Für das neue Jahr eine neue Rubrik. Dass ich gerade diese gewählt habe, entspricht natürlich meinen Interessen, hat aber noch einen anderen Grund.
Am Donnerstag werde ich operiert. Bei mir ist einer der Unterarmknochen zu lang (die Elle) und drückt auf einen der Handgelenksknochen (das Mondbein). Das tut inzwischen ziemlich weh und schränkt meine Bewegungsmöglichkeiten im Handgelenk sehr ein. Würde ich es nicht operieren lassen, ginge das Mondbein ganz kaputt und das Handgelenk würde instabil. Nun wird die Elle einen halben Zentimeter kürzer gemacht und er schaut auch nach, wie es beim Mondbein "vor Ort" aussieht, wie zerdrückt es inzwischen ist. Dann wird alles mit einer Platte stabilisiert.
Der gesamte Arm wird wird dann lahmgelegt und im Laufe der Zeit bekomme ich eine an mich angepasste Schiene. Die ersten gut vier Wochen darf ich den Arm nicht belasten und auch noch keine Krankengymnastik bekommen. Erst dann wird es langsam losgehen. Der Arzt stellte mir in Aussicht, dass dieser Bereich sich mit der Heilung Zeit lässt und dass natürlich der Knochen auch wieder ohne Abweichungen zusammenwachsen muss. Ich werde mit der ganzen Sache also einige Monate zu tun haben. Eigentlich hätte die OP schon am 6.12. stattfinden sollen, aber da kam mir leider der Infekt dazwischen...
Aber, und damit komme ich nun zur Überschrift "Kleines ganz groß - 2023", kann und will ich meine Ausflüge in die Natur nicht aufgeben. Es ist immer so interessant, aufregend, inspirierend, lehrreich und und und (wem erzähle ich das...?!) und so habe ich mir eine Alternative überlegt. Meine Kamera werde ich nicht halten können (und dürfen), aber ich hoffe auf mein Handy. Es ist zwar nicht das Gleiche, geht aber wenigstens in die Richtung...
Ich habe meinem Handy eine Hülle verpasst, die ich auch aufstellen kann, habe mir einen Smartphone Video Rig besorgt, das ist ein kleiner Rahmen, wo das Smartphone eingeklemmt und damit befestigt werden kann. Durch die Handgriffe des "Rig" kann ich es hoffentlich ruhiger halten, aber ganz wichtig, ich habe mir eine Linsenlupe zugelegt. Sie wird mit einem Clip vor der Kamera befestigt und man muss das Telefon dann praktisch plan auf das Objekt der Begierde legen. In den letzten zwei, drei Tagen habe ich schon etwas geübt. Denn es braucht einen Moment, bis man die die richtige Position gefunden hat und den Kreis (die Fotos werden immer kreisförmig) nicht abschneidet. Auch wird es schwierig, wenn der Untergrund, wie z. B. ein Baumstamm mit tiefen Furchen ist, etwas Brauchbares hinzubekommen. Aber nichts desto trotz, es macht Spaß und es ist für mich eine sehr gute Möglichkeit, weiter zu fotografieren und zu entdecken. Und da das Handy praktisch auf dem Objekt liegen muss, muss ich nichts halten und nur noch den Auslöser drücken.
Und mit dieser Linsenlupe kann ich eben Kleines ganz groß machen und wenn es nicht zu schnell wegrennt (Springschwänze & Co), auch diese ab und an erwischen.
Meine ersten Ergebnisse füge ich nun ein.
Ein Salbeiblatt.
Blattläuse, die die eisigen Temperaturen von vor zwei Wochen wohl nicht überlebt haben...
Frucht vom Ahorn.
Organismen im Hochbeet. Ich habe dort meine Melonen- und Apfelstückchen vom Sommer liegen lassen, um zu sehen, was passiert.
Und ein Ausschnitt. Hat jemand eine Idee, wer oder was das ist?
Schimmel auf einem Apfel.
Flechten.
Holzfasern.
Totholz.
Moos.
Pilze, nehme ich an, obwohl die auf dem ersten Foto wie Maiskörner aussehen...
Rinde einer Kirsche.
Ein Springschwanz.
Wer sieht den Springschwanz?!
Viele Grüße
Addi