Rosenquarz oder Rosaquarz oder .. ?

  • Rosenquarz, Rosaquarz oder nur rosa gefärbter Eisenkiesel?
    Diese Frage stellt sich, wenn man ein Stück rosafarbenen Quarzes vor sich hat und nicht weiß wie man das gute Stück "ansprechen" soll. :confused:

    Was sind also nun die zutreffenden Kriterien für die jeweils korrekte Definition?

    Hier stehen nun die Antworten ;) ..

    1. Rosenquarz ist rosafarbener derber Quarz mit feinstfaserigen Einschlüssen des Silikat-Minerals Dumortierit (nicht das Titanoxid Rutil) und ist auch als Schmuckstein-Varietät bekannt.


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    2. Rosaquarz ist rosafarbener, immer frei kristallisierter Quarz, der duch Farbzentren in seiner Kristallstruktur gefärbt wird.


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    3. Eisenkiesel ist Quarz, der durch Eisenoxide (hier: weniger Hämatit-Einschlüsse) auch rosa gefärbt sein kann.

    Abbildung zeigt roten Eisenkiesel (Eigenfund), d.h. dann mit deutlich mehr Hämatit-Anteilen!
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    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (2. Juli 2015 um 08:38)

  • Hallo,
    Rosaquarz oder Rosenquarz,damit habe ich mich auch längere Zeit beschäftigt.
    In meiner Sammlung befinden sich mittlerweile 2 Stufen,die mir als Rosaquarz verkauft wurden,so richtig sicher bin ich mir bis zum heutigen Tag aber trotzdem nicht!
    Der Fundort der größeren Stufe wird mit Ilah-Roi Jequintinhouha bei Tarquaral-Minas Gerais-Brasilien angegeben.Auf der Voder-u.Rückseite befinden sich viele Eosphoritkristalle.Die Quarzkristalle sind leider mit einem weißlichen Belag überzogen,einen Reinigungsversuch habe ich bis jetzt vorsichtshalber unterlassen.Ich hätte aber schon gerne diesen Belag weg,da dieser den Rosa-Farbton überdeckt.
    Die kleine Stufe wird mit Pitorera Laranjeiras-Dolce Valley-Minas Gerais-Brasilien angegeben.Sie hat kleine,aber schöne Quarzkristalle.
    Viele Grüße
    Uwe

  • Hallo Uwe,

    habe mal beide Fundorte in Verbindung mit Rosenquarz in mindat.org abgecheckt. Beides trifft als Fundort für Rosaquarz zu! Auch die Paragenese mit Eosphorit u.a. ist teilweise typisch für brasilianischen Rosaquarz!

    Genaue Fundortbez. in englisch lauten:
    1. Pitorra claim, Laranjeiras, Galiléia, Doce valley, Minas Gerais, Brazil
    2. Taquaral, Itinga, Jequitinhonha valley, Minas Gerais, Brazil

    Weiße Krusten werden wohl Verwitterungsprodukte einiger primärer oder auch sekundärer Phosphate sein. Sollten die Krusten aus weißen Kügelchen bestehen, könnte es sich theoretisch auch um das wasserhaltige Calcium-Mangan-Phosphat Fairfieldit handeln. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (2. Juli 2015 um 12:35)

  • Lieber Peter,

    danke für diese Beispiele der Unterscheidung!
    Im Detail verstehe ich zwar nicht wirklich die Unterschiede. Aber allein, dass es solche relevanten Unterschiede gibt - wie auch Uwe beweist -, rüttelt mich mal wieder wach. Die Realitäten sind weit komplexer, als sich das Laien, die die Materie nicht kennen, vorstellen.

