Orchideenwanderung rund um Maastricht

  • Letzte Woche habe ich mich wenigstens zu einer kleineren Tour aufgerafft, ein Frühjahr ganz ohne Orchideen ist ja inakzeptabel. Zuerst ging es in ein Restmoor nödlich von Maastricht, hier blühte gerade Dactylorhiza sphagnicola subsp. deweveri, das Torfmoos-Knabenkraut. Und trotz des nassen Winters und Frühlings ist es dort immer noch viel zu trocken, vor ein paar Jahren standen dort noch hunderte Exemplare, jetzt noch vielleicht zwanzig.

    Kleine, blaue Blümchen, an der Bestimmung bin ich bisher gescheitert. Eventuell Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris)?

    Erste Pilze

    Und eine hübsche, bunte Motte, die sich bisher auch der Bestimmung widersetzt. ----> Alabonia geoffrella


    Weiter über Maastricht auf die belgische Seite bei Eben-Emael. Hier stehen hunderte Orchis militaris - Helm-Knabenkraut und Aceras anthropophorum - Ohnsporn, sowie deren Hybrid Orchis × spuria (bzw. x Orchiaceras spurium). Direkt am Parkplatz die erste Orchidee, Listera ovata - Großes Zweiblatt.

    Alle paar Meter kleine Mergelgrotten

    Dann die ersten Orchis militaris und Aceras anthropophorum, und der erste Hybrid

    Blick nach unten Richtung Niederlande


    Über Treppen geht es nach unten, hier stehen auf Wiesen hunderte Orchideen und Hybriden in allen denkbaren Farben. Ein absoluter Traum!

    Am Albertkanal ein Großer Wollschweber (Bombylius major), ausnahmsweise mal im Sitzen

    Weiter Richtung Fort Eben-Emael mit wunderschönem Blick über Maas und Albertkanal. Leider hatten hier die Schafe aber schon jegliche Vegetation weggefressen. Als Entschädigung gab es aber noch etliche Mergelgrotten (leider ohne Fledermäuse) und später das Fort.

    Jede Menge Prachtwanzen / Gestreifte Weichwanzen (Miris striatus)

    Und zum Schluss auf dem Rückweg noch ein Schwarzblauer Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) auf dem Feldweg.


    Das war's auch schon, nach einer kurzen Einkehr in Masstricht auf ein hervorragendes Zuurvlees und ein hausgebrautes Bier ging es wieder heimwärts. Vielleicht schaffe ich es Dienstag ja wenigstens noch einen Tag in die Eifel...

    Viele Grüße

    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

    2 Mal editiert, zuletzt von Waldgänger (4. Juni 2023 um 15:00)

  • Hallo, Markus,

    was für eine Augenweide, wie ein kleiner Urlaub. Dass es um Maastricht gerum so hügelig ist, wusste ich nicht. Die Landschaft ist ausgesprochen schön, und kleine Höhlen am Wegrand sind etwas Feines. Deine Fotos machen große Lust, diese Gegend einmal zu erkunden, aber es ist so gar nicht eine Ecke, an der wir mal vorkommen würden.

    Beeindruckend finde ich die Vielfalt an Orchideen, die du dort gefunden hast.

    Das Möttchen Alabonia geoffrella gehört zu den prachtvollsten Kleinschmetterlingen überhaupt. Die Art habe ich in der Pfalz streckenweise fast in Schwärmen gefunden.

    Das Kreuzblümchen ist ganz sicher ein Kreuzblümchen, aber ohne Ansicht der Laubblätter kommt man mit dem Bestimmungsschlüssel nicht weit:

    Kreuzblumchen

    Hmm, lecker, Sauerfleisch esse ich auch gern. Sprichst du Niederländisch?

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo Sabine,

    ich war auch sehr überrascht, wie abwechselungsreich es dort ist. Die kleinen Höhlen gibt es dort überall, auch sehr, sehr große, die man offiziell besuchen kann. Im Winter sind darin die Weihnachtsmärkte.

    Niederländisch spreche ich nicht wirklich, allenfalls ein paar Brocken. Mein Englisch ist aber ganz passabel, und die Niederländer sprechen meist ganz hervorragend Englisch.

    Beste Grüße

    Markus

    In girum imus nocte et consumimur igni

  • Hallo, Markus,

    und eigentlich haben alle Niederländer Deutsch in der Schule.

    Das mit den Höhlen ist interessant.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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