Zwei sind genau richtig - reloaded 2017

  • Die mit den gelben Hinterflügel-Unterseiten sind die Weibchen.

    Ah, vielen Dank, das ist interessant! (Mädchen legen halt immer besonderen Wert auf ihr Äußeres.)

    Liebe Sabine,

    nun bin ich baff. Deine Wegschnecken von oben und diese hier sehen auf den ersten Blick ja gleich aus!
    Mit den Wegschnecken habe ich mich noch nie beschäftigt, weil ich immer den Eindruck hatte, dass sich die viel zu ähnlich sehen, um sie auf die Schnelle zu unterscheiden.

    Aber wer weiß, das Jahr ist ja noch lang. Deine beiden Paare machen jedenfalls Lust! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,
    auf die Schnelle, muss gleich weg: Die Rote Wegschnecke ist stärker orange, und die Geschlechtsvorhöfe sehr groß.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    vielen lieben Dank, dass du mir darauf noch geantwortet hast. Aber den Stress musst du dir nicht auch noch antun. Ich habe vor ein paar Jahren mich mehrfach kurz mit den Wegschnecken befasst und war danach nicht klüger, nur irritierter. So ruht dieses Kapitel erst mal. Aber irgendwann küssen mich die Wegschnecken mit Sicherheit noch wach... :love:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Naturfreunde,
    bevor auch dieser Tag zu Ende geht nach stundenlangem Wühlen, muss ich doch noch schnell die Bilder des vorletzten Pärchens loswerden. Zeitlich gesehen waren sie die letzten in 2017, aber die zeitlich vorletzten, die serviere ich morgen für einen ganz besonderen Abschluss der Serie. Na, dann geht's jetzt los:

    Köcherfliege ohne dt. Namen - Chaetopteryx villosa (Familie Limnephilidae)
    18.10.2017, Schleswig-Holstein, Größe 10 mm


    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Wie immer eine tolle Entdeckung, liebe Sabine, in super Qualität festgehalten. Schade nur, daß es die vorletzten sind. Aber dafür dürfen wir uns auf ein "Feuerwerk" freuen. Was mag das wohl vor eine Paarung sein, daß du sie dir für den Schluß aufhebst? Mal nachdenken, du bist im Oktober mit den Aufnahmen. Was paart sich im Oktober? Damhirsche, Rehe. Oh man, das wird eine Sensation. Nein, ich hör auf. Ich lieg ja doch völlig daneben.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine,

    wie müde und ausgepowert du gestern gewesen sein musst! Und trotzdem hast du uns noch dieses schöne Köcherfliegenpaar präsentiert.
    Solche Köcherfliegen sehe ich schon allein nicht allzu oft (wenn es überhaupt welche sind). Und dieses Paar ist wieder ein Genuss. Wie hübsch deren Adern in den Flügeln angeordnet sind! Dazu diese feinen Härchen! :thumbup:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Naturfreunde,

    Sonst sind sie immer so schnell weg, aber wenn sie beschäftigt sind...

    ja, dann haben sie offenbar alle Zeit der Welt und merken nicht, was um sie herum passiert.

    Was paart sich im Oktober? Damhirsche, Rehe. Oh man, das wird eine Sensation.

    Nö, diese Sensation kann ich nicht anbieten.

    Wie hübsch deren Adern in den Flügeln angeordnet sind! Dazu diese feinen Härchen!

    Rosmarie, du schaust immer ganz genau hin, klasse!

    So, heute kommt also die letzte Portion für 2017.
    Weidenjungfer - Lestes viridis
    29.09.2017, Hamburg-Duvenstedt

    Am Ammersbeker Mühlenteich waren geradezu zahllose Libellen unterwegs. Überall in der Ufervegetation hingen Weidenjungfern, die sich paarten. Und bei vollem Sonnenschein beste Voraussetzungen für Fotos. Aber eine gewisse Vorsicht lassen sie schon walten, sie hingen fast alle auf der Wasserseite, so dass ich mich weit vornüber beugen musste. Es sollte sich lohnen.

    So kennt man das Paarungsrad.

    Und ein bißchen näher ran... Es muss ganz schön anstrengend sein, den Körper so krumm zu biegen, das Weibchen hält die Hinterleibssegmente mit den Beinen fest.

    Bevor das Paarungsrad fertig ist, ergreift das Männchen mit seinen Hinterleibszangen das Weibchen an der Brust:

    Nun krümmt das Weibchen die Hinterleibssegmente immer stärker:

    Bei der nächsten Aufnahme habe ich gestutzt: Läuft da etwas schief?

