Lagerpiraten gegen Wollkrautblütenkäfer? Hilfe!!!

  • Ah, ok. Ich dachte, die wären relativ groß... Ernähren sich Wollkrautblütenkäfer eigentlich auch von alten Wespennestern? Habe den Verdacht, die Käfer kommen aus unserem Rollladenkasten über den Gurt rein in die Wohnung... Finde sie nämlich nur an dem einen Fenster- an allen anderen nicht. Die Häufung ist dort eindeutig. Und in dem Kasten ist auf jeden Fall ein Wespennest, das der Kammerjäger stillgelegt hat vor 2 Jahren...

    Könnte das der Grund für die Plage sein?

  • Sabines Meinung ist auch die meinige. Bei mir haben die Motten, bzw. deren Larven, Löcher u.a. in tierhaarhaltige Bodenfliesen geknabbert.

    Im vergangenen Sommer habe ich ihnen den Kampf angesagt. In dem Befallbereich flogen immer wieder winzige Flieger umher oder hafteten bis maximal Kniehöhe an der Wand. Täglich kontrollierte ich den Bereich und nutzte den Staubsauger als Fanggerät. Dabei galt es auch die Motten zu erwischen die hinter die Sockelleisten flüchteten.

    Ich denke, dass ich nicht alle erwischt habe. Also geht es im kommenden Sommer geht weiter. Die Radikallösung wäre, die Fliesen total auszuwechseln und motten"speise"sige Kleidungstücke (Unterwäsche wohl kaum) zu kontrollieren. Mal sehen.

    Vor Zeiten verbrachten Berlinerinnen ihre Pelzmäntel sommertags in Kühlhäuser. So neu ist das Thema somit gar nicht.

    Freundlicher Gruß vom Hermann

  • Ok...Ich weiß es nicht, allerdings finde ich hier keine Kleidermotten, so wie du, Herrmann, das schreibst... Ich finde nur die Larven und immer wieder die Käfer, daher denke ich, dass es bei uns tatsächlich die Käferlarven sind, die die Löcher reinfressen in die Kleider.

    Also, ich sag beiden auch den Kampf an, fragt sich nur, ob ich es nicht doch mal mit den Lagerpiraten probiere...

    Aber Sabine hat mich schon zum Nachdenken gebracht....

    Leider hat sich hier bis jetzt auch noch niemand gemeldet, der das schonmal versucht hat.

    Kennt den jemand zufällig noch ein Kammerjäger-Forum? Das, in dem ich mal angemeldet war, gibt es scheinbar nicht mehr..

  • Die Suchmaschine hat mir gerade folgende ausgespuckt: hier und hier.

    Ansonsten auch mal Kontakt zu einem Schädlingsbekämpfer in Deiner Umgebung aufnehmen.

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Ein bisschen spät, aber vielleicht besser jetzt als gar nicht. Sorry. Habe aus zeitlichen Gründen ein paar Wochen nicht hier rein geschaut.

    Der Befall ist Anthrenus verbasci. Der typische Vertreter und eigentlich auch immer der und nur ausgesprochen selten eine andere Art. Die Larven eben bevorzugt an Keratinen, also unterschiedlichstes Haar; von Menschen und Tieren. Sie gehen aber auch genauso gut an Federn und zwischendurch, wegen der relativ ähnlichen chemischen Struktur von Haar und Baumwolle, leider hin und wieder auch an unsere Baumwollsachen. Die kleinen Löcher, die Du gefunden hast, sind leider sehr typisch, Du brauchst die Kleidungsstücke aber nicht wegzuwerfen. Ich habe den Thread jetzt nicht komplett verfolgt. Da wir strukturell noch im Winter sind, müsstest Du derzeit die Kleidungsstücke alle noch waschen, oder in die Reinigung geben. In ca. einem Monat würde es auch reichen, wenn Du sie in Plastiktüten packst und für 48 Stunden in die Tiefkühltruhe steckst. Wichtig ist derzeit, dass Du die Kleiderschränke gründlich auswischst, weil die Käfer entweder jetzt, oder aber sehr bald Eier legen. Nachdem die Schränke ausgewischt und die Kleidung gewaschen/gereinigt ist, am besten in jedes Fach einen Beutel Lavendel oder ein Stück Riechholz dazu legen. Darauf achten, dass Kleidung in den Hängebereichen nicht zu dicht gestopft sind und auch hier zwischen jedes zweite ein Beutelchen hängen. Wichtig ist, dass Ihr darauf achtet, dass die Schränke wirklich nur geöffnet werden, wenn man was daraus braucht und dann die Türen nicht offen stehen lässt, sondern sofort wieder verschließt. So haben die Käfer kaum eine Chance in den Schrank zu kommen. Für die Käfer und Larven negativ ist Bewegung. Jedes Kleidungsstück, das dem Schrank entnommen wird, erfährt Bewegung und Erschütterung, was die Larven veranlasst sich fallen zu lassen. Larven, die am Boden liegen, müssen erstmal wieder aufwändig die Kleidung besteigen. Das kostet Energie und ist, wenn es oft genug passiert, tödlich für sie. Deshalb gilt hier auch ein besonderes Augenmerk der Winterkleidung zu widmen. Die wird jetzt mehr und mehr kaum noch getragen und fristet bis zum nächsten Herbst/Winter irgendwo im Schrank ein "Lagerdasein". Solche Teile nach dem Waschen/Reinigen sofort in Plastikbeutel stecken, ein Säckchen Lavendel dazu und dicht verschließen.

