• Hallo Naturfreunde,

    nachdem wir dieses Jahr schon Besuch von den stürmischenDamen Burglind und Frederike hatten wollt ich einmal nachschauen was diese fürSpuren im Wald hinterlassen hatten.
    Zum Glück hält sich der Schaden in Grenzen. Andere Regionenhaben da deutlich mehr abbekommen.

    Bei schönen Wetter habe ich einen meiner Lieblingsplätze imPfälzerwald besucht.
    Die Geiersteine bei Lug habe ich hier ja schon gezeigt aberich finde die immer wieder einen Besuch wert.
    Zuerst einmal auf den Felsen um ein wenig Landschaft zu gucken.

    Das ich erst lange nach den Stürmen in den Wald gegangen bin hat neben Zeitmangel und dem miesen Wetter auch Sicherheitsgründe.
    Ungern hätte ich eine von den beiden Eichen auf den Kopfbekommen.
    Bei Windböen von bis zu 145 km/h können auch dickere undgesund Bäume umfallen.
    Vor allem wenn der Boden durch tagelangen Regen gründlichaufgeweicht ist.

    Trotz augenscheinlich kräftigen Wurzeln hat auch dieseKiefer die Bodenhaftung verloren.

    Genau so wie diese drei jungen und schlanken und Douglasien.Eigentlich sollte man meinen das solch elastische Bäume einen Sturm abfedernkönnen.
    Nützt aber nichts wenn ganz einfach der Boden nachgibt.

    Auch wenn ein Baum sehr gut verankert ist kann der Sturmstärker sein.

    Vor allem wenn der Baum wie in diesem Fall innen schon faul war.
    Von außen hätte man das dem Baum nicht angesehen.
    So etwas macht den Aufenthalt in der Nähe von Bäumen bei Sturm zu einem unkalkulierbaren Risiko.

    Gesund aber wegen des ungeschützten Standortes an einem Wegwar diese Kiefer dem Sturm nicht gewachsen.
    In halber Höhe abgebrochen kehrte der Baumwipfel sozusagen zu seinen Wurzeln zurück.
    Bäume an Waldrändern oder Lichtungen sind besonders gefährdet.

    Aber auch im geschlossen Wald trifft es immer wieder einige Bäume.
    Hier liegt gleich ein ganzer Stapel als ob sie vom Forstwirten gestapelt worden wären.

    Das ist allerdings dem Dominoeffekt zu verdanken.
    Ein Baum fällt auf den nächsten und wirft diesen ebenfalls um.
    An den Wurzeltellern zu erkennen liegen hier 3 Bäume in Reihund Glied.

    Was nicht umfallen will wird einfach kurz und kleingeschlagen.

    Und so gibt es mitunter ein Regelrechtes Baummikado.

    Wie geschrieben war ich erst Wochen nach dem Sturm im Wald. Vieles war da schon aufgeräumt. Zudem sind in diesem Gebiet auf die Fläche gesehen nur wenige Bäume umgefallen.
    Trotzdem hoffe ich einen kleinen Eindruck zu vermitteln was bei einem Sturm für Kräfte wirken können.
    Nicht nur während des Sturms sondern auch noch mehrere Tagedanach können hängen gebliebene Bäume abrutschen oder abbrechen.
    Oder es können ohne Vorwarnung auch dicke Ästen herabfallen.
    Sehr leicht können bei einem von so etwas getroffenen Menschen schwere Verletzungen entstehen.
    Ein guter Grund gebührenden Abstand zu solchen Bäumen zuhalten würde ich mal meinen.

    Manchmal bietet ein umgestürzter Baum auch Gelegenheit eine Pflanze aus der Nähe zu betrachten was ansonsten nicht immer so einfach ist.

    Leider auf Kiefer und nicht auf Eiche daher für einen Zaubertrank nicht geeignet.

    Viele Grüße aus der Pfalz
    Frank

  • ...
    Manchmal bietet ein umgestürzter Baum auch Gelegenheit eine Pflanze aus der Nähe zu betrachten was ansonsten nicht immer so einfach ist.

    Leider auf Kiefer und nicht auf Eiche daher für einen Zaubertrank nicht geeignet.

    ...


    Trotzdem ein schöner Fund, denn es handelt sich um eine andere Art als diejenigen, die durchaus häufig allerorts auf Laubbäumen (Viscum album) zu finden ist: die Kiefern-Mistel (Viscum laxum)

    Gruß
    Peter

  • Lieber Frank,

    eindrucksvoll zeigen Deine Bilder was da für Kräfte am Werk waren.
    Eben Naturgewalten.
    Wie Du schon sagst,während oder kurz nach so einem Sturm sollte man auf
    Waldbesuche verzichten.

