Liebe Naturfreunde,
fast pünktlich zum Herbstbeginn möchte ich euch ein paar der Jahreszeit entsprechende Pilzbilder zeigen.
Alle Aufnahmen entstanden im September diesen Jahres.
Nach dem lang ersehnten Regen haben die Zwerge allerorts ihre weithin leuchtenden Feuer angezündet.
Klebriger Hörnling, Zwergerlfeuer - Calocera viscosa
Farbtupfer setzten u.a. Fliegenpilze - Amanita muscarina
die Gelbe Lohblüte, Hexenbutter - Fuligo septica
und der Orangebecherling - Aleuria aurantia
Die großen Röhrlinge waren nun auch endlich am Start. Fichten-Steinpilz - Boletus edulis
Flockenstieliger Hexenröhrling, "Flocki", "Flockenhexe", regional auch Tannenzaschel genannt - Neoboletus erythropus
Netzstieliger Hexenröhrling, "Netzhexe" oder kurz "Nexe" - Suillellus luridus
Wurzelnder Bitterröhrling, der "WuBi" - Caloboletus radicans
Und schließlich der Satan. Satansröhrling - Rubroboletus satanas. Eine Rarität im kalkarmen Sachsen!
Auch Baumpilze haben natürlich ihren Reiz, wie dieser Schwefelporling - Laetiporus sulphureus, der meterhoch eine Silberweide überzog.
Oder der Sklerotienporling - Polyporus tuberaster
Ein junger Rötender Saftwirrling - Abortiporus biennis mit den charakteritischen roten Guttationstropfen.
Auch kleine Pilze haben ihren Reiz, wie an den folgenden Helmlingen zu sehen ist.
Grauer Nitrat-Helmling - Mycena leptocephala
und hier der wunderschöne Gelbstielige Nitrathelmling - Mycena renati
Wie gesät wachsen die Gesäten Tintlinge - Coprinellus disseminatus an alten Stubben und in deren Nähe. Nomen est omen!
Auch die winzigen Geselligen Glöckchennabelinge - Xeromphalina campanella findet man oft zu Tausenden.
Ein weiterer, deutlich größerer orangener Pilz ist der im Flachland recht seltene Lärchenmilchling - Lactarius porninsis.
Von den echten Reizkern unterscheidet er sich durch seine weiße und bitterliche Milch.
Ein weiterer Milchling und einer meiner Lieblingspilze ist der Mohrenkopf-Milchling - Lactarius lignyotus.
Er ist eher ein Pilz montaner Nadelwälder und kommt hier nur selten vor.
Ebenfalls ein Hingucker. Junge Hasenpfoten - Coprinopsis lagopus, eine Tintlingsart.
Recht häufig in Buchenwäldern ist der Schleimige Wurzelrübling - Hymenopellis radicata.
Ich zeige ihn hier wegen des schönen Licht-Schatten-Spieles.
Es folgen einige "Winzlinge". Hier das Gemeine Stummelfüßchen - Crepidotus variabilis. Die Hüte sind ca. 5 mm groß!
Deutlich kleiner mit ca. 0,5 mm Durchmesser ist das Kleinsporige Eichenblatt-Haarbecherchen - Crucipulum capitatum.
Für die genaue Artbestimmung muss natürlich unbedingt mikroskopiert werden.
Noch so ein Zwerg. Eichenblatt-Stromabecherling - Rutstroemia sydowiana. Der Pilz ist nicht selten.
Man findet ihn im Herbst auf Stielen von Eichenblättern.
Einer meiner Lieblinge ist der fast nur an Kiefernzapfen wachsende Ohrlöffel-Stacheling - Auriscalpium vulgare.
In seiner unmittelbaren Nähe fand ich einige Gelbbräunliche Wurzeltrüffeln - Rhizopogon obtextus Rhizopogon verii.
Nach einem Tipp von Gunnar Hensel, einem Spezialisten für Hypogäen, aufgrund der rötlichen Rhizomorphen und der Mikroskopie geändert!
Dieser halb unterirdisch wachsende Pilz hat mit den echten Trüffeln allerdings nur den deutschen Namen gemeinsam.
Er ist kein Asco- sondern ein Basidiomycet und gilt als ungenießbar. Er soll allerdings auf La Palma als "Nacidas" gegessen werden!
Kurz vor Schluss möchte ich euch mit dem Rosenroten Schmierling - Gomphidius roseus noch einen interessanten Pilz zeigen.
Dieser Pilz parasiert wohl das Mycel des Kuhröhrlings, in dessen Gesellschaft ich ihn auch fand.
Dieser Pilz fand neben einigen weiteren gestern in mein Körbchen!
LG, Nobi