Wandern ohne Grenzen im Naturpark Pfälzerwald

  • Batia , das scheint aber sehr weit weg von unserer Region gewesen zu sein. Bestimmt gibt es viele Schuh-Museen in unterschiedlichen Städten. :32:

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Das milde Wetter hat uns gestern wieder raus gelockt und wir sind zum Rohrwoog gefahren. Der Enkelsohn war dabei und wir hatten miteinander viel Spaß beim Erkunden der Natur.

    Der Woog liegt eingebettet im herbstlichen Wald. Zwar wurden schon viele Blätter von den Bäumen abgeworfen, aber es ist immer noch buntes Laub an den Zweigen zu sehen. Die Buchen behalten ihr Laub am längsten.


    Wasser zieht Kinder magisch an und so dufte der Kleine erst mal kleine Kieselsteine und Blätter ins Wasser werfen. Hier wurde eine Bucht für Naturbadegäste geschaffen. Das Wasser hat eine gute Qualität, obwohl es aufgrund des Moorbodens bräunlich ist. Das Amt für Umweltschutz lässt alljährlich die Wasserqualität überprüfen und hängt das Ergebnis neben dem Woog auf.

    Dann hat uns der bemooste Hang gegenüber zu Erkundungen eingeladen. Viele unterschiedliche Moose wachsen hier.





    Hübsch anzuschauen sind auch die Eichenblätter am Boden, die im Licht wie mit kleinen Diamanten besetzt schimmern.

    An der Abbruchkante kann man gut sehen, wie die einzelnen Schichten des Sandsteins aufgebaut sind.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Weil das Wetter am Sonntag immer noch mild und trocken war, sind wir wieder losgezogen. Diesmal waren wir im Naturschutzgebiet Pfälzerwoog unterwegs.

    Das ist für mich ein magischer Ort, ein sogenannter Kraftort.

    Da ich ins Gegenlicht fotografieren musste, sind die Farben ein wenig verfälscht und es entsteht eine düstere Stimmung.

    Ich werde versuchen, auf einem schmalen Pfad durch ein Wäldchen seitlich an den Woog zu gelangen. Von dort aus sollte die Sicht besser sein.




    Nachdem ich mich durch dichtes Unterholz gekämpft hatte, gelangte ich näher ans Wasser und musste nicht mehr direkt in die Sonne schauen. Am anderen Ufer entdeckte ich zwei Graureiher und auf dem Wasser schwammen Wasserhühner und Wildenten.

    Leider hatte ich die große Kamera mit dem Teleobjektiv nicht dabei und daher gibt es leider keine Nahaufnahmen.

    Dann führte und der Rundweg weiter durch den Wald. Wir passierten lichte Wälder mit Birken, Mischwälder mit Eichen, Buchen und Fichten und ein Kiefernwäldchen. Dort bin ich vom Weg abgewichen und durch das Unterholz gestreift, auf der Suche nach Pilzen. Natürlich bin ich fündig geworden.




    Der Herr Pfälzer hat derweil geduldig auf dem Wanderweg auf mich gewartet. Rechts und links stehen Samenstände vom Wasserdost, sie schauen aus wie kleine Pusteblumen.


    Unsere Freunde und Bekannten waren alle in der Stadt unterwegs, weil sogenannter Mantelsonntag war. Das heißt, die Läden sind auch am Sonntag geöffnet und viele Leute drängen sich dort beim Shopping.

    Wir haben uns lieber in der stillen Natur aufgehalten und die herbstliche Stimmung und Ruhe genossen.


    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Hallo, Ingrid,

    am Pfälzerwoog waren wir auch, ein ganz wunderschöner Platz. Das erste Foto sieht aus wie gemalt. Wenn du dort mal Ende Mai hingehst, kannst du vielleicht eine mykologische Rarität finden, den Elfenbein-Röhrling (Suillus placidus), der unter fünfnadeligen Kiefern wächst.

    Wir haben ihn genau hier gefunden: https://goo.gl/maps/yCEeMVfxoRFBtNCdA

    Verbreitung Suillus placidus (Bonord.) Singer 1945

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Das ist für mich ein magischer Ort

    Wunderschön, dort würde es mir auch gut gefallen.

    Und wieder bestens in Bildern festgehalten! :thumbup::97:

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Am gestrigen Feiertag haben wir eine Wanderung oberhalb des Steinbruches bei Albersweiler gemacht. Der Ort liegt am Haardtrand. Die Haardt ist ein ungefähr 30 Kilometer langer Gebirgszug am Ostrand des Pfälzerwaldes. Die höchste Erhebung beträgt 673 m ü. NHN (Gipfel des Kalmit).

    Ein Weinberg mit rotem Laub leuchtete in der Sonne, als wir unsere Wanderung begannen.

    Der eigentliche Weg war mit Schlehenhecken zugewachsen und nicht begehbar. Wir fanden einen schmalen Steig, der uns zur Anhöhe über Albersweiler brachte. Wir haben heftig geschnauft, aber droben die schöne Aussicht genossen.


    Man kann bis ins Rheintal blicken. Flugzeuge haben Linien an den Himmel gemalt.

