Wanderungen im Jahr 2023

  • Liebe Ingrid,

    wie immer bin ich bei deinen Wanderungen gerne "dabei ".

    Gerade die Bilder vom Biotop gefallen mir sehr.

    So ein Feuchtbiotop ist von unschätzbaren Wert. Und man kann den Menschen die so etwas anlegen nicht genug danken.


    Liebe Grüße Wiltrud

  • Im Mai macht Wandern besonders viel Freude, weil es viel zu sehen gibt. Wir waren heute unterwegs in Rumbach, einer Gemeinde im Dahner Felsenland. Unser Ziel war der Christkindlfels, von dem aus man einen besonders schönen Weitblick über das Dorf und die Wiesen haben soll.

    Wir starten am Ortsrand und es geht zunächst steil nach oben, entlang von Weiden und Obstwiesen.


    Dann erreichen wir den Waldrand. Hier entdecke ich ein Brombeerblatt mit einem seltsamen Muster. Umgedreht kann ich nichts besonders entdecken.


    Innerhalb einer Woche ist der Wald schön grün geworden. Die Eichen blühen.


    Wir haben schon schlimmere Steigungen als diese geschafft und sind froh, endlich oben auf dem Felsenland-Sagenweg angekommen zu sein. Nur noch einige hundert Meter, dann haben wir den Christkindlfels erreicht.

    Die Treppe ist gut gesichert, so dass auch ein Hasenfuß wie ich rauf kann.

    da

    Ich werde mit einer tollen Aussicht belohnt. Vor uns liegt das Hochtal, in das der Ort Rumbach eingebettet ist.

    Im Frühling ist die Landschaft besonders schön. Ich liebe diese zarten Grüntöne in allen möglichen Nuancen.


    Keiner wollte nachgeben und so musste der Baum um die Felskante herum wachsen.


    Für den Rückweg wählten wir die ehemalige Pionierstraße, die vorbei an stillgelegten Stollen führt. Im Jahr 1939 von deutschen Pionieren gebaut und als Schutzraum für die Bürger des Dorfes genutzt, dienen sie jetzt nur noch Fledermäusen als Quartier.




    Insgesamt gibt es vier Stollen. Hinweisschilder zeigen ihre Geschichte.

    Ich entdecke an einem Birkenstamm ein seltsames Gebilde. Ist es ein Pilz? Es hat das Aussehen und die Konsistenz einer kleinen Dampfnudel. Ein Käferchen krabbelt darauf herum. Ich habe das Ding vorsichtig mit einem Stock gelöst. Es war nicht fest mit dem Baum verbunden. Zuletzt habe ich es wieder richtig hingelegt. Vielleicht wird es hier anwachsen?




    Ich habe noch weitere Krabbeltiere gesehen. Nummer eins:


    Nummer zwei ist wohl das gleiche Insekt?


    Nummer drei ist ein Käfer an einer Rosskastanie:


    Nummer vier ist eine Krabbenspinne auf einer Löwenzahnblüte.


    Hier am Wegrand ist der Boden von Giersch bedeckt.

    Bestimmt könnte ich hier noch weitere Insekten entdecken, aber wir müssen weiter. Der Rückweg entlang den Wiesen ist ein Genuss für die Sinne.


    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Hier entdecke ich ein Brombeerblatt mit einem seltsamen Muster.

    Das ist eine Mine. Schau mal hier und hier. Jonas zeigt und erklärt uns verschiedene Minen und ihre Bewohner.

    Bei den Käfern halte ich mich lieber zurück... Aber Käfer eins sieht mir ziemlich nach Haselnussbohrer aus. Auf jeden Fall, wie Käfer zwei auch, aus der Familie der Rüsselkäfer.

    Bestimmt könnte ich hier noch weitere Insekten entdecken,

    Mit Sicherheit!

