Besuch von Mantis religiosa

Zitat von Kasimir

Lieber Lothar,
das mach mal - das Langzeitprojekt der Farbveränderung bei Mantiden! Das finde ich auch spannend! Ich schätze mal, die können die Farbe nur mit jeder Hätung ändern, habe aber keine Ahnung, wie oft sie sich häuten - oder ob überhaupt, wenn sie einmal adult sind… Das würde ja auch bedeuten, dass sie recht standorttreu sind.
Die andere scheint mir eine Ameles Art zu sein, aber nicht Genaues weiss ich nicht.
Und dann habe ich mal gelesen, dass im östlichen Mittelmeer Empusa pennata von E. fasciata abgelöst wird. Auch hier, keine Ahnung, ob man die irgendwie unterscheiden kann ausser an der Verbreitung. Das sind auch meine Lieblinge. Letztens habe ich ein hüpfendes Stöckchen gesehen. Wie ich dann genauer hinschaute, war es eine winzige Empusa.

Liebe Susanne,

danke für das Bild, zeigt es doch die passende Umgebung um hellbraun aufzuwachsen.
Das mit der Gelegenheits- und Langzeitbeobachtung treiben wir natürlich weiter.

Lieber Frank,

mir stockt der Atem! Dass du ein derartiges Glück hast, in deinem eigenen Garten nicht nur eine schwangere, dicke Gottesanbeterin, sondern ein paar Tage später auch noch ihr "Gelege" zu finden und ganz toll zu fotografieren, spottet jeder Worte!

Das ist einfach großartig!

Ich hoffe, es gelingt dir, diese Oothek tatsächlich zu schützen und die Jungen zum Schlüpfen zu bringen!
Weißt du, wie viele Jungtiere aus solch einem Gelege herauskommen können? Eins, drei oder viele?

Boah, lieber Frank, du glaubst gar nicht, wie gespannt ich bin!

Ob es wohl sinnvoll wäre, ein kleines Notdach darüber zu bauen, also ein Dächlein, das vor Sturzregen schützt, aber nicht alle Nässe abschirmt?
Ach, ich hätte ja zu gern, dass du diesen Schlupf beobachten und fotografieren kannst!
Und ich hätte zu gern, dass die 200 Jung-Beterinnen auch groß werden. (Über soviel Nachwuchs würde sich jedes Kloster freuen. )

boah....das ist ja ne spannende sache!
vielleicht kannst du ja dann ein paar von den babys zu mir in den drömling schicken

Hallo Frank,

du kannst den Halm mit der Oothek getrost abschneiden und auf der Terasse, Balkon oder auf einem Kellerfenstersims plazieren und etwas gegen wegblasen sichern. Sollte es unter Null gehen, dann umquartieren in den Windfang oder anderen Raum, der um oder über Null bleibt. Im Umfeld solcher Ootheken habe ich meist so 24 bis 30 Junge gezählt, wobei ich nicht weiß, wieviele da vielleicht schon kanibalisiert wurden ?
Alternativ kannst du den Halm mit der Oothek auch in ein großes Einmachglas stecken und auf einem Fenstersims lagern.
Auch fehlt mir die Erfahrung wie lange die sich von einem eventuell vorhandenen Dottersack ernähren? Auf jeden Fall sollten die bald nach dem Schlüpfen in die freie Natur verbracht werden. Dabei in kleinen Grüppchen so 3 bis 5 auf einen m² verteilen. Dann hoffen wir mal, dass es keine taube Übungsoothek ist. Die kleinen sind so bei 6 mm KL und recht flink.

LG Lothar

Hallo Mantisfreunde,

bei uns (auch Südpfalz, Schweigen-Rechtenbach) hat sich ebenfalls ein Mantisweibchen niedergelassen. Sie saß am Morgen nach der Bundestagswahl ein wenige verfroren an der Wand neben der Terassentür und ist seitdem im Umkreis von etwa 3 m an der Wand und am Brennholz herumgewandert. Wenn mal eine Fliege im Haus war, hab ich sie gefangen und der Mantis mit einer Pinzette gereicht - sie hat auch immer flott zugegriffen und die Fliegen ruckzuck verspeist. Eine Ootheke habe ich leider noch nicht gefunden. Scheu ist sie gar nicht, sie lässt sich ohne weiteres mit dem Makro fotografieren. Wenn es ihr zu suspekt wird, geht sie allerdings schon mal in Drohstellung und zeigt ihre schwarzen Augenflecke (ebenfalls ohne weißen Punkt). Hier verspeist sie gerade eine Fliege.

