Liebe Naturfreunde,
im Solling kann das Herz der Pilzfreunde höher schlagen. Es ist einfach klasse, was man dort so alles finden kann. Natürlich viele Arten, die man auch anderswo antreffen kann, aber es sind auch "bessere" Arten dabei. Auch hier: nach Bearbeitungsstand kommt alles querbeet.
Grünfelder-Täubling - Russula virescens
das Foto habe ich mit meiner kleinen Taschenkamera gemacht. Der Pilz schmeckt zwar köstlich, aber wegen seiner Seltenheit blieb er im Wald.
Geradezu massenhaft anzutreffen waren
Gallenröhrlinge - Tylopilus felleus
mit dem groben Stielnetz und den typischerweise rosafarbenen Röhrenausgängen. Und wie oft - sehr oft! - landeten sie bei Pilzlehrwanderungen als vermeintliche Steinpilze in die Körbe.
Zinnoberschwamm - Pycnoporus cinnabarinus
an Birke. Das Holz der befallenen Bäume färbt sich rot.
Wir waren jetzt schon ausreichend oft im Solling, dass wir für Pfifferlinge sogar "unsere eigenen" Stellen haben, und die tragen prächtig! In den Buchenwäldern sind die Fruchtkörper größer und haben oft lilafarben-gefelderte Hutoberflächen, das sind dann Amethyst-Pfifferlinge.
Pfifferlinge - Cantharellus cibarius
Ziemlich häufig und mit den Pfifferlingen fast vergesellschaftet findet man den
Schwefelritterling - Tricholoma sulphureum
Unser Freund Holger hatte gerade vergangenen Sommer unglaublich häufig die Schwefelritterlinge als vermeintliche Pfifferlinge in der Pilzberatung. Ich konnte das fast nicht glauben, weil der Schwefelritterling fürchterlich stinkt. Aber als ich dann im Wald eine kleine Truppe Schwefelritterlinge in der Nähe von Pfifferlinge sah, wurde die Ähnlichkeit auf den ersten Blick schon deutlich.
Nur direkt nebeneinander sollte es auffallen, mal ein Bastelbild:
Frauentäubling - Russula xyanoxantha
Schimmelpilz - Trichoderma spec.
Auf Rotbuchen-Totholzstsubben
Man ahnt nicht, dass diese Forum nicht oft gefunden wird. Ich zitiere mal aus einer Mail von Hartwig E., der die Bestimmung bestätigte und konkretisierte:
Früher hätte man die Art Trichoderma viride genannt und als Anamorphe der Teleomorphe (sex. Hauptfruchtform) namens Hypocrea rufa zugeordnet. Inzwischen aber hat man einen ganzen Schwarm sehr ähnlicher, nur genetisch unterscheidbarer Arten entdeckt. Trichoderma viride ist zwar häufig, aber noch häufiger soll Trichoderma viridescens sein (im Boden, auf Holz, Detzritus, alten Pilzen, Pflanzen usw.). Die Hypocrea-Teleomorphen findet man nicht so oft.
Der grüne Schimmel hat in der Hightech-Pilzforschung Karriere gemacht . Die Anamorphen-Gattung namens Trichoderma ist hat eine sehr effektive fungizide Wirkung, gerade gegen Phytoparasiten vieler Kulturpflanzen.
Zur Artbestimmung hätte also nicht mal die Sporenmikroskopie genützt, nur ein Barcoding.
Fortsetzung folgt.