Das allzu offensichtliche scheint perfekt getarnt

  • Liebe Pilzfreunde unter den Naturfreunden,
    gestern habe ich schier Unglaubliches erlebt. Am alten Markt unserer Stadt mit einer kleinen Ladenzeile setzten wir uns nach einer Besorgung ins Auto, HaWe setzt zurück und will losfahren. Mein Blick geht rechts aus dem Fenster auf ein Hochbeet... was ich da sehe, glaube ich eigentlich gar nicht. Aber doch! Stop!! Steinpilz!!! Wir inspizieren den Pilz, es ist tatsächlich ein Steinpilz.

    Und bei genauer Betrachtung des Pilzes wurden es immer mehr. Insgesamt 8 Stück haben wir eingesackt.

    Diese drei haben wir stehen gelassen, sie waren schon etwas überständig, aber wir haben ein herunter gefallenes Ästchen darübergelegt. Auf dem Foto kommt die Größe nicht heraus, der Durchmesser war tellergroß.

    Und hier die Ausbeute von 5 Minuten Ernte:

    In den Wäldern rund um meine Stadt und auch in der weiteren Umgebung brauchen wir normalerweise gar nicht nach Steinpilzen zu gucken, wir sind schon froh, wenn wir mal Maronen finden. Aber das mitten in der Großstadt... ich kann es auch heute noch kaum fassen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    da ist Dein Herz bestimmt gleich höher gehupft vor Freude.
    Und was für Prachtkerle das sind.
    Aber was mich erstaunt,Du siehst die Pilze vom Auto aus und niemand sonst
    hat sie,zu Deinem Glück entdeckt.
    Da freue ich mich richtig mit Dir.

    Grüßle Wiltrud

  • Liebe Naturfreunde,
    herzlichen Dank für die netten Zuschriften und die Likes.

    Hast du eine neue Trendsportart entdeckt?

    Wenn man daraus einen Sport mitmachen könnte und die Pilze ebenfalls mitmachen würden, dann könnte ich mich sogar dazu hinreißen lassen, Sport zu treiben.

    Aber was mich erstaunt, Du siehst die Pilze vom Auto aus und niemand sonst
    hat sie entdeckt.

    Deswegen habe ich den Titel gewählt: das allzu offensichtlich scheint perfekt getarnt. An der Stelle würde wohl niemand Pilze vermuten oder erwarten, deswegen werden sie übersehen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    das ist ja kaum zu fassen! Dass in einem Hochbeet mitten in der Stadt Steinpilze wachsen, ist wohl das Letzte, was man vermuten würde.
    Zu eurem Glück. Denn während in den Wäldern alle Pilzsucher mit der Nase auf dem Boden laufen und alles, was nur entfernt an essbar erinnert, mitnehmen, guckt offenbar in solch einem Beet niemand.
    Seid ihr Glückspilze! Aber vermutlich beruht euer Glück vor allem auf deiner scharfen Beobachtungsgabe! :98.

    Konntest du erkennen, mit was für "Bäumen" diese Steinpilze vergesellschaftet waren?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,
    danke für die netten Worte. Wir waren zwar heute nochmal dort, um nachzusehen. Was für ein Bäumchen das war, darauf habe ich weniger geachtet, nee kann ich leider nicht sagen. Aber zum größten Erstaunen waren auch die drei überständigen Riesen weg. Über der Ladenzeile sind Wohnungen. Vermutlich hat uns jemand bei der Ernte beobachtet und den Rest auch noch geholt. Damit hat sich dann dieser Standort auch erledigt, die Anwohner sind einfach näher dran. :33:

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    ach, wie schade!

    Was mich immer wieder von Neuem erschreckt, ist, welche Uraltomas und -opas von Pilzen von manchen Leuten noch mitgenommen werde. Ob die die wirklich noch essen?

    Im Fernsehen wurde mal gesagt, dass die weitaus meisten Vergiftungsfälle durch überaltert-verdorbene und schimmelige Pilze hervorgerufen werden. <X

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,
    ich gehe einfach davon aus, dass die noch gegessen wurden. Dass die meisten "Pilz-Vergiftungen" eigentlich Lebensmittelvergiftungen sind, habe ich auch schon mehrfach gehört und gelesen. Das ist der dann ohnehin zweifelhafte "Genuss" auch nicht Wert.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Liebe Rosmarie,
    ich gehe einfach davon aus, dass die noch gegessen wurden. Dass die meisten "Pilz-Vergiftungen" eigentlich Lebensmittelvergiftungen sind, habe ich auch schon mehrfach gehört und gelesen. Das ist der dann ohnehin zweifelhafte "Genuss" auch nicht Wert.

