Über Berg und Tal 2025

  • Über meine Wanderungen durch das Erzgebirge und den Entdeckungen, die ich auf ihnen mache, möchte ich auch im neuen Jahr berichten.

    In den frostigen Nächten entstanden allerlei Eisgebilde am Bach ...



    ... und einigen Felswänden.


    Ein eisiger "Blick" mitten auf dem Weg.


    Das teilweise extrem wechselhafte Wetter des Dezembers setzte sich auch im Januar fort. Hier zieht gerade mal wieder ein Schneeschauer heran.


    Zu mehr als ca. 10cm weißes Zeug hat es in meiner Region zum Glück nicht gereicht.


    Hier eine Ausnahme, mein Weg war zugeweht.


    Zwischendurch immer wieder Tauwetter und schöne Sonnenuntergänge.


    Manchmal dauerte es kaum 24 Stunden vom Wechsel Winter zu Frühling.


    Um diese zackenartigen Gebilde ging es hier im Forum vor einigen Wochen mal (finde leider den Beitrag nicht mehr).
    Ich hatte damals eine Birkenwurzel (Mitte) gezeigt. Nun fand ich diese auch am Holunder (links) und am Stamm einer Birke (rechts), dort noch mit Rinde überzogen.
    Es sollte sich dabei um die Spitzen von ehemaligen Zweigaustrieben handeln, die man besonders am entrindeten Holz finden/ erkennen kann.


    Tröpfelnde Moose



    Mal ein Stück lose Rinde angehoben, dort gab es einige Käfer zu sehen, ich vermute Schwarze Schneckenjäger/ Schwarze Aaskäfer (Phosphuga atrata).
    Leider erst zu Hause am PC habe ich den Wasserläufer entdeckt.


    Einer der Käfer fühlte sich gestört und wollte davon. Schnell habe ich das Rindenstück wieder aufgelegt.


    Auch anderes Getier war zu finden wie dieser Wurm und Asseln (Isopoda).


    Eine mal von vorn betrachtet.


    An milden Tagen glitten Schnecken durchs Moos.


    Diesen Fund machte ich auf Schnee, das Tier wurde fürs Foto kurz umgesetzt: Ein "Eiswurm", die Larve eines Weichkäfers (Cantharidae).


    Gefreut habe ich mich, auch diesen Winter wieder einige Eier des Nierenfleck-Zipfelfalters (Thecla betulae) zu entdecken (Eidurchmesser knapp 1mm).


    An einem Laubholzast wuchs dieser Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica), der dazugehörige Zystidenrindenpilz (Peniophora) ist auch zu sehen.


    Hier noch ein Fruchtkörper, viel kleiner aber sehr farbintensiv. Fast könnte man meinen, es züngelten Flammen aus dem Ast.


    Seit Wochen warte ich darauf, dass sich die Hasel-Kleiebecherlinge (Encoelia furfuracea) endlich öffnen. Vergeblich, aber zumindest finde ich immer mehr von ihnen.
    Und als ich zu Hause das Foto bearbeitete, entdeckte ich doch etwas sehr gut getarntes Tierisches in der Bildmitte.
    Wäre auch ein gutes Rätsel geworden, wer entdeckt es?


    Ich bin gleich am nächsten Tag noch mal dort hin. Das Tier war noch da, hatte nur den Pilz gewechselt.
    #Neu4me und ich glaube, auch für das Naturforum: Grüne Buckelkreuzspinne/ Höckerradnetzspinne (Gibbaranea gibbosa)


    Sie lebt auf Bäumen und Sträuchern, vermutlich wird sie deshalb nicht so oft gesehen. Ihre Tarnung ist hervorragend, rechts im Bild kann man einen ihrer Höcker/ Buckel erkennen.


    Auf dem Neuschnee bewegte sich etwas Kleines. Nicht neu für mich aber trotzdem immer wieder eine Freude: Winterhaft (Boreus hyemalis), ein #female.
    Ich wollte für die Aufnahmen nicht im Schnee knien, deshalb habe ich das Tier auf ein welkes Blatt gesetzt.


