Alm 2017: Es ist der Hammer

  • Beim Nachbargrundstück bin ich mal schauen gegangen und am Mauervorsprung stehen geblieben. Alles war so hoch gewachsen, dass ich zögerte weiterzugehen, weil ich dort möglicherweise etwas niederzutreten könnte. Plötzlich.... kam ein Fellhintern hinter dem Mauervorsprung hervor... Fell = Hund.... wegen meiner Angst vor Hunden habe ich aufgejault, ich hatte mich total erschrocken. Der Besitzer des Fells hat Fersengeld gegeben und ist keine 5 m weiter stehen geblieben und hat mich fixiert: ein kapitaler FUCHS! Meine Freude hätte kaum größer sein können, ein Fuchs von so dicht, und ich habe keinen halben Meter neben ihm gestanden! Kamaera hochgerissen und abgedrückt. Immer habe ich wannabees herrliche Fuchsbilder bewundert, das hätte ich doch auch gern gehabt. Aber worauf hat die Kamera scharfgestellt? Seht selbst.

    Herrje, die Stängel wollte ich nicht, nur den Fuchs, der gerade wegtrottete... man kann es gerade noch ahnen. Fürs Bild HEUEL! Fürs Erlebnis irgendwie total genial.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,
    wer, der selbst fotografiert könnte das nicht nachempfinden?
    So ist das mit dem Scharfstellen.
    Aber, wie du sagst, das Erlebnis kann dir keiner nehmen.
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • Gestern ist auf dem Grundstück mit den Trichterfallen wieder die Horde "Grünpfleger" eingefallen und haben alles plattgemacht. Es sieht gruselig aus.

    Liebe Sabine,

    als ich las, dass du diese Trichterfallen auf einem Grundstück fotografiert hast, in dem Grünpfleger einfielen, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Wie viel Lebensraum wird immer wieder durch wohl gemeinte, ordnungsliebende Pflegemaßnahmen zerstört!
    Aber dann las ich:


    Aber: die Tierwelt weiß sich zu helfen, und die Fallen sind ganz offenbar bewohnt. Es hat keinen Tag gedauert, da wurden sie von den Bewohnern wieder instand gesetzt. Auch eine Erkenntnis.

    Einfach toll! Ist das schön!

    Dass du nun schon 203 Arten gefunden hast, ist nicht zu fassen. Wer außer dir wird diese Artenvielfalt erkennen und sich wissenschaftlich damit befassen? Es ist toll, dass du das tust. Ich hoffe, dass du dabei auch entsprechend voller begeisterter Freude bist!
    Das Forum läuft dir nicht weg. Ich bin sicher, wir alle warten dich!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Dein Fuchs-Erlebnis ist mein heutiges Schmankerl am Morgen. Ein tolles Erlebnis und ein irres Bild!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Naturfreunde,
    eine neue, kleine Folge.
    Rosmarie †: ja selbstverständlich habe ich große Freude. Aktueller Stand nach 3 Wochen + 2 Tagen: 219 Arten (ich erfasse alles in Excel und lasse den für mich rechnen).

    Vor 10 Tagen waren wir auf Kurzbesuch in Saalfelden, und die Kamera ist bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein heißgelaufen.

    Landkärtchen - Araschnia levana

    Kaisermantel - Argynnis paphia

    Rostfarbiger Dickkopffalter an Orchidee - Ochlodes sylvanus

    Weißbindiges Wiesenvögelchen - Coenonympha arcania


    Wachtelweizen-Scheckenfalter - Melitaea athalia


    Zitronenfalter #female - Gonepteryx rhamni
    Meiner Beobachtung nach waren zuerst die Weibchen da, die Männchen kamen ein paar Tage später hinzu.

    Es gab noch mehr, aber das passt in andere Kategorien zum Jahresende besser.
    Und jetzt das absolute Highlight:
    Roter Apollo - Parnassius apollo

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Weiter geht es mit gemischten Fund von der Alm.

    Schafgarben-Blütenspanner - Eupithecia icterata
    Die Blütenspanner sind so schwierig, dass ich die meisten außer Acht lasse. Es geht aber wohl auch anderen Schmetterlingsfreunden so. Der Schafgarben-Blütenspanner ist in dieser Form mit der großen Fläche in fuchsbraun leicht erkennbar und mit einer Ruhestellungsspannweite (also so wie auf dem Foto) mit 26 mm ziemlich groß:

    In dieser Variante ist er mir noch nicht begegnet, es war nur die gleiche Größe und die fuchsbraune Grundfarbe, die die Bestimmung leicht gemacht hat:


    Wickler ohne dt. Namen - Eucosma cf. cana
    Eucosma cana lässt sich nach äußeren Merkmalen kaum von Eucosma hohenwarthiana unterscheiden - und beide Arten leben an Disteln. Hier oben ist Eucosma cana nachgewiesen, deshalb gehe ich mal von dieser Art aus. Ist der nicht hübsch? Zwei Exemplare an einem Tag an zwei benachbart wachsenden Disteln.


