5. Bach -Suche nach Steinkrebs -negativ

  • Schon nach 20 Metern diese Spuren im Sediment und das am Albtrauf ,wo der Waschbär bislang nicht vermutet wurde.
    Hier war der Bach dicht überwachsen deshalb nur Blitzaufnahmen.
    Im Bach viele Bachflohkrebse.

    welche Köcherfliegen bauen denn diese ortsfesten Bunker an der Unterseite von Steinen ?

    sieht aus wie Egel -was ist das ?

    unter Wasser ,viele solcher Schneckchen (max .10 mm lang)

    auch über Wasser - die selbe Art ?

    eine Eintagsfliege ?

    Meine Euphorie ,daß der Steinkrebs wenigstens am Albrand seine Ruhe hat -ist verflogen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (25. Mai 2017 um 19:05)

  • Hallo Werner, tolle Aufnahmen. Ja, Bach-"Untersuchungen" fördern immer wieder spannende Sachen zu Tage.

    Deine "Egel" würde ich spontan als Bachplanarie ansprechen. Schau mal in meinen Beitrag vom April letzen Jahres, da kommt sie auch vor - mit Bild und Video. Vielleicht passt das ja
    Wasserbewohner - April 2016

    Gruß Peter

    ’’Wenn man die Natur wahrhaft liebt, so findet man es überall schön.‘‘
    Vincent van Gogh

  • Hallo Werner,

    schade, dass der Waschbär sich offensichtlich nun auch in diesem Bereich ausbreitet und dem ohnehin gefährdeten Steinkrebs den Garaus macht :cursing: .

    welche Köcherfliegen bauen denn diese ortsfesten Bunker an der Unterseite von Steinen ?

    Das sieht mir ganz nach einem Puppenköcher einer Köcherfliege aus. Zur Verpuppung bauen sich nämlich alle Arten einen ortsfesten kuppelförmigen Köcher, der mit dem zuvor im Larvenstadium benutzten und transportablen Köcher keine Ähnlichkeit mehr hat. Am Ende der Puppenphase beißt das schlüpfreife Insekt mit Hilfe seiner kräftigen Mandibeln den Köcher auf, die Puppe schwimmt an die Wasseroberfläche und die fertige Köcherfliege schlüpft aus der Puppenhülle. Die Puppen der Köcherfliegen darf man sich übrigens nicht wie die fast unbeweglichen Formen der Schmetterlinge vorstellen. Sie sind sehr beweglich und mit Schwimmbeinen ausgestattet, deren starke Behaarung wie ein Ruder eingesetzt wird.

    Aus der Bauweise der Puppenköcher kann man leider keine Rückschlüsse auf die Art ziehen.

    Zitat von Werner

    eine Eintagsfliege

    Ja, das ist eine Eintagsfliege aus der Gattung Habroleptoides in der Familie Leptophlebiidae, die schon ab April in kleinen Bächen schlüpfen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte das Tier Habroleptoides confusa sein, eine weibliche Imago.

    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Peter ,

    Danke für den Hinweis auf Deinen Beitrag vom letzten Jahr ,der gefällt mir heute noch besser als damals . :alright::alright:
    Ich hatte ne kleine Taschencamera dabei ,die Bilder sind deshalb für die Bestätigung der Planorbarie (schiel) wohl nicht geeignet.
    Die Dinger sind auch dicker .
    Übrigens -gute Idee ,diese Lebewesen zu sich nach Hause, ins Studio zu bitten .

    Zitat von Jürgen

    Zur Verpuppung bauen sich nämlich alle Arten einen ortsfesten kuppelförmigen Köcher, der mit dem zuvor im Larvenstadium benutzten und transportablen Köcher keine Ähnlichkeit mehr hat.


    Hallo Jürgen ,

    Ich danke dir für deine Erklärungen zu den unterschiedlichen Bauten der Köcherfliegen -man lernt nie aus .
    Kensch dich sehr gut aus ! :alright:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (26. Mai 2017 um 06:46)

  • Hallo Werner,

    Deine Funde, zumindest die der Planarien und der Eintagsfliege deuten übrigens auf eine gute Gewässergüteklasse des kleinen Baches hin. Die Planarien gelten als Indikatororganismen für eine Gewässergüte der Klassen I-II bis II (gering belastet).