    Eine tolle Tour. Mir gefallen vor allem die alten Bunker und nun Fledermausquartier sowie der Fels. Eine Leiter ist ja ziemlich komfortabel (allerdings auch sehr steil...). Mit Seil und Haken wäre es doch etwas mühsamer geworden...! :)

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Vielen Dank, liebe Addi. Wieder habe ich etwas gelernt. Künftig werde ich bei unseren Wanderungen auch noch auf Minen achten. :28:

    Bei Seil und Haken hätte ich am Felsen passen müssen. Das wäre nichts für meine altersschwachen Knochen. :32:

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Ich entdecke an einem Birkenstamm ein seltsames Gebilde. Ist es ein Pilz?

    Das könnte der Stäublings-Schleimpilz sein, es gibt aber auch Verwechslungskandidaten. Siehe Wiki-Link:

    Beim Käfer auf dem Schleimpilz würde ich den vermuten:

    Das sind aber keine sicheren Bestimmungen!

    Und vielen Dank für die Mitnahme auf diese interessante Tour. :alright:

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Vielen lieben Dank, Uwe und Klaas. Ich bewundere Euer Wissen und schätze Eure Hilfe sehr. :98.

    Ich habe nachgelesen, wer sich hinter den wissenschaftlichen Namen verbirgt und bin beeindruckt. Es sind nur kleine Käfer, die man im Vorbeigehen kaum wahrnimmt, aber ich mag sie und freue mich, dass sie für mich nun Namen bekommen haben.

    Für alle, die es auch genauer wissen möchten, habe ich die entsprechenden Bilder bearbeitet und stelle sie noch einmal hier ein. Ich hoffe, dass ich alles richtig verstanden habe.

    Schulterfleck-Schwammkugelkäfer Anisotoma humeralis an jungem Stäublings-Schleimpilz , gesehen am 7. Mai in Rumbach in der Südwestpfalz:



    Eichelbohrer Curculio glandium, gesehen an Wiesenkerbel am 7. Mai in Rumbach in der Südwestpfalz:


    Grauer Knospenrüssler Peritelus sphaeroides, gesehen auf Brennnessel am 7. Mai in Rumbach in der Südwestpfalz:


    Cantharis rustica ohne deutschen Namen, gesehen an Rosskastanie am 7. Mai in Rumbach in der Südwestpfalz:


    Es ist ein schönes Hobby, das Beobachten draußen in der Natur und ich möchte auch meiner Familie danken, die es mir ermöglicht oft stehen zu bleiben und nach kleinen Krabblern oder Gewächsen Ausschau zu halten.

    Außerdem danke ich hier im Forum den Usern, die ihr Wissen gerne mit mir teilen und mir helfen, die richtigen Namen zu finden. :21:

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Bei einer Nachmittagsrunde durch das Langenbachtal bei Erfweiler im Dahner Felsenland habe ich verschiedene Insekten entdeckt. Der Weg ist eben und man kann nach ca. 1,6 Kilometern einen kleinen Wasserfall erreichen.

    Neben dem Weg blühte üppig das Schöllkraut.



    Dieser Käfer war sehr fotoscheu. Er zeigte mir nicht sein Gesicht und als ich es nachdrücklicher anschauen wollte, ließ er sich fallen und war auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

    Mehr Glück hatte ich mit einer interessant aussehenden Fliege an einem Grashalm. Zumindest denke ich, dass es eine Fliege ist.


    Eine winzig kleine Schnecke saß auf einem Blatt und sie ließ sich willig von mir fotografieren. Was blieb ihr denn auch anderes übrig?

    Ein Stück weiter konnte ich einem ihrer Fressfeinde beim Schmausen zusehen. Ein Schwarzer Schneckenjäger hatte sich in eine kleine Schnecke verbissen und ließ nicht von seinem Mahl ab. Vorsichtig haben wir ihn fotografiert und dann zurück auf die Pusteblume gelegt.





    Am Besenginster sah ich eine Blut-Zikade, die sich versteckte, als ich mit der Kamera näher kam.


    Auch dieser kleine Falter wollte partout nicht fotografiert werden. Er torkelte von Pflanze zu Pflanze und mir ist leider nur eine einzige halbwegs brauchbare Aufnahme geglückt. Ich habe ihn als Gelben Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia) identifizieren können.


    Uups, diese kleinen Rüsselkäfer auf einer Brennnessel habe ich in flagranti erwischt und ziehe mich nach dem fotografieren diskret zurück.