    Trotz ihrer geringen Größe kann man diese Tiere (und andere) relativ gut auf der Schneedecke sehen. Eine Dose zum Vermessen habe ich immer dabei.


    Heute hat es wieder geschneit, mal schauen, ob ich morgen auch noch ein Männchen finde.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Dein neues Über-Berg-und-Tal-2025-Jahr fängt mit diesem Bericht schon sehr hochkarätig und spannend an, Uwe!
    Eis an Felswänden sieht immer sehr spektakulär aus. In den Genuss bin ich bisher noch nicht gekommen. Auch die Pfütze mitten auf dem Weg ist ein Hingucker!

    Quote

    Manchmal dauerte es kaum 24 Stunden vom Wechsel Winter zu Frühling.

    Wie wahr... - der Kreislauf lässt grüßen, vor allem bei diesen Luftdruckschwankungen.

    Die Spitzen der ehemaligen Zweigaustriebe gefallen mir ausnehmend gut. Vor allen Dingen links und mittig sind es wahre Kunstwerke.

    Schöne Insekten und andere 6- bis 0-Beiner hast du gefunden. Diese sind immer ein Highlight in der Insektenarmen Zeit. Die Schnecke hast Du in einer wunderbaren Perspektive fotografiert.
    Die Eier des Nierenfleck-Zipfelfalters liebe ich. Ich nenne solches immer die "Mathematik bzw. Kunst der Natur".

    Quote

    Hier noch ein Fruchtkörper, viel kleiner aber sehr farbintensiv. Fast könnte man meinen, es züngelten Flammen aus dem Ast.

    Da hast Du vollkommen Recht. Das war auch meine erste Assoziation. Ganz toll. Dazu noch die kaum sichtbaren Spinnweben.

    Diese interessante Spinne ist mir noch nie über den Weg gekrabbelt. Da kann man wirklich sagen, Tarnung ist alles.

    Die Winterhaft sieht ja sowas von "gülden" aus. Dass sie das ganze Umsetzen überhaupt mitgemacht hat... Aber wahrscheinlich war es zu kalt, um sich schnell zu bewegen.

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Lieber Uwe, mehr Natur geht kaum. Du hast uns mit in eine verschneite Winterlandschaft genommen und zeigst uns Aufnahmen von kleinen Lebewesen. Den Beitrag finde ich informativ und interessant. Vielen Dank dafür.

    Wir werden im Frühsommer einen kleinen Urlaub im Erzgebirge machen. Die Planungen dafür laufen derzeit.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Lieber Uwe,
    das ist wieder eine phantastische Serie, erstaunlich, was dir sogar im Winter alles auffällt. Die perfekt getarnte Höckerspinne habe ich auf dem etwas größeren Foto nicht entdecken können, obwohl du darauf hingewiesen hast. Dafür reichen meine Augen wohl nicht mehr.

    Der Winterhaft wurde hier im Forum schon mehrmals gezeigt, aber dass die ein so metallisch-schimmerndes Abdomen haben, ist bisher so noch nicht sichtbar gewesen.

    Wunderschön finde ich das Foto mit dem dicken Wassertropfen am Moos.

    Interessant sind auch die ehemaligen Ausschläge am Holz.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Lieber Moosfreund, was für ein fulminanter Start ins Jahr 2025! Die "Eiszapfenorgel" ist ein prachtvolles Motiv!

    Deine Landschaftsbilder mag ich - besonders das Bild unter dem Text: "Manchmal dauerte es kaum 24 Stunden vom Wechsel Winter zu Frühling." Wie schön da die Sonne zwischen den Bäumen durchscheint, dazu der Bachlauf... Gefällt mir!

    Die Spitzen von ehemaligen Zweigaustrieben hab ich noch nie bewusst wahrgenommen, da muss ich meine Augen offen halten. Am entrindeten Holz sehen sie wirklich wunderschön aus.

