[D/NRW/K] Worringer Bruch

  • Hallo,
    heute hatte ich noch mal das D-Ticket zu einer Spritztour in die Umgebung genutzt und das NSG 'Worringer Bruch' im Norden von Köln besucht.

    Das Worringer Bruch ist der Rest eines fast verlandetem etwa 8000 Jahre alten ehemaligen Rhein-Mäanders. Der Wasserstand im Sumpfgebiet ist über das Grundwasser mit dem Pegel des Rheins, der in der Nähe bei Köln-Langel vorbeiführt gekoppelt, wegen der Trägheit des Grundwasserflusses allerdings zeitlich verzögert. Heute zeigten sich offene Wasserflächen, obwohl der Rhein schon eine Weile eine sehr niedrigen Wasserstand zeigt.

    Die Erreichbarkeit des NSG mit dem ÖPNV ist hervorragend, das Gebiet liegt unmittelbar and der S-Bahn-Station Köln-Worringen, die von zwei S-Bahnen (S6 und S11) angefahren wird. Etwas weiter entfernt liegt die S-Bahnstation Köln-Blumenberg (ebenfalls S6 und S11), die interessant sein könnte, wenn man andere Teile des Bruchs besuchen möchte, als ich heute. Auch eine kleine Streckenwanderung wäre mit den beiden Stationen machbar.

    Für Radler aus dem rechtsrheinischen Raum (Leverkusen, Langenfeld, Monheim) bietet sich vielleicht die Rheinfähre Hitdorf/Langel an. Als Nicht-Radfahrer möchte ich aber darauf nicht weiter eingehen.

    Jetzt zunächst einmal ein Screenshot, der zeigt welchen Teil ich heute besucht habe (blau markierter Weg):

      
    maximale Auflösung
    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

    Links in der Mitte ist die Station K-Worringen mit einem braunen Eisenbahnsymbol markiert, unten rechts entsprechend K-Blumenberg.

    Hier mache ich erstmal Schluss. Eigene Eindrücke (Fotos) werde ich in einem Folgebeitrag beisteuern.

    Liebe Grüße,
    Volker

  • Fortsetung von Beitrag #1

    Das eigentliche NSG Worringer Bruch darf nicht betreten werden. Der Weg entlang bot aber einige Einblicke, zumindest jetzt im Frühjahr mit noch nicht voll entwickeltem Laub.


    zum Original

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    Auf jeden Fall hat man einen schönen Blick am Senfweg. Die dortige Stelle ist sogar als Aussicht beschrieben. Den Blick Richtung Norden kann man durch eine Sitzbank (die einzige entlang meines Weges) besonders genießen.

    Blick Süd
     
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    Blick Nord

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    Eine Infotafel zeigt die Dynamik dieser Landschaft in Abhängigkeit vom Rhein-Grundwasser sehr deutlich.


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    Allein diese Dynamik in Verbindung mit der guten ÖPNV-Erreichbarkeit weckt bei mir den Wunsch dieses Gebiet in Zukunft wiederholt zu besuchen.


    LG,
    Volker

    Edited once, last by GEOversum: vergessenes Wort „Landschaft“ eingefügt (April 16, 2025 at 6:42 PM).

  • Danke für den Tipp!

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Hallo Volker,

    danke für die Vorstellung; ich kenne das Gebiet noch nicht, obwohl es über die Hitdorfer Fähre durchaus in Fahrradentfernung ist. Werde da gerne mal vorbeischauen, wenn ich mal wieder auf der "falschen" Rheinseite unterwegs bin :49:

    Viele Grüße,
    Wolf

  • Obwohl ich schon des Öfteren mit dem Fahrrad in den Worringer Rheinauen war, habe ich den Bruch nie im Fokus gehabt. Das hat sich jetzt geändert... :thumbup:

    LG

    Andreas

    Disclaimer: Es ist nicht auszuschließen, dass Teile meines Postings auf Leser irritierend/verstörend wirken können. Dies gilt insbesondere für Passagen, die durch das ggf. verwendete Stilmittel von ironisch/spöttisch wirkenden Zuspitzungen missverstanden werden könnten. Diese Passagen sind grundsätzlich weder persönlich diskreditierend noch beleidigend motiviert! – Sollten sich Personen dennoch getroffen oder nicht respektiert fühlen, bitte ich hiermit vorsorglich um Entschuldigung.

