Anemonenbecherling - mein Highlight des Tages

  • Liebe Naturfreunde,
    auch wenn ich mit dem Kommentieren derzeit nicht hinterherkomme, möchte ich euch mein Highlight des heutigen Tages präsentieren. In der Nähe von Ratzeburg waren wir im herrlichsten Buchenwald mit unzähligen Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und Scharbockskraut (Ficaria verna). An einer Stelle sind wir stehen geblieben, und mein Blick fiel auf den Wegrand. Dort waren ganz kleine Becherlinge:

    Da Becherlinge häufig bis fast immer per Mikroskopie bestimmt werden müssen, habe ich drei Exemplare auf dem letzten Bild beim Schopf ergriffen und herausgezupft. Da war ich dann bass erstaunt: Die Fruchtkörper hingen an einem Sklerotium. Also waren das Sklerotien-Becherlinge.

    Das war sehr spannend, Sklerotien-Becherlinge habe ich noch nie zuvor gefunden.
    Maße des größten Exemplars der drei belegten Fruchtkörper:
    Hutdurchmesser oval 1,5 x 1,0 cm
    Stiel bis Sklerotium 4,5 cm

    Sklerotium groß: Breite 2 cm

    Becherunterseite:


    Das kleine Sklerotium rechts gehört zum unteren Fruchtkörper.

    Meiner Recherche nach waren das
    Anemonenbecherlinge - Dumontinia tuberosa
    von der Art gibt es 41 Datensätze für Schleswig-Holstein. Also schon etwas relativ seltenes. Eigentlich müssten sie mit deutschem Namen Anemonen-Sklerotienbecherlinge heißen. Diese Becherlinge parasitieren an den Wurzeln von Buschwindröschen.
    Es gibt noch eine ähnliche Art, den Gewöhnlichen Sklerotienbecherling (Sclerotinia sclerotiorum), der trotz des deutschen Namensanteils "Gewöhnlicher" sehr selten ist und an den Wurzeln von Scharbockskraut parasitiert. Der Gewöhnliche Sklerotienbecherling müsste aber innen an der Basis stark gerunzelt sein, was auf den Fund aber nicht zutraf:

    Ich habe mich mal wieder riesig gefreut über den Neuzugang im Archiv. Und gemeldet habe ich den Fund auch schon.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine
    Da hast du ja einen schönen Fund gemacht. Die Bilder zeigen die Becherlinge wirklich gut mit allen Merkmalen. Super! :alright:
    Das Problem ist bei diesen Becherlingen, daß die selten sind und sich auch gut tarnen und verstecken. Das war ein richtiger "Glücksfund" Ich habe die bisher auch nur in einem Waldstück gefunden.

  • Hallo Sabine,

    vielen Dank für die interessante Dokumentation. Wenn man nicht gezielt nach sowas sucht, übersieht man sie sehr leicht.

    Gruß Martin

  • Lieber Uwe, Silke, Martin und Werner,
    danke für die freundlichen Rückmeldungen. Ja, Uwe, dass du den Anemonenbecherling auch schon gefunden hast, weiß ich. Und sie sind wirklich perfekt getarnt. So gut, dass ich sie auf dem Rückweg nicht wiedergefunden habe. Ich wollte eigentlich eine Handyaufnahme mit GPS-Ortung machen für den genauen Fundort.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Servus, Gaby, liebe Wiltrud,
    danke für euer Interesse und die netten Kommentare. Gaby, es gibt eine ganze Reihe von Becherlingen, bei denen ohne Sklerotium ist meist eine Bestimmung mit Mikroskop erforderlich.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Servus, Gaby, liebe Wiltrud,
    danke für euer Interesse und die netten Kommentare. Gaby, es gibt eine ganze Reihe von Becherlingen, bei denen ohne Sklerotium ist meist eine Bestimmung mit Mikroskop erforderlich.

    Genau so ist es.
    Aber man kann sich ja auch einfach so dran erfreuen. So wie bei den hübschen, roten Prachtbecherlingen z.Bspl.

    lg Gaby :43:

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