Haariges aus dem Reich der Steine

  • Hallo,

    angeregt durch den Fotowettbewerb mit dem Thema "Haariges" will ich hier mal ein paar haarige Sachen aus der Welt der Mineralien
    zeigen. Dazu gehören nicht nur die sogenannten Whiskerkristalle ( das sind Kristalle mit einem Längen-Breitenverhältnis von mindesten
    1 : 1000. Also sehr,sehr lange und sehr, sehr dünne Kristalle). Auch feinnadelige Ausbildungen und lockenförmige Aggregate gibt`s da.

    Amianth,auch unter dem Namen Byssolith bekannt, ist die haarige Varietät des Aktinoliths.

    Palygorskit als Bergleder aus Finnland:

    Boulangerit,Trepca,Kosovo:

    Okenit aus Indien:

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Hallo Martin,

    Schlackenwolle, Steinwolle oder Glaswolle wird auch als Dämmstoff (weicher Werkstoff) verwendet.

    Der Eintrag in Wikipedia zum Begriff Mineralwolle ist allerdings völliger Unsinn. Wer erkennt, weshalb?

    Wiki-Eintrag:
    Mineralwolle bezeichnet einen weichen Werkstoff aus künstlich hergestellten mineralischen Fasern.

  • Weitere haarige Geschichten aus dem Mineralreich :) ..

    Byssolith von der Knappenwand, Salzburg ..

    Amiant-Büschel aus Uri, Schweiz ..


    .. und nun noch etwas ganz Exotisches .. aber diesmal aus dem Reich der Gesteine ..

    Pele's Haar und Pele's Tränen (auch wenn die Tränen nicht "haarig" sind ..)

    •Pelé's Haar - (benannt nach der
    hawaiianischen Vulkangöttin Pelé), ist eine Bezeichnung für haarförmiges
    Vulkanglas, welches dadurch entsteht, dass Lava in Form von
    Lavafontänen oder Lavakaskaden in die Luft geschleudert, zerrissen,
    auseinandergezogen und durch Wind teilweise bis zu 10 km weit
    fortgeblasen werden. Bekannt sind bis zu 2 m lange und 0,5 mm dicke
    Fasern, Gespinste und allerfeinste Haarbüschel, welche an ihrer
    Oberfläche obsidianartige, glänzende Anlauffarben zeigen.
    Quelle: Geofreund

    •Pelé's Tränen - bilden sich nahezu analog zu Pelé's Haar, nur wird hier
    die Gesteinsschmelze nicht schnell auseinander gezogen. Die
    dünnflüssige Lava tropft und die Tropfen erstarren als grünlichschwarze
    bis schwarze 'Tränen' von meist wenigen Millimetern Größe. Mehr als cm
    große Tränen sind eher selten. Pelé's Haar und Pelé's Tränen gehen oft
    ineinander über - d.h. häufig befindet sich am Ende eines Basalthaares
    ein dicker Tropfen, bzw. Tränen laufen in dünnen Basaltglasfäden aus.
    Quelle: Geofreund

    5 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (1. Dezember 2017 um 16:43)

  • Hallo Peter,

    Deine Fotos zeigen wie interessant Mineralien doch sein können.

    Wenn ich mir das Foto des Aminant - Büschel betrachte, müssen diese Kristalle doch wohl
    sehr zerbrechlich sein.
    Ein spannender Einblick in eine "andere Welt".

    Grüßle Wiltrud

  • Hallo Wiltrud,

    freut mich, dass ich Dich mit meiner Begeisterung anstecken konnte. :D
    Die Amiant-"Haare" fühlen sich wie Mal-Pinsel an; zerbrechlich sind diese also somit nicht. :) Aber aufgrund ihres filigranen Aussehens könnte man in der Tat zuerst auch Zerbrechlichkeit annehmen.
    Tatsächlich sind aber nadlige Kristalle, wie z.B. bei manchen Krokoiten, sehr zerbrechlich. Es ist dann auch eine Kunst des Verkäufers diese richtig zu verpacken. ;)

  • Lieber Norbert und lieber Peter,

    eure haarigen Fotos sind einfach umwerfend!
    Mir geht es wie Wiltrud, ich staune über die verschiedenen Möglichkeiten, die entstehen können, und empfinde diesen Einblick in eine völlig andere Welt, den ihr uns gewährt, auch als sehr spannend!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • .. und dann wollen wir diese Freude und das Erstaunen über "Haariges" aus dem Mineralreich doch noch weiter bereichern :D ..

