Bestimmungs- und Vergleichsthread zu Minenkunde

  • Hier also nun der Vergleichs- und Bestimmungsthread für alles rund um Minen aus diesem Thread:

    Brimstone
    17. Dezember 2022 um 12:01

    Hier gerne Bilder zur gemeinsamen Bestimmung, Vergleiche etc. rein packen. Diskussion zur jeweiligen Art gerne im Minenkunde-Thread.

    Wenn ein gemeinsamer observation-Account zum Hochladen der Daten Anklang findet, kann ich auch das gerne einrichten.

    VG Jonas

  • Jetzt aber noch eine letzte Beobachtungsmöglichkeit für 2022.


    Brombeere hat vermutlich jeder irgendwo und kann die Art daher unverzüglich suchen und finden.

    Stigmella splendidissimella/ aurella.

    Hallo Jonas,

    da ich heute sowieso noch mal nach den Nachtfaltern sehen wollte, habe ich mir einige Brombeerblätter angeschaut und fand auch Minen.

    Sie sehen aus, wie die von dir gezeigten. Wobei rechts unten die Mine etwas abweichend aussieht. :92:

    Eigentlich würden mich die aus den Minen schlüpfenden Falter noch viel mehr als ihre Fraßgänge interessieren. ;)

    Mit rund 5mm Flügelspannweite sind sie sehr klein, aber gerade im noch für mich machbaren Fotografierbereich.

    Und hübsche Falterchen sind es außerdem!

    Stigmella splendidissimella - LepiWiki

    Stigmella aurella - LepiWiki

    Das wäre für das kommende Jahr eine neue, spannende Herausforderung. :)

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Eigentlich würden mich die aus den Minen schlüpfenden Falter...

    Gibt es eigentlich einen Zeitraum, wo man sagen kann, dass man bei genauer Beobachtung und viel Glück beobachten kann, wenn die Bewohner sich aus der Mine herausschälen?

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Die Minen sind alle korrekt. Oben rechts ein bisschen atypisch sehr gewunden und verschlungen.

    Ähnelt leicht Ectoedemia rubivora. Die stell ich auch bald vor.

    Glückwunsch zum prompten Nachweis :)

    Addi

    Die Zwerge kommen super ans Licht, aber eine Bestimmung geht in aller Regel nur via Genitaluntersuchung.

    Beste Minenzeit ist so etwa August bis November. Diese kann man durchleuchten, um zu sehen ob die Raupen noch drin sind und dann "ausbrüten". Die meisten Arten muss man aber aktiv überwintern, sie schlüpfen dann etwa ab Mai des folgenden Jahres.

    Der Nachweis über Minen ist da für den Laien für den Anfang etwas leichter.

    VG Jonas

  • Vielen Dank, Jonas.

    "Dummerweise" fallen die meisten Blätter mit den Minen und Gallen im Laufe des Winters ab, so dass die Minis dann am Boden schlüpfen und da wird es dann ja ganz schwierig, etwas zu beobachten...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Die Minen sind alle korrekt.

    Freut mich, ein erster kleiner Erfolg! :) Aber sie zu finden, war wirklich nicht schwer.

    Die Minen allgemein scheinen mir auch gut geeignete Objekte für die Makrofotografie zu sein. ;)

    Besonders hat mich der "Minenausgang" interessiert.


    Die dünne Mine (im 4-er Foto die unten rechts) scheint verpilzt und deshalb so weiß? :91:


    Oben rechts ein bisschen atypisch sehr gewunden und verschlungen.

    Ähnelt leicht Ectoedemia rubivora. Die stell ich auch bald vor.

    Also gibt es an den Brombeerblättern noch mehr zu entdecken. :eek:

    Ectoedemia rubivora - LepiWiki

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Ja, noch einiges.

    Coptotriche marginea und die Stigmella oben sind aber am einfachsten nachzuweisen.

    Dass die Minen verpilzen macht ja Sinn, im Inneren ist ja auch der Raupenkot, der beim Verlassen der Raupe ja "kontaminiert" wird.

    Über die Lage des Austrittschlitzes wird es auch noch Beiträge geben, denn der diese ist zT elementar wichtig 😀

    Addi

    Die Raupen treten normalerweise aus der Mine aus und bauen ihren Kokon irgendwo in der Umgebung und fallen dann mit dem Blatt oder dergleichen ab. Deswegen holt man zur Zucht Minen mit lebenden Raupen hinein.

  • Hallo, Jonas,

    Über die Lage des Austrittschlitzes wird es auch noch Beiträge geben, denn der diese ist zT elementar wichtig

    oha, das wusste ich gar nicht, sehr interessant. Ich bin gespannt. Auf meinem kleinen Rundgang eben habe ich gezielt nach Minen auf Brombeerblättern Ausschau gehalten, aber es gab keine.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Coptotriche marginea und die Stigmella oben sind aber am einfachsten nachzuweisen.

