wieder Neozoen !

  • Mein Sohn hat mir neulich erzählt ,er habe in einem Naturschutzgebiet eine Wasserschildkröte
    gesehen.
    Dieses ca. 1 ha große Gebiet befindet sich am Einlauf eines Flußes in einen See .Es ist nicht
    zugänglich ,weil es von 2 Armen des Flußes umklammert ist.
    Dicht bestanden mit niedrigen Weiden ist es auch ein ideales Brutgebiet.

    Links die Wildnis

    Ein Hauch von Everglades

    Auf einer von Bleßhühnern als Brutplatz benutzten Erhebung sah ich dann die "schöne Enttäuschung" beim Sonnenbad. (Bildmitte)
    Das Tier ist gut 20 cm lang .Die Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte.

    Die Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte.

    und dann ,wo früher große Forellen schwammen ,auch noch mehrere sehr fette Koi .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,

    obwohl die Tiere schön anzuschauen sind gehören die nicht in unsere Natur.
    Da hat mal wieder ein "Tierfreund" seine Problemfälle entsorgt.
    Konnte ja vorher keiner ahnen das Tiere auch Arbeit machen können und noch dazu Futter und Pflege brauchen.
    Das hat bestimmt ein bösartiger Verkäufer heimtückisch verschwiegen.

    Vermutlich werden beide Arten einen strengen Winter nicht überleben.
    Zum Glück für die Natur.
    Aber zum Leidwesen der Tiere. :(

    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo Frank ,

    Deinen Worten brauche ich nichts mehr hinzuzufügen !
    Ich glaube zwar nicht ,daß die Schildkröte hier einer einheimischen Art gefährlich wird
    aber glauben heisst nicht wissen !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    was für ein irres Tier, noch nie davon gehört oder in Bild gesehen. Hast du vor, das irgendwo zu melden? Auch wenn die Art zu den unerwünschten Tieren gehört, ich fände es sehr schade, wenn es den Winter nicht übersteht. Wäre es nicht besser, es würde in die Obhut von jemandem kommen, der es weiterbetreut?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo, miteinander.

    Vor einigen Jahren war es fast eine Mode, kleine Schmuckschildkröten in einem kleinen Terrarium zu hegen. Daß diese Tiere ein Mehrfaches ihrer beim Kauf gesehenen Größe erreichen würden, hatte den Käufern anscheinend niemand gesagt. Und bei gutem Futter sind diese Tiere ziemlich schnellwüchsig. Und so kam es denn wie es kommen mußte: eines Frühjahrs sah man dann an sonnigen Stellen eines Bade- und Angelteichs hübsche, bunte Schildkröten Wärme tanken. Fangversuche verliefen ergebnislos. Dann kam der Winter (nicht all zu hart), und im folgenden Frühjahr gab es keine Schildkröten mehr. Manche Probleme lösen sich eben von allein (bis jetzt jedenfalls).

    Einen schönen Abend noch

    Holger

  • Es gibt ausreichend Fälle, wo die Schildkröten den Winter überleben. Die verschiedenen Schmuckschildkrötenarten stammen meist aus Nordamerika, wo sie mit vergleichbaren Bedingungen zu tun haben, wie bei uns. Der Ausfall über den Winter ist meines Wissens eher die Ausnahme (je nach Art natürlich), aber es gibt ausreichend Gewässer, auch hier am Niederrhein, wo man sie immer wieder sieht. Einzig die Vermehrung scheint nicht zu klappen, denn von Jungtieren in unserer Natur habe ich noch nie was gehört oder gesehen. Die Schildkröten sind Jäger, das heißt, dass sie unsere Natur durchaus schädigen können. Auswirkungen kenne ich aber nicht. Das heißt aber nicht, dass es keine gibt. Ich habe mich nur nicht damit befasst.

    Der Großraum Karlsruhe hat da noch mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen. Wenn sich in den letzten 10 Jahren nichts geändert hat, sind dort auch heute noch viele Gewässer und deren Ufer und umgebende Biotope mit Ochsenfröschen besetzt, die alles fressen, was denen "vor die Flinte kommt".

    Die Koi's würde ich da eher als harmlos bezeichnen. Zwar werden die großen Fische erst mit ihrem Tod verschwinden, aber die Jungfische erhalten relativ früh ihre "güldene" Färbung, so dass sie von Räubern leicht zu erkennen sind und überdurchschnittlich stark dezimiert werden. Hecht und Co, Reiher und andere Vögel holen sich da wohl so ziemlich alles, was zu holen ist.

    Viele Grüße
    Klaas

  • Die Schmuckschildkröten habe ich auch schon in der Wahner Heide gefunden. Sie sind wie Klaas schon beschrieben hat nicht ganz unproblematisch. Ein ausgewachsenes Tier kann bis zu 4 kg wiegen und frisst alles was ereichbar und zu schnappen ist. Und die milden Winter im Rheinland überstehen die Tiere relativ gut. Von Vermehrung habe ich allerdings noch nichts gehört oder gelesen.

    Bilder aus dem Jahr 2009


    Viele Grüße

    Dirk

  • Liebe Sabine,Holger,Klaas und Dirk

    Danke für eure Beiträge !

    An einfangen ist hier nicht zu denken und der Winter kann hier schon hart werden.
    Ich werde mich erst mal informieren und berichte dann weiter (kenne da jemand, der mehr über dieses Gebiet weiss)

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Also, ich kenne das von den Rotwangenschildkröten, die ausgesetzt wurden.... hier verdrängen sie die Europäische Sumpfschildkröte, die man nur noch ganz selten findet...

    LG Silke

  • Auch im Glemstal sind mir 2016 erstmals Schmuckschildkröten begegnet, eine davon in einem kleinen Teich (8m²). Bin gespannt ob sie den Winter überlebt. Zumindest die Monate von April bis September hat sie gut überstanden.

    In Stuttgart an den Bärenseen, gibt es schon seit vielen Jahren Schmuckschildkröten die mehrere Winter gut überstanden haben. Das Exemplar das ich in der Glems beobachten konnte, vermute ich, stammt Wahrscheinlich aus der Population Bärenseen und kam mit diversen Hochwassern die Glems hinunter.

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