Alm 2016-07: Insekten querbeet

  • Liebe Naturfreunde,
    nun bin ich genau eine Woche wieder auf der Alm. Die Anzahl der Falterarten ist unglaublich, es ist der reine Wahnsinn. In genau einer Woche sind es 124 Arten. Falterbestimmung im Akkord. Bevor ich einiges zeige, ein paar Worte, warum ich mich erst jetzt wieder richtig zu Wort melde(n kann).
    Ich habe enorme Probleme mit dem Internet gehabt, das Abrufen des Postfachs war fast unmöglich, eine Antwortmail hat mich über drei Stunden gekostet. Auch kam ich hier ins Naturforum kaum rein. Ich hatte es auf eine Mischung von grottiger Surfsticksteuerungs-Software, extrem langsamer Internetverbindung und Timeouts bei https-Verbindungen geschoben. Immer wieder habe ich aus lauter Verzweiflung die Verbindung getrennt, den Stick rausgenommen und von vorne begonnen. Bis ich den entnervt in eine andere USB-Schnittstelle gesteckt habe. Und nun geht es wieder. Dass die Schnittstelle ne Macke hat, darauf muss man erst mal kommen.

    So, und nun geht es los. Auf der Anreise in der Rhön im Garten der Pension am
    30.06.2016:
    Olivenbrauner Zünsler - Pyrausta despicata


    Gemeiner Widderbock - Clytus arietis
    , ca. 10 mm

    Wickler ohne dt. Namen - Celypha striana


    01.07.2016
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder mit Kamera bewaffnet eine Kontrolle im Garten. Mit großer Freude ließ sich dieser hier ablichten:
    Schachbrettfalter - Melanargia galathea


    Am Urlaubsort, 01.07.2016
    Magerwiesen-Bodeneule - Agrotis clavis mit krass gefärbten Nierenmakeln, Länge 23 mm

    Wickler ohne dt. Namen - Agapeta zoegana, 10 mm

    Längsfleckiger Marienkäfer - Myzia oblongoguttata, 9 mm, persönlicher Erstfund

    02.07.2016
    Kiefernspinner - Dendrolimus pini (Glucke), 35 mm

    03.07.2016
    Breitgebänderter Staudenspanner - Idaea aversata, Spannweite ca. 30 mm

    Kammschnake - Ctenophora pectinicornis, 20 mm, #female , persönliche Erstbegegnung


    Rotrandbär - Diacrisia sannio, #male , 22 mm,


    Nesselschnabeleule - Hypena proboscidalis

    Schwefelgelber Haarbüschelspanner - Gandaritis pyraliata, Spannweite 35 mm
    Diese an Labkraut lebende Art ist die einzige Spannerart, die mir einfällt, die sich wie ein Zünsler verhält: Kopf nach unten und vor allem Fühler über die Flügel nach hinten gelegt.

    Grüne Heidelbeer-Eule - Anaplectoides prasina, 35 und 30 mm

    So, das war erstmal die erste Portion, ich muss jetzt noch ein bisschen "balkonieren", es ist ganz herrlich draußen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Guten Morgen liebe Sabine,

    gut das Du diese technische USB-Macke entdeckt hast,denn ich kann mir gut vorstellen, wie man bei trotz großer Geduld, irgendwann nur noch brüllen könnte und alles in die Ecke schmeißt! (In meinem letzten Urlaub gabs weder Fernsehen, noch Internet - nur Radio- das war aber von vorneherein klar und man stellt sich darauf ein und findet es dann echt entspannend!)

    Nun habe ich als Frühstückslektüre Deinen wunderbaren Bild-Beitrag genießen können. Bei jedem neuen Tierchen dachte ich - der ist mein Favorit - aber dann kam das nächste Prachtstück und ist noch schöner!

    124!!! Arten - das ist ja unglaublich und ich freue mich wirklich für Dich und für uns hier, weil wir sehr viele von den Tieren hier auch bald betrachten können.
    Der längsfleckige Marienkäfer sieht so ungewöhnlich schön aus und ich gratuliere Dir herzlich zu einem weiteren Erstfund!
    Der Rotrandbär und der Kiefernspinner sehen ganz toll in der Färbung aus, fast wie frisch geschlüpft! Tja und gleich zwei dieser wunderschönen Heidelbeer-Eulen auf einem Blatt- :ups:

    Vielen Dank liebe Sabine für den Genuß!