    Ein anderer, noch kleinerer Rüsselkäfer, konnte mir allerdings nicht entkommen. Er war fast nicht zu sehen und erst dachte ich an ein Dreckhäufchen auf dem Blatt.




    Wir haben den Landschaftsweiher im Bottental erreicht. Es ist früh am Abend und er liegt idyllisch, umgeben von Bäumen, im Tal.



    Sein Zulauf, der Langenbach ist hier eingefasst und ich vermute, dass früher hier geflößt wurde.


    Das kleine Wasserfällchen, unser Tagesziel haben wir erreicht und machen auf einer Bank eine Rast. Für diese 1,5 Kilometer haben wir fast eine Stunde gebraucht und daran war ich schuld, weil ich ständig stehen blieb, um Pflanzen und Insekten zu fotografieren.



    Auch auf dem Rückweg habe ich gebummelt und bin ständig stehen geblieben. Es gab so viel zu sehen und zu entdecken und ich bin froh, dass Herr Pfälzer mich in Ruhe schauen lässt.

    Am Weiher steht diese interessante Wetter-Station.


    Unterwegs haben wir einige Ameisen-Burgen gesehen, an denen es nur so wuselte.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Hallo,

    der Käfer auf dem Schöllkraut könnte ein Denticollis sein (Denticollis linearis?), das Krümelchen vom Blatt ein Cionus.

    Viele Grüße

    Ziegelstein

    "Ah, connections, Son. That's the fateful key that Harriet missed, the key to understanding the natural world."

    Father Worm in "There's a Hair in My Dirt! - A Worm's Story" by Gary Larson.

  • ... das Krümelchen vom Blatt ein Cionus.

    Vielen Dank, lieber Ziegelstein, für Deine Hilfe. Von allen Beschreibungen zu Cionus passt am besten Cionus tuberculosus, Dunkler Braunwurzschaber.

    Das Käferchen ist so winzig klein, dass selbst mit der Makroeinstellung der Kamera kein besseres Bild möglich war.

    Denticollis linearis, Zahnhalsiger Schnellkäfer, könnte auch passen. Er war blitzschnell verschwunden, als ich ihn auf die Hand nehmen wollte.

    :21:

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Schnellkäfer = Denticollis linearis

    seltsame Fliege = Scatophaga stercoraria - Gelbe Dungfliege. Hättest Du sie angestupst, hättest Du bemerkt, dass sie nicht mehr lebt und hättest möglicherweise auf eine Pilzerkrankung geschlossen. ;)

    Die Schnecke gehört in die Gattung Succinea, also eine der Bernsteinschneckenarten.

    Die Blutzikade ist Cercopis vulnerata - ich gebe zu bedenken, dass sich hinter dem Sammelbegriff "Blutzikade", je nach Betrachtungsweise, in D drei bis vier Arten aus zwei Gattungen verstecken.

    Die in flagranti erwischten Rüssler sind Frau und Herr Peritelus sphaeroides.

    Danach kommt dann Cionus tuberculatus.

    Und die Ameisenburg kann man zumindest auf Formica rufa/polyctena eingrenzen.

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Am Pfingstmontag sind wir wieder nach Erfweiler gefahren und diesmal durch ein anderes Tal gewandert. Das Glastal wird in einem Wanderführer als "Perle des Pfälzerwaldes" bezeichnet. Ob es stimmt, soll jeder selbst entscheiden.

    Unser Rundweg beginnt auf dem Wanderparkplatz am Ortsrand und führt zunächst durch den Wald. Uns war aufgefallen, dass der Weg voller Ameisen ist und es überall auf dem trockenen Laub raschelt. Kurz darauf entdecken wir dieses Schild in einem Glaskasten mit Holzrahmen:


    Da wir relativ spät (gegen 17.30 Uhr) unterwegs sind, ist es im Wald angenehm ruhig. Die Tageswanderer waren schon alle durch; ihr Ziel ist das Winterkirchl und die Wanderhütte "Hohe Eiche".

