Liebe Naturfreunde,
es gibt noch Falterfotos aus dem letzten Österreichurlaub. Heute sind die Spanner dran. Insgesamt war die Artenvielfalt mit knapp über 70 Arten in fünfeinhalb Wochen deutlich geringer als erwartet. Es hatte aber zuvor einen zweiwöchigen Kälteeinbruch gegeben, so dass vemutlich schon etliche, für die Jahreszeit erwartbare Arten nicht mehr da waren.
Ahorn-Lappenspanner - Nothocasis sertata vom 19.09.2015
Kopf - Apex 19 mm. Die Art ist streng an Berg-Ahorn gebunden.
Olivgrüner Bindenspanner - Chloroclysta siterata vom 15.09.2015
Die Art kommt praktisch überall vor und überlebt den Winter als Imago. Kein Wunder, dass diese Falter auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ans Licht kamen. Wie an anderer Stelle schon geschrieben gibt es eine ähnliche Art (Bläulichgrüner Heidelbeer-Blattspanner Chloroclysta miata), die jedoch helle cremefarbene Hinterflügeloberseiten hat. Dieser Olivgrüne Bindenspanner hat seine braunen Hinterflügeloberseiten bereitwillig gezeigt, geradezu ein Glücksfall für den Schmetterlingsfotografen.
Großer Felsen-Bindenspanner - Coenotephria tophaceata (Syn. Nebula tophaceata), 03.10.2015
Kopf - Apex 17 mm. Die Raupen leben an Labkräutern und Meier-Arten (z.B. Hügel-Meier); Labkräuter sind am Urlaubsort reichlich vorhanden, Meier jedoch nicht. Die Art kommt in Deutschland nur noch in Bayern und Baden-Württemberg vor und gilt in Bayern sogar als Rarität. Taufrisch ist dieses Exemplar nicht mehr. Wenn Exemplare sehr kontrastreich gezeichnet sind, finde ich sie immer sehr schwer von der nachfolgenden Art zu unterscheiden.
Fetthennen-Gebirgsblattspanner - Entephria flavicinctata, 21.09.2015
Kopf - Apex 20 mm, also deutlich größer als die vorige Art. Aber in Deutschland noch seltener, sie kommt nur noch in Bayern vor und ist in Baden-Württemberg ausgestorben (lt. schmetterlinge-deutschlands.de, Datenstand allerdings 15 Jahre alt). Die Raupen leben an Steinbrech-Arten.
Olivbrauner Höhlenspanner - Triphosa dubitata, 02.10.2015
Kopf - Apex 20 mm, aber aufgrund der sehr breiten Vorderflügel wirkt der viel größer. Mit diesem stark abgeflogenen Exemplar habe ich mich zwei Stunden lang duelliert. Sehr ähnlich ist nämlich der Berberitzen-Blattspanner Hydria cervinalis, der aber eher keine Rosatöne hat und dessen Flugzeit mit Juli - August (September) Anfang Oktober definitv vorbei sein sollte. Der Höhlenspanner überwintert als Imago.
Federfühler-Herbstspanner - Colotois pennaria, 03.10.2015
Kopf - Apex 26 mm, ein ♂ (gekämmte Fühler). Neu am Urlaubsort.
Malven-Blattspanner - Larentia clavaria, 04.10.2015
Kopf - Apex 25 mm, eine große Art. In Deutschland in fast allen Bundesländern auf der Roten Liste. Auch im Bundesland Salzburg eine Rarität, die bei uns auf dem Berg noch einigermaßen häufig ist. Die Funde aus meinem Urlaubsort seit 2009 sind die ersten nach über 50 Jahren für den Pinzgau.
Grauer Wacholder-Nadelholzspanner - Thera juniperata, 10.10.2015, neu für mich und meinen Urlaubsort, Wiederfund einer verschollenen Art
mit freundlicher Bestimmungsbestätigung im Lepiforum
Die Raupen leben an Wacholder-Arten. Kopf - Apex 15 mm, ein ziemlich kleiner Spanner.
Großer Frostspanner - Erannis defoliaria, 17.10.2015
Kopf - Apex 27 mm. Nach einem Kälteeinbruch sozusagen der Last-Minute-Fund. Und erstmals am Urlaubsort als Imago, vor zwei Jahren hatte ich mal eine Raupe gefunden. Die Art ist farblich sehr variabel, wobei es 2 Grundmuster gibt: die eine mit den dunklen Querbinden und die andere ohne.
Das war es von den Spannern.