Insekten in meinem Garten

  • Ich frage mich, wer wann das letzte mal eine Deutsche Wespe (Vespula germanica) an der Kuchentafel hatte!?

    An (meiner) Kuchentafel nicht, aber ich serviere ihnen ja im Hochbeet immer etwas "zu knabbern", da ich sie so dann schön beobachten, fotografieren und filmen kann.



    Die Ameisen nerven die Armen allerdings immer ziemlich!


    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."


    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebes Herbstblättle,


    näääääääääääää..., lange nicht. Du siehst bestimmt, dass ich mich bei den Nachtfaltern meist vornehm zurück halte. Genau so wie bei den Heuschrecken und Libellen und anderen Wirbellosen. Ja, es gibt in jeder Ordnung einige Kandidaten, zu denen ich was sagen kann, aber jenseits der Käfer und der Tagfalter und einzelner Familien anderer Ordnungen, kratzen ich da nur an der Oberfläche und kann nicht mal das Siebtel des Eisberges bringen, das aus dem Wasser ragt. Ich habe also sehr viel mehr Tiefgang, als so ein Eisberg. ;) :79:


    Mit Lycaena phlaeas habe ich mich mal zwei oder drei Jahre sehr intensiv befasst. Hier freue ich mich immer wieder, wenn es auch mal Fotos der geöffneten Flügel gibt, denn bei dieser Art gibt es so viele Abweichungen von der Standardfärbung. Gesehen habe ich in meinem Leben:


    - f. coeruleopunctata - erscheint ab dem Sommer, ist eine Wärmeform und weißt vor der orangenen Binde der Hinterflügel mindestens einen, meist mehrere +/- große metallisch blaue Fleckchen auf. Im Sommer ist diese Form sehr häufig und teilweise häufiger zu sehen, als die Nominalform


    - f. elea soll verlängerte Schwänzchen an den Hinterflügeln haben. Bewusst nie gesehen, allerdings habe ich darauf auch nie geachtet.


    - es gibt eine Form mit reduzierter Binde der Hinterflügel. Das geht von aufgelöst in einzelne Flecken bis hin zu nicht mehr vorhanden. Diese ist ausgesprochen selten. Habe ich nur einmal in meinem Leben gesehen.


    - die Sommerform ist häufig dunkel übergossen, wirkt also düsterer, als als die Frühjahrsform. Aber eben nicht zwingend.


    - es gibt sehr selten Exemplare mit goldgelber oder auch weißer (Albino) Färbung. Goldgelb habe ich nie gesehen. Aber in meinem Leben zwei Falter mit aufgehellten Flecken, die +/- weiß waren. In England soll es aber eine Population geben, in der immer wieder mal Tiere auftreten, deren goldenorangene Färbung komplett durch weiß ersetzt ist. Die können aber auch jederzeit überall im Verbreitungsgebiet auftauchen. Aber eben sehr selten.


    - es wird zumindest neben der Nominatart, eine Unterart beschrieben, Lycaena phlaeas polaris, deren Grundfarbe der Oberseite der Vorderflügel als rotgelb beschrieben wird und die Grundfarbe der Unterseite grau


    Liebe Grüße

    Klaas

  • Liebe Addi, Wespen gehören zum Sommer wie Sonnenschein und Gewitter.


    Wir werden am Tisch draußen beim essen kaum von Gemeinen Wespen belästigt. Anscheinend finden sie anderswo genügend Nahrung, so dass sie nicht bei uns futtern wollen. Oder sie meiden unseren Bereich, weil hier viele Hornissen herumschwirren.


    Ab und zu verirrt sich eine Wespe ins Haus und die wird mit einer Dose gefangen und draußen wieder freigelassen. Das kommt im gesamten Sommer vielleicht fünf mal vor.


    Bei den Wespen an den Fenchelblüten scheint es sich um Deutsche Wespen zu handeln, wenn ich alles richtig verstanden habe?

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Bei den Wespen an den Fenchelblüten scheint es sich um Deutsche Wespen zu handeln, wenn ich alles richtig verstanden habe?

    Nein, auf dem Blütenstand des Fenchels sind Feldwespen (Gattung Polistes, Unterfamilie Polistinae) unterwegs, und eine weitere Wespe im Flug kann ich nicht einschätzen. Auf der Dolde mit den weißen Blüten richtet sich eine Feldwespe gegen die sie anfliegende Wespe (vermutlich Vespula vulgaris, Unterfamilie Vespinae) auf. Also wohl keine Deutsche Wespe (Vespula germanica) in Sicht.

    "Ah, connections, Son. That's the fateful key that Harriet missed, the key to understanding the natural world."

    Father Worm in "There's a Hair in My Dirt! - A Worm's Story" by Gary Larson.

  • Aber Vespula germanica ist da auch nicht dabei. ;)

    Also wohl keine Deutsche Wespe (Vespula germanica) in Sicht.

    Schade! Ich dachte, ich hätte sie richtig identifiziert... Aber stimmt, die drei schwarzen Punkte...

    Viele Grüße

    Addi

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    zeigt die Natur

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Gestern habe ich beim Gießen im Garten einen lustigen kleinen Käfer entdeckt. Er ist sehr klein und war mir nur wegen seiner leuchtend roten Farbe aufgefallen.






    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • kleinen Käfer entdeckt. Er ist sehr klein

    Naja, so klein ist ein Apoderus nun nicht, bei mir fällt der nicht mal in eine Kategorie, die irgendwie und -wo "klein" im Namen trägt, der ist eher mittelgroß. 2 - 3 mm ist klein, sehr klein ist um die 1 mm, die kleinsten mit 0,25 mm sind dann winzigklein.