    Liebe Grüße Heidi.

  • Liebe Naturfreunde,
    liebe Heidi,
    herzlichen Dank für diese warmherzigen Worte. Freut mich natürlich, dass dir die Fotos gefallen. Ich vergaß zu erwähnen, dass es allein in den ersten 24 Stunden 48 Arten waren. Und es kommt täglich irgendetwas hinzu. Und es sind durchaus auch tolle Raritäten dabei. Deshalb geht es gleich weiter mit der nächsten Portion.

    05.07.2016
    Gelber Vierfleck-Bockkäfer - Pachyta quadrimaculata


    Pestwurz-Plattleibfalter - Agonopterix petasitis, ca. 11 mm
    lebt tatsächlich an Pestwurz


    Braune Erdeule - Diarsia brunnea, Kopf - Apex 24 mm
    ein Traumhaftes Tier mit dieser intensiven Rotweinfarbe


    06.07.2016
    Bremse - Philipomyia aprica, ca. 20 mm
    In der Bestimmungshilfe des Dipterenforums ist ein fast identisches Foto zu sehen:
    diptera.info/photogallery.php?photo_id=736

    Nicht von hier auf der Alm, sondern im Nachbarort. Zielarten waren der Kleine Eisvogel, der Rote Apollo und der Gelbringfalter. Von einem Freund wussten wir, dass wir mit Glück die Arten dort antreffen können. Und wir hatten dieses Glück! Ein Exemplar vom Kleinen Eisvogel haben wir gesehen, er flog zwar oben in die Baumwipfel, setzte sich aber kurz ab.
    Kleiner Eisvogel - Limenitis camilla,
    für mich eine Erstbegegnung

    Zahlreich flog an der Stelle das
    Weißbindige Wiesenvögelchen - Coenonympha arcania

    Das Highlight des Tages war aber der Rote Apollo. HaWe wollte mir nicht glauben, dass die etwa so groß sind wie ein Männderhandteller. Selbst auf die Entfernung von 30 m ganz oben am Hang kann man sie unten sehen. Und einer tat uns den Gefallen und kam auf Foto-Entfernung heran. Dass der Rote Apollo dort überhaupt vorkommt, ist der Erfolg eines Wiederansiedlungsprojekts.
    Roter Apollo - Parnassius apollo

    Daumennagelgroß ist der
    Zwerg-Bläuling - Cupido minimus


    Unglaublich häufig ist hier der Wellenlinien-Rindenspanner, er kommt täglich zahlreich an die Hausbeleuchtung. Aber tagsüber an Blüten saugend hatten wir den noch nie entdeckt.
    Wellenlinien-Rindenspanner - Alcis repandata

    Zurück auf unsere Alm.
    10 mm klein, farblich aber oho in Gelb, Orange und Silber:
    Wickler ohne dt. Namen - Aethes tesserana


    Das Braunauge ist gerade ein häufiger Tagfalter. Beim Blütenbesuch sind sie schwer zu fotografieren. Sie setzen sich aber mit großer Vorliebe auf Steine, entweder auf die Straße oder auf Felsbrocken.
    Braunauge - Lasiommata maera

    Die nächsten Fotos zum Zeigen muss ich erst aussuchen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    deine enorme Begeisterung für all deine vielen tollen Insektenfunde ist einfach ansteckend für mich. Ich finde deine Falterfotos zwar auch ohne deine Kommentare wunderschön. Aber richtig rund wird für mich der Guck-Genuss erst durch deine Freude - und natürlich durch deine detaillierten Kenntnisse!
    Es ist unglaublich, was du in dieser kurzen Zeit an Faltern finden konntest!
    Direkt ins Auge springen mir deine Nesselschnabeleule, deine Grünen Heidelbeer-Eulen und vor allem das zweite Foto des Schwefelgelben Haarbüschelspanners. Wie der mit seinen interessanten Äuglein guckt!