Hier hängt sie am Rand des Holzkorbs, so dass man ganz gut einige wesentliche Merkmale sieht.

Servus, BeWie,
herzlich willkommen im Naturforum! Eine Gottesanbeterin auf der Terrasse zu haben und sie mit Fliegen füttern... klasse. Danke für die interessanten Beobachtungen und die schönen Bilder.

Hallo und vielen Dank für die nette Begrüßung!

Ich war schon lange nicht mehr in Foren aktiv, dies war jetzt seit Jahren wieder mal ein erster Beitrag. Und ich habe mit Freude festgestellt, dass es hier auch alte Bekannte aus dem Mikroforum gibt, in dem ich vor Jahren ziemlich aktiv war.

Was die Mantis betrifft, fehlt mir leider jede Erfahrung. Wir haben bis Anfang des Jahres im Rhein-Main-Gebiet gewohnt, da gibt es keine Gottesanbeterinnen. Umso überraschter war ich, als ich das Tierchen auf der Terrasse entdeckt habe. Immerhin weiß ich inzwischen, dass sie keine Feuerwanzen mag. Ich habe ihr eine gereicht, die hat sie auch geschnappt, einmal reingebissen und dann mit Schwung hinter sich geworfen - pfui Teufel, bloß weg damit!

Nach allem, was ich jetzt so im Web recherchiert habe, gibt es in der Pfalz offenbar eine recht stabile Mantis-Population und es werden anscheinend auch zunehmend häufiger welche beobachtet. Wäre ja nicht schlecht, wenn sich diese schönen Tiere ausbreiten.

Zitat von Hufra64

wannabee: Ich würde euch die Tierchen ja auch gönnen weiß allerdings nicht ob die sich im eher feuchten Drömling so wohl fühlen würden.
Da müsste ich mir mal die Gegend genauer anschauen. Wäre das nicht so weit weg hätte ich das ohnehin schon getan da Du von deiner Heimat
ja schon super tolle Bilder gezeigt hast.

du hast natürlich recht....wenn die gegend hier für sie optimal wäre, dann wären sie wahrscheinlich eh längst hier.
aber vielleicht sind sie das ja auch und ich war bisher nur zu blind um sie zu sehen.
oder sie haben die vielen kleinen trockenrasenflächen zwischen dem sumpf noch nicht entdeckt und sind nur deshalb noch nicht hier angekommen.
irgendwann vielleicht....

Mantis religiosa: ursprünglich waren die Vorkommen auf den Kaiserstuhl beschränkt. Inzwischen haben sie sich von dort massiv ausgebreitet und sind die Oberrheinebene bis weit nach Rheinland-Pfalz rein gekommen. Im rhein-Main-Gebiet mögen sie noch nicht sein, aber das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Was heute nicht ist, wird wohl morgen sein. Man sollte jedes Jahr schauen, wenn es interessiert. Möglicherweise sind sie dort auch nur übersehen worden, denn trotz ihrer Größe sieht man sie eher zufällig.

Inzwischen gibt es seit etlichen Jahren auch Nachweise aus der Umgebung von Berlin, aber meines Wissens weiß keiner, wo die her kommen. Möglicherweise wurden sie ausgesetzt, oder aber sie sind per Bahn aus dem Süden dort hin gekommen. Möglich ist alles.

@ Martin

Am besten fährst Du da in die Oberrheinebene. Zwischen Basel und Mannheim dürftest Du sie überall auf Wiesen und an Waldrändern finden können. Bedenke aber: die Larven schlüpfen im Frühjahr, die erwachsenen Tiere gibt es erst ab August/September. Die Larven zu entdecken ist sehr schwer, weil eben sehr klein und grün. Also im Spätsommer und Herbst nach ihnen suchen.

Viele Grüße
Klaas

Lieber Frank,

wenn das kein Einsatz ist! Mannomann, hast du dich engagiert! Ich bin tief beeindruckt und riesig erfreut, dass wir so vielleicht alle die Chance haben, den Schlupf deines Nachwuchses mitzuerleben.

Ich finde deinen Käfig einfach nur großartig! Der muss ja richtig viel Arbeit gewesen sein! Hoffentlich klappt nun alles wie erhofft!

Ich drücke wahnsinnig die Daumen!