Alm 2022: Käfertal Stoissengraben bei Saalfelden

  • Liebe Naturfreunde,

    am 12.07.2022 waren wir bei Saalfelden im sog. Stoissengraben, der offiziel Buchweißbachgraben heißt. Innerhalb von zwei Stunden habe ich so viele für mich neue Arten gefunden, vor allem auch Käfer, dass wir am Mittwoch noch einmal dort waren, um eine besondere Käferart erneut zu finden. Es ist ein bisschen in einen Bestimmungsmarathon ausgeartet, aber das macht ja Freude. Vor allem, wenn echte Seltenheiten dabei sind. Aber das merkt unsereins immer erst im Nachhinein.

    Der Stoissengraben ist ein relativ naturbelassenes Tal, in dem vor einigen Jahren großer Windbruchschaden bei Sturm entstanden ist und durch Bachverbauungen gegen Hochwasser vorübergehend einiges an der Natur verändert wurde. Inzwischen ist aber viel wieder zugewachsen, und das Tal sieht schon fast wieder aus wie früher. Es gibt recht viel Totholz.

    Gefleckter Schmalbock - Rutpela maculata

    ca. 15 mm

    Gebänderter Pinselkäfer - Trichius fasciatus

    In diesem Teil des Bundeslandes Salzburg brauche ich nicht über die anderen Pinselkäfer nachzudenken, hier ist nur der Gebänderte Pinselkäfer nachgewiesen.

    Gelber Blütenbock - Pachyta quadrimaculata

    18 mm, der ist massenhaft vorhanden

    Es gab eine weitere Bockkäferart, die nur auf den ersten Blick sehr ähnlich aussieht, aber viel kleiner ist.

    Gefleckter Blütenbock - Pachytodes cerambyciformis

    Männchen 7 mm, Weibchen 10 mm. Es gibt offenbar eine äußert ähnliche Art, Pachytodes erraticus, die nach Foto wohl nicht von Pachytodes cerambyciformis unterscheidbar, allerdings sehr selten ist. Bei coleoweb.de kann sich die Verbreitung ansehen, und die Verwechselungsart ist in Österreich nur aus dem Raum Wien bekannt. Der Gefleckte Blütenbock ist in Deutschland in allen Bundesländern vertreten, in Sachsen-Anhalt allerdings nur im Westen und in Brandenburg nur im Süden an der Bundeslandgrenze zu Sachsen.

    Der nächste Fund hat sich als bestimmungstechnische Knacknuss herausgestellt.

    Dichtbehaarter Halsbock - Lepturobosca virens #Neu4me

    Männchen 20 mm, Weibchen größer. Dieser wunderschöne Käfer ist so markant, dass ich erstaunt war, wie schwierig der zu bestimmen war. In den üblichen Portalen, die ich zur Bestimmung nutze, ist er nicht zu finden gewesen. Erst im Käferbuch fand ich ihn, allerdings in grau abgebildet. Bei coleokat.de sind für Deutschland gerade mal 17 Fundpunkte verzeichnet, im Süden Bayerns und Bayerischer Wald. In Österreich stärker verbreitet.

    Und gleich der nächste Knaller (für mich jedenfalls):

    Grüner Edel-Scharrkäfer - Gnorimus nobilis #Neu4me

    15 mm. Hawe ruft mich zu einem Rosenkäfer auf Mädesüß. Sah tatsächlich aus wie ein etwas zu quadratisch geratener Rosenkäfer, wenn auch deutlich kleiner. Erste Zweifel kamen auf, als ich mir die stark runzeligen Flügeldecken ansah. Aber das Stichwort "Rosenkäfer" erinnerte mich daran, dass man die Unterseite braucht. Also Käfer eingedost und Unterseite angesehen: alles stark kamelhaarfarben behaart. Also, da stimmte etwas nicht. Im Auto habe ich dann bei kerbtier.de nachgesehen, oha, ein Gnorimus, aus Käfervorträgen im Hamburger Verein wusste ich, dass das etwas Besseres ist. In allen deutschen Bundesländern vertreten, aber lückenhaft. Für Österreich sieht es etwas dünner aus, vor allem entlang der deutsch-österreichischen Grenze bis Salzburg und dann quasi waagerecht weiter nach Osten. Kann man bei coleoweb.de nachsehen.