    Zünsler ohne dt. Namen - Catoptria margaritella


    Gefleckter Schmalbock - Rutpela maculata


    Goldglänzender Rosenkäfer - Cetonia aurata
    Er hat sich nicht von unten angucken lassen, die Rosenkäfer gibt es ja in zwei Gattungen. Aber hier habe ich Cetonia aurata schon gefunden, ist im Salzburger Land auch die häufigste Rosenkäfer-Art.


    Hmmmm....Pfifferlinge - Cantharellus cibarius
    Die knapp 1000 g haben lecker geschmeckt.


    Rüsselkäfer ohne dt. Namen - Larinus sturnus
    lebt an Disteln


    Kleiner Kohlweißling - Pieris rapae
    Doch "nur" der Kleine Kohlweißling, ich würde so gern mal den Karstweißling (Pieris mannii) finden, der an Schleifenblume lebt und sich in den letzten Jahren stetig in Deutschland nach Norden ausgeweitet hat. Er müsste eigentlich in Salzburg auch zu finden sein, denn es ist eine ursprünglich südeuropäische Art. In Österreich kommt sie nach HUEMER 2013 in Nordtirol, Kärnten und der Steiermark vor. Aber ich denke, da braucht es schon eine gewisse Sensibilisierung und ewig langes Vergleichen: der Kleine Kohlweißling hat etwas spitzere Vorderflügelecken, und die dunkle Berieselung der Hinterflügel ist einigermaßen gleichmäßig bis zum Saum.

    Quellhalden-Goldeule - Autographa bractea
    Dieses wunderbare Exemplar begegnete mir tagsüber und hatte goldene Makeln, die meisten, die ich bisher gesehen haba, hatten silberne. Leider kommt dies auf einem Foto kaum raus. Das menschliche Auge sieht an der Stelle einfach mehr als eine Kamera.

    Und nochmal Variationen vom
    Grünes Blatt - Geometra papilionaria
    Dieser prachtvolle, riesige und in Salzburg sehr seltene Falter ist heuer ungewöhnlich oft da.


    Distelfalter sind hier nicht so oft, aber seit ein paar Tagen kommt gelegentlich ein richtig großes, frisches Exemplar vorbei:
    Distelfalter - Vanessa cardui

    Dunkler Halsgrubenbock - Arhopalus rusticus, 27 mm

    Ein Traumtier ist auch der
    Netzspanner - Eustroma reticulata
    ein ziemlich kleiner Spanner (Kopf - Flügelspitze 18 mm), dessen Raupen an Springkraut leben.


    Es ist kaum zu glauben, aber heuer habe ich endlich meine ersten schönen Aufnahmen von dieser relativ häufigen Art bekommen:
    Nesselzünsler - Patania ruralis
    der bis vor kurzem noch in der Gattung Pleuroptya stand. Zwei Exemplare.


    Neu auf der Alm und neu für mich ist die
    Lärchen-Silbereule - Syngrapha ain
    die an Lärchen lebt. Ein ziemlich kleines Eulchen mit spektakulären Hinterflügeln.


    Den Abschluss macht für diese Folge ein alter Bekannter, der ein ganz besonderer Freund von meinem HaWe ist:
    Kiefernschwärmer, Tannenpfeil - Sphinx pinastri

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,
    gratuliere zu dieser hohen Anzahl an außergewöhnlichen Funden!
    Einer schöner als der andere. Mein Favorit ist der rote Apollo.
    Hier hab ich heute abend am Licht gerade mal drei Falter gehabt.
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • Liebe Sabine,

    Da hast Du aber wieder wunderschöne Falter und Käfer erwischt.
    Was mich noch zum Highlight interessieren würde

    -ist der dort selten oder eher häufig
    -wächst da auch "Weiße Fetthenne"

