winteraktive Insekten

  • Ganz frischer Neuschnee um -2 ° heute Morgen .
    Auch mir hängt das ewige schwarz/weiss langsam zum Hals raus - aber Bewegung muß nunmal sein .

    Also los mit meinen 2 Söhnen - 6 Augen sehen mehr als zwei.


    Gleich zu Beginn eine unbekannte Spinne auf freier Schneefläche ( 6 mm )

    sieht aus wie eine flügellose Schlupfwespe (3 mm)

    inhaftiert und schlecht fotografiert
    dann auf 3 km 5 Winterhafte,den kennen wir ja schon

    und dann doch noch etwas nie zuvor gesehenes - mein Jüngster hat bessere Augen als ich - Babba komm mal her !
    Winzige Insekten von 0,5 mm Dicke und 2mm Länge . Und dann machten die Sprünge von etwa 10 cm .


    Zur näheren Ansicht wurde einer mitgenommen ,er hat den Transport nicht überlebt .
    Wie schon die Schneemücke ,vertragen die wohl keine Wärme.
    Nach den untauglichen Nahlinsenversuchen hab ich ihn unters Billig- Mikroskop gelegt und mit der Taschenkamera durchs Okular fotografiert.
    Schneefloh (Desoria ? hiemalis ?)

    In 60 Jahren sind mir diese Tiere nicht aufgefallen weil ich nicht auf den Gedanken kam ,es könnten bei der Kälte Insekten unterwegs sein.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Kann mir denn bei dieser Winzigwespe niemand helfen ?

    Vielleicht die ? Die ist wahrscheinlich nur irgendwie aus ihrer Winterruhe gerissen worden und nicht eigentlich winteraktiv.

    Gattung Gelis

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    2 Mal editiert, zuletzt von Werner (19. Februar 2018 um 15:31)

  • Lieber Werner,

    deine reiche Schneeausbeute ist für mich Überraschung pur. (Weniger überraschend finde ich, dass du zwei so fesche und dazu noch naturinteressierte Söhne hast! Gratulation!)

    Nach deinen letzten Schneemückenbildern habe ich versucht, auf ähnliche Funde zu achten. Aber ich fürchte, mir ist es bei Alb-Wetter einfach zu kalt, um stehen zu bleiben und genau zu gucken.
    Umso mehr freue ich mich an deinen/euren unglaublichen Funden! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie ,

    Dieses Wintergetier hat mich ,weil ich ausser der Wintermücke nichts derartiges kannte,schon fasziniert.
    Diese im anderen Beitrag gezeigte Schneemücke soll in der warmen Hand nur eine halbe Stunde überleben.
    Der Winterhaft hat in der Wärme auch nicht überlebt.

    Ich füchte ,diese Arten gibt es nicht mehr zu lange.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • dann auf 3 km 5 Winterhafte,den kennen wir ja schon

    Hallo Werner,
    gibt es bestimmte Orte (z.B.am Bach,Senken,Waldränder o.ä.),an denen du diese Tierchen besonders häufig findest?
    Seit du sie hier zum ersten Mal gezeigt hast,suche und suche ich,ohne Erfolg! :eek::91:

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Hallo Uwe ,

    Ich würde an jüngeren Fichtenbeständen den Winterhaft aber auch die Schneeflöhe suchen.
    Die Schneemücke im Nordhang wo auch Felsen sind.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Deine Schlupfwespe ist keine solche, sondern eine Gallwespe, also eine der Arten, die Pflanzenteile anstechen und so zum vermehrten Zellwachstum anregen. Von dem Zellmaterial ernähren sich dann deren Larven.

    Ich bin nicht sicher, aber im vorliegenden Fall könnte es Cynips quercusfolii sein (so sie noch so heißt). Diese hat, wie wohl viele andere Gallwespen auch, einen recht interessanten Entwicklungszyklus. Sie bringt zwei Generationen hervor. Die erste schlüpft bereits ab Dezember und überwintert in der Galle. Bei günstiger Witterung schlüpfen die Wespen, übrigens ausnahmslos Weibchen. Die vermehren sich parthenogenetisch. Sie legen Eier an die Adventivknospen. Es entsteht eine kleine, länglichovale Galle, in der sich die Larve entwickelt. Aus den Gallen schlüpft Mai/Juni die neue Generation, diesmal Männchen und Weibchen. Die befruchteten Weibchen legen ihre Eier auf die Unterseite an den Blattnerv. Hier entsteht die typische, runde Galle, etwa 1 cm im Durchmesser. Und ab Dezember schlüpft wieder die neue Generation.

    Die Gallen hat vermutlich jeder schon mal gesehen, der mit halbwegs offenen Augen durch die Natur streift, denn sie sind an Eichenblättern unübersehbar. Wenn man dann im Winter die Gallen am Falllaub findet, kann man eine solche Galle einfach mal öffnen und wird dann auch prompt die darin befindliche Wespe finden.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Lieber Werner,
    ein interessanter Beitrag in einer Jahreszeit, in der man Insekten meist vergeblich sucht. Immer wieder erstauntlich, was Klaas alles kennt und auch bestimmen oder wenigstens eingrenzen kann; in diesem Fall die Gallmücke.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Werner,
    ein interessanter Beitrag in einer Jahreszeit, in der man Insekten meist vergeblich sucht. Immer wieder erstauntlich, was Klaas alles kennt und auch bestimmen oder wenigstens eingrenzen kann; in diesem Fall die Gallmücke.

    Gallwespe. Das ist ein wichtiger Unterschied. Gallwespen sind Hymenoptera, Gallmücken hingegen Diptera.

    @ Werner:

    Exakt. Wobei Du möglicherweise nur noch leere Gallen vorfindest, weil der Winter lange Zeit recht warm war und die Wespen vermutlich aktiv geworden sind (desdawegen hast Du sie ja auch auf dem Schnee gefunden). Aber Versuch macht kluch! ;) Ansonsten einfach merken: ab Dezember kann man die Gallen aufheben und öffnen und schauen, was man darin hübsches findet.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Lieber Klaas,
    klar, war mir eigentlich auch bewusst.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • @ Werner:

    Exakt. Wobei Du möglicherweise nur noch leere Gallen vorfindest, weil der Winter lange Zeit recht warm war und die Wespen vermutlich aktiv geworden sind (desdawegen hast Du sie ja auch auf dem Schnee gefunden). Aber Versuch macht kluch! Ansonsten einfach merken: ab Dezember kann man die Gallen aufheben und öffnen und schauen, was man darin hübsches findet.

    Bin schon ganz scharf drauf ,eine zu finden .Kein Wunder bei der vielen Würze ! :alright::alright::alright::alright::alright:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!