    Die Käfer entwickeln sich in Totholz, die Imagines sind vorzugsweise an Mädesüß zu finden. Mädesüß hat so zarte, biegsame Blüten, so dass auf allen Bildern vom ersten Tag meine Finger zu sehen sind. Wegen diesem Käfer sind wir am nächsten Tag nochmal hin und wurden erneut fündig. Aber erst ab Mittag.

    Einen "richtigen" Rosenkäfer haben wir am Parkplatz gefunden, als wir alle Mädesüß-Pflanzen nach Käfern abgesucht haben:

    Goldglänzender Rosenkäfer - Cetonia aurata

    20 mm

    Moschusbock - Aromia moschata

    30 mm

    Dichtbehaarter Halsbock und Grüner Edel-Scharrkäfer innerhalb von nur 5 Minuten und dann noch der Moschusbock in insgesamt weniger als 10 Minuten, das deutet schon auf Käferparadies.

    Am nächsten Tag wurden die anderen Käfer in Augenschein genommen, auch wieder Neues:

    Kein Scharzer Halsbock - Leptura aethiops #Neu4me

    15 mm. In Deutschland aus allen Bundesländern gemeldet, allerdings lückenhafter als der Grüne Edel-Scharrkäfer, und nach Süden hin deutlich inselhaft. In Österreich offenbar noch seltener, wenn ich mir die Fundpunkte bei coleoweb ansehe.

    sondern Filzhaariger Halsbock - Etorofus pubescens #Neu4me

    15 mm. Noch besser, siehe Erklärungen von Klaas in Post #7.

    Auf dem Bärenklau fand sich noch ein Bockkäfer, bei dem ich gleich gesagt habe "den habe ich noch nicht".

    Haarbock - Cyrtoclytus capra #Neu4me

    15 mm. Hat auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit dem Gemeinen Widderbock Clytus arietis, und das war auch der Vorschlag von Observation.org. Aber das konnte definitiv nicht stimmen. Die Neigung der gelben Zeichnungselemente passte gar nicht, und vor allem sind die Beine lang behaart. Die Verbreitungskarte von coleokat für Deutschland ist mit 12 Fundpunkten in Bayern (11) und Baden-Württemberg (1) sehr übersichtlich, die 13 Fundpunkte für Österreich bei coleoweb sind noch nicht mal genau Österreich zuordenbar. Nach der Bestimmungstabelle bei coleonet nur im südöstlichen Mitteleuropa und sehr selten. Vermutlich der "beste" Fund der beiden Tage.

    Da kann man echt Augen machen mit dem hier

    Augen-Marienkäfer - Anatis ocellata

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    nun muss ich endlich deine Käferparade kommentieren! Mit lauter Parade-Käfern, einer schöner als der andere, und die allermeisten für mich völlig unbekannt. Glückwunsch zu den ganzen Neufunden. Der Gnorimus hat sich seinen Platz als neuer Avatar hat erkämpfen müssen; für mich wäre auch der Cyrtoclytus in die engere Wahl gekommen. Vor allem auch, weil ich noch überhaupt keinen gelb gestreiften Bockkäfer gesehen habe. Noch weiterhin einen schönen Urlaub mit vielen interessanten Funden.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Eine Käferparade vom Feinsten! Ich sehe Klaas vor mir, der sicher auf und ab hüpft, ob der tollen Funde, die Du hier zeigst!

    Mein Favorit ist der Dichtbehaarte Halsbock. Aber auch der Schwarze Halsbock und der Haarbock haben es mir angetan. Einen Augen-Marienkäfer würde ich auch gerne einmal sehen...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Susanne und Adelheid,

    nun komme ich endlich dazu, mich für eure netten Antworten zu bedanken.

    Der Gnorimus hat sich seinen Platz als neuer Avatar hat erkämpfen müssen; für mich wäre auch der Cyrtoclytus in die engere Wahl gekommen.

    Beim Cyrtoclytus hätte ich mir noch etwas mehr Mühe geben müssen, damit es zum Avatar werden könnte. Aber das war wieder mal so ein Fall, wo ich nicht so viele Aufnahmen gemacht habe, das Ergebnis nicht optimal finde und es halt wieder etwas Besonderes ist.

