Sehr große Spuren im Schnee

  • Hallo miteinander,

    vor ein paar Tagen habe ich auf einem Weg sehr große Spuren entdeckt.

    Die Abdrücke waren schon etwas älter, also vermutlich bereits einmal angetaut. Aber sie waren riesig: Ca. 16 cm in der vorn zu erkennenden verwaschenen Form.
    Links neben der Reifenspur seht ihr eine normal große Fuchsspur (vermute ich).
    Der Abstand der riesigen Abdrücke war oft mehr als einen Meter vom nächsten Abdruck entfernt. Das Tier muss also sehr große Schritte gemacht haben.

    Ich zeige euch die Spuren teilweise von hinten oder von vorn fotografiert. Sie verliefen aber nur in eine Richtung. Allerdings kamen zu der verwaschenen riesigen Spur später noch ein oder zwei frischere zeitweise dazu. Ich vermute, dass das Tier am folgenden Tag noch einmal dort entlang lief - und zwar nicht ganz den gleichen Weg, sondern nur ein Stück des Weges.
    Die frischeren Spuren waren ca. 12 cm groß, wobei es auch etwas kleinere gab. Ich vermute, dass die Vorder- und Hinterpfoten des Tieres unterschiedlich groß sind.

    Dies ist eine der verwaschenen riesigen Spuren (oben)

    Dies ist eine der noch frischeren.

    Der fast schnürenden Gangart und den großen Pfoten und Schritten nach tippe ich auf einen Luchs. Meint ihr, ich könnte richtig liegen?
    Hier im Grenzgebiet des Pfälzerwalds zu den Nordvogesen gibt es Luchse.
    Oder auf welches Tier würdet ihr tippen?

    PS: Entschuldigung, ich kriege das folgende Vorschaubild nicht mehr weg...

  • Liebe Wiltrud,

    ja, das wäre wirklich wunderbar! ;)

    Einsam genug wäre dieser Weg zumindest im Winter. Man sah ja, dass seit dem Schneefall kein Mensch dort gelaufen war. Forst- oder Jägerautos fahren allerdings überall im Wald gelegentlich.

    Die Umgebung dort ist so, dass der Weg durch ein Tal führt. Links steigen bewaldete Hügel an und rechts sind immer mal wieder Seen, die ursprünglich sicher für die Fischzucht angelegt wurden, die heute aber teilweise in Buschwerk und Bäume eingewachsen, teils noch in Wiesen eingebettet sind und die vermutlich unter Naturschutz stehen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Silke,

    vor Jahren saßen mein Freund und ich nach einer kleinen Wanderung auf der französischen Seite wieder im Auto und unterhielten uns. Ca. 200 m vor uns lag hinter eine Senke ein verfallenes Gehöft. Plötzlich entdeckte ich ein Tier, das dort lief. Es kam mir wie ein großer Hund vor. Aber nein, ein Hund konnte das nicht sein. Das Tier lief wie eine Katze. Es war ein Luchs! Solch ein Glück hat man als Normalsterblicher wohl nur einmal im Leben.

    Vor kurzem hörte ich im Fernsehen, dass ein junger weiblicher, mit Sender ausgestatteter Luchs leider umgekommen ist. Der gehörte zu einer Auswilderungsaktion. Es wird also auch nachgeholfen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie ,

    Was hosch denn do wieder entdeckt ? :alright:

    Ich kann Dir nur insoweit helfen, als ich aus meinem Buch ein paar Daten nenne.

    Also wegen des großen Abstandes der Trittsiegel war das Tier schnell unterwegs.
    Es sind auch keine Doppeltritte wie beim Schnüren vorhanden ,auch kein Übertritt.

    Das Trittsiegel der Vorderbranten ist (auch) beim Luchs größer als das der Hinterbranten.
    Vorderbranten (5 - 7 cm lang und 5 - 7,5 cm breit)
    Hinterbranten (4,5 - 6 cm lang und 5 cm breit)

    Wenn wir nur das 3. und 4. Bild betrachten ist der Größenunterschied in etwa gegeben .

    Das mit 12 cm angegebene Trittsiegel ist wohl auch schon verwaschen oder du hast dich verschätzt ?