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Rosmarie,

    ja .. und auch die Mineralogie als "jüngste" Wissnschaft ist im Vergleich zu den "alten" klasischen Wissenschaften Physik, Chemie, Geologie auch eine der komplexesten überhaupt! .. und z.T. auch sehr kompliziert, wenn man z.B. auch bei Geometrie talentfrei ist bzw. sich Räumliches nur schwer vorstellen kann, wie manch einer (--> Kristallformen, Symmetrie etc.) .. ich tue mich da selbst schwer .. :)


  • Liebe Rosmarie,

    ja .. und auch die Mineralogie als "jüngste" Wissnschaft ist im Vergleich zu den "alten" klasischen Wissenschaften Physik, Chemie, Geologie auch eine der komplexesten überhaupt! .. und z.T. auch sehr kompliziert, wenn man z.B. auch bei Geometrie talentfrei ist bzw. sich Räumliches nur schwer vorstellen kann, wie manch einer (--> Kristallformen, Symmetrie etc.) .. ich tue mich da selbst schwer .. :)

    Lieber Peter,

    da die Geologie so viele Bereiches streift, kann ich mir gut vorstellen, wie anspruchsvoll die wissenschaftliche Beschäftigung damit ist!

    Da du so nett (und bescheiden) die Talentfreiheit in Geometrie ansprichst, fällt mir ein, dass ich vor Urzeiten Mathe gut konnte und - ganz untypisch für Frauen - die räumliche Vorstellung bei mir immer besonders ausgeprägt war. Wenn gefragt wurde, wie viele Flächen ein komplizierter mathematischer Körper habe, habe ich nicht gerechnet, sondern das Ding in Gedanken gedreht und gewendet und einfach abgezählt.
    Von der sonstigen Mathe ist bei mir allerdings null, aber wirklich null übriggeblieben. Zum Glück brauche ich davon ja nichts mehr.
    Aber ich erschrecke manchmal schon ein bisschen, welche früher wenigstens leidlich vorhandenen Kenntnisse völlig verschwinden.

    Da du deine Mineralien liebst, wirst du aber immer, was Kenntnisse und logische Zusammenhänge betrifft, auch im Sinne der klassischen Intelligenz fit im Kopf bleiben!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosmarie † (3. Juli 2015 um 10:18)

  • Liebe Rosmarie,

    ja, man muss sich aber dann auch regelmäßig immer mal wieder mit der Mineralogie und ihren Facetten, darunter auch mit der Kristallografie .. hinsichtlich räumlicher Vorstellung .. auseinandersetzen, um da einigermaßen geistig fit zu bleiben. .. die "grauen Zellen" werden leider nicht mehr! Und es gibt auch Zeiten, wo ich die Mineralien mal längere Zeit ganz links liegen lasse, weil in diesem Falle nicht die Lösung für die künftige Existenz eines Mineral "übersättigt" ist, sondern auch mal die ständige eigene Beschäftigung mit dieser Materie bzw. die Sättigung des Wissensdurstes überschritten ist! :D ..

    .. früher hatte ich z.B. mal eine Phase, wo ich nur Brettspiele (auch ein Kartenspiel darunter und ein dreidimensionales Brettspiel) erfunden habe - Ravensburger hatte da auch um ein Haar "angebissen" .. war sogar bei der Patentberatung .. leider hatte ich nicht genug Ausdauer .. sonst hätte ich wahrscheinlich heute ausgesorgt .. aber ich bin auch kein Geschäftsmann-Typ .. eher das Gegenteil .. und hatte wohl auch die falschen oder fehlenden "Freunde", die mir da unter die Arme hätten greifen können .. vielleicht lag es daran .. dann gabs auch eine Phase wo ich Ölbilder gemalt habe .. Collagen erstellt .. Rätsel (auch Kreuzworträtsel darunter) kreiert habe, Gedichte u.v.m. .. es sind aber immer nur mittelfristige Schöpfungsphasen bei mir gewesen .. die sind aber auch schon alle längst wieder vorbei.. :D

    .. doch zurück zur Geometrie ..
    Ja, drehen und wenden eines aus Karton ausgeschnittenen und zusammengebastelten geometrischen Körpers hilft da auch. Ich bin ja, wie Du auch, mehr der visuell auf etwas ansprechende Mensch, nicht so sehr der "trockene Logiker" bzw. "Mathematiker" bzw. der rein auditiv lernende Zuhörer. ;)

    Viele Grüße
    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Geofreund (3. Juli 2015 um 18:20)

  • Hallo,

    ich glaub auch, dass man räumliches Denken trainieren kann. So wie körperliche Fitness.
    Und die Flächen eines Kristalls genau zu betrachten,ist da genau das Richtige dafür. :twisted:

    Gruß Norbert

    Kein der Geometrie Unkundiger trete ein.(Platon)

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