  • Gunimo

    Sind das dann auch die Glanrinder, die ich vom Restaurant am Reiterhof Blee aus auf der anderen Rheinseite fotografiert habe?

    maischo
    July 20, 2022 at 5:53 PM


    und

    maischo
    July 12, 2022 at 11:37 PM

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Ja! Davon ist auszugehen. :99:

    Disclaimer: Es ist nicht auszuschließen, dass Teile meines Postings auf Leser irritierend/verstörend wirken können. Dies gilt insbesondere für Passagen, die durch das ggf. verwendete Stilmittel von ironisch/spöttisch wirkenden Zuspitzungen missverstanden werden könnten. Diese Passagen sind grundsätzlich weder persönlich diskreditierend noch beleidigend motiviert! – Sollten sich Personen dennoch getroffen oder nicht respektiert fühlen, bitte ich hiermit vorsorglich um Entschuldigung.

  • Dem stimme ich vollumfänglich zu!

    Ist eredigt.

    Disclaimer: Es ist nicht auszuschließen, dass Teile meines Postings auf Leser irritierend/verstörend wirken können. Dies gilt insbesondere für Passagen, die durch das ggf. verwendete Stilmittel von ironisch/spöttisch wirkenden Zuspitzungen missverstanden werden könnten. Diese Passagen sind grundsätzlich weder persönlich diskreditierend noch beleidigend motiviert! – Sollten sich Personen dennoch getroffen oder nicht respektiert fühlen, bitte ich hiermit vorsorglich um Entschuldigung.

  • Ich hatte in Beitrag #2 angekündigt, das Worringer Bruch noch mal zu besuchen. Schneller als erwartet war es heute schon soweit, diesmal habe ich die in Beitrag #1 beschriebene Möglichkeit eine Streckenwanderung umgesetzt. Hier zunächst der zugehörige Screenshot:
       
    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)
    maximale Auflösung

    Blau dargestellt ist der Track meiner Route von der S-Bahn-Station K-Blumenberg (unten rechts) zum Bahnhof K-Worringen (mitte links).
    Einen von mir als besonders schön empfundenen Wegabschnitt ist mir grünen Punkten gekennzeichnet.
    Einige lineare Strukturen (ich vermute Dämme, die durch die Vegetation überdeckt werden) sind auf einigen Karten, so auch bei Google Maps zum Teil als Wege beschrieben. Dies trifft nicht zu und ich habe die vermeintlichen Wege mit roten Kreuzen markiert. Es ist möglich, dass die vermeintlichen Wege früher mal tatsächlich Wege waren. Das lässt zumindest diese überwucherte Schranke vermuten:


    zum Original

    Zum Schluss noch einige Bildimpressionen von dem von mir als besonders schön beurteilten Wegabschnitt:

    Der Zugang:

    zum Original

    Der Weg ist schmal, ...

    zum Original

    ... wird aber offen gehalten.

    zum Original

    Außerdem sind gute Blicke auf temporäre größere Tümpel möglich. Zur Zeit (längerer niedriger Wasserstand des Rheins) sind sie trocken gefallen. Das sieht bei höheren Wasserständen aber sicherlich anders aus.

    zum Original

    zum Original

    Hier mach ich jetzt erstmal Feierabend - wird aber fortgesetzt.

    LG
    Volker

    Edited once, last by GEOversum (April 23, 2025 at 12:41 PM).

  • Sehr interessant!