    Ich hoffe, dass dich deine tollen Funde den Ärger mit der kaputten Schnittstelle einfach vergessen lassen!
    Einen wunderschönen Aufenthalt wünsche ich dir noch! :thumbup:

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Sabine,
    Gratulation zu deinen vielen Funden! Zu den Erstfunden gartuliere ich dir besonders.
    Ist das schön, dass du in diesem Jahr doch noch den ersten Ausflug toppen kannst.
    Du hast zu viele schöne Funde - so dass ich keinen herauspicke als Favoriten. (Aber der gelb-orange-silberne Wickler sticht schon heraus)

    Weiterhin viel Erfolg
    Liebe Grüße
    Sigurd

  • Liebe Rosmarie und Sigurd,
    vielen, vielen Dank für eure netten und ausführlichen Kommentare. Ich habe mich sehr darüber gefreut.
    Rosmarie †: du hättest dich schlapp gelacht, wenn du mitbekommen hättest, wie die Fotos vom Schwefelgelben Haarbüschelspanner entstanden sind. Morgens um 7 Uhr im Schlafanzug. Auf einen kalten Stein gesetzt sind ja einige Arten recht kooperativ. Nicht so dieser Spanner, wobei er sich einreiht die Verhaltensweise der meisten Spanner-Arten. Er flog weg. Aber nicht weit, sondern an ein hoch aufragendes Gras mit recht stabilem Stängel. Aber an der Stelle konnte ich nicht fotografieren, und es waren weitere, störende Halme im Weg. Er ist etliche Male "umgezogen", bis ich meine gewünschten Bilder im Kasten hatte. Und das alles bei 11 Grad im Schlafanzug.
    Die Serie wird übrigens fortgesetzt. Im Moment bin ich gerade bei 131 Arten. Nur hier vor der Haustür. Die von anderen Fundorten sind da nicht mitgezählt.

    PS: Danke an alle für die Likes.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    am 7. Juli haben wir eine kleine Wanderung in Tirol in der Wildschönau gemacht. Auf dem einfach zu gehenden Weg zu einer Käsealm, ausgeschildert als "Holzalm" gab es den Ameisen-Bläuling Maculinea arion zu sehen, aber auch ein Stückchen Holz, das auf einem Blatt lag.

    Mondvogel - Phalera bucephala, 35 mm
    Ist diese Mimese nicht grandios?


    Auf dem Rückweg haben wir das Stöckchen nochmals betrachtet. Und was saß an dem selben Baum? Oh wie schön!
    Schönbär - Callimorpha dominula
    Kopf - Flügelspitze 30 mm. Einen Falter vom Schönbär habe ich bislang überhaupt nur ein einziges Mal gesehen, und das ist ca. 35 Jahre her. Mann, ich habe ich riesig darüber gefreut.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Am Nachmittag war tüchtig Wind aufgekommen, der Schwalbenschwanz hat förmlich im Rüttelflug an den Blüten gesaugt.

    Schwalbenschwanz - Papilio machaon

    Und ein hier eher seltener Tagvogel:
    Rostfarbiger Dickkopffalter - Ochlodes sylvanus

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Whow... wunderbare Bilder..... und tolle Funde.... gratuliere, dass es so viele sind..... ich war heute auch auch auf einer Alm und hab so viele Falter gesehen, wie die letzten Jahre zusammen nicht.... leider hatte ich nicht die Zeit, alle zu fotografieren, da ich nicht allein war.... Du hast ja auch grad herrliches Wetter dort auf der Alm....

    PS: die Mondvogel - Mimese ist genial... man glaubt, da liegt ein Zweig....