    Einen Augen-Marienkäfer würde ich auch gerne einmal sehen...

    Den sollte es in deiner Gegend auch geben. Die Käfer leben lt. Tante Wiki im Nadelwald. Diese Angabe passt zu meinen eigenen Funden.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreund*innen,

    nun stecke ich doch die Käfer alle hier hinein. Es folgen Käfer, die nicht aus dem Stoissen stammen.

    Kleiner Schmalbock - Stenurella melanura #female

    Länge 10 mm

    Zehnpunkt-Marienkäfer - Adalia decempunctata

    ca. 4-5 mm auf den unreifen Früchten von Eberesche. Eine ziemlich abgefahrene Färbungsvariante.

    Gemeiner Wollkäfer - Lagria hirta #male

    ca. 8 mm

    Fallkäfer - Cryptocephalus aureolus hypochoeridis #Neu4me

    det. Klaas Reißmann

    ca. 6-7 mm, Familie Blattkäfer (Chrysomelidae). Halsschild-Hinterrand ohne Zähnchen, Buckel am Schildchen.

    Ergänzungsfotos:

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    eine sehr schöne Käfersammlung und alle bestens fotografisch festgehalten! :97:

    Den Käfer finden ist die eine, ein gutes Foto davon zu machen, die andere Herausforderung.

    Vom ganzen Bestimmungsaufwand einmal abgesehen.

    Und gleich der nächste Knaller (für mich jedenfalls):

    Grüner Edel-Scharrkäfer - Gnorimus nobilis

    Ein einziges Mal habe ich diese Käferart bisher selbst gefunden und mich genauso wie du darüber gefreut.

    Wobei es mit der Bestimmung bei mir ganz sicher viel länger gedauert hat, als bei dir. :)

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Den Leptura aethiops knicke ich Dir. Das ist Pedostrangalia pubescens, bzw. heute wohl Gattung Etorofus. in der schwarzen Form. Bei uns hochgradig selten und aktuell nur noch aus Südbayern gemeldet, aus Baden letzte Meldungen vor 1950, aus Württemberg sogar vor 1900. Ansonsten nur Falschmeldungen aus Nordrhein und dem Saarland. Aus den übrigen Regionen keinerlei Meldungen. In Österreich aber regional noch recht häufig, also regelmäßig in den Doldenblüten zu finden.

    Das soll den Nachweis aber nicht schmälern. So oder so ein wirklich guter Nachweis.

    Liebe Grüße

    Klaas

    Edit: Der Lagria hirta ist übrigens ein Männchen. Beim Cryptocephalus bin ich nur gefühlsmäßig etwas unsicher. Ist es sicher, dass der 6 bis 7 mm war und nicht kleiner?

  • Lieber Uwe,

    herzlichen Dank für deine nette Antwort. Dieser Gnorimus ist schon ein Prachtkerl, und wenn man um die relative Seltenheit weiß ist die Fundfreude nochmal ein Stück größer.

    Lieber Klaas,

    Klaas Reißmann

    manno, jetzt bin ich aber schwer beeindruckt, dass der schwarze Bockkäfer ein noch viel besserer Fund als der von mir falsch bestimmte. Ich danke dir sehr herzlich für die Korrektur und die wertvollen Informationen zur Verbreitung in Deutschland und Österreich. Wie gut, dass hier Bestimmungen kritisch hinterfragt werden.

    Edit: Was den Cryptocephalus angeht: Die Größe konnte ich leider nur schätzen, der Käfer hat sich fallen gelassen. Ich fand ihn schon recht klein und schließe nicht aus, dass ich mich vertan habe und er doch etwas kleiner war. Ich habe oben im Beitrag noch drei Fotos nachgelegt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Ich will zum Cryptocephalus mal mein Problem erklären:

    Neben C. aureolus und C. sericeus gibt es in Deutschland noch C. hypochaeridis. Die Art ist im Schnitt etwas kleiner, als die beiden anderen, sieht aber grundsätzlich erst mal genau so aus, was ihre Abgrenzung am Foto ausgesprochen schwer macht. In Teilen von Österreich kommt dann noch C. transiens dazu. transiens wurde ursprünglich als ssp. von hypochaeridis geführt, dann aber abgegrenzt und als selbstständige Art eingestuft. Unterscheidung erfolgt über das Genital. hypochaeridis wirkt unter Umständen etwas gedrungener, als sericeus, aber weniger gedrungen als aureolus. Des Weiteren sehe ich einen Unterschied in der Punktierung der Flügeldecken, die mir bei aureolus und sericeus sehr dicht und teilweise ineinander greifend erscheint, bei hypochaeridis aber dagegen meist (nicht überall) deutlich voneinander abgegrenzt, also als "saubere" Punktierung erkennbar.

