Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
dieses Jahr scheint ein ungewöhnlich gutes Pilzjahr zu sein. Wir kennen bei uns in der Gegend nur einen einzigen Wald, in dem Maronenröhrlinge zu finden sind sowie Unmengen von Geflecktblättrigen Flämmlingen und Falsche Pfifferlinge. Alles andere war stets rar gesät und für mich kaum über z.B. Helmling hinaus bestimmbar. An liegenden Birken auch häufig ist der
Birken-Porling - Piptoporus betulinus
ein Riesenkarwenzmann von ca. 30 cm Hutdurchmesser.
Maronenröhrling - Imleria badia
Nach Funden aus 2014 und 2020 heuer eine ganze Ansammlung von
Zitterzahn - Pseudohydnum gelatinosum
eine Art auf morschem Nadelholz, hier an Fichtenstubben. Soll man angeblich sogar roh essen können, aber einen geschmacksfreien Pilz muss ich nicht essen.
Falscher Pfifferling, Orangegelber Gabelblättling - Hygrophoropsis aurantiaca
Ein Blick auf die Lamellen zeigt, warum einer der deutschen Namen auf "Gabelblättling" lautet:
Erstmals in unserem Maronenwald habe ich auch einen Kiefern-Braunporling gefunden, eigentlich sogar zum ersten Mal in Schleswig-Holstein.
Kiefern-Braunporling - Phaeolus schweinitzii
Hutdurchmesser ca. 20 cm
An einer anderen, toten Birke fruktifizieren wunderschön gemaserte Exemplare vom
Echter Zunderschwamm - Fomes fomentarius
Unser Maronenwald ist eigentlich zweigeteilt: Zwei fast quadratische Fichtenwaldstücken mit einer Kantenlänge von 400 m werden verbunden durch einen 60 m breiten Streifen lückiger Birkenwald mit ein paar weiteren Laubgehölzen.
Hier standen teils riesengroße Exemplare vom
Gemeiner Birkenpilz - Leccinum scabrum
aber auch
Fliegenpilze - Amanita muscaria
teilweise in sehr großen Exemplaren in großen Gruppen. Es sah einfach toll aus, ließ sich aber fotografisch nicht befriedigend festhalten.
Wo Fliegenpilze wachsen, könnte man auch Steinpilze finden, weil beide die gleichen Standortansprüche haben. Ich konnte es kaum fassen, ich habe sogar zwei Stück entdeckt. Ganz große Freude. Einer ging gerade eben noch, der andere musste unangerührt im Wald bleiben.
Fichten-Steinpilz - Boletus edulis
Beim nachfolgenden Perlpilz habe ich eine Weile gerätselt, so stark grau und mit grauem Stielring habe ich den bisher noch nicht gefunden, aber die Rötung lässt mutmaßlich kaum eine andere Art zu, oder doch?
Perlpilz - Amanita rubescens
Auch einer, der essbar ist, aber wir mögen den nicht.
Es gab auch einige
Ziegenlippen - Xerocomus subtomentosus
mit chromgelben Röhrenausgängen und einer wie silbrig überhauchten Hutoberfläche, hier im Korb mit Maronenröhrlingen.
Ein Freufund - jedenfalls für mich - war der
Pfefferröhrling - Chalciporus piperatus
der als Würzpilz gilt, und den ich überhaupt erst zum zweiten Mal fotografieren konnte. Er hat sehr "unordentliche" Röhrenausgänge und quietschgelbes Stielfleisch.
In unserer Nachbarstraße fruktifizieren noch immer zahllose
Pantherpilze - Amanita pantherina
gleich geht es weiter.