    Die Larven sind lichtscheue Gesellen. Wer nicht im Schrank ist, verkriecht sich tagsüber in dunkle Ecken. Hier liegt Dein Vorteil, denn das Versteck, auch wenn sie sich im Herbst dann verpuppen, ist fast immer hinter den Fußleisten. Es gibt das Mittel Kieselgur, bestehend aus Silikaten. Das ist ein feines Pulver, völlig ungiftig, welches man mittels Blasebalg hinter die Fußleisten verbringen kann. Haltbarkeit müsste eigentlich eine kleine Ewigkeit sein. Kieselgur haftet sich an den Körper der Larven, aber auch der Eier, Puppen und Käfer und trocknet sie innerhalb einiger Tage aus. Das heißt, Du kannst das Versteck prophylaktisch mit Kieselgur bestücken, warte damit aber noch etwa bis Mai. Dann sind auf jeden Fall die Larven da und Du würdest alle erwischen, die hinter den Fußleisten sitzen. Mit den Lagerpiraten würde ich auch bis Mai warten. Wie gut die funktionieren, weiß ich nicht. Aber sie schaden auf keinen Fall. Wenn Du auf die Idee kommst, einen Kammerjäger zu rufen (ist ja eigentlich genau sein Aufgabenbereich), empfehle ich Dir, es nicht zu tun. Die Jungs kennen sich extrem gut aus mit Rattenbefall und ähnlichem, aber bei Insekten erfahre ich bisher immer, von Betroffenen, dass sie eigentlich nur ein teures Placebo sind. Das, was sie tun, ist nicht zielführend. Übrigens verwenden auch die fast immer Kieselgur, nur nicht hinter den Fußleisten.

    Des Weiteren kannst Du eine Eigenschaft der Käfer nutzen. Die Käfer können fliegen. Wie die meisten Fluginsekten reagieren sie, wie man so schön sagt, phototaktisch positiv. Das heißt, sie fliegen zum Licht. Tagsüber ist der hellste Punkt das Fenster, so dass sie, wenn sie fliegen, sehr oft das Fenster anfliegen und dann entweder auf der Fensterbank, oder an den Wänden um das Fenster herum zu finden sind. Ich denke, Du wirst dort immer mal einen Käfer finden. Abends fliegen sie unser künstliches Licht an. Also den Bereich um Lampen regelmäßig überprüfen, bevor Du das Licht ausmachst. Gefundene Käfer einfach zerdrücken. Du kannst das natürlich auch auf die Spitze treiben. Es gibt Insekten Lichtfallen, die vor allem mit dem Lichtspektrum ultraviolett arbeiten. Dieses Lichtspektrum hat vor allem eine lockende Wirkung auf Fluginsekten. Die kann man an offener Stelle im Zimmer aufstellen oder aufhängen. Da dürften dann auch diverse Käfer drin landen. Kostenpunkt zwischen 15 und 150 Euro. Man kann aber auch noch viel mehr dafür ausgeben. Wenn man sie aufhängt, dann am besten im Zimmer mit den größten Befallsmengen.