    Wenn ich das richtig sehe ,saugt der an Gämswurz .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    @Werner
    erstmal mein Dank für die Bestimmung der Pflanze. DIE wächst hier an vielen Stellen. Und der Rote Apollo ist dort natürlich nicht häufig, wo ist denn der Apollo noch häufig? Die Population hat sich aus einer Wiederansiedlung gut etabliert. Es wurde alles getan und angepflanzt, was für eine erfolgreiche Ansiedlung für notwendig erachtet wurde. Der Erfolg hat sich offenbar herumgesprochen, es gibt einen gewissen "Insider-Tourismus" an dieser Stelle. Und die muss man kennen, nicht nur ungefähr, sondern ziemlich sehr genau.
    Sorry, dass ich erst jetzt auf deine Fragen antworte; die Tage sind hier mit so vielen Erlebnissen und Sichtugen gefüllt. Ich wünschte, ich hätte zu Hause nur einen winzigen Bruchteil davon.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    dein Titel für diesen fantastischen Beitrag trifft voll ins Schwarze! :):alright::35: Nicht nur, dass du deine gewohnt hochklassigen Fotos wie immer perfekt inszinierst, uns ganz nebenbei mit einer Vielzahl an hochwertigen und interessanten Informationen versorgst und einen nahezu perfekten Beitrag ablieferst - nein, du wartest auch mit einer sehr gelungenen Innovation auf! Deine Begegnung mit dem Steinadler ist so bildhaft formuliert, dass man ein Foto des Königs der Lüfte kaum vermisst - so erscheint der große Vogel beim Lesen vor den eigenen Augen! :thumbup:

    Herzlichen Dank für dieses Highlight!
    :18:
    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

  • Liebe Sabine,

    ich mache es kurz (und schließe mich allen vorherigen lobenden Worten an): Großartig! :ups:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Naturfreunde,
    dankeschön, lieber Meinhard, für deine überschwänglichen Worte. Freut mich sehr, dass dir der Faden so gut gefällt. Mein Dank auch an Rosmarie.
    Der Hammer hämmert hier immer weiter, es ist unglaublich dieses Jahr. Ein paar weitere Bilder der letzten Tage sind ausgesucht.

    Neu auf der Alm:
    Mittlerer Weinschwärmer - Deilephia elpenor
    Kopf - Flügelspitze 38 mm, also ein sehr großer Falter

    Schon lange nicht mehr gesehen:
    Ampferspanner - Timandra comae

    Fuchs' Knabenkraut - Dactylorhiza fuchsii
    bei dem das unterste Blatt verkehrt eiförmig ist, also nicht spitz zuläuft. An diesem Merkmal so leicht zu bestimmen wir kaum ein anderes Knabenkraut.


    Steinbeere - Rubus saxatilis
    gefunden ein paar Kilometer weiter über Kalk. Nach BlumenInSchwaben eher selten. Habe ich hier auch noch nie gesehen. Tante Wiki gibt dazu an, dass es eine Waldart ist, es hat also am Standort früher Wald gegeben.


    Blattwespenlarve an Hasenlattich
    ca. 20 mm


    Einen einzigen Falter hatten wir neulich noch gesehen (und wieder hat es mit dem Foto nicht geklappt), und nun sind die Raupen schon unterwegs. In den Alpen, wo es kein Fuchs Kreuzkraut gibt, fressen die Raupen an Alpen-Pestwurz (Petasites hybrida) mit den unterseits weißfilzigen Blättern.
    Blutbär - Tyria jacobaeae


    Variationen vom farblichen Verwandlungskünstler
    Olivenbrauner Zünsler - Pyrausta despicata


    Über mannsgroß und mit den gelben Blüten ein echter Hingucker:
    Große Telekie - Telekia speciosa


    Eine wahre Schönheit in Gold:
    Langhornmotte ohne dt. Namen - Nemophora metallica
    Die Raupen leben an Witwenblumen.


    Silbergrüner Bläuling - Lysandra coridon
    der bis vor kurzem noch in der Gattung Polyommatus stand.


    So bunt habe ich sie bisher nur selten gesehen:
    Korbweiden-Eule - Brachylomia viminalis
    Mit einer Länge von 20 mm (Kopf - Apex) eine mittelgroße Eule, die tatsächlich an Weide lebt. Die ersten im Jahr haben mir immer Probleme bereitet, oft kommen sie grau in grau daher. Es gibt aber ein Merkmal, was mir heuer besonders aufgefallen ist: Auf Höhe der Nierenmakeln kann man eine Querlinie ziehen, die den Falter in einen dunklen Bereich (zum Kopf hin) und einen hellen Bereich (zum Saum hin) teilt.


    Rotflügelige Schnarrschrecke - Psophus stridulus
    die sich im Flug anhört wie eine knisternde Strom-Überlandleitung.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Bock auf Bockkäfer? Schneiderbock (Monochamus sartor) und Samtfleckiger Fichtenbock


    Zwei neue Käferarten für mich.
    Gerade fertig geworden sind die Fotos vom
    Schneiderbock - Monochamus sartor #female

    ein Prachtexemplar von 30 mm Länge. Ein Weibchen mit geringelten Fühlern. Nach Buch mit zwei hellen Flecken auf den Flügeldecken, Schildchen halbmondförmig und zartgelb behaart.