    Okenit-Bällchen in Basalt-Druse aus Indien - Bildauszug von Großstufe ..

    Makatit-"Haare" auf blutrotem Will-auch-mit .. ääähh... Villiaumit (Natrium-Fluorid) aus Namibia
    Mikroskop-Aufnahme - Bildbreite 3 mm ..



    Millerit (Haarkies) aus dem Dillenburger Revier, Hessen, Mikroskop-Aufnahme - Bildbreite 6 mm ..

    Handstufe mit typisch fasrig-haarigem Chrysotil-Asbest aus Arizona, USA ..
    ACHTUNG: Potentielle Gesundheitsgefährdung (Asbestose) bei Kontakt durch Berührung und Einatmen!

  • •Pelé's Tränen - bilden sich nahezu analog zu Pelé's Haar, nur wird hier
    die Gesteinsschmelze nicht schnell auseinander gezogen. Die
    dünnflüssige Lava tropft und die Tropfen erstarren als grünlichschwarze
    bis schwarze 'Tränen'

    wird so ähnlich sein wie die Glasbomben welche beim Einschlag des Meteoriten im Ries entstanden ?

    Übrigens sehr interessante ,haarige Sache.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Guten Morgen Werner,

    ja, die Bildungsweise kann man sich so ähnlich wie bei der Tektitenbildung durch Meteoriteneinschlag vorstellen; nur das hier natürlich keine Meteoriten eine Rolle spielen.
    Die Bildungsdauer ist bei beiden Ereignissen auch ganz entscheidend, d.h. ging das "blitzschnell" wie bei den Tektiten oder im Vergleich dazu wesentlich langsamer wie bei den Tränen von Pele. :)

  • Lieber Norbert und Peter,
    ihr zeigt wieder eine unglaubliche Vielfalt an haarigen Mineralien, von denen wir ohne euch nie etwas erfahren hätten. Wirklich sehr schöne Stücke sind dabei, mir gefallen besonders die feinnadeligen sehr gut.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Norbert und lieber Peter,

    mir geht es wie Sabine. Ich freue mich auch sehr, dass ich solch haarige Mineralien überhaupt mal zu Gesicht bekomme. Ich weiß zwar nicht weshalb, aber diese haarigen Teile sprechen mich noch mehr an als andere Mineralien.

    Was mich nur wundert, ist, dass ihr diese sicher leicht zu beschädigenden Stufen derartig sorgfältig aufzubewahren scheint, dass ihnen nichts passiert. Jede sieht wunderbar aus!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Rosmarie,

    bei Mineralien spricht wohl jedem was anderes besonders an. Manche können sich für Angeschliffenes ( Achate
    und Ähnliches ) begeistern. Bei mir sind es ja die Kristalle mit ihren vielfältigen Formen. Aber auch die haarigen Sachen
    gehören mit zu den sammelnswerten Stücken,wie auch kugelige Ausbildungen und was es sonst noch alles gibt.
    Etwas aufpassen sollte man schon,dass man die Haare nicht beschädigt. Wenn man da versehentlich mit dem Finger
    drauf langt ist womögich eine Delle drin,die nicht nicht nur unschön aussieht,sondern auch nicht mehr rausgeht.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Wenn man da versehentlich mit dem Finger
    drauf langt ist womögich eine Delle drin,die nicht nicht nur unschön aussieht,sondern auch nicht mehr rausgeht.

    Lieber Norbert,

    ja, so ähnlich habe ich mir das vorgestellt...
    Sowas muss ja eine Katastrophe sein!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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