    Einmal umgedreht schauten wir in Richtung Annweiler und konnten sogar die Burg Trifels in der Ferne erkennen.

    Viele Schlehensträucher sind mit Flechten bewachsen. Von Weitem schaut es aus, als würden sie blühen.


    Dann führt der Weg ohne Steigungen bis zum oberen Rand des Steinbruches. Dieser ist mit einem Zaun gut gesichert.


    Hier wird Granit abgebaut. Das gesamte Areal umfasst 15 ha und zählt zu den kleineren Steinbrüchen.



    Der Blick in die 129 Meter tiefe Grube ist sehr beeindruckend. Auf der Sohle befinden sich Gewässer, in denen Amphibien leben sollen. Leider ist es nicht erlaubt, den Steinbruch zu besuchen.

    Mir ist aufgefallen, dass viele Bestände von Feinstrahl-Berufskraut neben dem Weg zu finden sind. Es ist ungewöhnlich, dass Anfang November noch so viele Blumen und Kräuter wachsen und blühen.


    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Hallo, Ingrid,

    auch eine sehr schöne Ecke! Das Berufkraut blüht ungeheuer lange und ist für Insekten eine der letzten "Tankstellen".

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Das Feinstrahl-Berufskraut habe ich in letzter Zeit auch oft gesehen, glaube ich wenigstens...

    Ich hoffe, ich darf hier ein Bild einstellen (ich habe es aus einer etwas anderen Perspektive aufgenommen).

    Der Steinbruch sieht gigantisch und faszinierend aus. Auf der anderen Seite hatte ich aber auch sofort die Assoziation, dass da "eine Wunde geschlagen" worden ist.

    Du wohnst wirklich in einer sehr abwechslungsreichen und tollen Gegend!

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Auf der anderen Seite hatte ich aber auch sofort die Assoziation, dass da "eine Wunde geschlagen" worden ist.

    Genauso ist es ja auch, Addi. Es wurde eine Wunde in die Landschaft geschlagen. Der Steinbruch Albersweiler ist ein alter Steinbruch, der immer noch in Betrieb ist. Hier soll laut den Informationen vom Verein Südliche Weinstraße ein Magmakanal verlaufen, der aus einen erkalteten Lavastrom im Gneissteingebirge besteht.

    Ich bin kein Experte für Gestein, interessiere mich aber für die Geologie und Entstehung unserer Region. Es gibt auch Vulkane im Pfälzerwald, beispielsweise am Pechsteinkopf bei Forst im Landkreis Südliche Weinstraße. Wir werden demnächst eine Wanderung zu dem dortigen Kratersee machen.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Wir wandern diesmal ausnahmsweise nicht durch einen Wald, sondern besuchen den Wassergarten im saarländischen Landsweiler-Reden. Dort wird das Wasser aus der ehemaligen Grube Reden aus 800 Metern Tiefe hochgepumpt und es durchläuft mehrere Abkühl-Becken, ehe es am Ende des Tales in den Klinkenbach fließt. Die Anlage umfasst insgesamt 29.000 Quadratmeter.


    Wir parken unser Auto am Gewerbepark oberhalb des Wassergartens. Von hier aus kann man das Tal überblicken.

    Stufe 1 ist der Binsengarten. Dort wird das 32 Grad warme Wasser aus der Tiefe gesammelt. Es durchfließt mehrere Abkühlbecken und fällt von dort kaskadenartig herab.

    Anschließend durchlaufen wir den sogenannten Mosesgang. Er verläuft geschwungen zwischen den Betonwänden entlang und ist ein ganz besonderes Erlebnis.




    Danach laufen wir an mehreren Seerosenbecken vorbei, in denen das Wasser weiter abkühlt. Hier fühlen sich Wildenten sichtlich wohl.



    Weiter führt uns der Weg durch einen Sumpfzypressenwald. Hier spiegeln sich die noch jungen Zypressen im Wasser. Inzwischen kam die Sonne hervor und lässt das Schilfgras golden aufleuchten.


    Wir entdecken sogar ein Teichhuhn. Diese scheuen Wasservögel kann man in der freien Natur nicht so leicht entdecken.


    Die letzte Etappe des Wassers wird 'Nebelbach' genannt. Wir sehen unzählige kleine Fische, die sich an sonnigen Stellen sammeln.

    Am Ende des Wassergartens fließt das Wasser dann in den Klinkenbach. Wir machen uns auf den Rückweg und genießen den herbstlichen Anblick der Anlage nun auch von der anderen Seite aus.


    Es war ein schöner Ausflug, so ganz ohne Wald, Pilze, Moose und Farne.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Hallo, vielen Dank für die Eindrücke!

    Ich habe mal eine Zeit lang in Saarbrücken gewohnt, da bin ich oft mit dem Zug am Wassergarten vorbei gefahren. Ausgestiegen bin ich aber nie, von daher weiß ich jetzt, was ich verpasst habe! ^^

  • Hallo Herbstblatt,

    da ich nicht mehr ständig hier bin, so wie früher, habe ich deinen wunderbaren Bericht erst eben entdeckt. Ich freue mich riesig darüber, ganz besonders auch, weil es mich glücklich macht, noch einen Menschen zu treffen, der von meiner Wahlheimat Dahner Felsenland so begeistert ist wie ich!