    Grüßle Wiltrud

  • Lieber Frank,
    sehr eindruckvolle Bilder von umgestürzten Bäumen, da muss es ordentlich gefegt haben. Die Kiefern-Mistel haben wir hier noch nicht zu sehen bekommen, klasse!
    Nach der Verbreitungskarte
    http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=6411
    liegt in der Pfalz einer der drei bundesdeutschen Verbreitungsschwerpunkte (neben Sachsen und Nord-Bayern).

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Wir Frauen sind eigentlich ein friedliches Völkchen, aber wir können auch anders, wie du das so schön auf deinen Aufnahmen festgehalten hast. :D Faulende Bäume haben so einem Orkan leider nicht viel entgegen zu setzen. Die kippen immer als erstes um, gefolgt von den Flachwurzlern. Solange dies aber nur im Wald geschieht, ist das nicht so tragisch (außer für den Waldbesitzer).

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Trotzdem ein schöner Fund, denn es handelt sich um eine andere Art als diejenigen, die durchaus häufig allerorts auf Laubbäumen (Viscum album) zu finden ist: die Kiefern-Mistel (Viscum laxum)

    Gruß
    Peter

    Da gehsu mal in die Oberrheinebene zwischen Mainz und Karlsruhe und wunderst Dich, dass man von den Kiefern vor lauter Misteln überhaupt noch was sieht. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Lieber Frank,

    zunächst ging mir das Herz auf über deine wunderschönen Fotos mit Felsen und Ausblicken. Du hast das Wolkenspiel über dem Tal wunderbar eingefangen.

    Deine Bilder der umgefallenen Bäume sind auch eindrucksvoll. Man sieht so erst, welche Kräfte am Werk waren. Hier, etwas weiter im Pfälzerwald drinnen, sind auch etliche Bäume umgefallen. Was mich immer wieder verblüfft, ist, dass auch offensichtlich völlig gesunde Bäume stürzen. Mein Eindruck war diesmal, dass vor allem die nasse Erde vielen Wurzeln an den Hängen nicht mehr genügend Halt geboten haben. Aber oft sind die Bäume auch in der Mitte durchgebrochen...

    aha, guter Tipp, würde ich auch gern mal sehen. Dazu gibt es dieses Jahr die Chance.

    Liebe Sabine,

    jedem, der gern Kiefernmisteln betrachten möchte, gebe ich den Tipp, in den Lampertheimer Wald (nördlich von Mannheim) zu fahren. Ich garantiere mindestens eine Mistel pro Baum. Viele Kiefern sind aber übersät. Über dieses ungewöhnliche Phänomen kam sogar mal ein Film im Fernsehen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,
    bis nördlich von Mannheim wird uns vermutlich zu weit sein, es ist vor der Haustür in der angemieteten Ferienwohnung derartig viel zu sehen. Aber vielleicht kommt uns ja doch eine Mistel in geringerer Entfernung vor die Linse. Da hat der Frank bestimmt einen Tipp auf Lager.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    jedem, der gern Kiefernmisteln betrachten möchte, gebe ich den Tipp, in den Lampertheimer Wald (nördlich von Mannheim) zu fahren. Ich garantiere mindestens eine Mistel pro Baum. Viele Kiefern sind aber übersät. Über dieses ungewöhnliche Phänomen kam sogar mal ein Film im Fernsehen.

    Das ist maßlos untertrieben. Die Kiefern im Lampertheimer Wald sind in der Regel vor lauter Mistel kaum noch zu sehen. Zumindest die älteren Bäume stecken derart voll mit Mistel, dass in der Regel die Misteln mindestens 60% des (sichtbaren) Grün in der Baumkrone ausmachen, meist sogar mehr. Übrigens ist der Lampertheimer Wald aus coleopterologischer Sicht in etwa drei bis vier Monaten wesentlich sehenswürdiger...