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Zunächst einmal ein Schlenker weg vom Thema 'Natur' zum Thema 'Geschichte'.


    zum Original

    Der auf dem Foto gezeigte Flurname geht zurück auf die blutige 'Schlacht von Worringen', die 1288 vor mehr als 600 Jahren hier stattfand. Manche Quellen gehen von etwa 1100 Gefallenen aus, etwa ein Zehntel der Beteiligten. Die politischen Auswirkungen der Schlacht haben ihre Spuren bis heute hinterlassen. Unter anderem wurde die Macht des Kölner Bürgertums gegenüber dem Erzbistum gestärkt, ebenso der Einfluss der Grafschaft Berg (daher Bergischen Land). Düsseldorf erhält Stadtrechte. (Hier den Ursprung der Kölsch vs. Altbier-Debatte zu sehen ginge vielleicht etwas zu weit :twisted:)

    Wer mehr erfahren möchte, dem empfehle ich bei Wiki das Stichwort 'Schlacht von Worringen' aufzurufen.

    LG,
    Volker

  • (...) ebenso der Einfluss der Grafschaft Berg (daher Bergischen Land).

    Düsseldorf erhält Stadtrechte. (Hier den Ursprung der Kölsch vs. Altbier-Debatte zu sehen ginge vielleicht etwas zu weit :twisted:)

    Dass die Namensgebung des Bergischen Landes auf die Grafen von Berg zurückgeht, ist so tatsächlich manchem nicht bewusst. Ich sage dann immer: Sonst hieße es ja "bergiges Land", was übrigens auch zutreffend ist. :19:

    Die Köln-Düsseldorfer-Frotzeleien um die regionalen Biersorten-Vorzüge sind eine Never-Ending-Story. Ich lebe ja hier sozusagen "auf der Grenze". Und was soll ich sagen: Für meinen Geschmack haben beide nichts mit echter "Braukunst" (im Wortsinn) zu tun. :99:   :32:

    Disclaimer: Es ist nicht auszuschließen, dass Teile meines Postings auf Leser irritierend/verstörend wirken können. Dies gilt insbesondere für Passagen, die durch das ggf. verwendete Stilmittel von ironisch/spöttisch wirkenden Zuspitzungen missverstanden werden könnten. Diese Passagen sind grundsätzlich weder persönlich diskreditierend noch beleidigend motiviert! – Sollten sich Personen dennoch getroffen oder nicht respektiert fühlen, bitte ich hiermit vorsorglich um Entschuldigung.

  • Ich lebe ja hier sozusagen "auf der Grenze". Und was soll ich sagen: Für meinen Geschmack haben beide nichts mit echter "Braukunst" (im Wortsinn) zu tun. :99:   :32:

    haha! Und ich lebe am Bieräquator! So nennt sich Monheim, weil es genau zwischen Kölle und Düsseldorf liegt. Hier gibt es schon immer in allen Kneipen Kölsch UND Alt im Angebot. Pils sowieso.

    Soviel ich weiß, bekommt man bei den Köbes (Kellnern) in Düsseldorf nur Alt und in Köln nur Kölsch , bis auf ganz wenige Ausnahmen. Pils dürfte es aber auch geben?

    Früher habe ich gerne Alt getrunken, Kölsch ist nicht so meins. Heute trinke ich mehr Weizen und eher Pils als Alt.

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • haha! Und ich lebe am Bieräquator! So nennt sich Monheim, weil es genau zwischen Kölle und Düsseldorf liegt. Hier gibt es schon immer in allen Kneipen Kölsch UND Alt im Angebot. Pils sowieso.

    Soviel ich weiß, bekommt man bei den Köbes (Kellnern) in Düsseldorf nur Alt und in Köln nur Kölsch , bis auf ganz wenige Ausnahmen. Pils dürfte es aber auch geben?

    Früher habe ich gerne Alt getrunken, Kölsch ist nicht so meins. Heute trinke ich mehr Weizen und eher Pils als Alt.