    Diese Kollegin ist mit 20 mm deutlich kleiner, sieht dem Schneiderbock aber ziemlich ähnlich. Zu unterscheiden am Schildchen, das beim Samtfleckigen Fichtenbock eine Mittellinie hat.
    Samtfleckiger Fichtenbock - Monochamus saltuarius

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,
    Hammerbilder von den tollen Funden.
    Gerade bin ich herein von den Faltersichtungen.
    Heute war mal was zu sehen. Ich glaube so etwa neun Falter waren am Licht.
    Sechs davon konnte ich ablichten.
    Viel Erfolg noch.
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • Liebe Naturfreunde,
    herzlichen Dank für die netten und anerkennenden Worte. Oh manno, Sigurd, du würdest hier im puren Dorado sein, wenn es denn nicht so weit weg wäre...
    Ich mache dann mal weiter.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • So es geht weiter mit einer bzw. zwei Faltersichtungen einer, die weit oben auf der Wishlist steht. Es war eine ausgezogen, um den Gelbringfalter und den Kleinen Eisvogel zu finden. Ich kenne eine Stelle, wo beide Arten auf den Flügeln sein sollen. Der Gelbringfalter ist wohl "durch", und durch die heftigen Gewitterregen haben viele Falter kräftig im Aussehen gelitten. Es hatte leider nicht geklappt. Aaaaber, dann am Parkplatz.... da flog ein großer, dunkler.... weiter oben... Luft anhalten, erhöhter Puls.... jaaaaaaa, ein Kleiner Eisvogel!!!
    Sie bevorzugen ganz offensichtlich lückige Baumbestände mit Halbschatten, wo sie sich reichlich über einem auf einem Blatt sonnen:

    Sie fliegen aber auch austrocknende Pfützen an, um dort zu saugen:


    Wenn der Durst gestillt ist, geht es zurück zum Sonnen auf ein höher gelegenes Blatt:

    Eigentlich hätte ich ja gern ein anständiges Unterseitenbild gehabt, man ist ja nie zufrieden 8) . Auf einer Wanderung an ganz anderer Stelle kommen wir an einer Stelle vorbei mit lückigem, halbschattigen Baumbestand. DA! Etwas GROSSES! Und da saß doch wieder einer, der mir seine wunderbare Unterseite präsentiert hat:


    Nein, ganz im Ernst, ich habe mich riesig gefreut! Und ich danke mit Kniefall der Serienbildfunktion meiner Kamera, die mir diese Fotos geschenkt hat. :98.:15:

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Und die Geschichte von der Erfüllung eines Wunsches, den ich noch gar nicht hatte. Einer der abendlichen Kontrollgänge vor dem Abendessen. Hups, das ist aber eine fette, gut 6 cm lange Raupe, die die Straße überquert - und da lebt sie besonders gefährlich.



    Also vor dem Umplatzieren erstmal fotografieren. Eine Schwärmerraupe, aber ohne Analhorn. Dort wo üblicherweise das Analhorn ist, befindet sich ein knopfähnliches "Auge".


    Dieses Auge gehört dem Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina). ADRENALIN! In Deutschland steht die Art auf der Roten Liste Bund auf der Vorwarnstufe und in allen Bundesländern mit kleinen Ziffern auf den Roten Landeslisten.

    Im Bundesland Salzburg ist die Art in der Grauwackenzone überhaupt noch nie nachgewiesen worden. In der Roten Liste von 1983 kann man nachlesen, dass die Art im Bundesland seit 1950 nicht mehr nachgewiesen wurde, in den Roten Listen von 1991, 1994 und 1996 wurde sie als ausgestorben geführt (RL 0, seit mindestens 30 Jahren nicht mehr nachgewiesen. Erst in der Checkliste der Schmetterlinge Salzburgs von 2011 taucht sie mit dem Kommentar von Einzelnachweisen wieder auf. Die Raupen leben an Nachtkerzen-Arten (hier gibt es das Schmalblättrige Weidenröschen Epilobium angustifolium) und Nachtkerzen, die es hier nicht gibt. Auf Weidenröschen platziert entstanden die folgenden Fotos:

    Fazit: ein echt hammergeiler Fund und Nachweis.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Ein ganz toller Fund diese Raupe ! :thumbup:
    Ein Meister im Thema Mimikri -die ahmt doch den perfekten Schlangenkopf nach.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    eine interessante Sichtweise, auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
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    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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