    Ein ganz wichtiges Wort, weil das wirklich immer das größte Thema ist. Die Anwesenheit der Tiere hat NICHTS mit Deiner häuslichen Hygiene zu tun. Die Käfer sind ein Kulturfolger, der fast in jedem Haus vorkommt. In der Regel aber in unauffälligen Mengen, so dass man üblicherweise im Laufe des Frühjahrs ein paar Käfer, bis zu zehn Stück, findet, wenn denn überhaupt und die Käfer nicht ein unauffälliges Leben fristen, ohne entdeckt zu werden. Ich weiß bisher nicht, warum es in einzelnen Haushalten zu einer Massenvermehrung kommt. In seltenen Fällen gab es ein oder mehrere Kleidungsstücke, die seit Jahren nicht benutzt wurden und stark befallen waren. Aber das ist vielleicht in 1% der Fälle so.

    Ich kann Dir nicht verhehlen, dass das Spielchen jetzt etwas länger dauert. Soll heißen, dass Du jetzt viel Arbeit damit hast. Dann kommt die Phase, wo Du keine mehr findest, weil die Käfer weg sind und die Larven unauffällig. Da hast Du erst mal Deine Ruhe. Ab etwa September, wenn es wieder dunkler wird, werden die Larven etwas aktiver. Vor allem, weil sie dann einen geeigneten Verpuppungsplatz suchen. In der Zeit werden sie auffälliger, weil man sie abends öfter irgendwo rumkriechen sieht. Keine Panik schieben. Einfach alles zerdrücken, was Du findest. Das nächste Frühjahr trennt dann die Spreu vom Weizen. Du wirst im nächsten Frühjahr, etwa ab Februar/März erst feststellen, ob die Käfer weniger geworden sind. Ganz verschwinden werden sie möglicherweise nie. Auch, weil sie auf die eine oder andere Art von draußen rein kommen können. Aber so lange Du keine großen Mengen findest, sondern nur im Abstand von Tagen mal einen, womöglich am typischen Platz "Fensterbank", weiß Du, dass alles in bester Ordnung ist. Sollten sie doch häufiger sein, darauf achten, ob sie trotzdem weniger geworden sind. Dann wiederholst Du die Prozedur noch mal und danach sollte eigentlich Schluss sein (Schluss im Sinne von "üblichen Mengen").

    Wenn Du Fragen hast, kannst Du entweder hier, oder aber auch gerne per PN oder Email fragen. Nicht zögern. Ich habe ein dickes Fell und helfe dann, wo ich helfen kann.


    Liebe Grüße

    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“

  • Lieber Klaas,

    Klaas Reißmann

    schön, dass du wieder da bist, ich hatte mir schon Sorgen um dich gemacht. Aber jeder hat mal eine Zeit, in der andere Dinge definitiv wichtiger sind.

    Dieses Wollkrautblütenkäfer-Thema kommt mit Verlässlichkeit alle Jahre wieder, deshalb habe ich längst einen Lexikon-Artikel

    Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci)

    dazu gemacht und einige deiner Anregungen zum Thema verlinkt. Dieses ist aber dein ausführlichster Beitrag, das mit dem Kieselgur war mir auch neu. Wenn du die Antworten schräg gelesen hättest, wäre dir vielleicht auch der Link ins Lexikon aufgefallen und du hättest weniger Arbeit mit dieser überaus ausführlichen Antwort gehabt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hatte ich schon so weit mitgekriegt. Problem ist, dass bei einer Sammlung verschiedener Beiträge oft ein Zusammenhang der einzelnen Postings fehlt. Auch war ich mir im Klaren darüber, dass es meinen Beiträge bisher an der nötigen Ausführlichkeit mangelte. Last but not least lerne auch ich immer dazu, wie z.B. dass Kieselgur im Verruf ist, gesundheitsschädlich zu sein, weil eben aus Silikaten bestehend, die tatsächlich kanzerogen sind. Und dafür habe ich im letzten Jahr mal eine ganze Zeit lang gegoogelt, um Erklärungen zu finden, warum, bzw. warum nicht. Denn ich empfehle ungerne, wenn ich weiß, dass es Sch... ist. Kieselgur ist aber, nach heutigem Stand (27.03.2023) nicht gesundheitsgefährdend, so dass ich es auch weiterhin empfehlen würde. Schlecht ist, dass die Kammerjäger mit dem Zeug falsch umgehen und eigentlich nur damit rum sauen und dann ordentlich Kohle dafür kassieren. So was erfährt man dann im Austausch mit Betroffenen usw. usf. Deshalb die Ausführlichkeit. Und es kann halt passieren, dass ich beim nächsten mal, obwohl schon sehr ausführlich, noch mal ausführlich schreibe, weil sich ja doch immer wieder neue Dinge ergeben. ;)

    Und last but not least: hier soll sie ja geholfen werden. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“

  • Hallo MonaLisa88 und Klaas Reißmann !