    Tja..., ein Freund (mit chinesischen Wurzeln) war vor vielen Jahren in einer Kölner Kneipe. Auf die Frage des Kellners, was er möchte, bestellte er ein Altbier. Die Antwort des Kellners war eine Wegbeschreibung zum Hauptbahnhof und die Empfehlung dann doch besser in Düsseldorf sein Bier zu trinken. "Hier gibt es nur Kölsch!" war der Schlusssatz.

    Ein paar Jahre später fuhr ich nach Düsseldorf über die Theodor-Heuss-Brücke. Am rechten Rheinufer ist, kurz vor Ende der Brücke, eine Bushaltestelle. Im Kasten für die Reklame hing ein Plakat von Frühkölsch, in rot gehalten, mit der üblichen Kölschflöte und einer Hummel auf dem Bild und der Info "Jetzt auch in den Dörfern der Kölner Umgebung erhältlich".

    :79:

    Soviel zum "Brauchtum der Kölner und Düsseldorfer. Man könnte noch endlos viele Witze raus holen. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

  • Ich hatte mir mal den Spaß erlaubt in einem Kölner Brauhaus auf die Frage des Köbes, ob er mir ein Kölsch bringen soll, zu antworten: Nein, ich hätte lieber ein BIER!

    Tja, ab da war der ansonsten sehr behende Köbes extreeeem langsam und äußerst unkooperativ bei weiteren Bestellungsanstregungen meinerseits. :19:

    Disclaimer: Es ist nicht auszuschließen, dass Teile meines Postings auf Leser irritierend/verstörend wirken können. Dies gilt insbesondere für Passagen, die durch das ggf. verwendete Stilmittel von ironisch/spöttisch wirkenden Zuspitzungen missverstanden werden könnten. Diese Passagen sind grundsätzlich weder persönlich diskreditierend noch beleidigend motiviert! – Sollten sich Personen dennoch getroffen oder nicht respektiert fühlen, bitte ich hiermit vorsorglich um Entschuldigung.

  • Zunächst einmal ein Schlenker weg vom Thema 'Natur' zum Thema 'Geschichte'.

    Ja, wenn man schon in Sachen Natur unterwegs ist ,kann es nicht schaden ,etwas über die örtliche Geschichte zu wissen.

    Bei uns hier war die " Schlacht bei Nördlingen im September 1634 " ein einschneidendes Ereignis.

    Genauso längst abgegangene Siedlungen mitten im Wald - sehr interessant . Man soll dort vermehrt das Immergrün ,ein Stickstoffzeiger ,finden.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Die politischen Auswirkungen der Schlacht haben ihre Spuren bis heute hinterlassen. Unter anderem wurde die Macht des Kölner Bürgertums gegenüber dem Erzbistum gestärkt, ebenso der Einfluss der Grafschaft Berg (daher Bergischen Land). Düsseldorf erhält Stadtrechte. (Hier den Ursprung der Kölsch vs. Altbier-Debatte zu sehen ginge vielleicht etwas zu weit :twisted: )

    Wer mehr erfahren möchte, dem empfehle ich bei Wiki das Stichwort 'Schlacht von Worringen' aufzurufen.

    Das finde ich wirklich sehr interessant! :thumbup:

    Im Kasten für die Reklame hing ein Plakat von Frühkölsch, in rot gehalten, mit der üblichen Kölschflöte und einer Hummel auf dem Bild und der Info "Jetzt auch in den Dörfern der Kölner Umgebung erhältlich".

    :79:

    Seeehr gut! ^^

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Hallo, Volker,
    ich bin immer wieder überrascht, wie viele sehr natürlich wirkende und naturbelassene Ecken es da unten gibt. Denn eigentlich assoziiere ich Köln und Düsseldorf mit sehr städtisch geprägt. In Köln-Worringen war ich während meiner Dienstzeit ein Mal, aber da habe ich nur Büros im Industriegebiet gesehen. Der Worringer Bruch wäre einen Besuch Wert gewesen. Statt dessen hatte ich auf eigene Kosten einen Tag drangehängt und Düsseldorf angeguckt. Aber halt die Stadt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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