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Lieber Klaas,

    Lampertheim war jahrzehntelang meine Heimat. Wie oft bin ich durch diesen Wald getigert. Aber natürlich unten auf den Wegen und nicht oben durch die Kiefernwipfel. So weiß ich auch nicht recht, ob du spaßig übertreibst oder ob du deine Aussage ernst meinst. Meinen Beobachtungen an gefällten Kiefern nach hätte ich ein bisschen Zweifel.
    Aber dass es dort bald wieder kraucht und fleucht und viele, viele Käferarten heimlich durch den Wald krabbeln, glaube ich dir sofort! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Sabine,

    natürlich hoffe ich von Herzen, dass ihr vor eurer Tür viel, viel mehr Interessantes entdecken könnt. Da könnt ihr getrost auf eine Kiefernmistel verzichten. Aber hier im Pfälzerwald gibt es auch immer mal welche. Trotzdem wünsche ich euch in eurer Urlaubszeit nicht gerade einen Sturm. :19:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Herzlichen Dank euch allen für das Interesse und die netten Antworten. :)


    Trotzdem ein schöner Fund, denn es handelt sich um eine andere Art als diejenigen, die durchaus häufig allerorts auf Laubbäumen (Viscum album) zu finden ist: die Kiefern-Mistel (Viscum laxum)

    Herzlichen Dank für die Bestimmung. Trotzdem könnte ich einen Zaubertrank für meinen PC ganz gut gebrauchen. vielleicht würde dann das Internet etwas schneller laufen. :D
    All zu häufig finden sich Misteln auf Kiefern bei uns nicht aber ich würde doch meinen das sie häufiger sind als die auf Laubbäumen. Richtung Rheinauen sieht das wieder anders aus.
    Da sieht man Misteln oft auf den Pappeln.


    Hoffentlich wird der Wald nicht sauber aufgeräumt. Wenn vieles liegen bleibt, kann man bald viele interessante Pilze finden!

    Ich fürchte das der Wald schon ziemlich aufgeräumt wird. Es werden sicherlich einige Stämme liegen bleiben aber vermutlich nicht so viele als das da ein Pilzparadies entstehen könnte.

    Rosmarie †: freut mich sehr das Dir die Bilder gefallen. :) Ich war ja eigentlich wegen der Bäume in den Wald gegangen aber als ich die tief fliegenden Wolken sah musste ich unbedingt zuerst auf den Felsen. Ich hätte im Januar so ein Wetter auch nicht erwartet.
    Der auch von Klaas schon öfters erwähnte Lampertheimer Wald scheint auch mal den einen oder anderen Besuch wert zu sein. Ich schätze den werde ich mir auch mal anschauen müssen.

    Sabine: Das mit der geringen Entfernung könnte nicht ganz so einfach werden.

    Viele Grüße aus der Pfalz
    Frank

  • Rosmarie †: freut mich sehr das Dir die Bilder gefallen. Ich war ja eigentlich wegen der Bäume in den Wald gegangen aber als ich die tief fliegenden Wolken sah musste ich unbedingt zuerst auf den Felsen. Ich hätte im Januar so ein Wetter auch nicht erwartet.
    Der auch von Klaas schon öfters erwähnte Lampertheimer Wald scheint auch mal den einen oder anderen Besuch wert zu sein. Ich schätze den werde ich mir auch mal anschauen müssen.

    Lieber Frank,

    an solch tolle Landschaftsaufnahmen von Bergen herunter, kann ich mich, abgesehen von den jetzigen, gut erinnern. Du hast auch schon wundervolle Bilder mit Nebel im Tal gezeigt... Da ich diese Landschaft mit ihren bizarren Felsen sowieso über alles liebe, hauen mich solche Aufnahmen einfach um.

    Klaas ist Käfer-Fachmann. Der findet im Lampertheimer Wald Arten, die woanders kaum noch vorkommen. Denn wie Klaas mal erklärte, sind Teile des Lampertheimer Waldes uralt (die Bäume darin aber keineswegs!). So konnten sich Arten halten, die in jüngeren Wäldern nicht mehr vorkommen. Solche Käfer laufen aber nicht massenweise von allein durch den Wald - jedenfalls tagsüber nicht über die Wege. Um die zu finden, müsste man vermutlich Klaas bei sich haben.
    Abgesehen von den vielen, vielen Misteln ist mir als Laienspaziergängerin am Lampertheimer Wald nie etwas Besonderes oder optisch besonders Schönes aufgefallen.
    Ich würde also nicht für einen Waldbesuch nach Lampertheim fahren. Allerdings gibt es dort ein großes Altrhein-Naturschutzgebiet, den Biedensand, zwischen dem Ort und dem "Neurhein", also dem Rhein. Das ist eine Auenlandschaft, die wirklich sehenswert ist.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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