    Er gibt immer noch genug Sammler die in ihrer nicht enden wollenden Raffgier alles mitnehmen was auch nur im entferntesten noch nach Steinpilz aussieht. Du glaubst es gar nicht was ich schon alles aus Körben gefischt habe. Diejenigen die so was essen landen dann meist in der Klinik. Diese Lebensmittelvergiftungen können bei schlimmerem Verlauf sogar lebensbedrohend sein.

    Liebe Grüße
    Harry

  • Lieber Harry,

    Du glaubst es gar nicht was ich schon alles aus Körben gefischt habe.

    Doch das glaube ich unbesehen. Wir haben Holger, der ja auch Pilzsachverständiger DGfM ist bei etlichen Lehrwanderungen begleitet, auch vor ein paar Wochen wieder. Er berichtet ähnliches. Und da ist auf den Lehrwanderungen am Schluss bei der Korbkontrolle auch vieles im Wald geblieben, was jenseits von Gut und Böse war. Und ich selbst habe auch schon die verrücktesten Sachen erlebt. Im Solling trafen wir an einer Stelle ein Ehepaar, die sehr überständige Pilze mitnahmen, deren Artzugehörigkeit nicht mal mehr klar war. Wir kamen ins Gespräch, und wir sollten Holger grüßen. Es handelte sich um zwei studierte Biologen. Da fällt einem doch nichts mehr ein.
    Vor etlichen Jahren wurde mir im Wald von Pilzsuchern ein Pilz gezeigt, den sie nicht kannten. Was das denn für einer sei. Rötlicher Holzritterling. Ist der essbar? Ich verneinte. Fast empört erklärten sie mir nach dem Blättern im Pilzbuch, dass dieses anderer Meinung sei. Ja, wie verantwortungslos waren die denn sich selbst gegenüber? Die konnten doch nicht wissen, ob sie eine zutreffende Auskunft bekommen haben.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    na da hat sich das Einkaufen ja mal richtig gelohnt.
    Schon alleine wegen dem Überraschungsfaktor.

    Schön das ihr die überständigen Pilze stehen gelassen habt. ^^
    Schade das jemand anderes eure Einstellung nicht geteilt hat.

    Erinnert mich an eine Begebenheit im Bienwald vor einigen Jahren.
    Zuerst stand da ein Pkw auf dem Waldweg. Wobei das befahren derselben nur Forst und Jagd gestattet ist.
    Bei einem Blick durch die Autoscheibe sah ich dann Wäschekorbweise Steinpilze auf dem Rücksitz.
    Davon viele sehr große und alte Exemplare.
    Etwas weiter im Wald traf ich dann eine Frau mit einem großen und gut gefüllten Pilzkorb.
    Diese habe ich freundlich angesprochen und dabei angemerkt das es weder erlaubt ist die Waldwege zu befahren noch Körbeweise Pilze zu sammeln.
    Außerdem habe ich gefragt was sie mit den alten und sicherlich madigen Steinpilzen vorhat.
    Pilzsuppe wollte sie davon machen.

    Ok, das bedeutet dann ca 1/4 Jahr lang nur Pilzsuppe. <X
    Der arme Ehemann.
    Oder eher das die meisten gesammelten Pilze später in der Biotonne landen.
    Da es sich bei dem Pkw um ein neueres hochwertiges Modell gehandelt hat nehme ich mal nicht an das Armut die Triebfeder der Sammelleidenschaft war.

    Nun gut, ich muss ja nicht alles verstehen was die Menschheit so anstellt.

    Viele Grüße
    Frank

  • Lieber Frank,
    das ist doch unfassbar. Es ist ja schön zu lesen, dass es bei euch in der Ecke noch derart viele Steinpilze gibt, aber die Wälder derart gnadenlos leerzuräumen ist Raubbau. Man möchte so jemanden am liebsten anzeigen. Gleichwohl, ich wüsste nicht, wo man das am besten täte und welche Beweise man bräuchte. In Österreich haben sie heuer neue "Schwammerlpolizisten" in den Wäldern Streife gehen lassen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Wahnsinn! Hier ist zwar zur Zeit auch kein Mangel an Steinpilzen (zumindest an den Stellen, die die Pilzvandalen anscheinend nicht kennen), mitten in der Stadt habe ich aber auch noch keine gefunden!

