Wenn der Tod neues Leben schafft

  • Liebe Mica,
    deine Mäusebussardfotos sind einfach sensationell! Trompetergimpel habe ich noch nie gehört, aber eben den Hinweis gefunden, dass es die nordische Unterart ist.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich war heute auch mal wieder mit der Kamera auf dem Friedhof unterwegs. Zu dieser Jahreszeit, wenn sich das Laub verfärbt und vieles zerfällt, ist das in meinem Augen sehr stimmungsvoll. Getreu dem Threadtitel hier mal schöne Beispiele dafür, wie eine Friedhofsverwaltung, im Einklang mit dem eigentlichen Nutzungszweck, auch neues Leben unterstützen kann. Neben einem Biotop-Areal finden sich auf dem Gelände weitere begrüßenswerte Einrichtungen: Insektenhotels, Bienenkästen und im Frühling/Sommer eine Wildblumenrabatte.

    Aber auch Individuen der Tierwelt können auf dem Friedhof mal schnell den Tod finden. Als ich auf einem Nebenweg entlang ging, schoss plötzlich ein Habicht wie ein Blitz in einen Baum vor mir. Wildes Blätterrauschen und Geflatter folgte und seitlich aus der Baumkrone entkam die Beute, eine große Hohltaube dem Angreifer. Noch bevor ich meine Kamera zu greifen bekam, um den Habicht abzulichten, haben mir zwei auf den Greifvogel hassende Rabenkrähen mit viel Radau das Motiv leider verjagt.

    Passend zum Umfeld: Ein Insektenhotel in Kreuzform.

  • Lieber Andreas,
    das Insektenhotel in Kreuzform finde ich sehr kreativ und passend für einen Friedhof. Da hast sich jemand richtig gute Gedanken gemacht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Mein heutiger Besuch auf dem Friedhof galt erneut der Dokumentation, wie viel Wert eine parkähnliche Anlage für die Tierwelt im urbanen Umfeld haben kann.

    Ein Teilbereich des Leverkusen-Wiesdorfer Friedhofs ist angelegt wie ein kleines Biotop neben einem Urnenfeld. Hier begegnen dem aufmerksamen Besucher immer wieder verschiedenste Sing- und Greifvögel, Insektenarten, sowie Hasen und Eichhörnchen. Da ist besonders im Frühling und Sommer allerlei Leben im Busch. :32:Jetzt im Dezember ist es natürlich deutlich trister...

    Hatte ich kürzlich noch von meinem Erlebnis des misslungen Jagdversuchs eines Habichts hier berichtet, so fand ich heute Überreste, die den erfolgreichen Beutezug eines Greifvogels in seinem Friedhofsrevier belegen. Eine Taube fand hier den Tod...

    Nistkästen und die schon erwähnten, von manchen Friedhofbesuchern aufgestellten Trinkschalen, verbessern die Lebensbedingungen der Tiere.

        

          

    Liegengebliebenes Laub bietet natürlich auch so manchem Getier Unterschlupf und Nahrung. Es muss nicht immer und überall "besenrein" sein.

    ...und dann überflog mich, heute am 1. Advent, noch eine kleine Gruppe trompetender Kranich-Nachzügler in Richtung Süden und rundete das melancholische Stimmungsbild dieses Tages ab.

  • Hallo,

    jetzt bin ich aber gespannt, wie lange die Schalen dort bleiben dürfen, wenn erst mal darin Aedes albopictus Larven nachgewiesen werden. Oder sie werden alle schön begiftet, mit Bti vermutlich.

    Viele Grüße

    Ziegelstein

    "Ah, connections, Son. That's the fateful key that Harriet missed, the key to understanding the natural world."

    Father Worm in "There's a Hair in My Dirt! - A Worm's Story" by Gary Larson.

  • Hallo,

    jetzt bin ich aber gespannt, wie lange die Schalen dort bleiben dürfen, wenn erst mal darin Aedes albopictus Larven nachgewiesen werden. Oder sie werden alle schön begiftet, mit Bti vermutlich.

    Viele Grüße

    Ziegelstein

    Bitte red nicht in Rätseln, worauf willst Du aufmerksam machen? Welcher Beitrag, welches Bild?
    Gerne Diskussion, aber bitte worüber.

    Sorry,
    Volker

  • GEOversum : Beitrag #47 zeigt zwei Bilder mit "Trinkschale" im Namen. Sobald Aedes albopictus dort auftaucht, wird dem Aufstellen von als "Brutstätten" geeigneten Flüssigkeitsansammlungen entweder entgegengewirkt werden oder im Falle der Unvermeidbarkeit mit Begiftung einer Larvalentwicklung begegnet. Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, ein Jahr, fünf Jahre oder sogar länger.

