PROJEKT 2017 , 2018, 2019

  • Hallo Birgit,

    das Falterjahr 2019 scheint sich auch bei mir hier etwas anders zu gestalten als die vergangenen Jahre.
    Einige Arten,wie z.B. der Pantherspanner und Schwarzspanner habe ich in einer Anzahl wie noch nie beobachten können.
    Aber sehr viele andere Arten bleiben völlig weg,zumindest bisher.
    Besonders auffallend ist,daß an einigen Lichtquellen,an denen sonst zu dieser Jahreszeit sehr viel zu finden war,
    fast absolute Ruhe ist.
    Die kommende Woche werde ich verstärkt auf Nachtfaltersuche gehen und bin schon auf das Ergebnis gespannt.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Stand 2023

    Dieses Jahr lässt sich sehr schlecht an. Selbst im April gibt es noch 0 Runden. Gestern bei 15 Grad und Sonnenschein hatte ich auf 2 Runden a 5 km nicht einen Tagfalter. Bei den Nachtfaltern ein vergleichbares Ergebnis. Ein Leuchten am 8.April über 3h bei über 10 Grad brachte 0 Falter.

  • Hallo, Darwin,

    du hast eigentlich immer auch früh schon schöne Funde gehabt, das tut mir leid, dass es heuer so anders ist. Aber ich komme derzeit auch nur von Nullrunden zurück.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Gestern bei 15 Grad und Sonnenschein hatte ich auf 2 Runden a 5 km nicht einen Tagfalter. Bei den Nachtfaltern ein vergleichbares Ergebnis. Ein Leuchten am 8.April über 3h bei über 10 Grad brachte 0 Falter.

    Hallo Birgit,

    das sind wirklich sehr,sehr traurige Suchergebnisse, echt zum Weinen! ;(

    Du schriebst zwar bereits etwas zu den negativen Veränderungen in deinem Umfeld. Aber bei dem, was du oben berichtest, könnte man fast meinen, die Falter seien in deiner Gegend komplett ausgerottet worden.

    Ich bin gespannt, ob das im Verlauf des Jahres weiterhin so bleibt. :91:

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Komplett weg, hoffe ich doch nicht.

    Die Tendenz ist aber deutlich abwärts. Pro Jahr fehlen 1-2 Tagfalterarten mehr als im Jahr davor. Begonnen hab ich mal mit über 40 Arten, letztes Jahr waren es noch knapp über 30. Die Populationen der noch vorhandenen Tagfalterarten wird von Jahr zu Jahr kleiner. Letztes Jahr hatte ich noch 1 Kleinen Feuerfalter, mal sehen ob es heuer noch einen gibt.

    Bei den Nachtfaltern ist es ein gemischtes Bild. Einige Arten fehlen, Neue kommen mit Einzelexemplaren dazu. Die Masse ist aber auch hier abnehmend.

    Dafür haben wir aber Top gepflegte Grünflächen, Wiesen mag ich sie nicht mehr nennen. Die Baumflächen nehmen ab, die Industrieflächen steigen. Und tolle Blühstreifen gab es in den letzten Jahren, direkt neben der Straße und an Feldrändern mi ortsfremden Gewächsen. Sahen schön aus, mehr aber auch nicht.

  • Hallo, Darwin,

    es ist überall das gleiche Sch###. Sehr treffend zusammengefasst.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Wobei da auch massiv die letzten heißen Jahre mit reinspielen.

    Wartet mal ab, das erholt sich alles noch.

    Bei mir war letztes Jahr eine Falterexplosion, rund 700 Arten auf wenigen ha.

    Dafür fehlten aber imer noch einige Arten wie Papilio machaon oder Apatura iris. Die hab ich schon Jahre nicht mehr gesehen.

    Dafür sind Arten wie Nymphalis polychloros von de facto nicht existent auf konstant häufig gestiegen!

  • Dieses Jahr lässt sich sehr schlecht an. Selbst im April gibt es noch 0 Runden. Gestern bei 15 Grad und Sonnenschein hatte ich auf 2 Runden a 5 km nicht einen Tagfalter.

    Das kann ich auch für unsere Ecke bestätigen.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Wobei da auch massiv die letzten heißen Jahre mit reinspielen.

    Wartet mal ab, das erholt sich alles noch.

    Bei mir war letztes Jahr eine Falterexplosion, rund 700 Arten auf wenigen ha.

