Wildersatz oder was ist da los ?

  • Hallo Naturfreunde,

    was ist den hier los habe ich mich gefragt als ich im Wald auf folgendes traf.

    Immer wieder hört man von Wildschäden und das der Wald kurz und klein gefressen wird.

    Und hier laufen Ziegen und

    massenweise Schafe im Wald herum.

    Ja, ich meine dich. Brauchst dich gar nicht hinter dem Grasbüschel zu verstecken.

    Als ob es nicht genug Wiesen in der Umgebung gäbe.

    Warum also treiben sich Ziegen, Schafe und Esel zusammen in einem Wald herum ?


    Tatsächlich ist es Aufgabe dieser Tiere möglichst gründlich Waldschäden anzurichten.
    Auf den Bildern nicht zu sehen ist der Weidezaun welcher Abschnittweise im Wald aufgestellt wird.
    An dieser Stelle soll ein Trockenwald mit Sandmagerrasen entstehen.
    In dem lichten Wald mit Freiflächen zwischendurch sollen sich verschiedene Insekten und Vögel ansiedeln die auf solche Gebiete angewiesen sind.

    Ziege, Schaf und Esel haben dabei unterschiedliche Aufgaben.
    Während sich die Schafe hauptsächlich um Gräser und ähnliches kümmern fressen die Ziegen hauptsächlich höher gewachsene Pflanzen ab.
    Die Esel sollen zusätzlich für offene Stellen sorgen.

    Doch das ist nur ein Aspekt des Gesamtprojektes.

    In einem anderen Teil des Bienwaldes wird eher das Gegenteil gemacht. Dort will man den Abfluss des Wassers bremsen indem man die zahlreichen Entwässerungsgräben drosselt.
    Zudem wurden Kleingewässer geschaffen um Amphibien einen besseren Lebensraum zu bieten.

    Mehr Infos dazu
    http://www.bienwald.eu/aktuell/
    und
    https://www.bfn.de/0203_bienwald.html

    Da bin ich mal gespannt wies sich das weiter entwickelt.

    Viele Grüße
    Frank

  • Da bin ich mal gespannt wies sich das weiter entwickelt.

    Das interessiert mich auch und ich bin da zuversichtlich ,daß die Artenvielfalt steigt.
    Es gibt nichts langweiligeres als Wirtschaftswälder.
    Jeder schlampige aber gut strukturierte Bauernwald ist mir da lieber .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Frank,
    das ist ja ein spannendes Projekt. Der Leiter der Schmetterlingssektion im Verein ist der Meinung, dass Ziegen noch viel besser als Schafe für die Landschaftspflege bzw. ökologische Beweidung geeignet sind.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo und Danke für euer Interesse.


    wenn das gelingt, hast du dort bald deinen eigenen drömling

    Leider könnte das höchstens einen Schmalspurdrömling abgeben.
    Trotzdem dürften sich wenn das weiter geführt wird einige neue Arten einfinden.


    Jeder schlampige aber gut strukturierte Bauernwald ist mir da lieber .

    Zum Glück gibt es bei uns recht abwechslungsreiche Wälder. Ab und zu findet man zwar schon mal einen Fichtenholzacker.
    Aber das sind dann nur kleinere Stücke.


    Ui, das ist aber ein spannendes Projekt... bin gespannt, wie das weitergeht.... du wirst bestimmt berichten!

    Ich denke schon das ich die Ecke des Bienwaldes in den nächsten Jahren ab und zu besuchen werde.
    Sollte sich dabei etwas interessantes finden werde ich das natürlich auch im Forum zeigen.


    ist der Meinung, dass Ziegen noch viel besser als Schafe für die Landschaftspflege bzw. ökologische Beweidung geeignet sind.

    Kommt ganz darauf an was man erreichen will.
    So ziemlich jedes Weidetier hat seine Vorlieben.
    Ziegen fressen lieber höher gewachsene Pflanzen wie Büsche und junge Bäume als Gras.
    Bei diesem Projekt braucht es unterschiedliche Arten um den gewünschten Effekt zu erzielen.
    Und ganz ohne den Menschen geht es auch zukünftig nicht. Es würde sich doch wieder ein dichter Kiefernwald bilden.

    Hier einmal ein Bild von dem ich denke das es die gewünschte Vegetation zeigt.

    Die stehen gelassen Kiefern stehen sehr weit auseinander.
    Dazwischen ist nur niedrige Vegetation die sehr viel Sonne auf den sandigen Boden lässt.
    Das bedeutet das dieser recht warm und trocken bleibt und auch kahle Stellen vorhanden sind.
    Für einen Wirtschaftswald wäre das unerwünscht.
    Obwohl ich mir vorstellen kann das die vereinzelt stehenden Bäume sich sehr gut entwickeln können bleibt der Holzzuwachs sicherlich weit unter dem möglichen.

    Hier verzichtet der Forst zugunsten der Artenvielfalt auf Erträge.

    Viele Grüße
    Frank

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