    MonaLisa88, mich würde interessieren, wie es mit deinem Problem weiter gegangen ist.

    Ich hatte im Frühling auch einige dieser Wollkrautblütenkäfer am Fenster. Ich war mir relativ sicher, dass sie von draußen rein kamen, da ich sie immer am Fenster gesehen habe, wenn wir die Fenster offen hatten. leider entdecke ich jetzt auch Larven, und zwar eine auf dem Dachboden, eine im Kinderzimmer, eine in einer Wolldecke in meinem Schrank, eine in einer Lederhandtasche im Schrank, eine im Bett, eine im einem Schubfach im Bad und eine an der Wand im Gang. Also 7 Stück innerhalb von 12 Tagen im ganzen 2. und 3. Stock unseres Hauses verteilt. Sind sie aktuell auf Wanderschaft oder wie kann man das erklären, dass sie in so vielen Räumen sind?

    Nun habe ich mir auch Kieselgur besorgt - aber ich kann es an den Fußleisten nicht durchgängig ausbringen. Es ist nicht immer ein Spalt zum Boden.

    Wo ist es denn sinnvoll das Pulver noch zu verteilen? Und kann jemand berichten, dass er die Dinger wieder losgeworden ist?

    Wir hatten sie schon mal vor einigen Jahren in unserer alten Wohnung. Damals wusste ich noch nicht genau welche Käfer es sind, da ich nur Larven gesehen habe. Ich habe damals allergische Hautreaktionen bekommen und das fängt jetzt leider wieder an.

    Würde mich über eine Antwort sehr freuen!

    Viele Grüße,

    Lisa

  • Da ich Panik hatte, habe ich zumindest im 2. Stock Fliegengitter und hatte Lagerpiraten im Sommer bestellt. Aber offensichtlich hat es nicht geholfen oder die lagerpiraten waren an der falschen Stelle…

  • Schreib mal eine Mail: klaasreissmann ÄT gmx PUNKT de

    Lass mich mal wissen, was Du bisher alles gemacht hast.

    Liebe Grüße

    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“

  • Hallo! Mittlerweile sind wir umgezogen und leider haben wir auch hier wieder die nette Käferchen zu Gast. Da ich sie ja hier schon in der Bauphase entdeckt habe, schließe ich eine aktive einschleppung durch uns aus.
    Leider hat Einfrieren nichts gebracht, ich schätze, es gibt keinen echten Befallsherd, sondern die leben einfach in irgendwelchen Ritzen so vor sich hin und kommen immer mal wieder von draußen rein. Dank Klaas Beitrag werde ich nun von den Lagerpiraten absehen. Es scheint ja wirklich Betrug zu sein. Klaas, ich denke dir sehr für deinen ausführlichen Beitrag! Gift möchte ich hier aber auch nicht versprühen. Ich werde einfach immer wieder saugen und hoffen, dass die Larven nicht zu viel Schaden anrichten. Ich hab einfach keine Kraft mehr, mir den Kopf über diese Mistviehcher zu zerbrechen… war zwischenzeitlich psychisch total am Ende deswegen, da hab ich keine Lust mehr drauf. Falls jemand einen kostengünstigen und gesunheitsfreundlichen masterplan hat, immer her damit! ☺️

    @ Lisa: hast du die Käfer wegbekommen? Ich würde mich sehr freuen über eine Antwort!

  • MonaLisa88 Schreib mir mal eine Email. Ich denke, dass wir uns ein wenig über Deine Tätigkeiten unterhalten sollten. Aber nicht hier, weil es ja auch zum Teil persönliche Dinge sind, die in der Öffentlichkeit nichts verloren haben.