    Dafür fehlten aber imer noch einige Arten wie Papilio machaon oder Apatura iris. Die hab ich schon Jahre nicht mehr gesehen.

    Dafür sind Arten wie Nymphalis polychloros von de facto nicht existent auf konstant häufig gestiegen!

    Die Explosion kann nur kommen wenn Material vorhanden ist. Am Material mangelt es halt. Wo keine Eltern und Nahrungsquellen mehr sind, wo soll es da her kommen. Im Umfeld ist es ja nicht besser, wo soll es her kommen? Der Große Fuchs ist ein Baumfalter. Bäume die fallen hier auch reichlich der Trockenheit, Hitze, Pilzen, Forstwirtschaft zum Opfer. Großen Fuchs hatte ich zu Beginn mal fast gleich zum Kleinen Fuchs. Jetzt ist er fast weg. Heuer hatte ich bisher einen.

    Auf der Ausfalliste stehen Schwalbenschwanz, alle Perlmutterfalter, einige Bläulinge, Landkärtchen, fast alle Dickkopffalter,

    700 Arten in einem Jahr - das finde ich sehr sehr sehr viel. Das hab ich nicht mal auf der Lebensliste.

    3 Mal editiert, zuletzt von Darwin99 (13. April 2023 um 12:18)

  • Genau so ist es. Wenn diese Landwirtschaft so weiter geht mit den Monokulturen, kann es nicht besser werden. Die Alibi-Blühstreifen sind auch ein Witz.

    Bei mir heißen Blühstreifen, nur noch Insektenvernichtungsstreifen.

  • Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

    Wartet mal ab, das erholt sich alles noch.

    Ich glaube das nicht!

    Am Material mangelt es halt.

    Von den nur 23 Tagfalter-Arten, die ich in Norderstedt im gesamten Stadtgebiet seit 2008 kartiert und erfasst habe, gab es nur Einzelfunde von

    • Braunkolbiger Dickkopf Thymelicus sylvestris
    • Schwarzkolbiger Dickkopf Thymelicus lineola
    • Nierenfleck-Zipfelfalter Thecla betulae
    • Kleiner Perlmuttfalter Issoria lathonia, Einzelexemplar aus 2010
    • Karstweißling Pieris mannii (neu seit 2020)

    Auch das Landkärtchen, das wir früher sogar im eigenen Garten hatten, ist inzwischen hier weg. Ein Einzelfund war vor fast 50 Jahren ein Trauermantel, der am Geburtstag meines Vaters auf die Terrasse flog (ich wohnte damals noch zu Hause). Was ich in Norderstedt finde, sind allesamt Ubiquisten, es ist nicht eine einzige wertgebende Art dabei.

    Ich würde mich nicht wundern, wenn hier mancher denkt, Sabine klagt und jammert ständig, aber vielleicht doch nicht zu recht?

    Ich habe eine Tabelle zusammengestellt mit allen Arten, Anzahl Funde pro Jahr, Summe Tagfalterindividuen innerhalb eines Jahres (Spaltensumme) und Gesamtanzahl einer Art von 2008-2022 (Zeilensumme).

    Macht euch selbst ein Bild, auf welchem Niveau ich klage!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich bin erschüttert! Ich käme schon überhaupt nicht auf die Idee, einzelne Falter zu zählen. Fotos mache ich nur, wenn ich einigermassen gut rankomme. Ich bemühe mich natürlich bei machen mehr als bei anderen :30: (Schwalbenschwanz vs. Kohlweißling).

    In diesem Jahr bin ich bei 24 Arten.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Liebe Susanne,

    Ich käme schon überhaupt nicht auf die Idee, einzelne Falter zu zählen.

    Für die Vereine in Deutschland und Österreich, in denen ich Mitglied bin, ist es üblich, Stückzahlen zur Art zu notieren.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Vor allem kann man ja gerade an den Stückzahlen wunderbar ablesen, wie stark die Populationen manchmal einbrechen.

    Das massivste ist wie auch bei Sabine das Landkärtchen. Flog das vor über 5 Jahren noch jährlich mit über 100 notierten Faltern, ist die Zahl in den letzten Hitzejahren auf 1 bis 7 pro Jahr gesunken!

    Fast weg war auch der Kleine Fuchs. Einst sah man an schönen Frühlingstagen bis zu 30 Stück. Jahrelang hatte ich keine Balz mehr beobachten können. Ein Frühling mit gerade einmal einem Falter war darunter!

