müssten sie nur so strotzen vor guten Arten. Das ist dann aber nicht der Fall, weil die Honigbienen die Wildbienen schlicht verdrängen. Das hängt zum einen mit Stress durch die Mengen der Bienen zusammen (von Populationsdruck kann man hier nicht sprechen, weil es sich um verschiedene Arten handelt, aber Gründe und Auswirkungen sind sehr ähnlich), zum anderen wird ihnen der zur Verfügung stehende Nektar streitig gemacht. es gibt also eine künstliche Nahrungsknappheit.

    Der Imker darf zwar seine Stöcke nicht im NSG aufstellen, aber direkt daneben ist gesetzlich nicht verboten. Also machen sie es einfach und halten es für richtig, weil ein Grundverständnis für die Zusammenhänge fehlt (sie sind gezwungen um eine Ecke zu gucken) und aus der Annahme heraus, dass das, was sie da tun, Natur pur ist, sind viele von ihnen auch absolut Beratungsresistent.

    In Deinem Steinbruch ist es das gleiche. Das Blütenangebot ist deutlich begrenzt, da das Biotop relativ klein ist, so dass die wenigen Bienenstöcke, die dort abgestellt wurden, den Wildbienen massiv das Leben erschweren.

    Das sind so Dinge, die in einem riesengroßen Biotop, wie z.B. der Lüneburger Heide, nicht ins Gewicht fallen, weil die vergleichsweise wenigen Imker über die große Fläche verteilt kaum Schaden anrichten können. Aber die meisten Biotope, Heiden, Moore, Urwälder etc. sind nur noch reliktäre Standorte, die viel zu klein sind, als das Eingriffe von außen sich nicht massiv bemerkbar machen. Es ist einfach die Menge im Verhältnis zur Größe des Biotops, die hier die Probleme generiert.

    Das kann sich jeder problemlos verständlich selbst vor Augen führen. Auf einer wiese mit Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) werden zur Blütezeit die Blüten benötigt, weil, so vorhanden, Glaucopsyche (Maculinea) nausithous seine Eier auf die Blüten legt, die L1-Larve von den Blüten frisst und sich erst nach der ersten Häutung auf den Boden begibt, um sich dort von der Ameise Myrmica rufa einsammeln zu lassen und den Rest ihrer Entwicklung im Ameisennest zu fristen. Geht man nun hin und pflückt sich einen Strauß Blumen aus tausenden von Wiesenknöpfen heraus, ist das für das Biotop problemlos verkraftbar. Setzt man aber den Mähdrescher an, weil es mal wieder Zeit wird, dass die Wiese gut aussieht (nach menschlichen Gesichtspunkten), hat man die Population von G. nausithous auf einen Schlag ausgelöscht, weil es einfach die Menge macht. Hat man nun das glück, dass am Rand vielleicht ein paar Wiesenknöpfe stehen bleiben und sagt sich "Ok, war ein Fehler, muss zukünftig anders laufen, aber die Falter können ja neu beginnen, denn sie sind noch da, die Wiesenknöpfe sind da und es können Eier gelegt werden!", hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn der Wirt reagiert ebenfalls massiv auf den Eingriff ins Biotop und wandert ab, komplett. Der Wirt wird wieder kommen, im nächsten oder vielleicht auch schon in diesem, wenn man die Wiese wachsen lässt, der Falter ist aber futsch.

    Die menge macht' s und unser teilweise völlig unüberlegtes Handeln, welches oft genug in bester Absicht passiert.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Lieber Klaas ,

    Da gebe ich dir völlig recht .In diesem Steinbruch mögen zwar die Salweiden eine gute erste Tracht abgeben aber dann wird es ganz,ganz knapp . Diese Magazine stehen da aber permanent.
    Ich möchte wetten ,daß dieser Imker der Meinung ist ,der Natur zu nützen.
    Und ,daß es in diesem Steinbruch schützenswerte ,habitatgebundene Arten gibt,steht ausser Zweifel.

    Der Grüne Zipfelfalter hat dort die ,während meines Abstiegs behilflichen Faulbäume ,als Raupen-Nahrungspflanze
    und ist wohl deshalb an diesen Ort gebunden.
    Ich hoffe ,die Bienen lassen genug Nektar übrig.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    in einem meiner Tagfalterbücher (Schmetterlinge der Alpen) werden außerdem viele andere Pflanzen als Nahrung für den Brombeer-Zipfelfalter angegeben:
    Besenginster (Cytisus), Flügelginster (Chamaespartium sagittale), Färber-Ginster (Genista tinctoria), Zwergginster (Chamaecytisus), Stechginster (Ulex), Wundklee (Anthyllis), Backenklee (Dorycnium), Esparsetten (Onobrychis), Sonnenröschen (Helianthemum), Brombeere/Himbeere (Rubus), Hartriegel (Cornus), Heidelbeere/Rauschbeeere (Vaccinium), Kreuzdorn (Rhamnus), Faulbaum (Frangula) und Sanddorn (Hippophae); Wikipedia nennt auch Fingerkräuter (Potentilla).
    Davon sollte es doch auch welche im Steinbruch geben, Fingerkräuter zum Beispiel kann ich mir dort gut vorstellen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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