Eine kleine Welt auf einem Baumstamm

  • Liebe Ingrid,

    Nun will ich im Ruhestand Natur lernen.

    Dann bist du bei uns komplett richtig. Ich habe mit diesen Naturthemen auch erst richtig durchgestartet, als ich mit dem Erwerbsleben aufhören konnte. Dazu musste ich allerdings nicht bis zum Eintritt in die staatliche Rente warten, sondern konnte als Vorruheständlerin damit anfangen. Zum Lernen ist es nie zu spät, und als reife Menschen suchen wir uns unsere Themen selbst aus und gehen ihnen viel intensiver nach.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • In dieser Woche waren wir wieder öfter unterwegs im Wald. Einmal haben wir einen Weg durch einen Mischwald mit Buchen, Hainbuchen, Eichen, Birken und Fichten gewählt. Mir ist aufgefallen, dass viele Holzstämme vom Forst gefällt wurden, dann aber nicht abgeholt wurden und mit der Zeit stark vermodert sind. Sie waren voller Pilze.

    Wir sind diesmal auf dem Weg geblieben und ich habe nur diejenigen Pilze fotografiert, die ich vom Weg aus entdecken konnte. Es sind allerdings viele Aufnahmen geworden.

    Oft waren die Pilzkolonien auf dem Baumstämmen schon im Stadium des Vergehens. Wie sagt man bei Pilzen? Überreif?






















    Ob ich es jemals schaffe, all diesen Pilzen einen Namen zu geben? Ich beschäftige mich ja noch nicht lange damit. Bisher sammelten wir im Sommer Pfifferlinge und Steinpilze und ansonsten fanden die Pilze keine besondere Beachtung. Das hat sich jetzt geändert und ich bin vor jeder Wanderung voller Vorfreude auf Pilzfunde und habe sogar meinen Mann damit angesteckt.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

    Einmal editiert, zuletzt von Herbstblatt (22. Oktober 2022 um 08:46)

  • Ob ich es jemals schaffe, all diesen Pilzen einen Namen zu geben?

    Hallo

    Den Anfang hast du mit dem Perlpilz schon gemacht! :thumbup:

    Auf den ersten Bildern sind Nebelkappen. Da solltest du unbedingt mal daran riechen. Der Pilz hat einen typischen Geruch. Übrigens gehört der Geruch immer zur Pilzbestimmung dazu. Wenn du Pilze bestimmt haben möchtest, ist ein Übersichtsfoto vom Fundort sinnvoll. Pilz von oben, Pilz von unten, Schnittbild des kompletten Pilzes. Ideal ist noch die Sporenpulverfarbe. Beim drittletzten (Hallimasch) sieht man schon das weiße Sporenpulver.

    Immer schauen, welche Bäume in der Nähe sind.

  • Das hat sich jetzt geändert und ich bin vor jeder Wanderung voller Vorfreude auf Pilzfunde und habe sogar meinen Mann damit angesteckt.

    Hallo Ingrid,

    wenn man einmal damit angefangen hat ... :)

    Eine sehr schöne Pilzparade! :97:

    Ob ich es jemals schaffe, all diesen Pilzen einen Namen zu geben?

    Dieses Bestreben habe ich längst aufgegeben, die Bestimmung ist oftmals sehr schwierig und benötigt das entsprechende Fachwissen- u. Literatur und jahrelange Erfahrung. Was auch ganz normal ist, bei der gewaltigen Anzahl von Pilzen, die es allein in Deutschland gibt, siehe hier:

    Wieviele Pilzarten gibt es?

    Aber einiges bekommt man auch als interessierter Anfänger benannt. :75:

    Es gibt hier im Forum glücklicherweise einige Mitglieder, die dabei gerne helfen. :98.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Liebe Ingrid,

    Ob ich es jemals schaffe, all diesen Pilzen einen Namen zu geben? Ich beschäftige mich ja noch nicht lange damit.

    Wenn es euch ernsthaft interessiert, dann empfehle ich, zunächst mal ein Grundlagenwissen zu erlangen. Woran erkennt man Ritterlinge, Täublinge und Milchlinge, worin unterscheiden sich Röhrlinge von Porlingen. Zu Grundlagenwissen gehört auch eine Sensibilisierung für Giftpilze bzw. Speisepilze und ihre giftigen Verwechselungsmöglichkeiten.

