sie sind geschlüpft ! Dichatomus acerinus

  • Die Gallen auf Ahornblätter haben ihr Geheimnis preisgegeben !

    In der geschlossenen Tüte waren etwa 20 Gallen ,es schlüpften aber um die 100 kleine Gall Erzwespen mit max. 2 mm Länge !
    Da waren also mehr als eine Made pro Galle.

    die Puppe vor einer Woche - geht das dann so rasch bis zum Schlüpfen ?


    und plötzlich nach einer Woche ,waren alle geschlüpft

    < 2 mm,es wird wohl schwierig sein ,diese kleine Gallwespe zu bestimmen. Erzwespen

    die Gallen haben Löcher von < 1 mm ,auch mehr als ein Loch pro Galle (links unten)

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (9. April 2018 um 14:56)

  • Hallo Werner,
    das sind alles Erzwespen - also nicht die Erzeuger der Gallen sondern Parasiten der Gallenerzeuger.

    Du kannst mir welche ins Museum schicken, am besten lebend (wegen DNA Barcoding), vielleicht bekommen wir einen Artnamen raus.

    Viele Grüße
    Andreas

  • Danke Andreas ,

    Das ist ja interessant -Erzwespen.Das erklärt dann auch die ungleiche Zahl an Gallen und Individuen !

    Wenn du mit totem Material zufrieden bist ,kann ich heute noch liefern ,die Überlebenden sind schon weg .

    Bitte um Lieferadresse .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,
    wir werden aus toten Tieren wohl keine DNA mehr sauber extrahieren können, aber schicken schadet nie. Vielleicht schlüpfen ja auch noch mal welche...

    Schicken kannst Du Erzwespen hierhin:

    Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart
    Entomologie, z.H. Andreas Haselböck
    Rosenstein 1
    70191 Stuttgart

  • Hallo Werner,
    eine sehr schöne Dokumentation! :thumbup:

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Lieber Werner,
    da ist er wieder, dein Forschergeist! Klasse Dokumentation, mit Erzwespen hätte ich nicht gerechnet. Und das Angebot von Andreas finde ich große Klasse, ich bin gespannt, ob es an der Bestimmungsstelle noch ein Stück weiter geht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Werner,
    wir werden aus toten Tieren wohl keine DNA mehr sauber extrahieren können, aber schicken schadet nie. Vielleicht schlüpfen ja auch noch mal welche...

    Schicken kannst Du Erzwespen hierhin:

    Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart
    Entomologie, z.H. Andreas Haselböck
    Rosenstein 1
    70191 Stuttgart

    Danke Andreas ,

    Ich schick die heute noch ab .Und wenns nix wird sehen wir dann wenns ..... :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (9. April 2018 um 14:53)

  • Hallo Andreas,

    die sieht hier nur groß aus. In Wirklichkeit ist sie nur etwa 1,2 mm lang im ca 40 Mio Jahre alten Bernstein. Das ist ein Stack unter Auslassung der zerkratzten Oberfläche. Würde diese auch in die Familie Erzwespe passen ?

    @Hallo Sabine,

    ich wundere mich darüber, dass die Abbildung, die bei mir Hochformat abgelegt ist hier nach dem Hochladen quadratisch beschnitten wird. Wo kann man das berichtigen ?
    Habe eben gelesen da steht "Original einfügen.

    LG Lothar

    passt !

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Hallo Lothar,
    nein das Tier gehört nicht zu den Erzwespen. Aber, ich bin mit fossilen Arten nicht vertraut, sicherlich irgendwo in der Überfamilie Ichneumonoidea anzusiedeln.

    Wenn Du Dich für Bernsteine interessierst: bei uns im Museum gibt es ab November eine große Bernsteinausstellung.

    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas ,

    Die Erzwespen sind unterwegs .Ich hab auch noch die Blätter mit den Gallen dazugepackt - vielleicht schlüpft noch was.
    Die bei der Post hat ganz vorsichtig gestempelt . :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Andreas,

    danke für die Info. Die Ausstellung ist sicher interessant und wenn es gerade zusammenpasst, werde ich einen Blick hnein tun. Von der Tendenz her sieht es aber stark nach Griechenland aus.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Lieber Werner,

    ich bin zwar zu spät dran. Aber ich möchte dir unbedingt noch herzlichst zu deinem Erfolg gratulieren! Ich finde diesen späten Schlupf ganz großartig. Besonders interessant finde ich, dass diese Tierchen nicht die Erzeuger der Gallen, also nicht die Gallwespen, sondern Parasiten auf deren Gallwespennachwuchs sind.

