Seid gegrüßt miteinander!
Im Zeitalter der Chemie bedingten Insekten-Restpopulationen, also heutzutage, heißt es, wenn man Insekten sehen und evtl. beobachten will, sich zu Restbiotopen zu begeben.
Gestern wurden auf "arte" Gründe des Rückgangs, der Einsatz von Chemikalien, gezeigt. Was waren das noch Zeiten, als sich unterschiedlichste Schmetterlinge zahlreich nachts an der Wohnzimmerscheibe aufhielten. Gestern besuchte mich einer (Bild) - außer den Buchsbaumzünslern, die dafür um so reichlicher.
Das ist er. Auch nicht mehr der Jüngste.
Das Wetter und die erhofften Insekten lockten, also startete ich eine Rundtour zu mir bekannten Biotopen.
Terrain 1 und sofort mein Fund: Einer! 2,5 mm. Von dem Gelände und von Funden dort berichtete ich schon mehrmals. Schafe des 'Naturzentrums' haben die Fläche in letzter Zeit total kahl gefressen. Die Chemie ist hier also außen vor wie bei den folgenden besuchten Bereichen.
Terrain 2: Erdwälle deren Bewuchs mit schwerem Gerät kurz oder freigehalten wird. An einem verschonten Halm sehe dunkles Etwas. Käfer vermute ich nicht, waren es jedoch.
Die waren es. In diesem Bereich fand ich somit zwei Käfer. Die fortgeschrittene Jahreszeit ist mit der Grund für die käferlose Gegend.
9 mm lang, ein Laufkäfer aus der Unterfamilie Harpaline
Zur genauen Bestimmung müßte das Bild besser sein.
Außerdem zeigte sich dieser Graubinden-Labkrautspanner aus der 2. Generation des Jahres
Selten ist er auch nicht. Für's Foto wurde er mitgenommen.
Das die Bescherung die ich am nächsten Morgen vorfand.
Hätte ich davon geahnt, wäre das Falterchen vor Ort geblieben.
Terrain 3:
Dürfte im Naturforum gezeigt werden. Die Löcher in der Wand wurden von Menschenhänden gebuddelt.
Original Naturprodukt. Frage ich mich wie das entstand.
Auf der Zuwegung, ein kurzer Sandweg, krabbelte es - total bedächtig.
Hoppla. Ein Mistkäfer. Doch der Waldmistkäfer Anoplotrupes stercorosus oder der Frühlingsmistkäfer Trypocopris vernalis? das die Frage.
September zeigt der Kalender an, also dürfte es nicht der Frühlingsmistkäfer sein. Und doch ist er es!
Hinzu kommt, dass Wald-mist-er häufig über bestimmte Wege krabbeln, den angeblichen Frühlings-künder sah ich zur Herbst-
Jahreszeit noch nie. Wie war das noch mit den Schwalben von denen gesagt wird, dass die erste noch keinen Frühling macht...
Ohne jede Hektik. Deutlich zu sehen: Die kräftigen Punktstreifen auf den Flügeldecken, wie beim Waldkollegen, fehlen.
Noch ein Mistkäfer? Das zumindest frug ich mich, als ich ihn mir genauer ansah.
Sofort: ein Aaskäfer ist es.
Und wieso auf einem Pinsel?
Terrain 4
Besonnter Waldrand mit viel Brombeergestrüpp.
Ein Insekt auf Suchflug.
Von mir vermutet: eine Hummel.
Oder doch nicht?
Eingekäschert.
Gestaunt, denn mal wieder ein Neuer.
Und mal wieder beginnt die Namensuche:
Schwarzhörniger Totengräber gefunden.
Necrophorus vespilloides
Mit dem Pinsel wurde er gereizt, er sollte sich total zeigen.
Das tat er aber erst kurz vor dem Abflug,
Dabei hatte ich befürchtet der Käfer sei verendet.
Mittels Pinsel nicht zu entfernen. die Passagiere.
Wieder daheim, um Mitternacht, nach der Buchsbaumzünsler-Jagd, zeigt sich noch großes Käferexemplar an der Fensterscheibe.
Um zu klären was das für ein Käfer sei, sauste ich im Naturlook nach draußen.
Nach seinem Start in wiedererlangte Freiheit.
Rundfahrt beendet.
Gruß Hermann