    Viele Grüße
    Jürgen

    P.S. Die Köcherfliegen sind meine absolute Lieblingsordnung unter den sogenannten "semiaquatischen" Insektenordnungen (Eintags-, Stein- und Köcherfliegen), und ich beschäftige mich seit inzwischen 15 Jahren intensiv mit diesen interessanten Tierchen und ihrer Lebensweise. Und als Fliegenfischer sollte man sich ohnehin mit den Lebensgemeinschaften im und am Gewässer und mit ihren Erscheinungsformen und Entwicklungsstadien vertraut machen.

  • Zitat von Jürgen

    P.S. Die Köcherfliegen sind meine absolute Lieblingsordnung unter den sogenannten "semiaquatischen" Insektenordnungen (Eintags-, Stein- und Köcherfliegen), und ich beschäftige mich seit inzwischen 15 Jahren intensiv mit diesen interessanten Tierchen und ihrer Lebensweise. Und als Fliegenfischer sollte man sich ohnehin mit den Lebensgemeinschaften im und am Gewässer und mit ihren Erscheinungsformen und Entwicklungsstadien vertraut machen.

    das gefällt mir , so ist es aber auch mit der Jagd .Da gibt es Jäger die haben keine Auge für das was sie nicht erlegen dürfen wobei doch die Kenntnis der umgebenden Natur unabdingbar ist.
    Für mich war ein Ansitz ,an welchem sich nichts jagdbares sehen lies ,ein erfolgreicher Ansitz wenn sich hinter mir am Stamm ein Baumläufer zu schaffen machte.


    Zitat von Jürgen

    Deine Funde, zumindest die der Planarien und der Eintagsfliege deuten übrigens auf eine gute Gewässergüteklasse des kleinen Baches hin.

    Ja ,der Bach hat an der Stelle noch keine Ortschaft gesehen ,durchfloss aber durchaus stark bewirtschaftete Landwirtschaftliche Flächen.
    Danke für die Bestätigung der von Peter auch so bestimmten Planarien.

    Zitat von Peter

    Deine "Egel" würde ich spontan als Bachplanarie ansprechen.

    Und das sehe ich jetzt erst an diesen beiden. :ups: Danke Peter !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    und das ist eine Bensteinschnecke, Familie Succinidae. Weiter geht es für mich als Laien nicht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Werner,
    trotz anderer guter Ausbeute an Funden tröstet das natürlich nicht über die
    fehlenden Krebse hinweg. Schade.
    Wer macht denn dem Prädator den Garaus? Hat der keine Feinde?
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • Zitat von Sabine

    und das ist eine Bensteinschnecke, Familie Succinidae.

    Liebe Sabine ,das war mein erster Gedanke auch !
    Aber die scheinen so gelbfarbig durch und diese Schnecken leben sowohl unter als auch über Wasser !
    Ich war heute nochmal da und habe welche mitgebracht.

    Ich hau mich jetzt aber erst mal aufs Ohr ! (schnarch)

    Zitat von Sigurd


    Wer macht denn dem Prädator den Garaus? Hat der keine Feinde?

    Doch ,Werner !

    Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen ,daß das Problem so nicht zu lösen ist !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Ich hau mich jetzt aber erst mal aufs Ohr ......

    Und das hilft?


    Ach Werner , ich wünsche mir so arg mal einen der Waschbären zu entdecken. Seit Jahren ohne Erfolg. Freu mich schon auf den Urlaub, im NUP Güstrow kann ich wieder welche sehen.

    Das sie in der heimischen Natur solchen Mist anstellen, tut mir allerdings weh.

    Einmal editiert, zuletzt von Darwin99 (26. Mai 2017 um 13:45)

  • Zitat von Birgit

    Ach Werner , ich wünsche mir so arg mal einen der Waschbären zu entdecken. Seit Jahren ohne Erfolg. Freu mich schon auf den Urlaub, im NUP Güstrow kann ich wieder welche sehen.

    Das sie in der heimischen Natur solchen Mist anstellen, tut mir allerdings weh.

    Bei Tag in freier Wildbahn und echt waldgeborene -keine Chance !