    LG Silke

  • Lieber Sigurd, liebe Silke,
    danke für eure anerkennenden Worte. Ja, ihr beiden, der Mondvogel war klasse und hat mich im ersten Augenblick auch genarrt.
    Sigurd: Neid kann auch Ansporn sein. Aber du bist ja eh schon sehr aufmerksam und entdeckst vieles.
    @Silke: im Moment fliegt es wie verrückt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Peter,
    ich danke dir sehr herzlich! Ich glaube, da kommt noch einiges zusammen.
    Aktueller Artenstand: 140

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde,
    wir hatten auch mit dem Gelbringfalter Glück. Die Flugzeit ist offenbar fast zu Ende. Es gab ein Einzelstück und völlig abgeflogen. Dafür hat er uns aber seine Oberseite gezeigt, man bekommt normalerweise wie bei den meisten Tagfaltern nur die Unterseite zu sehen. Schwierige Lichtverhältnisse, der Falter saß zum Teil in der Sonne und zum anderen Teil im Schatten. Ich zeige die Bilder trotzdem, weil es eine sehr seltene Art ist, die unter europäischem Schutz steht. Die Art benötigt sehr lichte Wälder mit reichhaltigem Unterbewuchs. Durch Umnutzung und Aufforstung von Monokulturen sind die Lebensräume stark gefährdet.

    Gelbringfalter - Lopinga achine


    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Es geht weiter mit den Funden auf der Alm. Jetzt wo die Knautien (auch Witwenblumen genannt), blühen, findet man öfter sehr auffällige Wildbienen.

    Knautien-Sandbiene - Andrena hattorfiana
    Die Biene ist sehr markant: das erste Tergit ist rotbraun, die hinteren schwarz; jedes Tergit ist nach hinten mit weißen Haaren begrenzt. Die Unterschenkel sind mit langen, gelblichen Haaren versehen, mit denen die Pollen gesammelt werden. Die Knautien-Sandbiene sammelt ausschließlich an Knautien-Arten.

    Ein Weibchen des Schornsteinfegers zeigt in den kühleren Morgenstunden ihre Augenparade der Flügeloberseiten.
    Schornsteinfeger - Aphantopus hyperantus

    Eine Schnake mit Milben
    (Wiesen-)Schnake - Tipula cf. paludosa

    Rotklee-Bläuling - Polyommatus semiargus, #male

    Für mich eine Erstsichtung war der
    Mittlere Perlmuttfalter - Argynnis niobe f. eris
    Leider habe ich nur die Unterseite, für die Oberseite habe ich blöderweise zu lange für die beste Perspektive herumgedribbelt. Bei der Forma eris sind die weißen Perlmuttflecken gelb, die Form kommt vor allem in Bayern und im Land Salzburg vor. Für die Bestimmung wird es damit aber leichter.

    Immer wieder ein Highlight ist der mit ca. 4 cm Spannweite relativ große
    Wellenspanner - Hydria undulata

    Vor zwei Jahren hatte ich beim Reinigen der Eingangskasematte zwei Vorderflügel gefunden und damit eine für die Alm neue Art nachgewiesen. Und heuer hat es mit dem lebenden Falter geklappt.
    Milchweißer Bindenspanner - Plemyria rubiginata

    Diese kleinen Graszünsler mit brauner Grundfarbe und unterschiedlich geformten weißen Flecken sind nicht ganz leicht auseinander zu halten. Dies ist hier ist
    Zünsler ohne dt. Namen - Catoptria conchella

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Es geht weiter mit Fotos vom 09.07.
    Für die Alm neu und auch für die Grauwackenzone im Salzburger Land ist der an Samenständen des Bärenklau lebende, nur ca. 5 mm große
    Bärenklau-Wickler - Pammene aurana


    Noch einer der kleinen Graszünsler in Braun-Weiß:
    Zünsler ohne dt. Namen - Catoptria margaritella

    Hier nicht so häufig:
    Kleiner Kohlweißling - Pieris rapae, #female

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    gratuliere zum Gelbringfalter, den hab ich bisher noch nicht gefunden... die Knautien-Sandbiene gefällt mir ausgesprochen gut....

    Und die Schnake ist ja arm... so viele Milben am Oberkörper...

    LG Silke

  • Der 10. Juli war besonders ergiebig, insbesondere am Abend an der Hausbeleuchtung. Da waren dermaßen viele Falter, dass sie in die Haare, den Ausschnitt, zwischen Brille und Augen geflogen sind und sich an der Hausmauer unter der Lampe teilweise mehrfach übereinander gelegt haben. So etwas habe ich selbst hier noch niemals erlebt. Unglaublich.

