hypothetische Frage . Was passiert wenn man massig Pflanzensamen in einen Fluss schüttet ?

  • Würden die Pflanzen sich dann an dem Flusslauf entlang entwickeln und ausbreiten ?
    Oder würde das funktionieren bei Pflanzen die an Ufern oder Flussläufen wachsen , also Weiden Schilf etc ?
    Was wenn ich einen invasiven Exoten in meinem Garten in der Nähe eines Flusses pflanze und er sich über den Fluss von alleine verbreitet , bin ich dann der Schuldige ?

  • Hi Pflanznefreund,

    erst mal herzlich willkomen hier!
    Deine Frage(n) wird man so einfach nicht beantworten können. Eine Ausbreitung und Entwicklung hängt natürlich immer sehr von den Samen bzw. der Pflanze ab. Wenn es Pflanzen sind die sich in feuchter, nasser Umgebung wohlfühlen, dann könnten sich diese selbstverständlich dort ansiedeln und ausbreiten. Aber da gibt es dann natürlich auch noch X weitere Faktoren die zur Entwicklung einer Pflanze notwendig sind. Temperatur, Bodenbeschaffenheit (sauer oder kalkig), ggf. Fließgeschwindigkeit des Gewässers (wenn sie im Wasser oder am Ufer wachsen), Härtegrad des Wassers und und und und.... So pauschal lässt sich das nicht sagen. Ach ja... und dann fällt mir auch noch der "Zufall" ein. KANN passieren, MUSS aber nicht!

    Und die Schuldfrage lässt sich aus meiner Sicht auch nicht so einfach beantworten. Vermutlich müsste man da erst mal eine philosophische Diskussionsrunde einberufen um zu erörtern was denn SCHULD eigentlich bedeutet. Falls Du Schuld im Sinne von irgendwelchen Rechtsfragen siehst, dann würde ich mal tippen, dass das absichtliche Ausbringen von invasiven Arten nicht wirklich gut beim Gesetzgeber ankommt, aber eine "unbeabsichtigte Flucht" aus Deinem Garten, die wird man Dir, zumindest rechtlich gesehen, vermutlich nicht vorwerfen können. Auf diese Art und weise sind ja sehr viele unserer"Neubürger", ob nun tierisch oder pflanzlich, irgendwann mal hier angekommen - einfach geflüchtet! ...aus Gärten und Parks oder aus irgendwelchen Gehegen.

    So, das war mal mein Senf zu Deinen Fragen :)

    ’’Wenn man die Natur wahrhaft liebt, so findet man es überall schön.‘‘
    Vincent van Gogh

  • Danke für die schnelle Antwort , ich muss sagen ich bin ein Freund exotischer Pflanzen , daher zähle ich zu meinem Baumbestand Mammutbäume ( sempervirens , giganteum , Urwald) , Gingkos, Doglasie , Kaiserbaum und heimische verschiedene Ahorn , Eichen , Buchen , Birken ,verschiedene Sträucher und ein Baum mit Zitrusfrüchten ehrlich gesagt weiß ich nicht was für ein Baum es ist , wurde von meinen Großeltern gepflanzt . Aus ökologischer Sicht sind die Mammutbäume , soweit ich weiß sogar besser als Douglasien , an denen man kaum Tierarten und abnehmende Vögel und Insektenbestände feststellt . Grundsätzlich bin ich der Meinung , dass eine höhere Artenvielfalt , auch vllt exotischer Arten unsere Wälder anpassungsfähiger macht , auch unter Berücksichtigung des Klimawandels der die Standortbedingungen der Sequoia deutlich verbessert . Je größer der genetische Pool der Wälder ist , desto höher ist die Wahrscheinlichkeit , das sich diese schneller/besser neuen Bedingungen anpassen können .
    Zudem sind einige eben dieser Bäume auch produktiver im Sinne des Zuwachses als heimische Arten , sodass es sogar aus ökonomischer Sicht eine Überlegung wert wäre .
    Wenn ich mir die Holzwirtschaft in Deutschland anschaue , dann sehe ich hauptsächlich Fichten- Mono-Kulturen , klar ein heimischer Baum , aber wann war eine Mono-Kultur jemals ökologisch nachhaltig ?

    Da ich aber kein Guerilla Gärtner bin beschränke ich meine Projekte bisher auf mein Privatgelände .


    Ich wollte nämlich gerne einige Trauerweiden pflanzen ( auf meiner Uferseite und der anderen Uferseite , da kürzlich der Sturm die meisten bäume umgeworfen hat und sich am Fluss entlang ein Weg befindet und ich mich nun von den Spaziergängern in meiner Privatsphäre gestört fühle ) die wären aber nicht invasiv , da heimisch bzw Hybrid aus salix alba und sepulcra wenn ich mich nicht irre heißt der Baum dann salix alba trisits , die echte trauerweide ist ja leider nur bis - 10 Grad winterhart . Pflanzen wollte ich ihn zum einen als Sichtschutz und Zierbaum , da es meiner Meinung ein sehr schöner Baum ist . Weiden wachsen hier sowieso unzählige am Flusslauf , daher würde ich mit der Trauerweide nur etwas die Artenvielfalt erhöhen . Theoretisch müsste ich mir aber eine Genehmigung holen , wenn ich das rechtlich sicher machen will ?

    Zum anderen steht in etwa 15 m zum Gewässer ein Blauglockenbaum , der soweit ich weiß zu den invasiven Arten zählt , auch ein schöner sehr produktiver Baum , leider ist dieser aber kaum zu entfernen (entfernt man beispielsweise nur den Stamm wächst einfach ein 3m neuer Stamm innerhalb eines Jahres ) da er sich über die Wurzeln verbreitet und seine Wurzeln recht großflächig oberflächlich wachsen , was einer Art Stolperfalle gleichkommt . Der Baum ist in den Jungjahren sehr frostempfindlich ist daher eine Verbreitung über Samen eher unwahrscheinlich ?

    Ein sehr häufiger nerviges "Unkraut"an meinem Ufer ist der Riesenbärklau (natürlich nicht von mir gepflanzt) , der trotz umgraben jedes Jahr aufs neue wiederkommt und den ich allein wegen seiner Giftigkeit entfernt haben möchte . Könnte eine Baumpflanzung da wo jetzt der Bärenklau wächst diesen nachhaltig verdrängen ?

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