• Hallo,

    jetzt im Frühling beginnt auch wieder die Zeit der Mineralienbörsen. Die sind oft auf ein paar wenige Wochen im Frühjahr
    und Herbst zusammengedrängt.Zwei hab ich schon besucht,eine steht noch auf dem Plan. :)
    Ein paar neue Stufen und Stüfchen hab ich auch schon fotografiert und kann sie mal zeigen.

    Anfangen will ich mit einer Handstufe aus Cavnic in Rumänien. Es handelt sich um Bleiglanzkristalle mit einer besonderen
    Form. Diese für das Mineral (Bleiglanz kristallisiert normalerweise in Würfeln bzw. hat den Würfel als Grundform) ungewöhnliche
    Ausbildung wird auf dem Etikett des Händlers als eine Pseudomorphose nach Pyrrhotin erklärt. Demnach also eine Umwandlung
    bei der die Kristallform von Pyrrhotin erhalten geblieben ist.
    Da ich von so einer Pseudomorphose noch ie was gehört hab,war ich da schon etwas skeptisch und hab das Stück in Internet-Foren
    und bei Vereinstreffen zur Diskussion gestellt.
    Eine wirklich einheitlich Meinung gab es dabei zwar nicht, aber mit großer Wahrscheinlichkeit sind diese sechseckigen Kristalle
    Zwilllinge! Ohne einsprengende Winkel nur schwer zum erkennen,für Bleiglanz aber eine bekannte Ausbildung.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Weiter geht es mit einer kleinen,aber feinen Antimonitstufe aus Rumänien.
    Das Stück ist etwa 4 cm gross.

    Millerit in typischen sogenannten Whiskerkristallen. So nennt man lange,dünne nadelige Kristalle mit einem
    Verhältnis Länge - Breite von 1000: 1
    Der Fundort ist Kladno in Tschwechien.

    Purpurit,ein seltenes Phosphatmineral,das nach seiner Farbe benannt ist.
    Es stammt aus Bendada in Portugal.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,
    solche strahlenförmigen Kristalle wie der Antimonit finde ich immer besonders attraktiv. Höchst interessant finde ich aber auch deine Erklärung zum Bleiglanz, eine besonders schöne Stufe. Wenn diese Pseudomorphose ungewöhnlich ist und es unter euch Kennern keine einheitliche Meinung ergeben hat: Gibt es Möglichkeiten, da etwas zu prüfen?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    ich hab das Stück jetzt auch mal einem Fachmineralogen vorgelegt. Der meint, dass das mit Sicherheit Zwillinge sind,
    also keine Pseudomorphose. Begründet hat er das mit dem Vorhandensein von sogenannten Zwillingslamellen. Die
    entstehen an den Stellen,wo ein Kristall aufhört und der nächste beginnt. :92:
    Ich kenn zwar solche Lamellen,aber an meinem Stück hab ich die auch nicht gesehen. Die sind nicht einfach zu erkennen.
    Auf den Bildern sind die übrigens nicht drauf. Diese Lamellen sind mehr seitlich drauf.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,
    danke dafür, dass du diese offenbar schwierige Materie laiengerecht erklärt hast. Im Ursprungsbeitrag war mir das nicht klar geworden, dass Pseudomorphose und Zwilling sich gegenseitig ausschließen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ja, Sabine, das ist alles nicht so einfach. :)

    Jetzt aber mal weiter mit den neuen Stufen in der Sammlung.

    Karpholith (Strohstein) eingewachsen in lila Fluorit.
    Horni Slavkov (Schlaggenwald) in Tschechien.

    Fluorit vom Epprechtstein im Fichtelgebirge:


    Teruelit ist eine ungewöhnliche Abart von Dolomit. Kennzeichnend ist die schwarze Farbe und die
    pseudooktaedrische Kristallform. Das sind Rhomboeder,die durch Verzerrung Oktaedern sehr ähneln.
    Benannt nach dem Fundort Teruel in Spanien.

    Stilbit
    Zimmermühle bei Helmbrechts in Oberfranken.

    Chrysopras aus Australien. Von vorne und hinten beleuchtet:

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,
    der Karpholith ist ja ganz apart. Und mir gefällt ganz besonders der grüne Chrysopras; mir der doppelseitigen Beleuchtung ein Highlight.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Norbert,
    alles ganz feine Stufen. :thumbup:
    Und der Strohstein im lila Fluorit-ein Traum :ups: !