    Sehr geeignet für eine Grundausbildung sind Kurse an Volkshochschulen, da wird auch an der VHS in Landau etwas angeboten:

    z.B. hier der bereits verstrichene Termin im Oktober: https://volkshochschule-landau.de/Veranstaltung/…8c075dad77.html

    Dieser Kurs wird von einem PSV DGfM (Pilzsachverständiger der Deutschen Mykologischen Gesellschaft) geleitet. Ideal sind Kurse, die zunächst theoretisches Wissen vermitteln, das durch Pilzlehrwanderungen im Feld angewandt wird.

    Ich persönlich zehre noch nach über 30 Jahren von solchen VHS-Kursen mit anschließender Exkursion.

    Des weiteren gibt es auch mindestens 5 PSV in deiner Ecke in Pirmasens, Bad Bergzabern, zwei in Landau und Herxheim. Hier kann man nach Pilzsachverständigen suchen:

    Pilzsachverständige finden / DGfM

    Viele bieten auch Lehrwanderungen an, über die zuvor verlinkte Seite erhält man auch Kontaktmöglichkeiten.

    Außerdem könntet ihr euch ein gutes Pilzbuch zulegen, und da sollte man auf jeden Fall die neueste Ausgabe wählen, und nicht auf ein älteres Buch aus irgendeinem Schrank zurückgreifen. Warum? In den letzten Jahren gibt es viele neue Erkenntnisse zur Giftigkeit von Pilzarten, die früher als Speisepilze eingestuft wurden. Z.B. hat man herausgefunden, dass der Grünling giftig ist, die Nebelkappe sogar mehrere Gifte enthält und die Herbstlorchel auch nicht mehr von Pilzsachverständigen zum Verzehr freigegeben werden darf.

    Edit: Mein treuer Begleiter seit vielen Jahren ist der Große Kosmos Pilzführer von Hermann Laux mit über 1200 Arten.

    Und ich garantiere euch: je mehr ihr erfahrt, desto spannender wird es im Wald!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Mir ist aufgefallen, dass viele Holzstämme vom Forst gefällt wurden, dann aber nicht abgeholt wurden und mit der Zeit stark vermodert sind. Sie waren voller Pilze.

    Solche Stämme sind wahre Fundgruben.

    Wir sind diesmal auf dem Weg geblieben und ich habe nur diejenigen Pilze fotografiert, die ich vom Weg aus entdecken konnte

    Dieses Jahr wachsen die Pilze auch wie verrückt .Und dann gibt es auch Pilze die bevorzugt am Wegrand wachsen.

    Grüße Wiltrud

  • Um Pilze zu finden, muss ich nicht in den Wald. Bei uns im Garten wachsen rund um dien Stumpf eines gefällten Kirschbaumes kleine Pilze, die sich immer weiter ausbreiten.





    Am Morgen war ich im Dorf unterwegs und sah auf der Wiese vor der Schule neben einem anderen Baumstumpf diesen wunderschönen Porling. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 40 Zentimetern.


    Mich erstaunt immer wieder, wie aus verrottetem Holz und Wurzelwerk solche schönen Gebilde entstehen.

    Damit ich künftig mit Namen dienen kann, habe ich Sabines Ratschlag angenommen und werde mir ein gutes Pilz-Bestimmungsbuch kaufen. Außerdem möchte ich im nächsten Jahr bei Pilzwanderungen in der Region mitlaufen. Essen möchte ich Pilze nicht (sie schmecken mir einfach nicht), aber das Entdecken und Bestimmen ist interessant. Ganz ehrlich, es tut doch weh, einen schönen Pilz auszureißen oder abzuschneiden. :32:

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Ganz ehrlich, es tut doch weh, einen schönen Pilz auszureißen oder abzuschneiden. :32:

    Hallo

    Da bin ich ganz anderer Meinung. Wenn du Pilze bestimmen möchtest, dann musst du schon mal einen Fruchtkörper opfern. Du zerstörst nicht den Pilz, sondern nur einen Fruchtkörper. Könnte man vergleichen mit einem Apfel vom Apfelbaum.

    Ausreißen geht natürlich bei Pilzen überhaupt nicht. Vom Myzel lösen ist das Zauberwort.

  • Wunderschön, Dein Samstagspaziergang, Herbstblatt! :alright:

    Aus Zeitgründen schaffe ich es gerade nicht, die einzelnen Pilze zu kommentieren.

    Es wäre für die Bestimmung übrigens schön, wenn Du die Funde nummerieren würdest.

    Dein aktueller Beitrag zeigt wunderschöne Gesäte Tintlinge (Coprinellus disseminatus). Eine äußerst fotogene Art.

    Der Baumpilz sollte auf den Namen Kiefern-Braunporling (Phaeolus schweinitzii) hören.

    In der Tat ein äußerst attraktiver Pilz!