    Liebe Grüße

    Klaas

    klaasreissmann ÄT gmx PUNKT de

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“

  • Hallo zusammen,

    ich bin so langsam auch mit meinen Nerven am Ende. Wir scheinen hier auch ein Problem mit den Käferchen und den Laven zu haben. Bisher sind nicht all zu viele aufgetaucht, jedoch immer in einem anderen Raum.
    Ich habe ein paar Kleidungsstücke die vereinzelnt kleine Löcher haben. Darunter auch einen Schlafanzug den ich bereits mehrfach gewaschen und heiß gebügelt habe. Dieser lagert schon gar nicht mehr in meinem Schrank. Ist es möglich, dass er durch die Laven weitere Löcher bekommt? Woran erkennt man denn ob die Löcher von den Larven sind. Wie treten diese denn gewöhnlich auf?
    Ich habe einfach so Angst, dass die Viecher im Bett sitzen. Meine Fantasie ist im vollen Gange....

    Freue mich über Rückmeldungen.

    Danke und einen schönen Abend

    Simone

  • Liebe Simone,

    auch hier: einmal Email an oben genannte Emailadresse. Dann werden wir das Kind schon schaukeln. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“

  • Hallo in die Runde,

    was ihr schreibt, finde ich alles sehr spannend. Bisher war ich in keinem Forum unterwegs und habe unsere ebenfalls von Speckkäfern befallene Wohnung versucht mit einfachen Mitteln käferfrei zu bekommen.

    Die Brutstätte unserer Käfer hat sich erst später, etwa vor einem Jahr herausgestellt. Wir haben Holzdielen mit tiefen Fugen. Die Käfer sind tatsächlich unter die Dielen gekommen, da wir die Ränder nicht abgeschlossen hatten. Unter und hinter der Fußbodenleiste waren kleinste Fugen, durch die sie reingekrochen sind. Ich habe mal zwei Bretter rausgemacht und direkt einen starken Befall von Eiern und Larven gesehen. Dann haben wir den kompletten Holzboden, glücklicherweise nur in einem Raum, rausgeholt und alles abgesaugt, damit die Viecher nicht draußen gedeihen und wieder rein kommen. Ich habe ALLE Kleidungsstücke bei 60 Grad gewaschen. Wolle und Seide habe ich gebügelt und somit stark erhitzt. Schön viel Lavendel in die Schränke gehängt. Seit etwa einem Jahr habe ich kein Tier mehr im Schrank und auch keine Löcher mehr in der Kleidung gefunden. Ich suche und sauge regelmäßig die Matratzen und Bettkästen ab, da sich dort immer mal wieder ein Tierchen versteckt hat. Mein Mann hat alle Fugen in der Wohnung mit Silikon ausgefüllt. Außerdem haben wir nun einen Dampfreininger, der hinter den Schränken oder am Sofa zum Einsatz kommt. Ich denke mit heißem Dampf kann man schon einiges erreichen.

    Ab und zu sehe ich ein Tier am Küchenfenster, da unsere Küche sehr unpraktisch gebaut wurde, man nicht in alle Ecken kommt. Dort habe ich Kieselgur reingesprüht. Naja, alles in allem bin ich viel entspannter geworden und ich glaube, es ist ein Problem, dass man nur langfristig angehen kann.

    Lagerpiraten konnte ich bisher nicht testen, da ich Kieselgur gesprüht hatte und die Lagerpiraten direkt ebenso getötet würden.

    Liebe Grüße und viel Erfolg!

    Helen

  • Guten Abend, Helen,

    ein herzliches Willkommen im Naturforum aus dem südlichen Schleswig-Holstein. Ihr habt euch offenbar gut erkundigt und geeignete Maßnahmen ergriffen.

    Naja, alles in allem bin ich viel entspannter geworden

    Das hört sich sehr gut an, denn nur, wenn es wirklich viele Käferlarven im Innenraum sind, sollte man sich ggf. darum kümmern und gelegentliche Sichtungen als normal einstufen. Ein entspanntes Verhältnis zu Insekten finde ich gut - und tut auch dem Menschen gut.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich angemeldet, weil wir ein ähnliches "Käferproblem" haben. Ich denke, es passt ganz gut hierhin, und die bisherigen Antworten waren recht lesenswert.

