auf der Alb und im Bach

  • Mehrmals im Jahr besuche ich dieses hochgelegene Gebiet auf der Alb,schon auch wegen der Ringelnattern.
    Pech gehabt ! Der untere Teich ist abgelassen .

    die zwei sind wohl am randvollen ,oberen Teich gestartet.

    im Teich viel alter Teichschachtelhalm

    die Natur ist da oben weit zurück ,deshalb besuchte ich auf dem Heimweg einen glasklaren Bach der am Albtrauf entspringt.
    Am Bachrand Ackerschachtelhalm ?

    dann ab ins Bett dieses vielversprechenden Baches

    unter den Steinen wuselt es nur so von Leben .
    Der "schielende " Strudelwurm - die Bachplanarie.

    1 - Unmengen von Bachflohkrebsen

    Bild 2 Ecdyonurus-Art- wenn man die zerbrechliche Eintagsfliege wegen ihres kurzen Lebens auch bedauert - ihr
    Leben als Larve(Monster) geht ja auch schon eine Weile

    Bild 3 Gattung Baetis

    Bild 4 Epeorus assimilis

    Bild 5 eine Leuctra-Art

    nur hier hab ich Flußmützenschnecken (Ancylus fluviatilis) gefunden (4 mm)

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    2 Mal editiert, zuletzt von Werner (15. April 2018 um 22:30)

  • Hallo Werner,

    zu den Eintagsfliegenlarven:

    das erste, zweite und vierte Bild (unter den Bachflohkrebsen) zeigen Ecdyonurus sp., einen sog. "Steinklammerer" aus der Familie Heptageniidae. Der Name rührt von ihrer flachen, stromlinienförmigen Körperform her, mit der sie sich selbst in sehr schneller Strömung auf der Ober- oder Unterseite von Steinen halten können. Man kann sie leicht an den seitlich scheibenartig ausgezogenen Rändern des Pronotums erkennen.

    Das dritte Bild ist eine Larve aus der Familie Baetidae und die Steinfliege darunter ist eine der zahlreichen Leuctra-Arten aus der Familie Leuctridae.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Lieber Werner,
    große Klasse, was du alles entdeckst in den Bächen auf der Alb. Du hast schon öfter Bachbewohner gezeigt, wenn ich bei uns in Bäche schaue, dann sehe ich da meistens nichts. Die Leuctra (auf dem vorletzten Bild) heißt auf deutsch auch "Nadel-Steinfliege".

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Jürgen ,

    Danke für Deine ausführliche Information .
    Die zählen also auch zu den Bachflohkrebsen und ich dachte nur die im Bild nach der Planarie .
    Ich werde wohl ab jetzt alle Bilder nummerieren .

    Dank auch an Sabine für die Nadel-Steinfliege

    wenn ich bei uns in Bäche schaue, dann sehe ich da meistens nichts.

    Die gibts bei uns auch ! Dieses Leben spielt sich auch mehr an der Unterseite der Steine ab.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !


  • Die zählen also auch zu den Bachflohkrebsen und ich dachte nur die im Bild nach der Planarie .

    Hallo Werner,

    da scheint ein Missverständnis vorzuliegen ;) : Der "Steinklammerer" Ecdyonurus sp. ist natürlich eine Eintagsfliegenlarve, wie Du ja selbst erkannt hast und die Baetis-Art ebenfalls, aber aus einer anderen Familie.


    Gruß Jürgen

  • Hallo Werner und alle Interessierten,

    ich sehe gerade, dass mir bei dem Tier auf Bild 4 ein Bestimmungsfehler unterlaufen ist ;( . So geht es halt, wenn man sich die Aufnahmen nicht sorgfältig und konzentriert anschaut. Wie man leicht erkennt, besitzen die Larven auf Bild 4 nur zwei Schwanzfäden, wohingegen die Ecdyonurus-Art auf dem Doppelbild 2 drei Schwanzfäden aufweist. Damit ist die Bestimmung zu korrigieren, was aber in diesem Falle problemlos geht, denn es gibt nur 2 heimische Arten, welche diese Eigenschaft besitzt, nämlich Epeorus assimilis und Epeorus alpicola, ebenfalls zur Familie Heptageniidae gehörend. Alle anderen heimischen Eintagsfliegenlarven besitzen stets 3 Schwanzfäden!

    Aber Vorsicht: diese Aussage darf man nicht auf die Imagines übertragen, die artabhängig entweder 2 oder auch 3 Schwanzfäden besitzen können. So haben z.B. die Larven der Familie Baetidae 3, die Imagines hingegen nur 2 Schwanzfäden.

    Zurück zu Epeorus: E. alpicola tritt, wie der Name sagt, nur im Alpenraum auf, d.h. wir haben es hier mit Epeorus assimilis zu tun, übrigens eine sehr anspruchsvolle Art hinsichtlich der Gewässergüte.

    Viele Grüße
    Jürgen

    @Sabine Flechtmann: Die Bezeichnung "Nadel-Steinfliege" stammt übrigens wie auch der Begriff "Steinklammerer" von den Fliegenfischern. Es könnte sein, dass ein "echter" Plecopterologe nicht versteht, was Du damit meinst. Du darfst ihn aber natürlich gerne weiterverwenden ^^ .

  • Lieber Jürgen,

    Die Bezeichnung "Nadel-Steinfliege" stammt übrigens wie auch der Begriff "Steinklammerer" von den Fliegenfischern.

    das wusste ich nicht. Ich habe den Begriff aus dem Lepiforum. Und in einem allgemein gehaltenen Forum wie diesem bemühe ich mich darum, neben Fachbegriffen auch die leichter merkbaren deutschen Bezeichnungen zu verwenden.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Jürgen ,

    Danke für die Korrektur und überhaupt für die korrekte Art - wie du uns Laien das erklärst ! :98.
    Da gehören auch die Begriffe aus der Fliegenfischerei dazu.

    Epeorus assimilis zu tun, übrigens eine sehr anspruchsvolle Art hinsichtlich der Gewässergüte.

    Bei dem Gewässer handelt es sich um die Lauter ,der Name ist bei diesem Bach wohl Programm. :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • ... das wusste ich nicht. Ich habe den Begriff aus dem Lepiforum.

    Liebe Sabine,

    na dann muss er wohl von mir stammen 8) ! Zumindest wüsste ich nicht, wer außer mir auf angefragte Köcher-, Stein- und Eintagsfliegen im Lepiforum geantwortet hätte. Ich habe auch in verschiedenen anderen Foren schon den Begriff "needleflies" verwendet und darauf hingewiesen, dass er aus der angelsächsischen Fliegenfischerszene stammt und sich auf das nadelförmige Aussehen dieser Familie bezieht.

    Wie gesagt darfst Du diesen Begriff gerne weiterverwenden, solange Du die Isoperla grammatica nicht als den "rautenköpfigen Uferbold" bezeichnest. Das klingt zwar putzig (wird tatsächlich in einem Insektenführer verwendet), könnte aber tatsächlich von einem Plecopterologen nicht mehr verstanden werden :D . Da ist mir doch der Fliegenfischerbegriff "yellow Sally" für diese Art wesentlich lieber.

    Liebe Grüße
    Jürgen

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