Die weitaus meisten Touristen auf Gran Canaria nehmen von der dortigen Tierwelt - wenn überhaupt - höchstens die fast überall anzutreffenden und nicht zu überhörenden Mönchssittiche wahr - über die ich bereits berichtet habe. Ebenso werden die wenigsten das Vergnügen kennenlernen, die in den faszinierndsten Rottönen gefärbten Krabben beobachten zu können. Auch für eine weitere interessante Spezies muss man das direkte Hotelgelände verlassen und sich in die am Meeresrand gelegene Klippenzone wagen. Dort hat man die Chance auf einen Nachfahren der Lepidosaurier zu stoßen, auf die Rieseneidechse "Gallotia stehlini". Diese Echsen erreichen eine Länge von bis zu 80 cm und sind damit nicht nur die größten auf Gran Canaria, sondern die aller Kanarischen Inseln. Das Besondere daran: Diese kanarische Echse stammt nicht - wie unsere sämtlichen heimischen Echsen - von Archosauria ab, wie etwa alle Dinosaurier, Krokodile, Flugsaurier und Vögel, sondern aus einer Überordnung der Lepidosauria, die sich im Laufe der Jahrtausenden der Evolution von den Archosauria trennten. Die Echsen teilen sich mit den bereits beschriebenen Felsen- oder Klippenkrabben deren Lebensraum - auch wenn die Echsen mit Wasser nicht viel am Hut haben und eher auf den höher gelegenen Felsen und Klippen zu finden sind. Oftmals findet man sie auch nach etwas stöbern in dem teils dichten und voluminösen Seegras.
Liebe Grüße,
Heike und Meinhard