    In unserer Familie (2 Eltern, 2 Kinder), haben wir seit ca. anderthalb Monaten mutmaßliche "Insektenstiche oder -bisse" gehabt. Diese traten gruppiert auf, besonders an den Knöcheln und Unterschenkeln und waren anders, als wir Mückenstiche kennen. Zudem haben wir seit dem Frühjahr Insektenschutznetze an allen Fenstern und der Terrassentür und seitdem nur eine einzige Mücke in der Wohnung gefunden (im letzten Jahr täglich bis zu 10 Stück). Am stärksten betroffen ist unser Sohn, der am ganzen Körper "Stiche" hat und sich diese öfter blutig kratzt. Die "Stiche" treten fast täglich auf und quälen uns.

    An dieser Stelle auch kurz zu unseren Erfahrungen mit "Kammerjägern":

    )Der erste hat sich die Wohnung und die "Problemstellen" unter der Matratze, in den Reisekoffern usw. genau angesehen und auch unsere Reisetätigkeit erfragt (vor 2 Monaten "Urlaub auf dem Bauernhof" in Österreich und jeweils eine Hotelübernachtung auf dem Hin- und Rückweg). Dann bestätigte er unsere schlimmste Laienvermutung und zeigte uns mutmaßliche Bruchstücke vom Rückenpanzer der Bettwanzen. Am nächsten Tag wollte er kommen und die Insektizide in unserer Wohnung versprühen und vernebeln. Die Matratzen "sollten wir eigentlich wegschmeißen", da sie aber teuer und noch neu seien, werde er sie gut mit dem Insektizid durchnässen... glücklicherweise habe wir nochmal recherchiert und Unstimmigkeiten bei der Onlinepräsentation dieser Firma festgestellt (wechselnder Firmensitze im Impressum). Auch bei dem Gedanken an die Gifte in unseren Schlafräumen war uns nicht ganz wohl...

    Wir haben dann weiter recherchiert und eine - soweit für uns beurteilbar - seriöse und etablierte "Schädlingsbekämpfungsfirma" gefunden. Und diese hat uns tatsächlich sehr gut und kostenlos beraten. Wir waren ja noch in unserer "Bettwanzen- oder Flöhe-Panik" und es brauchte einige Telefonate und eMail-Verkehr, um uns zu beruhigen. Viele Punkte, die hier diskutiert wurden, hat uns diese Firma auch genannt und hat uns selbst auf die Suche nach der Ursache geschickt. Gegen Stundenlohn und Fahrtkostenerstattung hätten sie uns auch vor Ort beraten, aber wir sollten zuerst selbst genau suchen und sie haben nachdrücklich von Insektiziden abgeraten. Insofern scheint es rühmliche Ausnahmen zu den hier öfter auch von Experten beschriebenen Erfahrungen mit "Kammerjägern" zu geben!

    Bettwanzen haben wir bis heute nicht gefunden, auch keine Flöhe, jedoch einzelne Käferchen und zahlreiche Larven bzw. Häutungen der Larven (ca. 20 in den letzten 1,5 Wochen). Überwiegend an den "typischen" Stellen, zwischen selten gebrauchter Kleidung, unter den Matratzen, in staubigen Ecken. Die Firma vermutete zunächst Wollkrautblütenkäfer. Die einzelnen Käferchen, die wir gefunden haben, könnten jedoch, für uns Laien, auch Pelzkäfer oder evtl. Brotkäfer sein.

    Die Speckkäfer mögen nicht generell durch ein "Hygieneproblem" angezogen werden, jedoch spielen Hygiene und Ordnung sicher eine Rolle. Das zumindest unsere Meinung. Wir sind zur Zeit dabei, dies aufzuarbeiten. Da wir vor einem Jahr aus einer größeren in diese kleinere ca. 90-m²-Wohnung umgezogen sind, und uns allgemein schwierig von Dingen trennen können, hat sich ziemlich viel Krempel in der Wohnung, in den Schränken usw. angesammelt. Noch kein "Messi-Haushalt", aber auch nicht gerade puristisch. Vieles liegt immer wieder auf dem Boden, auf den Tischen usw. Da wir beide berufstätig sind, und uns auch viel Zeit für unsere Kinder nehmen möchten, blieben Ordnung und Hausarbeit leider etwas auf der Strecke.

