Fossiles Ei?

  • Am Loser in den Felsen neben dem Steig fanden wir dieses Ei.... es sah ganz anders aus, als der Fels rundum... und war ziemlich gross... wie eine Männerhand... könnte das tatsächlich ein fossiles Ei sein?

    LG Silke

  • Hallo Silke,

    ich halte das für eine reine Laune der Natur. Erosion könnte das ursprüngliche Gestein um diesen "Einschluss" freigelegt haben. Es könnte sich auch um ein anderes Gestein (z.B. Nebengestein) handeln, das durch tektonische Kräfte tatsächlich in diese Position gebracht wurde und danach wurde dieser Einschluss dann über viele Jahre heraus gewittert. Das ist natürlich nur meine spekulative Ansicht, da ich weder Geologe noch Paläontologe bin.
    Dritte Möglichkeit wäre dann, dass es sich tatsächlich um etwas Fossiles und nicht um einen Fremdgesteins-Einschluss handelt aber das landet bei mir eben erst auf Platz 3 der Möglichkeiten. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (31. August 2017 um 08:51)

  • Hallo Silke,

    wie weit wird denn deine Vermutung vom Umfeld erhärtet ? Ist da die Wahrscheinlichkeit von Versteinerungen gegeben?

    Mich erinnert das ein wenig an die Teiser Kugeln, welche Mineralistionskerne, Drusen mit Achat gefüllt bis hin zu Bergkristalldrusen beinhalten. Von kleinen mandelförmigen bis zu tennisballgroßen runden habe ich dort mit dem Schürfrecht von meinem alten Freund Paul Fischnaller, dem das Gelände gehört, aus dem unterhalb des Steinbruches verlaufenden Bächlein geholt. Er hämmerte fleissig in seinem damals etwa 2m tief gewordenen Stollenmund etwa 7 m darüber. Das war in den 80ern.
    Leider weiß ich nicht wie es dort weiterging, da unsere Südtirolambitionen endeten. Aber Paul scheint noch zu leben wie ich dem web des SüdtirolerLand.it entnehmen kann, bietet er sogar über das Museum "Teiser Kugeln suchen" an. Jetzt bin ich wieder mal ins labern geraten, sorry.

    Wissen wollte ich lediglich, ob die Chance dort am mir nicht bekannten Loser Fossilien zu finden gegeben ist ?

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • @Geofreund: Danke Peter für Deine Einschätzung...

    @Lothar Gutjahr: Ich hab keine Ahnung, ob dort am Loser Fossilien gefunden wurden bzw. werden. Mir ist beim Wandern eben nur dieses "Ei" aufgefallen... Und weil es eben so regelmässig aussieht und wie anderes Gestein dachte ich halt an Fossilien...

    Und jetzt geh ich mal nach Teiser Kugeln googeln...

    LG Silke

  • Hallo,

    ich denke, dass das eine Konkretion ist.Also so etwas, wie Peter schon als zweite Möglichkeit erklärt hat. Ein versteinertes Ei eher nicht. Und Teiser Kugeln sind in vulkanischen Gesteinen entstanden.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,

    Ich will mich da ja nicht als Fachmann aufspielen. Meine Äußerung hatte wirklich nur den Sinn, dass mich das an solche Einschlüsse erinnerte und ich mit meinem Vorstellungsvermögen und dem Verwitterungszustand des abgebildeten Teils auch eine partielle Antwort erhalten habe wie die "Teiser Kugeln" im Laufe der Jahrtausende im darunter liegenden Bächle landeten. Die gleiche Systematik findesr du am schnell verwitternden Glimmerschiefer. Da kann man im Kies und Sand eines solchen Bächles Unmengen von derbem Granat fischen tennisballgroße Almadine als Highligts.

    LG Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Lieber Lothar u.a.,

    die Teiser Kugeln entstanden durch kieselsäurereiche Lösungen, die in Luftblasen im Rhyolith eindrangen. Veralteter Name für das kieselsaure Gestein Rhyolith ist übrigens Quarzporphyr. Die Auskristallisation der Mineralien Achat, Amethyst und/oder Bergkristall aus den dann übersättigten Lösungen führte zu den bekannten Drusenbildungen, die man dann Teiser Kugeln nennt. Die Drusen weisen einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimeter auf. Auch ich habe ein Exemplar davon.

    Die Bilder im Ausgangsbeitrag haben, meiner Ansicht nach, nichts mit den 3 genannten Mineralien zu tun. Ich kann da auch keine Drusenfüllung im Sinne einer Achatbildung erkennen.
    Die Genesis ist hier sicher eine ganz andere oder soll denn das Hauptgestein in den Fotos ganz oben Rhyolith (Quarzporphyr) darstellen? Denn nur in diesem Gestein bildete sich Teiser Achat u.a.

    Wenn wir hier natürlich bei den Fotos einen sehr weit fortgeschrittenen Verwitterungszustand annehmen würden, dann könnte man sich mit viel Phantasie bei der Betrachtung der Fotos zu einer solchen Schlussfolgerung durchringen.

    Fazit: Ich schließe mich Norberts Konkretions-Theorie an und verweise dazu auf die Quelle: "Mineralienatlas - Fossilienatlas --> Beitrag Konkretionen und Knollen".

    12 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (31. August 2017 um 15:39)

  • Hallo Lothar,

    das hab ich schon so verstanden,dass Du da nur einen optischen Vergleich mit Teiser Kugeln gemacht hast.
    Das hat nichts mit "Fachmann aufspielen" zu tun. :)
    Interessant finde ich,dass Du den Paul Fischnaller kennst. Der ist ja `ne richtige Sammlerlegende.
    Persönlich ist mir der auch noch nie begegnet, aber ich kenn ein paar Artikel von bzw. über ihn und die
    Mineralien Südtirols. Ich hatte früher mal eine Südtiroler Mineralienzeitung abonniert.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Hallo Norbert,

    da gibt es die"mühselige" VARIANTE von Paul, sich mit Hammer und Meisel durchs Gestein zu klopfen und natürlich die fundsicherere mit ein wenig Grips die Vorkommensgegend zu studieren und das Ziel von selbständig den Hang hinunterkullernden ausfindig zu machen. Lustig ist in diesem Fall, dass das freiliegende Gesteinsfeld nur etwa 30 bis 40m breit ist und wenn man das nicht gezeigt bekommt, besteht nur die Chance eine in den Handel geratene zu kaufen. Wie das heute in der Praxis aussieht und ob Paul meine Variante mit dem Bächlein zwischenzeitlich ausgeräumt hat weiß ich nicht, da wir unsere Ferienwohnung in Schloss Welfenstein Ende der 80.er aufgegeben haben.

    LG aus GR

    Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

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