    Mein Problem: die Merkmale werden nirgendwo genannt. Das ist etwas, was ich glaube zu sehen. Aber ich habe bei weitem nicht genug dieser Arten gesehen, um deren Variabilität und damit die Sinnhaftigkeit dieser Merkmale beurteilen zu können. Im Net habe ich transiens gefunden, die deutlich dichter punktiert zu sein scheint, was aber auch ein technisches Problem des Fotos sein könnte (eine Fehlbestimmung kommt nicht in Frage, da Fotos von Präparaten und von absolut vertrauenswürdiger Seite).

    Ich würde gefühlsmäßig bei Deinem Käfer von hypochaeridis/transiens ausgehen. Stoissengraben halte ich für zu weit nördlich gelegen, aber im Endeffekt sind 100 km nichts. Vorkommen von transiens sind mir aus Kärnten bekannt. Wo sie darüber hinaus vorkommen, weiß ich leider nicht. Aus all diesen Gründen, würde ich gaaaaaaaanz vorsichtig zu Cryptocephalus hypochaeridis tendieren, aber mit sagenhaften Bauchschmerzen.

    Liebe Grüße

    Klaas

    Edit: Hab jetzt noch mal in den FHL geschaut und musste feststellen, dass ich ein wenig was falsch in Erinnerung hatte. transiens ist also tatsächlich sehr dicht punktiert auf den Flügeldecken, hypochaeridis nicht. Und somit verschwinden meine Bauchschmerzen und der Käfer wird für mich Cryptocephalus hypochaeridis. ;)

  • Lieber Klaas,

    das ist ja mal wieder ein spannender Kommentar von dir. Für diese Ausführlichkeit danke ich dir ganz herzlich.

    Übrigens sind alle Käfer ab Post #5 NICHT aus dem Stoissen, sondern bisher nur von "unserem" Natrun auf 1100 m. Ich hatte mich entschlossen, die Käfer doch alle hier in diesen Faden zu stellen. Für den Rest bleibt mehr als genug übrig ;) .

    transiens ist also tatsächlich sehr dicht punktiert auf den Flügeldecken, hypochaeridis nicht.

    Stellt sich die Frage, wie sieht "sehr dicht punktiert" aus? Ich fand den auch schon sehr dicht punktiert; allerdings ist die Punktur so tief, dass dazwischen Wülste entstehen. Aufgefallen ist mir der Käfer vor allem deshalb, weil man Cryptocephalus aureolus und Cryptocephalus sericeus fast ausschließlich auf gelben Blüten, meist Blüten von Korbblütlern finden.

    Ich habe mich auch noch mit der Bestimmungstabelle von Arved Lompe herumgeschlagen, sehr ergiebig ist das leider in diesem Fall nicht, weil ich nicht gemessen habe (oder nicht mehr messen konnte).

    Cryptocephalus Bestimmungstabelle

    Und das Pygidium habe ich gar nicht drauf. Ich habe sogar noch den Laptop angeschmisssen und den Löschordner durchgesehen, da waren nur noch 2 Fotos, die auch nicht mehr Informationen gaben.

    Nach Elisabeth Geiser "Die Käfer des Landes Salzburg", "Monographs on Coleoptera" Vol. 2 (2001), Hrsg. Zoologisch-Botanische Gesellschaft, Wien 2001

    ist in der Gegend von den ähnlich aussehenden Arten außer C. aureolus und sericeus nachgewiesen:

    Cryptocephalus hypochaeridis - in Dienten und Leogang, Maria Alm liegt in der Mitte

    Cryptocephalus violaceus (4-7 mm) - in Dienten und Saalfelden (Saalfelden ist nur 5 km entfernt)

    Dieser Cryptocephalus ist auf jeden Fall #Neu4me, und darüber freue ich mich sehr.