    Nun haben wir gestartet, aber es ist ein langer Weg und leider nicht mit 40 Maschinen Wäsche bei 60° getan... wir haben uns in den letzten 2 Wochen schon von Vielem getrennt, was wir eigentlich gerne behalten hätten. Einige Möbel kamen weg, Teppiche, viel Kleidung, Papiere, Bücher, Spielsachen und anderes. Wir haben mehrfach unsere Bettwäsche gewaschen und gewechselt und viel gesaugt. Wir haben auch die Matratze unsere Sohnes (unter der wir eine große Larve gefunden hatten) "aufgebügelt", konnten aber keine weitere Larven entdecken. Wenn wir es zeitlich schaffen, möchten wir auch ein Dampfreinigungsgerät besorgen. Aber leider zehrt alles sehr an unseren Kräften und wir können nicht alles so schnell schaffen, wie wir gerne würden. Von daher kann ich einige Berichte von anderen Betroffenen sehr gut nachvollziehen!:heart:

    Wir haben schon viel Wäsche durchgesehen und gewaschen, Schränke ausgewischt, Lavendel und Zedernholz verteilt. Wir haben aber noch nicht alle potenziellen "Verstecke" durchgesehen (Kleidung, hinter den Fußleisten, das Schaf-Fell im Wohnzimmerschrank...), und so gibt es noch zahlreiche Stellen, wo noch mehr Larven sein könnten.

    Ich bin auch auf die "Lagerpiraten" gestoßen, die inzwischen von mehreren Online-Shops verkauft werden und habe diese bestellt. Die Idee ist mir zumindest deutlich sympathischer als Insektizide in der Wohnung. Und es handelt sich nicht um Bettwanzen:19:, sondern um "Raubwanzen". Gibt es inzwischen Erfahrungen damit? Für uns ist die Idee gut, weil die Lagerpiraten recht gut auch an Stellen gelangen sollten, die wir nur mit großen Aufwand einsehen könnten. Und die Idee ist ja, das es "Raubtiere" sind, die nur so lange in der Wohnung bleiben, wie deren Beutetiere vorhanden sind. Angeblich, laut mehreren Online-Shops, auch völlig unbedenklich für Menschen. Die Schädlingsbekämpfungs-Firma, mit denen wir in Kontakt waren, hatte keine Erfahrung mit Lagerpiraten, haben einen Versuch aber befürwortet. Sie hätten gute Erfahrung mit Schlupfwespen gemacht, was ja ein ähnliches Prinzip, eher gegen andere "Schädlinge" ist.

    Heute oder in den nächsten Tagen sollten die Lagerpiraten eintreffen. Falls begründete Bedenken bestehen, schreibt das bitte gerne. Ansonsten werde ich von unseren weiteren Erfahrungen berichten.

    Übrigens hat sich die "Schädlingsbekämpfungs-Firma" auch nach unserem Vormieter erkundigt. Dies war ein alter Mann, der dement wurde und seinen Haushalt wohl gar nicht mehr im Griff hatte. Die Teppiche im Flur und in den Schlafräumen wurden entfernt, laut Vermieter über 30 Jahre alt und nicht mehr zumutbar... an Insekten dachten wir damals nicht... wir haben die Wohnung unrenoviert übernommen und aus Zeit- und Kostengründen neuen Teppich verlegt...:22: Die Firma vermutet "Restbestände" eines vorherigen Befalls, besonders, wenn es sich tatsächlich um Pelzkäfer handeln sollte. Wir stellen uns darauf ein, dass uns das Problem leider länger beschäftigen könnte und werde in Zukunft sehr wachsam sein.

    Die "Stiche" habe übrigens etwas nachgelassen, nicht mehr täglich neue, sondern eher alle 3 Tage, aber wir können da noch keinen ganz eindeutigen Trend sehen. Laut der Firma handelt es sich um allergische Hautreaktionen auf die Häärchen der Larven.

    Einzelne Staubläuse haben wir übrigens auch noch entdeckt und selbst identifiziert (im ersten Moment dachte ich wieder an kleine Bettwanzen:48:). Leider ist die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung seit einigen Wochen über 60 Prozent, wie wahrscheinlich bei Vielen, und durch Stoß- oder Dauerlüften (wie gesagt, Fliegengitter vorhanden) kriegen wir das Problem nicht gelöst. Die Wäsche trocknen wir nun fast ausschließlich im Trockner.

    Ich würde gerne auch Bilder anhängen, was ist der beste Weg? 250 kB pro Bild sind schon ziemlich klein. Wenn ich dazu komme, kann ich komprimieren oder ich könnte eine Freigabe z.B. auf OneDrive machen.

    Liebe Grüße!

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