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Morgen geht`s dann noch auf eine Börse im Erzgebirge. Zuvor aber noch zwei Stufen,die ich auch noch
    nicht lange in der Sammlung hab.

    Pseudomorphose von Quarz nach Calcit aus einem Bergwerk in Wölsendorf,Oberpfalz.
    Das konnte ein Sammlerkollege finden,als dort Sanierungsarbeiten im Gange waren.

    Eine Stufe mit Magnetitoktaedern bis 1,2 cm aus Bolivien.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Eine besonders reich mit Kupfermineralien besetzte Stufe aus dem Kongo.Die blauen Kugeln bestehen aus Shattackit,
    die günen Kristalle sind Dioptas. Als Besonderheit sind da auch noch in Shattuckit umgewandelte (Pseudomorphosen)
    Calcitkristalle mit drauf.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Norbert,
    wow, das ist aber ein besonders schönes Stück. Das satte Grün finde ich faszinierend, ebenso die kristalllinen Würfel.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Norbert,

    was mich immer wieder fasziniert, ist die ästhetische Schönheit deiner gezeigten Mineralien. Gut, sie kommt wohl vor allem dadurch zur Wirkung, dass du sie derart gekonnt und scharf in Szene setzen und solch tolle Bilder machen kannst.
    Aber wenn man die einzelnen Stufen betrachtet, so ist ihre Vielfalt und Schönheit anrührend. :28:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Hallo Norbert ,

    Auch wenn ich nicht jedes Bild Deiner wunderbaren Raritäten mit meinem Senf versehe.

    Ich finde Deine Sammlung herausragend und schau mir die Bilder gerne an - es ist ein Genuß .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo,

    freut mich natürlich sehr, wenn meine Bildchen gefallen.
    Da kommen bestimmt noch einige. :)

    Als kleine Zugabe gleich mal eine Stufe mit Rosenquarzkristallen aus Brasilien.
    Rosenquarz in derben Stücken gibt`s ja oft. Wird auch gerne als Deko verwendet.
    Aber Kristalle dieser Quarzart sind sehr selten! Die sieht man auch auf Mineralien-
    Börsen nicht oft.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Hallo Norbert,

    in den 70.ern selbst noch bergziegenähnlich in den Gipfeln herumgeturnt und ein bischen Strahler gespielt, erfreuen mich deine Aufnahmen sehr. Habe meine Sammlung aus Gewichtsgründen bereits 1990 aufgelöst. Nun fehlt einem das im Alter.
    Umsomehr schaue ich gerne hier rein. Danke und weiter so!

    Liebe Grüße aus Griechenland

    Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

  • Lieber Norbert,
    die Minas Gerais scheint ja unergründliche Massen an Mineralien zu haben; auf den Börsen steht diese Herkunft sehr häufig an den Verkaufsobjekten.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    der brasilianische Bundesstaat Minas Gerais ist schon sehr mineralreich. Von dort kommt jede Menge
    Material zum Sammeln und Schleifen. Allerdings wird dieser Name auch manchmal mangels genauer
    Fundortkenntnisse von Händlern benutzt, auch wenn das Stück aus einem ganz anderen Teil Brasiliens
    kommt. Steht der Name einer Mine oder ein Ort mit auf dem Etikett,kann man sich eher drauf verlassen,
    dass das stimmt.

    Lothar, dann wünsch ich Dir weiter viel Spass beim Reinschauen hier im Forum.

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Hallo Norbert,

    ja ich denke den Spass werde ich haben. Aber mal eine andere Frage: Zum Endtest des UFOMI suche ich noch feinste Strukturen, die ein Stacken bei 500 x facher Vergrößerung und darüber zulassen. Ich dachte schon an Wolframkristalle auf den kälteren Zuleitungen in Glühbirnen. Da mußte ich seither immer wieder daran denken wenn ich deine schönen Magnetitoktaeder betrachte. Auch zum Qualitätsvergleich von Mikroskopobjektiven wäre das interessant. Was meinst du dazu?

    Grüße aus GR

    Lothar

    Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben. >Konfuzius<

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