Ein kleines Experiment

  • Ich gucke ganz gerne die Sendung "Visite" auf NDR. Beim letzten Mal hatten sie von einem Kleinkind erzählt (1 J.), welches eine Knopfzelle verschluckt hatte (die 2032er). Es ging darum, dass die Verpackungen für Kinder, seien sie auch noch so klein wie dieses, zu öffnen sind und bisher nur eine Firma es so gestaltet hat, dass man als Erwachsener schon ordentlich mit einer Schere herumprokeln muss, um an die Batterie zu kommen.

    Der Kleine hatte gejammert und keiner wusste zunächst was los war. Im Krankenhaus haben sie dann festgestellt, dass die Knopfzelle in der Speiseröhre feststeckte. Und in diesem feuchten Milieu floß dann auch sofort Strom. Um zu verdeutlichen, was mit dem Gewebe passiert, haben sie eine Knopfzelle zwischen zwei Schinkenstücke gelegt (da es dem menschlichen Fleisch sehr ähnlich sein soll) und gezeigt, wie sich das Fleisch verändert. So hatte ich nichts Besseres zu tun, als das auch einmal auszuprobieren...


    Beginn 11:50 Uhr am Sonntag, 31.08.2022

    links ist eine Knopfzelle, wie sie das Kind verschluckt hatte, 2032, 3 V, Lithium.
    Rechts ist eine kleinere, LR 44, 1,5 V, Alkaline.

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    Nahaufnahme - noch ist alles gut.

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    12.45 Uhr

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    Nahaufnahme - es sind schon leichte Veränderungen zu sehen (schwarz)

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    13:40 Uhr03TOP.jpgNahaufnahme - schon eine deutliche Veränderung sichtbar

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    15:15 Uhr

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    Nahaufnahme - die Säure wird breiter und dunkler

    04 NahaufnahmeTOP.jpg
    19:00 Uhr

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    Nahaufnahme - die Veränderung geht weiter

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    01. August 6:15 Uhr - nächster Tag

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    Nahaufnahme - der gesamte Batteriebereich ist verätzt, zumindest links.

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    12.10 Uhr - Ende des Experiments (ca. 24 Stunden später)

    07TOP.jpg
    Nahaufnahme

    07_NahaufnahmeTOP.jpg

    Fazit 2032 Knopfzelle:

    Das Gewebe ist im ganzen Bereich der Batterie zerstört. Sie hat mit 3 V die doppelte Spannung der kleinen Batterie und ist auch nicht so alt, wie es die LR 44 wahrscheinlich gewesen ist.

    Oberseite:

    Ende_1TOP.jpg

    Unterseite:

    Ende_1a RückseiteTOP.jpg

    die RJ 44:

    Ende_2TOP.jpg

    Ich fand es hochspannend, die Veränderung selbst zu beobachten. Eine knappe Stunde später sind schon die ersten Schäden zu sehen..., erschreckend!

    Das Kind hat übrigens alles gut überstanden und keine Folgen zurückbehalten.

    Viele Grüße

    Addi

    Dateien

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Also wenn das so ist ,liebe Addi,werde ich künftig auf das Verschlucken von Knopfzellen besser verzichten. :26:

    Deine Wissbegier kann ich absolut nachvollziehen.

    Bin ähnlich neugierig:

    Hab soeben in einem Versuch ein selbstgemachtes Messingtürschild mittels Natronlösung von blank auf schwarz/grün patiniert und die damals vor zig Jahren erhaben herausgeätzte Namensinschrift wieder blank poliert.

    comp_20220801_155419.jpg

    Solche Versuche machen Spaß.

    Vor Jahren wollte ich mal wissen was mit einem Mistelsamen ,welcher nie einen Vogelmagen gesehen hat, passiert.

    Ja - es funktioniert auch ohne Vogel.Er hat meinen Apfelbaum angezapft.

    comp_Weißbeerige Mistel (Viscum album) (1).jpg

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Also wenn das so ist ,liebe Addi,werde ich künftig auf das Verschlucken von Knopfzellen besser verzichten. :26:

    Da hätte ich den Beitrag doch viel früher schreiben sollen...! ;)

    Bin ähnlich neugierig:

    Spannend! :thumbup:

    Im Körper gar nicht lustig sondern lebensgefährlich.

    Und etwas, worüber ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht habe...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Liebe Adelheid,

    du kommst vielleicht auf Ideen! Sehr anschaulich gestaltet und mit erschreckendem Ergebnis. Hätte ich nicht gedacht.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Das hab ich nicht gewusst!

    Ich auch nicht. Deshalb dachte ich, dass es nicht schlecht ist, es mal hier zu zeigen. Neben dem Interesse an dem Experiment schärft es auch die eigene Aufmerksamkeit.

    Viele Grüße

    Addi

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    Addi

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  • Ich glaube nicht, dass das passieren würde, aber man soll ja nie nie sagen... Ich kann mir vorstellen, dass dann die Verätzungen noch schlimmer sind und es zudem auch zu Vergiftungen kommen könnte, je nachdem, was es für eine Batterie ist.

    Viele Grüße

    Addi

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    Addi

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  • Das Kind hat übrigens alles gut überstanden und keine Folgen zurückbehalten.

    Das ist eine gute Nachricht. :thumbup:

    Wenn so eine Batterie verschluckt wird und im Magen landet, dann könnte es sein, daß sie durch Körper-u. Magenbewegungen evtl. nicht immer lange an einer Stelle verbleibt. Die gewebezerstörende Wirkung könnte dadurch geringer sein, als in deinem sehr interessanten und anschaulichen Experiment. Ist aber nur eine Vermutung von mir, auf alle Fälle sind die kleinen Dinger (Akkus allgemein) nicht zu unterschätzen, besonders auch wegen der von ihnen ausgehenden Brandgefahr (z.B. wenn sie beschädigt werden).

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






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