    "Ah, connections, Son. That's the fateful key that Harriet missed, the key to understanding the natural world."

    Father Worm in "There's a Hair in My Dirt! - A Worm's Story" by Gary Larson.

  • Und Aedes albopictus ist die Asiatische Tigermücke, die als Krankheitsüberträger gefürchtet ist. Was für ein Gift Bti ist, weiß ich auch nicht.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 840, neu: 122, Vögel: 129, Nachtfalter: 182, Disteltiere: 62

  • Die Schalen werden von den Besuchern des Friedhofes aufgestellt und immer wieder mit Wasser gefüllt. Es handelt sich um ausgediente Pflanzschalen. Das wird seit Jahrzehnten so praktiziert. Wäre das ein Problem müssten alles Regenfässer, Vogeltränken, Tümpel und Teiche in den Gärten verboten werden.

  • Wäre das ein Problem müssten alles Regenfässer, Vogeltränken, Tümpel und Teiche in den Gärten verboten werden.

    Das war auch mein erster Gedanke. Auf dem Friedhof Scherfenbrand (in Leverkusen) sind im noch recht neuen Ruhegarten sogar Wasserschalen offiziell mit aufgestellt.

    Ein Teilbereich des Leverkusen-Wiesdorfer Friedhofs ist angelegt wie ein kleines Biotop neben einem Urnenfeld.

    Hat Wiesdorf einen eigenen Friedhof? Oder meinst Du den in Manfort?

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Wäre das ein Problem müssten alles Regenfässer, Vogeltränken, Tümpel und Teiche in den Gärten verboten werden.

    Über den von Ziegelstein verlinkten Artikel zu Bti kommt man auf einen über die "Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage" (KABS) und dort heißt es unter Verteilung, dass an Bürger im Einzugsgebiet kostenlos Tabletten mit dem Wirkstoff ausgegeben werden, die für Regentonnen, Gartenteiche etc. geeignet sind. Es werden also tatsächlich in manchen Gegenden die Mücken jedes Kleinstgewässers bekämpft.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 840, neu: 122, Vögel: 129, Nachtfalter: 182, Disteltiere: 62

  • Hat Wiesdorf einen eigenen Friedhof? Oder meinst Du den in Manfort?

    Hallo Adelheid Addi

    der "Manforter Friedhof" lag bis in die 1960er Jahre tatsächlich im Stadteil Manfort, denn Wiesdorf endete damals an der Haberstraße. Dann gab es eine Gebietsreform und seither bildet die A3 die Stadtteilgrenze zwischen Wiesdorf und Manfort. Sogar der Adenauerplatz liegt also noch in Wiesdorf. Der Friedhof hat im Sprachgebrauch seinen Namen behalten, ist aber de facto nun Wiesdorfer Stadtteilgebiet.

    Auf der Website der Stadt Leverkusen gibt es einen Stadtteilplan einzusehen. Da kann man das prüfen.

    LG

    Andreas

    Edited once, last by Gunimo (December 2, 2024 at 2:08 PM).

  • Sorry, aber ich halte es für komplett unsinnig, jede kleine Wasserschale die irgendwo in einem Garten oder auf dem Friedhof steht in den Fokus zu nehmen und mit Gifttabletten zu verseuchen. Als ob das der Gamechanger im Kampf gegen Mückenlarven sein könnte. Das ist wie mit Kanonen auf Spatzen geschossen!

    Nach jedem Starkregen, nach jedem Hochwasserergeignis, entstehen auf Wiesen und in Wäldern und Uferzonenen von Bächen und Flüssen unzählige kleine und große Wasserstellen, die Mücken als Kinderstube nutzen können und werden. Als ob es da noch auf die kleine Vogeltränke ankäme...

    Will man des Gift irgendwann großflächig von Löschflugzeugen über weite Gebiete und Städte verteilen ?

  • Nach jedem Starkregen, nach jedem Hochwasserergeignis, entstehen auf Wiesen und in Wäldern und Uferzonenen von Bächen und Flüssen unzählige kleine und große Wasserstellen, die Mücken als Kinderstube nutzen können und werden. Als ob es da noch auf die kleine Vogeltränke ankäme...

    Sehe ich auch so !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Das wird am Oberrhein mit Hubschraubern gemacht !

    Na prima! Wir haben ja noch nicht genügend Umweltgifte in der Natur.

    Das passende Flugzeug habe ich übrigens hier auf dem Leverkusener Flugplatz schon gesehen: Eine "Interflug KRUK"

    Mal sehen wann es über dem Friedhof kreisen wird um die Trinkschalen und die hundertfach hinter den Grabsteinen stehenden, für den nächsten Einsatz vorgefüllten Gießkannen zu besprühen. :19: :32:

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