Strunzit - ein bayerisches Eisen-Phosphat

  • Schon 1941 hat der amerikanische Mineraloge Clifford Frondel in einem Steinbruch bei New Hampshire nadelige
    Kristalle von blassgelber Farbe entdeckt, bei denen er ein neues Mineral vermutet hat. Wegen der sehr kleinen
    Nadeln konnte aber eine genaue Analyse weder chemisch noch kristallographisch durchgeführt werden.
    So hatte das Mineral lange Zeit keinen Namen. Erst als in 50er Jahren im für seine seltenen Phosphate bekannten
    Pegmatitabbau Hagendorf-Süd in Ostbayern größere und gut ausgebildete Stufen desgleichen Minerals gefunden
    wurden, konnte auch eine wissenschaftliche Beschreibung erfolgen.

    Das Mangan-Eisen-Phosphat wurde dann nach Prof. Hugo Strunz "Strunzit" genannt. Prof. Strunz war ein berühmter
    Erforscher ostbayerischer Minerale und ihrer Lagerstätten. International bekannt wurde er aber für seine Arbeiten
    zur systematischen Einteilung der Mineralien. Die "Systematik nach Strunz" kennt heute jeder, der sich intensiver
    mit Mineralogie beschäftigt.

    Das Mineral Strunzit wurde mittlerweile weltweit an vielen Fundorten nachgewiesen. Aber nirgendwo ist die Qualität
    der Kristalle und die Größe der Stufen so gut,wie im bayerischen Hagendorf.

    Eine Handstufe mit bis zu 1 cm langen Nadeln konnte ich mal aus einer alten Sammlung bekommen. Was Neues kommt
    leider nicht mehr raus. Der Abbaudort ist schon seit Jahren eingestellt.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Wahnsinn, lieber Norbert! :ups: Es muss für dich doch eine Riesenfreude sein, dass du diese nun nicht mehr zu bekommende, wunderschöne und besondere Kristallstufe dein eigen nennst! Gratulation!

    Deine Bilder sind zauberhaft. Man meint, tierische Borsten vor sich zu haben, dabei sind es Kristalle.

    Ist diese Stufe sehr empfindlich? Brechen diese Kristalle leicht ab?

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Rosmarie,

    empfindlich sind die feinen Nadeln schon. Bei dem Stück sind sie aber relativ gut geschützt in Hohlräumen. Vorsichtig sollte man aber trotzdem damit sein. Es wäre doch recht ärgerlich,wenn die abbrechen wuerden.

    @Werner, besten Dank für die vielen Smileys :)

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • .. dann gibt's jetzt noch mehr Strunzit :) .. nur aus meiner Sammlung in Hessen .. aber der Fundort bleibt natürlich in diesem Falle bayerisch! :D
    Die allesamt strohgelben Nadeln sind hier zwar z.T. etwas kleiner als bei Norbert aber auf der abgebildeten Normalstufe auch sehr reichlich! ;)

    Nun noch ein kleiner Bildausschnitt von der oben abgebildeten Stufe, nur unter dem Mikroskop. Bildbreite ist 6 mm.

  • Lieber Peter,

    wenn man den Vorteil hat, wie hier im Forum wunderbare und dazu vergrößerte Fotos anschauen zu können, dann sind deine Strunzitnadeln genauso eindrucksvoll wie Norberts. Die goldgelbe Farbe hat was!

    Wenn ich mir vorstelle, wie vorsichtig ihr beiden mit manchen eurer Stufen umgehen müsst, um eure kostbaren Teile zu erhalten, dann beeindruckt mich das zusätzlich.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    vielen Dank! Das siehst Du ganz richtig. Vorsicht ist auch hier die Mutter der Porzellankiste. ^^

    Es gibt übrigens noch viele weitere, filigrane und damit auch potentiell zerbrechliche sowie haarige und nadlige Kristalle im Mineralreich. :)

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