    Ich hatte vorgestern wieder einige Gallen auf Eichenblättern gefunden und hatte sie sogar fotografiert. Was mir daran aufgefallen war, war, dass sie ziemlich vergammelt aussahen und dazu winzige 1-1,5 mm große Löchlein aufwiesen.
    Wenn dort auch Parasiten geschlüpft sind, dann passt dieses Bild. Die Gallwespe konnte nicht mehr schlüpfen. Also blieb die Galle erhalten und gammelt seitdem vor sich hin. Die Gallwespe konnte vermutlich deshalb nicht schlüpfen, weil sich ein oder mehrere Parasiten davon ernährt haben.

    Du meine Güte, ist das interessant! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Besonders interessant finde ich, dass diese Tierchen nicht die Erzeuger der Gallen, also nicht die Gallwespen, sondern Parasiten auf deren Gallwespennachwuchs sind.

    Liebe Rosmarie ,

    Was glaubst du ,wie ratlos ich war ,als da auf einmal viel mehr Viecher als Gallen im Beutel waren.
    Und im Wald hab ich zufällig eine Galle geöffnet in welcher sich eine einzige Puppe der Gallwespe befand und zwar in einem Stadium
    welches den Schlupf nach einer Woche unwahrscheinlich erscheinen ließ.

    Dank Andreas haben wir wieder alle dazugelernt.

    Ich glaube -aber glauben heist nicht wissen - , daß aus den von dir gefundenen Gallen mit 1,5 mm großen Löchern,schon die gallenerzeugenden Wespen geschlüpft sind.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Andreas ,

    Ich danke Dir nochmal ganz herzlich, für diese nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten
    durchgeführte Bestimmung !

    Gestern Abend abgeschickt und heute schon das Ergebnis,das ist schon Klasse. :97:

    vielleicht schlüpfen ja auch noch mal welche...

    Und auch das ist eingetreten ! :alright:

    So viel Freude können winzige Wespchen machen !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ich glaube -aber glauben heist nicht wissen - , daß aus den von dir gefundenen Gallen mit 1,5 mm großen Löchern,schon die gallenerzeugenden Wespen geschlüpft sind.

    Lieber Werner,
    dass die Erzeuger-Gallwespen auch solche kleinen Dingerchen sind, dass sie durch winzige Löchlein passen, überrascht mich. Aber das ist ja nicht das erste Mal... :19:

    So viel Freude können winzige Wespchen machen !

    Genau! Ich freue mich richtig mit! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Andreas und Werner,
    das ist ja toll, dass die Bestimmung so schnell ging! Das interessierte mich doch ein bißchen mehr und habe gegoogelt. Einen Überblick über den Entwicklungszyklus dieser Erzwespen-Art gibt eine Tageszeitung aus der Schweiz:
    http://www.tagblatt.ch/nachrichten/pa…t253654,4322017

    Und eine sehr gute Abbildung der Gallen einer sehr guten Seite bladmineerders.nl
    http://bladmineerders.nl/parasites/anim…tomus-acerinus/

    Beide Quellen verweisen darauf, dass die Gallen unregelmäßig geformt sind und außen kleine Zäpfchen haben. Die Abbildung im Schweizer Tageblatt passt nicht zur Textbeschreibung. Und Werner, die von dir gesammelten Gallen sind auch rund.

    Eine weitere, hervorragende Quelle ist pflanzengallen.de von Dr. Buhr. Sucht man dort nach dem Gallenerzeuger Pediaspis aceris, dann kann man sich dieses Bild ansehen,
    http://www.pflanzengallen.de/gallen/bilder/acer50opt.jpg

    auf dem rote runde Gallen abgebildet sind und rechts daneben durch Parasitierung verrunzelte.


    @Andreas Haselböck
    Also, für mich stellt sich das jetzt so dar: Die Gallwespe Pediaspis aceris verursacht die roten, runden Gallen an Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und wird von der Erzwespe Dichatomus acerinus parasitoidiert. Befällt die Erzwespe Dichatomus acerinus ausschließlich Pediaspis aceris? Oder wird Pediaspis aceris noch von anderen Erzwespen parasitoidiert? Je nach Antwort: wäre eine Bestimmung nach Foto möglich gewesen, wenn Berg-Ahorn abgesichert gewesen wäre?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,
    nein, eine Bestimmung am Foto ist nicht möglich. Es gibt einige Erzwespen-Arten mit Pediaspis aceris als Wirt.
    Hier mal eine Liste der bislang bekannten:

    Chalcidoid family: Eulophidae
    Aprostocetus aethiops primary host
    Aulogymnus aceris primary host
    Dichatomus acerinus primary host

    Chalcidoid family: Eupelmidae
    Eupelmus splendens primary host
    Eupelmus urozonus primary host
    Merostenus hungaricus primary host

    Chalcidoid family: Eurytomidae
    Eurytoma sp. primary host
    Eurytoma pediaspisi primary host
    Sycophila iracemae primary host

    Chalcidoid family: Pteromalidae
    Cecidolampa barbotini primary host
    Cecidostiba docimus primary host
    Mesopolobus sp. primary host
    Mesopolobus fasciiventris primary host

    Viele Grüße
    Andreas

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