    Erholt haben sie sich erst letztes Jahr, wie aus dem Nichts hat das im Sommer sogar meinen persönlichen Rekord gesprengt, bei über 500 notierten Tieren.

    Ich denke dass die Tiere auch in den todgepflegten Städten vorkommen, aber eben so selten, dass sie unter die Nachweisschwelle fallen. Was natürlich nichts rechtfertigen soll.

    Ich bin hier im Ruhrpott ja umgeben von Industrie. Kommst du aber einige Meter vom Weg ab und findest ungepflegte Wiesen oder Wälder, ist gleich wieder allerhand los. Man muss Natur zulassen, also auch mal Randstreifen stehen lassen, Totholz liegen lassen und öfter einfach mal wegsehen und machen lassen...

  • Liebe Sabine,

    Das ist ein arg trauriges Bild welches deine Tabelle liefert. Da würde ich auch arg jammern. Was mir aufgefallen ist. Bei dir werden die Zahlen bei einzelnen Arten besser. Das hab ich nicht. Da ich mir immer nur die erste Sichtung pro Jahr aufschreibe kann ich so eine Aufstellung dir leider nicht bieten. Vom Gefühl her habe ich noch einige Arten mit über 20 Sichtungen pro Jahr. Dazu zähle ich Kleiner Fuchs, Kleiner Kohlweißling, Tagpfauenauge, C-Falter, Zitronenfalter, Großes Ochsenauge, Grünader Weißling, Aurorafalter, Schachbrettfalter, Kaisermantel, In Einflugsjahren Großer Kohlweißling (2018), Distelfalter (2019). In den anderen Jahren bis zu 10 pro Jahr. In die gleiche Kathegorie gehören Kleines Wiesenvöglein, Hauhechel Bläuling, Rotklee- Bläuling, Schwarzkolbiger Dickkopf, Rostfarbener Dickkopf. Bis 5 Tiere pro Jahr Silbergrüner Bläuling, Kleiner Eisvogel, Kleiner Schillerfalter, Postilion oder ähnliches, Großer Fuchs, Mauerfuchs, Waldbrettspiel, Tintenfleck Weißling, Kleines Sonnenröschen, Brauner Waldvogel. Der Rest sind Einzeltiere oder weg.

    Ansonsten bin ich jetzt bei 559 Arten ab 2015 davon 48 Tagfalterarten.

    Einmal editiert, zuletzt von Darwin99 (13. April 2023 um 18:52)

  • Ich bin hier im Ruhrpott ja umgeben von Industrie. Kommst du aber einige Meter vom Weg ab und findest ungepflegte Wiesen oder Wälder, ist gleich wieder allerhand los. Man muss Natur zulassen, also auch mal Randstreifen stehen lassen, Totholz liegen lassen und öfter einfach mal wegsehen und machen lassen...

    Aber genau das ist nicht mehr. Hier wird 5 bis 8 x im Jahr alles grün runtergemacht. Ungepflegte Wiesen und Wälder sind nicht mehr da. Dafür gibt es schwere Technik, die muss genutzt werden. Alles Bilderbuch schön. Egal ob Straßengraben oder Müllhalde. Selbst auf der wird gemäht. Die Todflächen fehlen. Vorige Woche wurde im Namen des Hochwasserschutzes der Uferbereich geputzt und gesäubert. Gedeckelt von der Aussage Verkehrssicherung.

    Einmal editiert, zuletzt von Darwin99 (13. April 2023 um 19:11)

  • Für die Vereine in Deutschland und Österreich, in denen ich Mitglied bin, ist es üblich, Stückzahlen zur Art zu notieren.

    Ich habe das eben auf meinem Spaziergang mal probiert, aber ich bin nicht in der Lage alles, was an mir vorbeiflattert, zur Art zu bestimmen.

    Gefühlt waren es vor allem Weißlinge, aber "weiße Weißlinge" (Pieris) und "grüne Weißlinge" (Euchloe). Bei den grünen ist keiner lange genug sitzen geblieben, als das ich hätte erkennen können, was es ist.

    Ansonsten gab es 1 Colias croceus, 1-2 Lycaena phlaeas, einige Coenonympha pamphilus, mindestens 2 Pararge aegeria, und der eine oder andere Bläuling: Aricia cramera, Polyommatus celina.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

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