Welcher Gelbling? => Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis)/Goldene Acht (Colias hyale)

  • Ich hab mich jetzt schon durchs Lepiforum (das geht wieder! 8o ) hin und her geklickt und her und hin.... aber ich kanns einfach nicht... die Gelblinge sind ja genauso schwer wie die Bläulinge... :93:

    LG Silke

  • Liebe Silke,
    ich tendiere zu Colias hyale/alfacariensis, die nach Foto nicht trennbar sind. Colias croceus (Postillion) ist satter gelb.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Warum tendierst Du, liebe Sabine? Du hast doch, zumindest bei den Schmetterlingen, so viel auf dem Kasten, dass Du hier spielend sicher sein dürftest. ;) Natürlich ist das eine von den beiden hyale/alfacarensis (nebenbei bemerkt, das alte Synonym "australis" fand ich besser, da hat man keinen Knoten in der Zunge oder im Hirn bekommen ;) ). :) Ich muss gestehen, dass ich hier gar nichts gesagt habe, weil ich nur bis hyale/alfacarensis komme und eben die Möglichkeit sehe, dass Du situationsbedingt vielleicht auf die Art hättest schließen können. Du siehst, bei den Schmetterlingen habe ich ein tiefes Urvertrauen in Deine Fähigkeiten. ;)

    Liebe Silke,

    die Gelblinge sind gar nicht so schwer..., zumindest nicht bei uns in Deutschland. Wir haben Colias hyale und alfacarensis, Colias crocea, Colias phicomone und Colias palaeno. Jede weitere Art, die aus Deutschland dokumentiert ist, kann man in 99,99999% der Fälle abhaken, weil sie ausgesprochen selten von Osten her mal nach Deutschland einstrahlen können, wenn denn überhaupt noch eine weitere Colias-Art aus Deutschland dokumentiert ist.

    Colias hyale und C. alfacarensis sind Als Imago wirklich schwer zu trennen und nur was für den eingefleischten Fachmann, der entsprechend viele hundert oder tausend Exemplare gesehen hat, aber ich glaube selbst das Fachvolk macht die nur mit Genital. die Raupen kann ein Blinder mit Krückstock unterscheiden. Und wenn man gut in der Erkennung der Biotope ist, kriegt man sie anhand des Biotops relativ sicher auseinander definiert, da sie jeweils das Biotop der anderen Art meiden. Was ich nicht weiß ist, ob es hier zu Hybridisierungen kommen kann. Dann würde es noch wesentlich schwerer, als es ohnehin schon ist. Diese beiden Arten würde ich aber als die mit Abstand häufigsten in Deutschland bezeichnen.

    Deutlich seltener, aber immer noch verhältnismäßig regelmäßig zu erwarten ist Colias crocea. Aber 1. mit einem sehr deutlichen Süd-Nord-Gefälle (im Süden regelmäßig, nach Norden immer seltener) und 2., auch auf Fotos sehr gut erkennbar, deutlich dunkler, intensiver orange gefärbt (wenn man nicht die abgefuckte Colias crocea f. helice vor der Nase hat http://www.lepiforum.de/lepidopterenfo…lter_schoen.jpg).

    In den Hochmooren kommt Colias palaeno vor. Diese ist aber sehr viel heller weißlich grün oder weißlich gelb gefärbt und inzwischen so großflächig ausgestorben, dass ich sie nur noch in den Alpen auf Kleinmooren erwarten würde. Im Hohen Venn bei Aachen ist sie, ich glaube in den 1970er oder 1980er Jahren verschwunden, was mit der globalen Erwärmung zu tun hat und der typischen Überwinterung der Art.

    Last but not least Colias phicomone, die aber nur alpin vorkommt (so ab 2.000 m, meine ich). Auch eine der weißlich grün gefärbten Arten, aber so stark mit dunkelgrauen oder schwarzen Schuppen übergossen, dass man sie, wenn man es einmal genau betrachtet hat, gut von palaeno abgrenzen kann. Hinzu kommt meines Wissens, dass phicomone in den meisten Fällen erst in Höhen anzutreffen ist, die palaeno bereits meidet. Davon unabhängig wandert palaeno nur ungerne, ist also sehr Orts treu, so dass außerhalb von Mooren palaeno praktisch nicht in Frage kommt (Ausnahmen bestätigen die Regel) und andererseits phicomone Moore besten Falls zügig durchwandert.

    In Österreich gelten fast die gleichen Regeln. Nur in der Ebene im Osten kann man definitiv noch auf die eine oder andere östlich verbreitete Art stoßen, die dann die Abgrenzung zu Colias crocea schwer machen (kann).

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Lieber Klaas,
    @Klaas Reißmann
    ich schüttle das eben auch nicht aus dem Handgelenk. Und bevor ich etwas falsch bestimme, gehe ich lieber auf Nummer sicher. Silke kommt aus der Steiermark, und dort gibt es auch noch die Colias chrysotheme und Colias myrmidone.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine, chrysotheme und myrmidone sind aber Arten, die man eher mit Crocea verwechselt, weil auch diese sehr intensiv gelborange gefärbt sind, nicht zitronengelb, wie hyale und alfacarensis. Schau die zwei mal im Net an. du wirst mir Recht geben, dass eine Verwechselung mit diesen nicht in Frage käme. Und dass Du Dir das auch nicht aus dem Handgelenk schüttelst, weiß ich auch. Aber ich habe da deutlich mehr Vertrauen in Deine Bestimmungen, als einerseits in der Regel in meine und andererseits in die vieler anderer. Du bewegst Dich durchaus auf sehr hohem Niveau und brauchst auch nicht zu scheuen, dass für Dich selber einzugestehen und auch zu erkennen, dass Du mit der Fachwelt auf gleicher Höhe diskutieren kannst und die Unterschiede nur Nuancen sind.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Colias hyale und C. alfacarensis sind Als Imago wirklich schwer zu trennen und nur was für den eingefleischten Fachmann, der entsprechend viele hundert oder tausend Exemplare gesehen hat, aber ich glaube selbst das Fachvolk macht die nur mit Genital. die Raupen kann ein Blinder mit Krückstock unterscheiden. Und wenn man gut in der Erkennung der Biotope ist, kriegt man sie anhand des Biotops relativ sicher auseinander definiert, da sie jeweils das Biotop der anderen Art meiden. Was ich nicht weiß ist, ob es hier zu Hybridisierungen kommen kann. Dann würde es noch wesentlich schwerer, als es ohnehin schon ist. Diese beiden Arten würde ich aber als die mit Abstand häufigsten in Deutschland bezeichnen.


    So, jetzt bin ich grad am Vergleichen....

    Interessant, dass die beiden Arten zum Teil die gleichen Futterplfanzen haben, z.B. Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)...


    Vom Habiat her tu ich mir jetzt ein bissl schwer.... den hab ich auf der Alm fotografiert... war eigentlich eine Wiese mit wenig Blumen drin... allerdings viel Klee....


    Nächste Woche geh ich - wenns Wetter passt - wandern, mal sehen, was ich dann dort auf der Höhe finde, vielleicht stosse ich ja auf C. phicomone....

    LG Silke

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