    Über eigene Erfahrung verfüge ich nicht , ich meine aber man kann deinen Luchs durchgehen lassen.

    Gratulation - das ist schon was Besonderes .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,

    auf dich hatte ich gehofft. Denn in Sachen Spuren macht dir wohl keiner was vor.
    Vielen herzlichen Dank!

    Komisch ist, dass ich trotz Suche im Netz nichts fand, was mich wirklich weitergebracht hätte. Da sind deine Größenangaben schon weit hilfreicher. Ich denke, die Größe der Füße kommt hin, denn Spuren im Schnee sind ja immer ein Stück größer als der Fuß selber. Hinzu kommt, dass auch die neueren Spuren schon zwei Tage Sonne hinter sich haben könnten (allerdings bei ziemlicher Kälte). Verschätzt könnte ich mich zwar auch haben, aber wohl nur um einen Zentimeter. Ich hatte mir sogar ein Stöckchen abgebrochen und damit die große Spur gemessen (zu Hause dann nachgemessen).

    Zuerst hatte ich an einen großen Hund gedacht. Im Sommer habe ich in dem Tal nämlich schon mal erlebt, dass ein Förster seinen Hund vor seinem Auto herlaufen ließ, während er fuhr. So kam der Hund zu seinem Auslauf. Ich denke, dass Jäger und Forstleute das hier öfters so halten.

    Dann fiel mir auf, dass Hunde beim Rennen völlig andere Spuren machen. Und wenn sie langsam laufen, auch.

    Luchse laufen angeblich relativ gelassen und gemächlich. Aber das muss ja nicht heißen, dass sie nicht auch mal anders unterwegs sind.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • erschätzt könnte ich mich zwar auch haben, aber wohl nur um einen Zentimeter. Ich hatte mir sogar ein Stöckchen abgebrochen und damit die große Spur gemessen (zu Hause dann nachgemessen).

    Prima ,so mach ich das auch wenn ich keinen Maßstab dabei habe!

    Beim ruhigen Ziehen oder langsamem Vorwärtstasten sieht das Trittsiegel noch etwas runder aus auch die einzelnen Zehenabdrücke .
    Im Buch sind nur die Vorderbranten-Abdrücke vom stehenden Luchs im Original zu sehen, alles andere ist gezeichnet.

    Bei Pappschnee sähen auch die deines Luchses anders aus .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Beim ruhigen Ziehen oder langsamem Vorwärtstasten sieht das Trittsiegel noch etwas runder aus auch die einzelnen Zehenabdrücke .
    Im Buch sind nur die Vorderbranten-Abdrücke vom stehenden Luchs im Original zu sehen, alles andere ist gezeichnet.

    Bei Pappschnee sähen auch die deines Luchses anders aus.


    Lieber Werner,

    das ist wohl das Problem: Je nach Schneebedingungen sehen die Trittsiegel anders aus. Natürlich auch in Größe und Form.
    Bei den großen Spuren ist mir schon beim Betrachten aufgefallen, dass das Tier vermutlich immer ein winziges bisschen nach vorn gerutscht ist, denn der hintere Teil war im Gegensatz zu den frischeren Spuren etwas verlängert.
    Du schreibst, dass dieses Tier schneller unterwegs gewesen sein muss (wegen der sehr großen Schritte). Das passte ja dazu. Vielleicht hat es ja irgendwo ein Reh am Wasser gewittert?

    Dass du notfalls auch mit Stöckchen misst, finde ich lustig. Aber es freut mich, dass ich es offenbar auch richtig mache.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Lieber Rosmarie ,

    Also ich habe gestern zuerst nach den Buch gegriffen .
    Und da sind wie gesagt nur fotografierte Abdrücke nur von der Luchsvorderbrante zu sehen.
    Alles andere ist gezeichnet .
    Heute sehe ich verschiedene Luchsspuren im Internet und ich muß sagen ,da sind mir die von Dir fotografierten (Bild 3+4 )zu länglich .
    Die Zehenabdrücke stehen beim Luchs nicht so gekrümmt um den Ballen sondern in einem leichten Bogen .