    Was mir dieses Jahr aber auffällt - normalerweise sehen die hier auch bilderbuchmäßig aus, selbst die massiv überständigen Exemplare sind noch tadellos. Dieses Jahr aber sind selbst die ganz kleinen schon komplett zerfressen. Auch die Fliegenpilze sind kaum aus dem Boden, und schon fast aufgegessen. So eine Schneckenplage habe ich auch noch nicht erlebt...

    Viele Grüße

    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

  • Lieber Markus,
    meine andere Steinpilzstelle in der Siedlung ist auch "verbrannt", nachdem wir bei der Ernte beobachtet wurden. Die vom Freitag waren prächtig, nur ein Stiel war madig.
    Deine Schnecken kannst du gern behalten; wir haben hier dieses Jahr eher unsäglich viele Gartenkreuzspinnen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    der Bienwald ist deutlich feuchter als der Pfälzerwald. Deshalb gibt es dort auch deutlich mehr und auch seltenere Pilze.
    Steinpilze in rauhen Mengen sind allerdings auch dort eine Ausnahme. Und natürlich gibt es wo viele Pilze sind auch viele Pilzsammler.

    Die zuständige Stelle sollte das jeweilige Forstamt sein oder die untere Naturschutzbehörde. Und natürlich könnte man die Polizei anrufen.
    Beweismittel könnten Bilder der Sammelkörbe, Fahrzeug, Personen und natürlich Zeugenaussagen sein.
    Bei Straftaten oder gravierenden Ordnungswidrigkeiten dürften auch gegen den Willen der Täter Fotos oder Videoaufnahmen von diesen gemacht werden. Foto als Beweismittel

    Aber dabei muss natürlich die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden !

    Ob das bei zu viel gesammelten Pilzen der Fall wäre wage ich doch zu bezweifeln.
    Eher könnte ich mir vorstellen das weder Forstamt, Naturschutzbehörde oder gar die Polizei überhaupt Interesse hätten tätig zu werden.
    Ich würde in solch einem Fall eher das Gespräch suchen und ganz vorsichtig auf ein Fehlverhalten hinweisen.
    Und das auch nur wenn ich vermuten kann das dies auf fruchtbaren Boden fällt. ( was eher die Ausnahme sein wird )
    Auf keinen Fall sollte man sich auf Diskussionen einlassen. Das könnte ganz leicht zu Beleidigungen oder sogar zu Tätlichkeiten führen.

    Viele Grüße
    Frank

  • Lieber Frank,
    herzlichen Dank für deine Hinweise und den Link. Es scheint tatsächlich rechtlich problematisch zu sein, erkennbare Personen (außer zu Beweiszwecken bei Straftaten) zu fotografieren und diese Bilder anschließend zu veröffentlichen. Das würde auch bedeuten, dass hier im Forum zufällig aufgenommene Personen unkenntlich gemacht werden müssten.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine und lieber Frank,

    eigentlich müsste es ja so sein, dass nicht alle Personen, die zufällig auf einem Bild mit aufgenommen werden, unkenntlich gemacht werden müssen.
    Denn wäre es so, dann könnte kein Mensch mehr eine Städtereise machen und seine Bilder bei Facebook veröffentlichen (oder sonstwo). Kein Film von Städten oder Landschaften könnte mehr gedreht und im Fernsehen gezeigt werden, wenn man Privatpersonen grundsätzlich erst um Erlaubnis bitten müsste.

    Ich denke, es kommt darauf an, in welchem Rahmen man fremde Personen mitfotografiert. Über den Zaun in deren Garten darf man das sicher nicht. An einem öffentlichen Brunnen in einer Stadt aber sicher.
    Für mich wäre entscheidend, dass ich andere nicht in ihrem Privatbereich mitfotografiere. In öffentlichen Bereichen hätte ich keinerlei Hemmungen.

    Um auf unser Beispiel "Pilzesucher" einzugehen, denke ich, dass man durchaus Bilder veröffentlichen kann, bei denen im Hintergrund fremde Sammler zu sehen sind. Würde ich aber zwei Personen mit ihren (unverfänglichen) Körben aus der Nähe fotografieren, würde ich natürlich fragen, ob ich dieses Bild machen und verwerten darf. Wer würde das nicht?

    Aber vielleicht haben wir hier jemanden, der juristisch versierter ist?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

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