    Die tröpfelnden Moose sind echt wunderschön. Als legten sich die zarten Moosblättchen wie ein schützender Mantel darum herum.

    Den Käfer, die Asseln und den Wurm hast du super abgebildet. Die Assel von vorne schaut wie ein Ungeheuer aus. Zum Glück sind das in echt nur so kleine Tiere...

    "An milden Tagen glitten Schnecken durchs Moos." <-- Da hast du die treffenden Worte gefunden, denn man kann es fast sehen, wie sie gleitet.

    Und was du alles am Schnee findest - klasse! die Eier des Nierenfleck-Zipfelfalters sehen wie ein kleines Kunstwerk aus.

    Die Flammen des Goldgelben Zitterlings sehen wirklich so aus als wären es Flammen. Unglaublich

    Den Winterhaft hast du wirklich ganz toll fotografiert. Da gratuliere ich dir zum Fund (auch wenn es nicht dein erster ist, ist der trotzdem was Besonderes, denke ich) und ich gratuliere dir auch zu den erstklassigen Fotos, die du von ihm machen konntest.

  • Herzlichen Dank für eure zahlreichen Reaktionen und Rückmeldungen, ich habe mich darüber sehr gefreut.

    Schnelle Wechsel von kalt zu warm zu kalt.
    Ganz toll für Rheumatiker wie mich...

    Diese Wetterwechsel können sehr belastend sein. Nach über 30 Jahren Rheumatismus kann ich das gut nachvollziehen. Da ich mich fast täglich den Witterungsbedingungen aussetze (was nicht immer angenehm ist), halten sich meine Beschwerden zum Glück in Grenzen.
    Aber diese extremen Wetterwechsel der letzten Wochen gehen auch nicht spurlos an mir vorüber.

    Diese interessante Spinne ist mir noch nie über den Weg gekrabbelt. Da kann man wirklich sagen, Tarnung ist alles.

    Die perfekt getarnte Höckerspinne habe ich auf dem etwas größeren Foto nicht entdecken können, obwohl du darauf hingewiesen hast. Dafür reichen meine Augen wohl nicht mehr.

    Liebe Sabine und Addi,

    diese nur ca. 5mm kleine Spinne ist wirklich ganz ausgezeichnet gut getarnt. Ich war beim Fotografieren nur rund 20cm von dem Tier entfernt und habe es nicht bemerkt. Hier noch mal ein Ausschnitt vom obigen Foto, selbst da muss man schon genau hinschauen.


    Die Winterhaft sieht ja sowas von "gülden" aus.

    aber dass die ein so metallisch-schimmerndes Abdomen haben, ist bisher so noch nicht sichtbar gewesen.

    Diese Tiere erscheinen auf der Schneedecke nur schwarz, erst das richtige Licht lässt sie so schön golden schimmern.
    Addi Wieder so eine Stolperfalle (ähnlich wie bei Imago), in die ich ebenfalls regelmäßig tappe: DER nicht DIE Winterhaft. :arm:

    Dass sie das ganze Umsetzen überhaupt mitgemacht hat... Aber wahrscheinlich war es zu kalt, um sich schnell zu bewegen.

    Das ist überhaupt kein Problen, die sind nicht sehr flink. Bedrängt man sie zu sehr, machen sie einen kleinen Hüpfer, ähnlich wie die Kugelspringer.

    Die Assel von vorne schaut wie ein Ungeheuer aus. Zum Glück sind das in echt nur so kleine Tiere...

    Das sind auch ganz oft meine Gedanken, wenn ich solches Getier fotografiere. ^^

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Addi Wieder so eine Stolperfalle (ähnlich wie bei Imago), in die ich ebenfalls regelmäßig tappe: DER nicht DIE Winterhaft. :arm:

    Oh je... - ob ich das sofort verinnerliche. Danke! :)

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

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