    Schon gestern war ich am zweifeln ,auch weil die Zehenabdrücke zu eckig sind .

    Wenn Abdrücke von Regen oder Sonne verändert sind ,ist das auch schwierig.Bei Pappschnee eindeutig .

    Ich rudere zurück und meine jetzt ,es war der hinter dem Auto dreinjagende Hund des Jägers.

    Sagt ,der noch nie Luchsspuren in Natura gesehen habende ,Werner.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Liebe Elvi,

    herzlichen Dank für deinen interessanten Link. Dort kann man ja eine Menge Spuren sehen. Schön, wenn ich mal irgendetwas nachgucken will.
    Mit den Luchsabdrücken komme ich nicht so ganz klar. Die sind im Gegensatz zu meinen Spuren sehr frisch und deutlich und sind deshalb leider nicht richtig zu vergleichen.

    Den Fußabdrücken nach hätte ich bei meinen Trittsiegeln immer noch einen großen Hund für möglich gehalten. Aber so läuft kein Hund. Insofern finde ich die schnürende Art der Spur entscheidend.

    Herzliche Grüße Rosmarie

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  • Ich rudere zurück und meine jetzt ,es war der hinter dem Auto dreinjagende Hund des Jägers.

    Lieber Werner,

    wie du aus meiner Antwort an Elvi (die sich mit deiner überschnitten hat), siehst, hatte ich bei den einzelnen Abdrücken auch Zweifel.
    Aber kann denn ein Hund so laufen? (Meiner hat seine Füße immer anders aufgesetzt, auch beim Rennen.)

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo miteinander,

    da hier sicher auch Hundebesitzer oder Ex-Hundbesitzer sind, antwortet mir doch bitte, ob Hunde solche schnürenden Spuren im Schnee hinterlassen können. Vielen lieben Dank!

    Herzliche Grüße Rosmarie

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  • Bild 4 hat mich am Hund zweifeln lassen .

    Weil die Abdrücke so rundlich sind und die Nägel nicht zu sehen sind?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hier habe ich noch ein paar Bilder.

    Müssten bei Hundespuren eines richtig großen, rennenden Hundes nicht deutlich Krallen zu sehen sein?

    Die längliche Form der Abdrücke könnte doch auch am Tempo des Tieres gelegen haben. Es ist bei jedem Renn-Schritt ein winziges bisschen nach vorn gerutscht?

    Es wäre schade, wenn es ein Hund gewesen wäre. Aber da Hunde auch nette Menschen sind, wäre es für mich auch in Ordnung... :D
    Habt also keine Scheu, mir meine Illusionen zu rauben! :D

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    3 Mal editiert, zuletzt von Rosmarie † (26. Februar 2018 um 09:49)

  • Ja ,genau wegen dem .Aber diese Trittsiegel sind wohl auch schon etwas verändert .

    Ich meine nur Pappschnee liefert aussagefähige Abdrücke .

    Es tut mir leid liebe Rosmarie ,aber wenn du wegen meiner gestrigen Falschaussage in der Meinung ,es handle sich um einen Luchs gut geschlafen hast,
    dann hat sich das Ganze doch gelohnt - oder ? :D:D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Es tut mir leid liebe Rosmarie ,aber wenn du wegen meiner gestrigen Falschaussage in der Meinung ,es handle sich um einen Luchs gut geschlafen hast,
    dann hat sich das Ganze doch gelohnt - oder ?

    Lieber Werner,

    so ist es! Ich habe sogar von diesen Spuren geträumt und es waren durchaus angenehme Träume. Es ist also alles in bester Ordnung! :87:

    Aber interessieren würde mich tatsächlich sehr, ob Hunde beim Rennen auch "schnüren" können. Meiner ist bei schnellerem Tempo immer im Galopp gerannt. Dann waren Vorder- und Hinterpfoten fast nebeneinander.

    Wenn der Hund aber im Gehen unterwegs war, wie kann er dann zwischen zwei Pfoten ab und an mehr als 1m Abstand haben? Hätte er dann nicht umfallen müssen? :D
    Du siehst, noch gebe ich nicht auf... :69:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    2 Mal editiert, zuletzt von Rosmarie † (26. Februar 2018 um 09:58)

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