    Schwalbenschwanz - Papilio machaon

    Und nochmal einer der Graszünsler in Braun-Weiß, die kleinen Zünsler hängen am liebsten mit den Beinen nach oben:
    Zünsler ohne dt. Namen - Catoptria margaritella

    Distelrüssler - Larinus sturnus
    an Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum)

    An der Blattunterseite eines Zitterpappelblattes:
    Larve einer Zikade, 4 mm

    Vom Anflug am Abend (um 23:00 Uhr hatte es noch 20 Grad) eine für mich neue Art, die in der Dunkelheit wie mit zwei Glühbirnen bestückt wirkt:
    Flohkrauteule - Melanchra persicariae (25 mm)

    Ebenfalls neu für mich der
    Zünsler ohne dt. Namen - Acrobasis advenella (11 mm),
    der an Eberesche lebt, und davon gibt es hier eine Menge. Dass die Art aber in Salzburg sehr selten ist, hat mich überrascht. Meine Alm ist doch eine mit vielen besonderen Arten.

    Noch eine neue Art für mich, für einen Zünsler ziemlich groß (20 mm), und gleich in zwei schlupffrischen Exemplaren. Die Art entwickelt sich in Zapen und kranken Ästen von Kiefern.
    Kiefern-Harzzünsler - Dioryctria sylvestrella

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Silke,
    freut mich, dass die Knautien-Sandbiene dir gefällt, die würdest du bestimmt auch fotografiert haben. Vielleicht findest du sie auch auf Witwenblumen in deiner Gegend?
    Ein paar Bilder habe ich noch, ihr müsst ja nicht alles kommentieren.

    Schmalbock - Stenurella melanura, ca. 10 mm, #female
    die Männchen haben einfarbig braune Flügeldecken


    Nachtfalter am Tag zu finden ist besonders schön.
    Nadelwald-Flechtenbärchen - Eilema depressa


    Birkenspanner - Biston betularia
    gemessene Ruhestellungsspannweite wie auf dem Bild 60 mm


    Die Sicheleulen finde ich besonders apart, und manchmal sind sie noch krasser gefärbt.
    Sicheleule - Laspeyria flexula


    Die Klosterfrau zeigt ihre Hinterflügel
    Klosterfrau - Panthea coenobita

    Über diesen Neuzugang der Fauna auf der Alm (und persönliche Erstbegegnung) habe ich mich besonders gefreut, weil ich Steinspanner einfach oberklasse finde. Sie sind zwar scheinbar nur grau in grau, aber sie sind meistens groß. Ich mag sie einfach. Aber: Steinspanner lassen sich in der Regel nur mit Unterseite sicher bestimmen.
    Heidelbeer-Steinspanner - Gnophos obfuscata, Spannweite 50 mm

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Bei den morgendlichen Studiofotos mischt sich eine Wanze ein und läuft ins Bild. Sie will bestimmt hier ins Forum. Na bitte schön!
    Langhaarige Dolchwanze - Leptopterna dolabrata


    Mit den letzten Sonnenstrahlen am Nachmittag besuchte uns direkt am Haus ein
    Gemeiner Scheckenfalter - Melitaea athalia

    Entgegen der Vorhersagen war es am Nachmittag stechend sonnig geworden, die vom Unwetter des Vortages ohnehin labile Luft wurde bestens aufgekocht. Am späten Nachmittag gab es dann wieder ein heftiges Gewitter, das speziell im unteren Saalachtal mächtig gewütet hat und an ganzen Hängen die Bäume in der Mitte abgeknickt hat. Wir sind zufällig heute dort gewesen und haben es mit eigenen Augen gesehen, was heute Abend im Fernsehen gebracht wurde. Für heute Nacht ist wieder Starkregen angesagt, die Flüsse sind jetzt schon Oberkante Unterlippe gefüllt.

    Mehr habe ich derzeit nicht. Artenzahl an Faltern aktuell: 163.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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