    Die meisten deiner Felsen kenne ich. Umso mehr genieße ich deine Bilder und Berichte. Dankeschön!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Liebe Ingrid,

    oha, dass Grubenwasser aus 800 m Teufe noch 32 Grad hat, das hätte ich nicht gedacht. Aber die Anlage ist sehr ansprechend gestaltet, das würde uns auch gefallen. Wenn nur das Dahner Felsenland nicht so furchtbar weit weg wäre. Ins Saarland haben wir es damals nicht geschafft in den beiden Urlauben, zuviel ist in Dahn und Umgebung zu erkunden. Aber sollten wir es doch noch einmal in den Pfälzer Wald schaffen, wäre das auf jeden Fall einen Ausflug wert. Danke für's Mitnehmen dorthin!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ein ganz spannender Ausflug, Ingrid! Solche Anlagen waren mir bisher unbekannt. Ich habe gerade die Webseite dazu gefunden. Von hier sind es knapp drei Stunden bis dorthin...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

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    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Bei Fischbach in Dahn kann man zu Fuß oder mit dem Rad mitten im Wald die Denkmalzone Area 1 erreichen. Diese Wanderung haben wir schon im September gemacht. Damals blühte das Heidekraut. Die Wanderung beginnt am Parkplatz des Kiosks von Ludwigswinkel. Ein Weg ohne Steigungen bringt uns ins Naturschutzgebiet mit blühender Heide auf den Freiflächen zwischen den Kiefern und Laubbäumen. Eine Idylle, könnte man meinen.


    Mitten drin in dieser schönen natürliche Landschaft befindet sich ein Überbleibsel aus dem kalten Krieg. Area 1 ist ein ehemaliges Sonderwaffenlager, das ein Verein vor dem Abriss bewahren konnte.



    Man kann das zweistöckige Betongebäude begehen. Der Eingang steht offen und wir betreten düstere Räume, deren Wände mit Graffiti versehen sind.



    Man kann auch durch das Treppenhaus rauf in den Turm schauen. Die Stufen wurden allerdings entfernt.


    Unsere Schritte hallen auf dem Boden, als wir durch die oberen Räume gehen. In mir ist ein Gefühl der Beklemmung. Alles scheint düster und unwirklich in diesem Gebäude zu sein.




    Wir sind froh, wieder draußen im Freien zu sein. Die Sonne scheint und Bäume und Sträucher wachsen zwischen den Betonwänden. Die Natur erobert sich das Terrain zurück.



    Wir wandern nun auf dem Historischen Rundweg durch das Gelände. Auf den Betonpisten wachsen kleine Bäume und verschiedene Pflanzen.




    In dieser ehemaligen militärischen Anlage wurden Atomwaffen gelagert. Eine Interessengemeinschaft verwaltet die Gebäude und hat den 1,4 Kilometer langen Rundweg mit mehreren Informations-Tafeln angelegt. Seit einiger Zeit sind die Räume des Wachgebäudes, die Kampfstände und der Munitionsbunker offen für Besichtigungen.

    Wir wandern weiter, haben aber das dumpfe Gefühl, angesichts der Überbleibsel einer militärischen Nutzung des Geländes, nicht vergessen. Gut, dass diese Erinnerung an eine frühere Zeit, die sich hier in der Region niemand mehr zurück wünscht, aufrecht erhalten wird.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Hallo, Ingrid,

    Area 1 ist schon ein sehr besonderes Gelände. Der Weg von Ludwigswinkel dorthin führt herrlich durch Wald und Freiflächen, wir waren im Sommer dort. Dabei ist uns gar nicht aufgefallen, wieviel Heide dort wächst, die im Herbst wunderbar lila blüht, wie du mit deinen schönen Fotos zeigst.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Area 1 ist schon ein sehr besonderes Gelände. Der Weg von Ludwigswinkel dorthin führt herrlich durch Wald und Freiflächen, wir waren im Sommer dort. Dabei ist uns gar nicht aufgefallen, wieviel Heide dort wächst, die im Herbst wunderbar lila blüht

    Hallo Sabine, wart Ihr auch im Gebäude? Die Heideflächen sind dort entstanden, wo damals das Militär früher das Gelände gerodet hatte. Man hat das Gelände auch deshalb unter Naturschutz gestellt, um diese Heide zu erhalten. Sie soll weiterhin offen gehalten werden.

    Auf den Flächen haben wir viele Bläulinge und andere Insekten gesehen. Wer davon Aufnahmen machen möchte, der hält sich bestimmt den ganzen Tag lang dort auf.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

    Einmal editiert, zuletzt von Herbstblatt (8. November 2022 um 10:06)

  • Hallo, Ingrid,

    wart Ihr auch im Gebäude?

    Ja, HaWe war im Gebäude. Ich selbst kann mich an das Innenleben gar nicht erinnern, also bin ich wohl draußen geblieben, weil dort so unglaublich viel (für mich Interessanteres) zu entdecken war.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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