    ********************************************

    Was mich heute noch interessiert hat ,waren die Bewohner der ortsfesten Steinköcher unter den Steinen .

    Der oder die ist es,

    die schielenden Planarien

    und die Füße der sowohl unter als auch über Wasser lebenden Schnecken .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    Was mich heute noch interessiert hat ,waren die Bewohner der ortsfesten Steinköcher unter den Steinen

    das ist eine Köcherfliegenlarve aus der Gattung Rhyacophila (Fam. Rhyacophilidae). Sie bauen keine Köcher, sondern leben frei zwischen den Steinen am Gewässergrund, wobei sie sich hin und wieder mit einem Gespinstfaden gegen das Abtriften absichern und dort auf Beutefang gehen. Bevor sie sich verpuppen, bauen sie sich ebenfalls einen wie von mir oben erwähnten Puppenköcher. Wenn Du sie tatsächlich aus dem ortsfesten Köcher gepopelt hast, dann hast Du ihr die Vorbereitungsarbeiten zur Verpuppung etwas versaut ;) . Wäre sie schon so weit gewesen, dann hättest Du unter dem Köcher einen durchsichtigen, bräunlichen Kokon entdeckt, in den die Puppe eingebettet ist. Du kannst, falls von Interesse, ja einmal noch andere dieser Gebilde von der Oberfläche der Steine vorsichtig lösen.


    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen ,

    Danke für Deine umfassende Aufklärung über diese Art . :98.
    Ja ich hab den ortsfesten Köcher komplett entfernt und auf den Glasdeckel gelegt,da kam die Larve zum Vorschein.

    Zitat von Jürgen

    Du kannst, falls von Interesse, ja einmal noch andere dieser Gebilde von der Oberfläche der Steine vorsichtig lösen.

    schon gemacht ,da waren auch noch ortsfeste ,richtige Röhrchen (D 6),die muß ich aber noch untersuchen.

    Hast du schon mal eine Planarie mit dem Finger vom Stein genommen ? Die ist glitschiger als 10 Weinbergschnecken . :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    Hast du schon mal eine Planarie mit dem Finger vom Stein genommen ?

    für solche Fälle habe ich immer einen kleinen Spatel dabei, den es als Mikroskopierzubehör gibt. Mit dem kann man wunderbar die flach auf Steinen sitzenden Lebewesen von der Unterlage lösen, nicht nur Planarien, sondern z.B. auch die flachen, stromlinienförmigen Eintagsfliegenlarven aus der Familie Heptageniidae, die sich selbst in rascher Strömung aufgrund ihres Körperbaus mühelos auf dem Untergrund halten können, und die wir Fliegenfischer deshalb als "Steinklammerer" bezeichnen.

    Außerdem kann man mit diesem Hilfsmittel auch wunderbar die festsitzenden Puppenköcher beschädigungslos von der Unterlage lösen und schauen, was sich darunter verbirgt ^^ .

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende
    Jürgen

    P.S. Gerade ging im SWR Regionalfernsehen eine Sendung über das Härtsfeld zu Ende. Eine schöne Ecke, in der Du wohnst :) . Schade, dass ich für einen dortigen Besuch praktisch einmal quer durchs Ländle fahren müsste.

  • Hallo Jürgen ,

    An ein Deckelglas hab ich gedacht aber nicht an einen Schaber -danke für den Tip !

    Es handelt sich um den Dreieckstrudelwurm (Dugesia gonocephala), auch Dreieckskopfstrudelwurm oder Europäische Bachplanarie .
    Ich war mir noch nicht sicher ob das Augen sind die da so schielen aber es stimmt -wenn Wiki stimmt.

    Bei den Schnecken handelt es sich ziemlich sicher um die Gattung Radix eine Wasserlungenschnecke was erklären würde warum da eine
    auch ausserhalb des Wassers auf dem Ast sitzt .

    Bernsteinschnecken sind das keinesfalls.

    Das Härtsdfeld wäre nichts für dich ,da gibt es ausser Hülben kein größeres Gewässer.( ausser vielleicht der Egau.)
    Sehr steinige Äcker aber auch herrliche Orchideen.

    wünsche ebenso ein schönes Wochenende

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (27. Mai 2017 um 07:50)

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