    Nr. 1:

    Gelbe Brombeer-Schopfstirnmotte

    (Coptotriche marginea)


    Nahezu überall an Brombeeren kann man diese Art finden. Sie macht auffällige, platzartige Minen.

    Wenn ich mir deren Minen auf den Fotos im Lepiforum anschaue, dann bin ich mir fast sicher, die gestern auch gesehen, aber nicht als solche erkannt zu haben. :33:

    Coptotriche marginea - LepiWiki

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Ich habe gerade in meinem Fundus geschaut (muss aber noch bessere Fotos machen gehen...).

    Meiner Meinung nach sollten diese von Stigmella sein, oder?

    Mine 1 Vorderseite

    Mine 1 Rückseite

    Mine 2 Vorderseite

    Mine 2 Rückseite

    Diese hier sieht etwas anders aus...

    Mine 3 Vorderseite

    Mine 3 Rückseite

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Gelbe Brombeer-Schopfstirnmotte

    (Coptotriche marginea)


    Nahezu überall an Brombeeren kann man diese Art finden. Sie macht auffällige, platzartige Minen.

    Gestern habe ich wieder einige Brombeerblätter kontrolliert, fand u.a. diese Mine und hoffe, daß es sich um die im Zitat genannte Motte handelt:


    Nun wollte ich gerne den "Ausgang" finden, ewig gesucht- da war nichts! :91::92:

    Als ich dann das Blatt durchleuchtete, sah ich auch warum. :eek:

    Die Mine beherbergt ihren Erbauer noch. :)


    Wie ich gelesen habe, erfolgt die Verpuppung bei dieser Art in der Mine.

    Ein sehr schönes Foto vom Schlupf fand ich im Lepiforum:

    Coptotriche marginea - LepiWiki

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Ja, das ist korrekt, super.

    Theoretisch kannst du dir den Brombeerstecken abschneiden und den Falter züchten.

    Brombeere im Wasser sollte ja gehen.

    Ich seh schon, ich muss die letzte Art wohl doch auch noch vorstellen 😀

  • Ich seh schon, ich muss die letzte Art wohl doch auch noch vorstellen

    Gestern fand ich in einer Flußaue in unmittelbarer Wassernähe eine weitere Mine an Brombeerblättern, evtl. ist das sogar die, welche du noch vorstellen möchtest? ;):91:

    Blattoberseite (links) u. Blattunterseite.


    Ob es wohl diese Motte ist? :92:


    Siehe auch hier:

    Ectoedemia rubivora - LepiWiki


    Am selben Fundort habe ich Brombeerblätter mit vielen sehr kleinen hellen Stellen gefunden. Ob das überhaupt Minen sind?


    Viele Grüße
    Uwe

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  • Nein, das wird leider nix sein.

    Die oberen sehen eher abgenagt aus, das kann aber dann von Käfer, über Raupe bis Blattwespenlarve alles gewesen sein.

    Das untere ähnlich.

    Für rubivora musst du eher schattig und an Kratzbeere schauen. Ich fand sie allerdings auch an Brombeere.

  • an Kratzbeere schauen. Ich fand sie allerdings auch an Brombeere.

    Kann man die Kratzbeere als botanisch völlig Unbedarfter mit der Brombeere verwechseln? Ich habe mir gerade Bilder angeschaut und finde sie doch ziemlich ähnlich...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Nein, das wird leider nix sein.

    Die oberen sehen eher abgenagt aus,

    Hallo Jonas,

    danke für deine Hilfe! :98.

    Ich werde in Zukunft die Minen durchleuchten. Wenn keinerlei Kotspuren innerhalb der Mine erkennbar sind, wäre das dann als Hinweis zu bewerten, daß es sich lediglich um Fraßspuren anderer Tiere handelt?

    Für rubivora musst du eher schattig und an Kratzbeere schauen. Ich fand sie allerdings auch an Brombeere.

    Kann man die Kratzbeere als botanisch völlig Unbedarfter mit der Brombeere verwechseln? Ich habe mir gerade Bilder angeschaut und finde sie doch ziemlich ähnlich...

    Da ich auch ein solcher Unbedarfter bin und bisher nur wußte, daß Bombeere = Kratzbeere (aber eben nur umgangssprachlich) ist, mußte ich erst mal nachlesen.

    Kratzbeere – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Dort steht u.a.: ... fehlt in den kalkarmen Mittelgebirgen, da werde ich sie wohl hier im Erzgebirge kaum finden! :91:

    Hier wird meine Vermutung bestätigt:

    Verbreitungskarten der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands

    Viele Grüße
    Uwe

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    Einmal editiert, zuletzt von Moosfreund (4. Januar 2023 um 15:00)

  • Wenn ich die Karte richtig interpretiere, müsste sie bei uns heimisch sein.

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Dieser Tage habr ich dieses Foto gemacht. Ich erkenne aber nur Stigmella...- unteres Blatt linke Seite.

    Viele Grüße

    Addi

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