Reportage: alpenländische Sommersonnenwende

  • Liebe Naturfreunde,
    heute möchte ich Euch teilhaben lassen an der diesjährigen Sommer-Sonnenwende, die wir in im Salzburger Land miterlebt haben. Schon seit vielen Jahren fahren wir dorthin, aber zum kalendarischen Sommerbeginn waren wir bisher noch nie da.

    Sonnwendfeuer wurden allerorten beworben, kaum eine Jausenstation mit Gipfelblick hat sich aus der besucherträchtigen Veranstaltung ausgenommen.

    Man kann es sich kaum vorstellen: junge Burschen tragen Brennholz auf die Gipfel und entzünden abends um 22:00 ziemlich zeitgleich die Feuerstellen. Und die Gipfelketten erstrahlen wie von Glühwürmchen gesäumt.

    Da wir auf ca. 1100 m Seehöhe guten Ausblick haben, brauchten wir nur wenige Minuten zur "unserer" Sonnwendveranstaltung zu laufen. Ein wunderbar lauer Abend mit sommerlichen Temperaturen und einem gigantischen Sonnenuntergang erwartete uns.

    Um 20:49 tauchte die untergegangene Sonne die Berge in erstes zartrosa Licht. Hier der Blick über die letzten Ausläufer des Steinernen Meeres und das Seehorn (Bildmitte).

    20:50 Uhr: ein Blick auf die 2.650 m hohe Schönfeldspitze im Steinernen Meer, die ein ungewöhnlich schönes Gipfelkreuz hat. Auf der Vergrößerung an meinem PC konnte ich sogar sehen, dass neben dem Gipfelkreuz schon jemand für's Feuerzünden parat stand.

    20:53 Uhr: der Abendhimmel nimmt dramaturgisch rosa-lila an, wie man es nur selten zu sehen bekommt. Hier der Blick auf das entfernte Gebirge des Wilden Kaisers.

    21:51 Uhr: Nachthimmelblau löst immer mehr die letzten Rosareste ab, es wird auch Zeit! Hier der Blick über das Saalfeldener Becken hinweg auf das Birnhorn der Leoganger Steinberge.

    Schon um kurz vor 22:00 Uhr die ersten "Gühwürmchen" auf den Bergen. Mein Gott, ist das schön! Und es werden immer mehr. Ein Licht nach dem anderen scheint auf, und nach und nach verbinden sich die einzelnen Leuchtfeuer zu ganzen Lichterketten. Zwei Trompeter blasen alpenländisches. Ergriffene Stille breitet sich unter den etwa einhundert Zusehern aus. Selbst auf bergsteigerisch anspruchsvollen Punkten erstrahlen die Feuer. In der Schneekuhle am Breithorn oberhalb von Saalfelden wird immer ein Edelweiss mit Feuern entfacht, das ist von unserem Standort jedoch nicht zu sehen. Dafür haben wir den herrlichen Ausblick auf ein entzückenden Enzian, der nun auf der Freithofalm unterhalb der Schönfeldspitze erstrahlt (aus der Hand leider verwackelt).

    Da jetzt wieder die Rummtata alpenländisch angehauchte Folkloremusik aus der Anlage brüllt, trollen wir uns und genießen vom Balkon aus die Feuer auf den Pinzgauer Grasbergen. Die letzten erlöschen nach Mitternacht und hinterlassen einen bleibenden Eindruck eines einmaligen Tagesausklangs.

    Liebe Grüße Sabine

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    herrliche Bilder, die Du uns da zeigst - und sicher ein unvergessliches Erlebnis :). Ich hab langsam den Eindruck, dass Du im Herzen eine echte Berglerin bist, liebe Sabine ;).

    Zitat

    der Blick auf das entfernte Gebirge des Wilden Kaisers


    Übrigens auch immer eine Reise wert. Ist von mir aus nicht sehr weit.

    Pfiati,
    mäxxi

    Nous voulons plonger au fond de l'Inconnu pour trouver du nouveau!

  • Lieber Mäxxi,
    jo mei, do host scho recht! Des da Kaser net weit von Di is, des war mir kloar. Mir san auf de Hoamroas fost bei Di vorbeikimme.
    Liabe Grias Sabine

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hi Sabine,

    da streck ich doch mal beide Daumen in die Höh'.

    Da hast du wirklich wieder eine schöne Reportage hinbekommen, vielen Dank!

    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Die Menschheit gehört zur verrücktesten Spezies.
    Sie verehrt einen unsichtbaren Gott und zerstört die sichtbare Natur.
    Im Unbewussten darüber, dass diese Natur, die sie zerstören, der Gott ist, den sie verehren.

    -Hubert Reeves-

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