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  • Oh, ein Haselblattroller!


    Vielen Dank für den Namen, lieber Ziegelstein. Der Käfer saß zwar in meinem Garten, aber an der Grenze zum Nachbargrundstück, auf dem viele Haselsträucher wachsen.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Gestern Abend hatte ich edlen Besuch im Garten. Wir haben draußen zu Abend gegessen, als ich einen großen Falter sah, der sich am Schmetterlingsflieder niederließ. Rasch eilte ich ins Haus, um die Kamera zu holen. Ich hatte Glück, denn der Admiral saß lange an den Blüten. Leider waren die Lichtverhältnisse nicht mehr perfekt, aber mir sind einige Aufnahmen gelungen.


    Vorsichtshalber schaute ich in meinem Naturführer für Schmetterlinge nach und nun weiß ich genau, dass es sich hier um einen Admiral (Vanessa atalanta) handelt.






    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Wir saßen abends gemütlich im Garten beim Abendbrot, als etwas angeschwirrt kam und sich neben uns am gelben Sonnenhut niederließ. Zuerst hielt ich es für ein Grünes Heupferd. Ich konnte einige Bilder machen, ehe das Insekt mit einem Riesensatz davonhüpfte. Mein Naturführer für Insekten sagt, es wäre ein Warzenbeißer (Decticus veruccivorus).




    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Hallo,


    der erste Eindruck täuschte nicht, das ist ein Weibchen von Tettigonia viridissima.


    Viele Grüße


    Ziegelstein

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  • Wow, welch ein Prachtexemplar!

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Da ich kürzlich einen Haselblattroller in meinem Garten entdeckte, durchsuchte ich mein Foto-Archiv und fand Aufnahmen von Päckchen an Hainbuchen, die von solch einem Käfer geschaffen wurden. Wahrscheinlich mag er nicht nur Haselsträucher, sondern auch Hainbuchen. Die Aufnahme entstand im Juni vor zwei oder drei Jahren.



    Hier noch einmal der Käfer, der so geschickt einpacken kann:


    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Absolut beeindruckend! :)

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Gestern habe ich bei Arbeiten im Garten am Rosenkohl die Raupe eines Kohlweißlings gesehen:





    Es war nur eine einzige, denn sonst hätten die Kohlpflanzen keine Blätter mehr. ;)


    Ein Rätsel gibt mir dieses kleine, grüne, eckige Insekt auf. Als ich die Pfefferminze geschnitten hatte, saß es zwischen den Blättern. Erst dachte ich, es sei ein Stück von einem Pfefferminzblatt, dann aber lief es davon.











    Es hat eine kuriose Form, hat Flügel, 6 Beine und schaut von vorne gesehen, wie ein Dreieck aus. Sein grüner Körper ist mit hellen Punkten bedeckt. Gehört es zu den Wanzen? Ich konnte in meinem Insektenführer nicht fündig werden.


    Beim Abzupfen der Pfefferminzblätter habe ich außerdem noch eine kleine grüne Raupe gefunden:






    Ich fand ein eingerolltes Blatt der Minze, das ich vorsichtig geöffnet habe. Darin saß eine kleine Raupe mit grünem Streifen auf dem Rücken.








    Für mich ist faszinierend zu sehen, wie viele Insekten in dieser relativ kleinen Menge an Minze waren. Nun ist mir auch klar, warum der Gartenrotschwanz, die Amseln, Meisen und andere Vögel hier so gerne nach Futter suchen.

    Im nächsten Jahr werde ich mehr Pfefferminze pflanzen, weil sie anscheinend in der Insektenwelt sehr beliebt ist.

    Bei der Marokkanischen Minze und der Schwarzminze waren keine Insekten zu sehen.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Vielen lieben Dank, liebe Addi, für die Bestimmung der Büffelzikade. :thumbup:


    Ich habe nachgelesen und weiß nun, dass sie ein Einwanderer aus den USA ist. Ihr wissenschaftlicher Name lautet: Stictocephala bisonia.


    Mein Naturführer Insekten hat sie nicht im Verzeichnis. Dabei kam sie schon anfangs vom 20. Jahrhundert zu uns nach Europa.


    Wie schön, solche Entdeckungen im eigenen Garten machen zu können! Die Vögel helfen mit, dass es mit den Insekten nicht zu viel wird. ;)

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Liebe Ingrid,

    aus der Kohlweißlingsraupe wird ein Großer Kohlweißling Pieris brassicae. Die Raupe an Minze würde ich beim Brennesselzünsler Anania hortulata verorten. Besonders das Muster auf der Kopfkapsel, das ein bißchen an eine dreispitzige Krone erinnert, passt prima dazu. Vergleiche mal hier:

    Anania hortulata - LepiWiki

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,

    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.

    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Vielen Dank, liebe Sabine. :)


    Ein Bild-Vergleich mit anderen Raupen des Brennnesselzünslers zeigt tatsächlich eine Übereinstimmung. Meine Raupe ist noch im jüngeren Raupenstadium, denn sie war noch eingepackt in eine Blattrolle.

    Nun werde ich mal beobachten, ob ich auch fertige Falter entdecken kann. Dafür werde ich in der Dämmerung in den Garten gehen.


    Die Kohlweißling-Raupe hat einen Bruder, denn heute fand ich eine zweite Raupe am Kohl.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald


    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

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