    Da war es gar nicht mehr das Weibchen mit stark gekrümmtem Körper, sondern das Männchen. Und was ist das für eine seltsame Verbindung? Also noch weiter rein ins Ufer und näher ran:

    Ich weiß noch, dass ich eine völlig abwegige Vermutung hatte, aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern. Wenn man einmal weiß, WAS man da sieht, kommt man nie mehr auf seltsame Gedanken. Ich habe also gegoogelt und eine 29-seitige Arbeit von Dr. I. Pauliuk von 1928 gefunden:
    Topographie und Funktion des Kopulationsapparates von Lestes sponsa Hanseni. (Odonata) [1]. Dort ist zu lesen, dass die Hoden der Männchen im 9. Abdominalsegement liegen, also an völlig falscher Stelle! Durch den Griff des Weibchens wird die Samenausschüttung angeregt, und das Männchen muss mit dem Penis und Penisstiel die Samen erst "abholen" und in die Samentasche bringen. In der Arbeit ist das alles sehr detailliert beschrieben, ein Anlesen ist empfehlenswert.
    Das gucken wir uns noch genauer an:

    Und wenn dann alles dort ist, wo es gebraucht wird, dann können die beiden mit dem Paarungsrad für die neue Generation sorgen.



    Literatur: I. Pauliuk, (1928): Topographie und Funktion des Kopulationsapparates von Lestes sponsa Hanseni. (Odonata). - Verhandlungen und Mitteilungen des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Fortgesetzt: Mitt.der ArbGem. für Naturwissenschaften Sibiu-Hermannstadt. 78_1: 41-62.
    http://www.zobodat.at/stable/pdf/Ver…1_0041-0062.pdf

    So das war das ENDE der Serie zu 2017. Aber: Der Ordner wird nicht "kalt" und enthält schon aktuellen Nachschub.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Das ist ja wohl das hoch interessanteste und spektakulärste Finish deiner so tollen Fotoserie, liebe Sabine. Bewundernswert auch, daß du dich durch die 29 Seiten gelesen hast. Was hat sich die Natur nur dabei gedacht, es den beiden so umständlich zu machen? Vermutlich liegt die Antwort darin aber weit in der Vergangenheit. Bei den ersten Ur-Libellen des Planeten war das wahrscheinlich noch erforderlich, daß sich die Hoden dort befinden und während der Millionen Jahre langen Evolution hat sich dieser Teil der Libellen nicht verändert.

    Jedenfalls ist diese Kopula viel, viel interessanter als die von Rehen. Supertolles Feuerwerk zum Abschluß.

    Hab ganz recht herzlichen Dank für diese bemerkenswerte Serie, liebe Sabine.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Sabine II, Frank und Silke,
    hui, das freut mich aber, dass euch das Finale so beeindruckt hat.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,
    ganz herzlichen dank für diesen fantastischen Abschluss.
    Wir wissen ja, dass du genau hinschaust, aber diesmal hast du dich selbst übertroffen.
    Hochspannend und sehr interessant.
    Danke fürs Zeigen.
    Liebe Grüße
    und bis bald (jetzt ist eine Woch Helgoland dran).
    Sigurd

  • Liebe Sabine,

    angeschaut habe ich deine Wahnsinns-Doku schon zweimal. Aber sagen konnte ich dazu noch nichts.
    Ich habe mich beim Gucken die ganze Zeit gefragt, wie du das wohl gemacht hast, dass diese beiden sich nicht erschreckt und losgelassen haben.

    Mir war nicht klar, wie so ein Paarungsrad im Detail entsteht. Vor allem war mir nicht klar, wann wer warum sich so verbiegt...

    Durch den Griff des Weibchens wird die Samenausschüttung angeregt, und das Männchen muss mit dem Penis und Penisstiel die Samen erst "abholen" und in die Samentasche bringen.

    Und das aus dem Zitat ist ja wohl das Verblüffendste. So etwas Irres! Ich frage mich, warum manche Vorgänge derartig kompliziert sind und wie es wohl kommt, dass sich solch komplexe Vorgänge entwickeln und von der Natur sogar beibehalten werden. Worin mögen wohl die Vorteile für diese Art liegen?

    Du erklärst den Ablauf dieser Paarungsrad-Entstehung so detailliert und in jedem kleinen Schritt, dass man genau versteht, was vorgeht.
    Du hast dich selbst übertroffen mit diesem fulminanten Abschluss dieser Serie. :18:
    Dir vielen lieben Dank!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Sigurd und Rosmarie,
    mit etwas Verspätung bedanke ich mich ganz herzlich für eure begeisterten Kommentare. Ich freue mich sehr, dass ich euch wieder etwas Spannendes anbieten konnte, wobei ich ganz viel durch diese Aufnahmen gelernt habe.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    na für die Libellenbilder haben sich deine Verrenkungen absolut gelohnt.

    Da kann ich Frank nur beipflichten . Und wenn man weiss ,wie schwierig derlei Insektenaufnahmen sind ,kann
    ich nur sagen Hut ab. :78::78:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    auch dir vielen Dank für dein Lob zu den Verrenkungs-Ergebnissen. Es ist immer auch viel Glück dabei.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Tilmann,

    sehr schön die Paarung vom Kamel-Zahnspinner!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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