Von Falteraugen, die aussehen als hätten sie eine Pupille, habe ich ganz viele Aufnahmen, ich habe ein paar Ausschnitte zusammengestellt. Ich weiß aber nicht, warum die Augen so aussehen. Ich finde aber, dass diese "Knopfaugen" den Faltern ein so niedliches Aussehen verleihen.
Das ist der selbe Effekt wie bei z.B. Gottesanbeterinnen. Die scheinen einen/eine immer anzusehen, egal aus welchem Blickwinkel. Die Erklärung ist relativ einfach:
Facettenaugen bestehen aus vielen einzelnen, am Kopf stehenden Prismen, deren "Bodenfläche" die sichtbare Linse außen ist und der "Spitz" tief im Inneren des Auges sitzt.
Dort, im Spitz, sitzt die lichtempfindliche Zelle, die das Signal zum Gehirn leitet. Dieses Ende ist dunkel.
Die "Wände" der Prismen ist hell / gemustert.
Wenn man nun auf das gesamte Facettenauge blickt, so sieht man bei den in etwa Blickrichtung zeigenden Prismen bis zum Augengrund, der dunkel ist. Bei Facetten, die einen Winkel zum Beobachte bilden, sieht man schräg auf die Innenwand, was dann heller erscheint. Deshalb ist die dunkle "Scheinpupille" immer in Blickrichtung des Beobachters. Die Linse jeder Facette lässt dann die ganze Facettenfläche der in Blickrichtung liegenden Prismen dunkel erscheinen.
Das müsste sich z.B. mit zwei Kameras, die gleichzeitig Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln des selben Auges aufnehmen, gut zeigen lassen. Auf beiden Bildern wird die dunkle "Scheinpupille" in Blickrichtung zu sehen sein, was bei einer echten Pupille nicht möglich wäre.
Du hast uns hier eine nette Collage von "Schmetterlingsblicken" präsentiert!
Wäre gleich mal wieder eine Idee für einen Wettbewerb: "entomologische Augenblicke" ![]()
LG, Jürgen
PS: bei Spinnen klappt's nicht, die haben Linsenaugen. Da die Linsen fixer Bestandteil des starren Prosomas sind, können (zumindest) Springspinnen zum Fokussieren und Ändern der Blickrichtung die Netzhaut im Auge bewegen (!) Manchmal sieht man das auf Macro-Aufnahmen, dass die großen Linsenaugen in einer Bilderserie auf manchen Bildern unterschiedlich aussehen.
