Köcher im Kocher

  • Der Schwarze Kocher , schwarz deshalb weil unweit der Quelle im 17. Jhdt eine Schlackenwäsche eingerichtet war .

    Hier etwa 40 Meter nach der Quelle .


    Die Mönchsgrasmücke war neben dem Geplätscher für die Begleitmusik zuständig


    Der Kocher bildet keinen Quelltopf ,da er im Gegensatz zur Brenz ,welche über der nur wenige hundert Meter
    entfernten Europäischen Wasserscheide liegt,im seichten Karst enspringt.Die Brenz entspringt im tiefen Karst
    und verfügt über einen Quelltopf.
    Mehrere Quellen speisen den schwarzen Kocher.

    nur 2 Meter von dieser Quelle entfernt ,viele etwa 5 mm messende Steinhäufchen.



    eines hab ich vorsichtig demontiert ,da lag der winzige Bauherr auch schon frei -die Larve einer Köcherfliege.

    danach durfte er wieder weiterbauen :D (nochmal anfangen) Die Wasseramsel ist da wohl nicht so zimperlich.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    mann, sind das viele Köcherfliegen-Köcher. Vielleicht sieht Jürgen deinen Beitrag, ihm fällt möglicherweise noch etwas zur Art ein. Sehr schön beobachtet und dokumentiert.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Werner,

    gut, dass du für deinen Beitrag die Überschrift "Köcher im Kocher" gewählt hast, sonst hätte ich ihn in dieser Forumskategorie wahrscheinlich nicht gesehen. Diese charakteristischen kuppelförmigen Köcher, die ein wenig an einen kleinen Schildkrötenpanzer erinnern, werden von einigen Arten aus der Köcherfliegenfamilie Glossosomatidae gebaut, insbesondere von den Arten aus der Gattung Agapetus und Synagapetus. Trotz des Köcherbaues steht diese Familie systematisch den köcherlosen Familien viel näher und ist daher mit den Rhyacophilidae und den Hydroptilidae der Unterordnung Spicipalpia zugeordnet.


    Die Arten der beiden Gattungen Agapetus und Synagapetus sind typische Bewohner der Quellen und Quellbäche, insofern passt auch der von dir beschriebene Fundort bestens. Ganz in meiner Nähe befindet sich eine kleine Quelle, die aus einem Rohr im Sandsteinfelsen in einen kleinen Quellgumpen von vielleicht 70 cm Duchmesser schüttet. Der Boden dieses Gumpens ist um diese Jahreszeit mit Hunderten dieser kleinen kuppelförmigen Köchern von Agapetus sp. bedeckt.


    Die Köcher besitzen eine flache Unterseite mit je einer Vorder- und Hinteröffnung, durch die Kopf und Thorax bzw. das Abdomenende der Larve vorgestreckt werden
    können; in dieser Position können die Larven Ortsveränderungen durchführen und fressen. Die Tiere können sich aber auch völlig in den Köcher zurückziehen, wobei zwei zusätzliche Ventilationsöffnungen an der Kuppeloberseite angeordnet sind. Während Hochwasserperioden befestigen die Tiere den Köcher an der Unterlage und sind auf diese Weise vor dem Abtriften geschützt.

    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Jürgen ,

    Herzlichem Dank für diese ausführliche Erläuterung !
    Und ich dachte ,daß ist erst der Anfang für die längeren Köcher- dabei ist das eine eigene Art .
    Wieder was drzuaglernd . :D

    War heute in einem Bach unterwegs - später mehr !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo nochmals,

    der Köcher dieser Arten muss übrigens nach jeder der fünf bis acht Häutungen im Larvenstadium komplett neu gebaut werden. Im Gegensatz dazu verlängern die Larven der Arten, die röhrenförmige Köcher bauen, ihren Köcher am Vorderende und beißen das überflüssige und zu enge Hinterendende mit ihren Mandibeln ab.

    Gruß Jürgen

  • der Köcher dieser Arten muss übrigens nach jeder der fünf bis acht Häutungen im Larvenstadium komplett neu gebaut werden.

    Ja,dann ist die kleine Larve das bauen ja gewohnt !

    Im Gegensatz dazu verlängern die Larven der Arten, die röhrenförmige Köcher bauen, ihren Köcher am Vorderende und beißen das überflüssige und zu enge Hinterendende mit ihren Mandibeln ab.

    Die geht also aus der Röhre raus ,beisst hinten ab und schlüpft dann wieder rein .

    Lieber Jürgen , ich freue mich über Deine präzisen Schilderungen. :alright::alright::alright::alright::alright:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!