    Hier der Pilz "in ganz jung".

    Oft waren die Pilzkolonien auf den Baumstämmen schon im Stadium des Vergehens. Wie sagt man bei Pilzen? Überreif?

    Passt! Ein anderer Begriff wäre überständig.

    LG, Nobi

  • Liebe Ingrid,

    wieder sehr schöne, gelungene Pilzfotos!

    habe ich Sabines Ratschlag angenommen und werde mir ein gutes Pilz-Bestimmungsbuch kaufen. Außerdem möchte ich im nächsten Jahr bei Pilzwanderungen in der Region mitlaufen.

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • diesen wunderschönen Porling. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 40 Zentimetern.

    Nicht nur der Porling ist wunderschön, sondern auch deine Aufnahmen! :97::thumbup::thumbup::thumbup:

    Ich wünsche dir noch viel Freude beim Entdecken und Fotografieren von Pilzen sowie Erfolg und Ausdauer beim Bestimmen (an letzterer fehlt es mir öfter :redface: ).

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Liebe Ingrid,

    Ich glaube dich hat das Pilzfieber voll erwischt.

    Toll dass du die Schmetterlingstramete bestimmen konntest.

    Wenn ich aus dem Wald zurückkomme bringe ich sehr oft mir unbekannte

    Pilze mit nach Hause.Dann sitze ich über meinen Büchern und recherchiere im Netz.Und klappt es nicht mit der Bestimmung

    können wir uns ja auch hier im Forum Hilfe holen.

    Und wenn ich mal keinen Namen für einen Pilz finde freue ich mich trotzdem über den Fund und den Anblick.

    Grüße Wiltrud

  • Natürlich Genauso möchte ich dies künftig auch machen: Bilder von Pilzen mit nach Hause nehmen und dann in Ruhe ihren Namen suchen. :)

    Moosfreund Dankeschön für Dein Kompliment. Ich liebe es, Pilze schön zu fotografieren. Wenn man die Augen unterwegs schweifen lässt, kann man viele Schätze finden. :love:

    Sabine Flechtmann Ich habe mir gleich 3 Bücher gekauft. Dafür habe ich den Gutschein der Kollegen anlässlich des Beginns meines Ruhestandes aufgebraucht. ^^ Ein dicker Pilzführer für daheim, einer für unterwegs und ein Bestimmungsbuch, das gängige Pilze und ihre Doppelgänger zeigt.


    Noch schlummern in meinem Archiv Bilder von unseren Wanderungen im Herbst. Als wir Mitte September im Naturschutzgebiet Erdekaut bei Eisenberg unterwegs waren, entdeckten wir eine Weide, die mit goldgelben Pilzen besiedelt war. Nun weiß ich deren Namen. Es handelt sich um den Gemeinen Schwefelporling.





    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

  • Ein dicker Pilzführer für daheim, einer für unterwegs und ein Bestimmungsbuch, das gängige Pilze und ihre Doppelgänger zeigt.

    Hallo Ingrid,

    ohje, nun ist es um dich geschehen! Die Pilze haben dich gefangen, hatte es schon geahnt. ^^

    Nun weiß ich deren Namen. Es handelt sich um den Gemeinen Schwefelporling.

    Und schon lohnt sich deine Anschaffung der Bücher. :thumbup:

    Der Schwefelporling ist zwar nicht selten, aber eine solche super Aufnahme gelingt sicherlich nicht oft. :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup: :love::18:

    Ich bin schon gespannt, was da noch alles auf uns zukommen wird! ;)

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Ich bin mit Dir begeistert über Dein neues Hobby, Pilze zu fotografieren und zu bestimmen!

    Ich bin gespannt, auf was Du Dich nach der Pilzsaison „spezialisiert“ :).

    Den Baum mit den vielen Fischen (?) Schwefelporlingen finde ich super! Auch das Licht trägt dazu bei!

    So viele gleiche Pilze habe ich glaube ich noch nie an einem Baum gesehen!

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • maischo Sehr wahrscheinlich werden vorerst nur mit Pilzen bewachsene Baumstämme mein Favorit sein. Es gibt bei uns viele gefällte Bäume, die im Wald liegen bleiben und daher auch viele Baumstümpfe. Alle sind mit Pilzen, Farnen und Flechten bewachsen.

    Vielleicht wage ich mich dann im nächsten Jahr etwas weiter in das Thema und versuche, auch andere Pilze zu bestimmen.

    Liebe Grüße vom Herbstblatt aus dem Pfälzerwald

    Die Natur muss gefühlt werden.

    (Alexander von Humboldt

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