Liebe Pilzfreunde unter den Naturfreunden,
in Österreich habe ich auf unserem artenreichen Berg eine größere Gruppe einer Stachelings-Art gefunden.
Funddaten: Österreich, Bundesland Salzburg, Pinzgau, Salzburger Schieferalpen, Maria Alm, Berg Natrun, 1100 m, 5. August 2017
Exemplar #1: Hutdurchmesser 42 mm
Ganz junge Exemplare haben noch eine hellbraune Hutoberfläche ohne Risse mit hellerem Rand.
Exemplar #2: Hutdurchmesser ca. 12 cm
Bei älteren Exemplaren ist die Hutoberfläche deutlich dunkler, aber ebenfalls mit hellem Rand, die Oberfläche reißt schuppig auf.
Die Stacheln sind in der Grundfarbe hell und bräunen zur Spitze hin. Die Stacheln laufen am Stiel herab. Der Stiel ist fest und unterhalb der Grenze zu den Stacheln dunkelbraun.
Exemplar #3: Hutdurchmesser ca. 9 cm
Die Fruchtkörper wachsen direkt in der Nadelstreu im hier montanen Mischwald, und sie duften intensiv nach Maggi. Korkstachelinge gehören leider zu den Pilzarten, die sich nicht nach Habitus bestimmen lassen, sie müssen unters Mikroskop. Aber die Arbeitshypothese lautete Grubiger Korkstacheling Hydnellum scrobiculatum. Diese Korkstachelingsart kommt seiner Aussage nach in den Alpen zerstreut vor, wird aber auch leicht mit dem Gezonten Korkstacheling Hydnellum concrescens verwechselt, der übrigens auch auf dem Natrun vorkommt.
Peter ( Habicht †) hat uns auf der Alm besucht, einen Fruchtkörper mitgenommen und mikroskopiert. Ganz herzlichen Dank dafür!
Das war offenbar schwieriger als erwartet, denn der Fruchtkörper hatte noch keine voll entwickelten Basidien, erst bei einer weiteren Probe konnte Peter Sporen finden. Mikrofotos: Peter (Habicht).
Die Sporengröße lag bei ~ 5 mµ, mit runden Warzen, was unter den sonst angegebenen Maßen von 5,6 - 7 x 4,5 -4,9 mµ liegt. Die mikroskopischen Unterschiede zum Gezonten Korkstachling (Hydnellum concrescens) liegt in der Form der Warzen: Hydnellum concrescens eckig, Hydnellum scrobiculatum rund. Allerletzte Sicherheit hat die Vorsitzende der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft, Frau Prof. Krisai-Greilhuber gebracht, die bei einer Tagung selbst die Sporen unter dem Mikroskop angesehen hat. Dass dies möglich war, ist nur Peter zu verdanken!
Von 53 Funden für ganz Österreich [1] Stand 21.10.2017 entfällt nur ein einziger auf das Bundesland Salzburg. Dieser Zweitnachweis für Salzburg ist zwar gemeldet, aber noch nicht eingetragen.
Für Deutschland sind 71 Datensätze [2] eingetragen mit recht lückenhafter Verbreitung.
[1] Österreichische Mykologische Gesellschaft, 2015: Datenbank der Pilze Österreichs. Bearbeitet von Dämon, W., Hausknecht, A., Krisai-Greilhuber, I. - [ http://www.austria.mykodata.net ] [ zuletzt besucht am 21.10.2017 ].
[2] Deutsche Gesellschaft für Mykologie http://www.pilze-deutschland.de/organismen/hyd…fr-p-karst-1880