    Als wir an einer Christbaumplantage vorkommen, fällt mir ein, dass wir hier im Ort öfter den Weihnachtsbaum gekauft hatten. Ob unser nächster Baum hier wächst?


    Wir stehen am Fuß eines mächtigen Felsens, von dem man von hier aus nur wenig sehen kann. Das wird sich aber noch ändern.



    Nach einer Kehre erreichen wir ein Quellgebiet. Einige Quellen sind eingefasst und das Wasser der kleinen Teiche ist glasklar.

    das-neue-naturforum.de/index.php?attachment/169078/


    An einer seichten stelle schaue ich genauer hin und entdecke außer den Kaulquappen auch noch einen abgerissenen Pilz.


    Als wir am Glasfelsen vorbeikommen, sehen wir eine Familie mit Kindern am Felsen herumklettern. Während der Brutzeit von Wanderfalke, Uhu und Steinkauz ist dieser Felsen für Kletterer gesperrt. Die Sperrung gilt noch bis Ende Juni 2023. Mit dazu zählen auch die Rappenwand und der Glasfelsen bei Erfweiler. Ob das die Familie nicht wusste?


    Wir verlassen nun den Wald und biegen auf den ehemaligen Schuhfabrikarbeiter-Weg ein. Früher mussten die Erfweilerer hier zu Fuß zu ihrem Arbeitsplatz in einer der Schuhfabriken in Hauenstein laufen. Die einfache Wegstrecke beträgt 1 Stunde Gehzeit.


    Das Glastal ist mit einem elektrischen Weidezaun eingefasst. Bald sehen wir auch die Weidetiere; es sind Hochlandrinder.

    das-neue-naturforum.de/index.php?attachment/169083/



    An einer Kehre bleiben wir stehen, um die Aussicht auf die Felsen zu genießen. Das Tal ist von vier Felsen gesäumt: Rappenfels, Wetzsteinfelsen, Kumpffelsen und Glasfelsen.


    Nun sehen wir auch den Felsen, an dessen Fuß wir vorhin vorbeigekommen waren. Es ist der Wetzsteinfelsen.

    An einer Wiese voller blühender Margariten musste ich einfach stehen bleiben. Viele Blüten waren mit Käfern besetzt. Ich vermute, dass es sich hier um Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) handelt.




    Als ich einen der Käfer auf den Boden legte, um ihn besser fotografieren zu können, stellte er sich tot.


    Es war nicht leicht, die im Wind schwankenden Blüten so zu fotografieren, dass das Bild nicht verwackelt wird.


    Auf der gesamten Wegstrecke habe ich einige Sandsteine mit eingemeißelten christlichen Motiven gesehen. Sie gehören wohl zu einem Kreuzweg.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

    Einmal editiert, zuletzt von Herbstblatt (30. Mai 2023 um 17:08)

  • Wieder ein sehr schön bebilderter Wanderbericht! :97:

    Uns war aufgefallen, dass der Weg voller Ameisen ist und es überall auf dem trockenen Laub raschelt. Kurz darauf entdecken wir dieses Schild in einem Glaskasten mit Holzrahmen:

    Das wäre was für Addi gewesen. :)

    Ob das die Familie nicht wusste?

    Könnte sein, aber leider gibt es auch (zu) viele Menschen, denen ihr eigenes Vergnügen über alle Hinweise und Verbote geht. :angry:

    auch noch einen abgerissenen Pilz.

    Erinnert mich sehr an einen Perlpilz :91: :

    Perlpilz – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Das wäre was für Addi gewesen. :)

    Das war auch mein erster Gedanke! :45:

    Der "herausragende" Fels gefällt mir sehr gut.

    Es war nicht leicht, die im Wind schwankenden Blüten so zu fotografieren, dass das Bild nicht verwackelt wird.

    Das ist schon seit Tagen so... und macht es einem wirklich schwer. Andererseits macht er die momentane Wärme erträglicher (wenn man nicht gerade mit dem Rad gegen ihn anfährt!).

    Eine schöne, abwechslungsreiche Tour.

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Ingrid,

    eine schöne Tour, auf der du sogar den so hübschen Trauerrosenkäfer Oxythyrea funesta fotografieren konntest.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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