Der fliegende Berg !

  • Heute mal was etwas für unsere Freunde der Meteoriten !

    Der gegenüber dem Umland ca. 40 Meter hohe ,300 Meter lange und 100 Meter breite Hügel war nicht immer hier - er flog aus etwa 5 Km Entfernung hierher !
    Diese ältere Aufnahme zeigt den Hügel im Mittelgrund vor dem Zeugenberg Ipf.Im Hintergrund der Rand des Meteorkraters - Nördlinger Ries.
    Es sind Reste der Auswurfmassen .

    hier auf dem Hügel (Blick nach Westen)

    im Hintergrund der Ipf - aus dieser Richtung kam er damals geflogen.(Blick nach Osten)

    Über die vor 15 Mio Jahren abgegangene Katastrophe des Meteoreinschlags gibt es genug nachzulesen.

    Interessant ist ein Blick auf die Geologischen Einheiten in dieser Karte .

    http://maps.lgrb-bw.de

    Hier anklicken : Geologie - Geologische Übersichtskarte 1: 300 000 (Suche bei Bopfingen)

    Die lila gefärbten ,mit XT bezeichneten Flecken sind die Bunten Trümmermassen (Impaktgesteine)

    Bei meiner Suche nach Raritäten bediene ich mich häufig dieser Karte weil der geologische Untergrund nicht nur die Gestalt der Landschaft bestimmt
    sondern oft auch besondere botanische Raritäten bietet ,die wiederum Voraussetzung für die übrige Lebewelt sind.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !


  • Ein kleiner Nachtrag zu Werners gelungenem Ries-Beitrag :) ..

    Suevit ist ein Impaktit, d.h. ein Gestein, das durch den Aufschlag eines Meteoriten entstanden ist. Charakteristischerweise enthält Suevit neben zu Impaktglas erstarrten Schmelzen sowie zermahlenem Grundgestein auch einige Mineralien, die nur bei extrem hohen Temperaturen und Drücken entstehen, darunter die Kieselsäure-Modifikationen Coesit, Stishovit, Lechatellierit ( = analog dem Libyschen Wüstenglas) sowie div. Gläsern.https://de.wikipedia.org/wiki/Coesit

    Fotos zeigen Impakt-Gestein Suevit mit Kieselsäure-Modifikation Lechatellierit aus dem Nördlinger Ries, Sammlung Geofreund ..

    5 Mal editiert, zuletzt von Geofreund (11. August 2016 um 13:24)

  • Hallo Werner,

    drück noch mal bitte die F5-Taste zur Aktualisierung. Ich hatte eben gerade noch die Handwerker im Hause (daher heute auch einen Tag Urlaub) und musste meinen Beitrag unterbrechen. Nun ist er fertig, wenn Du noch mal zurückschauen würdest. Danke. :D

    Ja, nicht nur das habe ich aus Deiner Heimat, sondern auch ein paar Meteoriten aus anderen Gefilden! :)

  • Hallo,

    Das Ries ist schon eine interessante Gegend. Vor ein paar Jahren war ich selbst mal dort.
    Ich hab das Riesmuseum in Nördlingen besucht und natürlich auch einige "Schwabensteine"
    aus einem Steinbruch mitgenommen. :)

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

  • Lieber Sigurd ,

    Die Kenntnis der Geologie ist für jemand der in einer diesbezüglich unheimlich vielfältigen Landschaft unterwegs ist
    absolut interessant .
    Wir haben es bei uns buchstäblich in allen 4 Himmelsrichtungen mit ganz unterschiedlichen geologische Formationen zu tun.

    Z.B.die Hangwinkel oder die Ausbildung von Bachläufen ist je nach Untergrund ganz verschieden .

    Was mich aber auch brennend interessiert ,ist die Deutsche Geschichte und da im Besonderen die Schiffahrt bis inkl.Mitte
    des 19.Jhdts z.B.wie wurden die großen ,aus Holz gefertigten Rahsegler manövriert ,wie sah es darauf aus ?
    Oder alte Techniken wie z.B die Entstehung eines Eichenfasses .

    Mir wird nie langweilig ! :D

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Lieber Werner,
    ein prima Beitrag über ein Thema, das mir immer etwas fremd geblieben ist. Das Nördlinger Ries ist sicher geologisch eine spannende Ecke. Mich beeindruckt aber sehr, dass du für deine Exkursionen auch geologische Aspekte einbeziehst, du hast das sehr anschaulich dargelegt und begründet. Das geht schon ganz schön in die Tiefe.
    Ich habe zwar viele Jahre in der Mineralölindustrie in der Geologie gearbeitet, aber als Thema und inhaltlich ist es bei mir nie richtig angekommen, außer dass ich geologische Texte adäquat übersetzt habe.

    Und Peter (Geofreund) hat auch den passenden Stein beigesteuert, ganz prima!

    Was ich speziell mit dem Nördlinger Ries verbinde ist das Mineral Moldavit, das aus Glas besteht, beim Aufprall des Meteoriten durch Schmelzung entstand und in Böhmen und Mähren niederging. Diesen hübschen, grünen Stein kann man immer wieder auf Mineralienmessen bewundern.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Zitat von Sabine

    Ich habe zwar viele Jahre in der Mineralölindustrie in der Geologie gearbeitet, aber als Thema und inhaltlich ist es bei mir nie richtig angekommen

    Auch bei mir geht dieses Thema nur so tief ,als es für die Geländeform und Bodenbeschaffenheit und damit auch für den Bewuchs relevant ist.

    Wenn ich bei uns z.B. die wenigen sandigen Orte ,deren Sand ein uraltes danubisches Flußsystem vor der Albpforte abgelagert hat ,aufsuche ,kann ich da z.B.mit
    Uferschwalben,Sandlaufkäfern etc.rechnen.

    Hast Du dir mal die o.g.Karte angeschaut ? So was gibts bestimmt für SH auch ?

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo Werner,
    keine Ahnung, ob es solche Karten auch für Schleswig-Holstein gibt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Dirk,
    danke für den Link, aber irgendwie ist das eine ganz merkwürdige Seite, sie wirkt wie ein Mischmasch aus allem Möglilchen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Zitat von Norbert

    und natürlich auch einige "Schwabensteine"
    aus einem Steinbruch mitgenommen.

    Da warst Du bestimmt bei der "alten Bürg" im Suevit-Steinbruch ?
    Nur 1 km von dort wurde ich neulich von der Biene k.o gestochen !

    Hallo Dirk ,

    Danke für die Links !
    Das muß ich mir in Ruhe anschauen .

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Zitat von Norbert

    Das war in einem Steinbruch bei Seelbronn

    Dann hast du also einen Steinbruch ausserhalb des Rieskraters bei Amerdingen besucht.
    Bei der Suche in der geologischen Karte fiel mir auf,daß ein ganz hervorragender Orchideenstandort auf bzw .direkt neben
    einem Suevitvorkommen liegt.
    diesen meinte ich :
    http://www.riesbuerg.de/index.php?id=119&L=0

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (13. August 2016 um 15:57)

  • Hier noch ein paar Fundstücke aus dem Stb. Seelbronn.

    Suevit-Handstufe :

    Silikatglas als Einschluss in Suevit:

    Kein Wunder,dass dr Rieskrater früher für einen Vulkan gehalten wurde.
    Solche hellen glasigen Einschlüsse sehen Bims sehr ähnlich.

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

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