Hallo Natur und Rätselfreunde.
Zum ersten Mal habe ich dieses Jahr von der Kastanien-Gallwespe (Dryocosmus kuriphilus)befallene Kastanienbäume bemerkt. Vereinzelt habe ich auch vorjährige Gallen gefunden.
Wie das aussieht möchte ich euch mit den folgenden Bildern zeigen.
Hier von unten fotografiert der Ast einer Esskastanie mit mehreren Gallen in verschiedenen Form und Größe.
Durch die Gallen werden die Blätter teilweiseso stark deformiert das sie als solches kaum mehr zu erkennen sind.
Die Gallen sind ca 10mm – 25mm groß und bilden sich hauptsächlich an den Blättern bzw Blattansätzen.
Nicht so stark deformiert aber doch auffällig anders sind diese Blätter.
Hier wurde die Wuchsrichtung eines Zweiges um 180 Grad gedreht.
Im Vergleich 2 Blätter die eigentlich ungefähr die gleiche Größe haben sollten.
Das befallene Blatt hat allerdings ein sichtbar verringerte Oberfläche.
Dadurch sicherlich auch weniger Photosyntheseleistung.
Zwei Bilder die den Rätselfreunden unter uns bekannt vorkommen dürften.
Hier noch Gallen und vertrocknete Blätter vom Vorjahr.
Ich kann mir gut vorstellen das durch Schlupflöcher und Risse in den Gallen leichter Pilze in den Baum eindringen können.
Und zum Schluss noch eine geöffnete Galle.
Mehrere Kammern sind bewohnt. Rechts unten sind die Larven zu erahnen.
Das fertige flugfähige Insekt kann ich euch leider nicht zeigen. Mit 3 mm wäre dies ohnehin zu klein für meine Fotografischen Möglichkeiten.
Für diejengen die mehrwissen wollen füge ich am Ende weiterführende Links an.
Für die anderen habe ich maldas wichtigste von diesen Seiten zusammengefasst.
Ürsprünglich aus Süd-China stammend aber inzwischen weit verbreitet.
Seit 2012 auch in Deutschland.
Die Ausbreitung scheint vom Menschen nicht gestoppt werden zu können da eineBekämpfung noch nicht wirksam möglich ist.
Befallen werden verschiedene Kastanienarten. Darunter auch die Ess- oder Edelkastanie.
Bemerkt wird ein Befall erst wenn sich die Gallen bilden.
Ein Befall ist für einen gesunden Baum nicht tödlich aber er kann die Blüten und Fruchtbildung spürbar verringern. ( bis 70 % )
Durch die Deformation der Blätter ergibt sich bei starkem Befall sicherlich auch eine geringere Photosyntheseleistung und damit eine Schwächung des Baumes.
Durch den Befall kannzudemdas eindringen von einem Pilz der den Baumrindenkrebs verursacht gefördert werden.
Die Kastanien-Gallwespe ist ca 3mm groß und ähnelt der Eichen-Gallwespe.
Es gibt nur eine Generation im Jahr und das fertige Insekt lebt nur ca 10 Tage.
Es scheint keine männlichen Tiere zu geben.
Das Weibchen kann bis zu 100 Eier in die Knospen der Bäume legen.
Diese entwickeln sich dann im nächsten Jahr.
Es gibt Hinweise das sichnach einigen Jahren einheimische Parasiten an die Kastanien-Gallwespe anpassen und diese damit in ihrer Verbreitung hindern.
Die Bäume scheinen sich nach einigen Jahren etwas anzupassen und Ersatztriebe zu bilden.
Einige Länder setzen eine Chinesische Schlupfwespenart zur Bekämpfung ein.
So etwas ist allerdings nicht ganz ohne Risiko für die einheimische Flora und Fauna.
Hier noch mehr Lesestoff:
http://www.arboristik.de/baumpflege_18_14.html
https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft…lwespe/index_DE
https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft…nal_artikel.pdf
Vielen Dank für euer Interesse und möge sich die Kastanien-Gallenwespe nicht all zu sehr bei uns breit machen.
Viele Grüße
Frank