    Last but not least eine Frage zur richtigen Schreibweise:

    Cryptocephalus hypochaeridis findet sich in Roter Liste Schleswig-Holstein (2011), bei kerbtier.de, E. Geiser, https://www.biolib.cz/en/taxonimage/…id=11589&type=1 und observation.org

    Cryptocephalus hypochoeridis findet sich bei coleonet (Arved Lompe), coleokat.de und coleoweb.de

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Weniger dicht punktiert heißt hier für hypochaeridis, dass zwischen den Punkten noch ein deutlicher Steg steht, der die Punkte auch deutlich voneinander trennt. Dicht punktiert hingegen, dass die Punkte ineinander fließen und teilweise Runzeln bilden, also nicht mehr sauber als einzelne Punkte erkennbar sind. Das ist schon recht auffällig, wenn man es im Vergleich sieht.

    Die Art hieß früher "hypochoeridis". Warum sie in hypochaeridis umbenannt wurde, kann ich nicht beurteilen. Sowohl "hypochoeridis", als auch "hypochaeridis" sind mit dem Autorennamen (Linnaeus, 1758) versehen. Das würde aus meiner Sicht bedeuten, dass Linné in seiner Systema Naturae von 1758 die Art zweimal beschrieben hat und im Buch die hypochaeridis vor der hypochoeridis auftaucht. Damit wäre sie die ältere Beschreibung und hat Vorrang vor der neueren hypochoeridis. Ob es aber so ist, weiß ich leider nicht. Habe auf die Schnelle nichts dazu gefunden.

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Lieber Klaas,

    hab herzlichen Dank für deine Erklärung zu dicht punktiert und weniger dicht punktiert. Ich habe mal in der Fauna Europaea nachgesehen, und dort steht Cryptocephalus hypochaeridis. Ich werde das mal bei den Käferern in Hamburg bei nächster Gelelgenheit nachfragen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
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    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreund*innen,

    wieder Funde vom Berg Natrun in Maria Alm.

    Gemeiner Scheinbockkäfer - Oedemera femorata #female

    10 mm

    Distelbock - Agapanthia villosoviridescens

    ca. 15 mm. Auf dem Natrun sind die Exemplare immer eher grau als gelblich. Aber es kommt offenbar nach den Verbreitungsinformationen nichts anderes in Frage.

    Rüsselkäfer ohne dt. Namen - Cionus spec. #Neu4me

    gemessene 4 mm an Königskerze. Es scheint eine ganze Reihe von Cionus-Arten zu geben, die an Königskerzen-Arten leben, und sie sehen alle mehr oder weniger gleich aus. Vermutlich lassen sie sich nicht am Foto unterscheiden. Aber hübsch waren sie doch.

    Liebe Grüße Sabine


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    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreund*innen,

    noch ein Käfer aus dem Stoissen:

    Den habe ich erst am PC entdeckt.

    Wenn die Blattwespe auf dem Bild ca. 8 mm groß war, dann war das Käferchen ca. 3 mm klein. Bestimmt habe ich den als

    Wollhaarkäfer (Dasytidae) - Dasytes spec.

    noch ein paar Käfer vom Berg Natrun.

    Großer Leuchtkäfer - Lampyris noctiluca #male

    12 mm

    Gemeiner Bienenkäfer - Trichodes apiarius

    Vierfleckbock - Rutpela maculata

    Rothalsbock - Stictoleptura rubra

    #male 12 mm

    #female ca. 15 mm

    Auf einer Wanderung eine Zweite Sichtung vom

    Dichtbehaarter Halsbock - Lepturobosca virens

    ca. 18 - 20 mm

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Naturfreunde und Naturfreundinnen,

    es gibt noch ein paar Käfer aus Österreich.

    Bockkäfer (Cerambycidae): Dunkler Halsgrubenbock - Arhopalus rusticus

    Blatthornkäfer (Scarabaeidae): Rotfüssiger Dungkäfer - Acrossus rufipes

    15 mm

    Blatthornkäfer (Scarabaeidae): Trauer-Rosenkäfer - Oxythyrea funesta

    12 mm

    Bockkäfer (Cerambycidae): Schneiderbock - Monochamus sartor

    ca. 27 - 30 mm

    Bockkäfer (Cerambycidae): Rothalsiger Weidenbock, Weiden-Linienbock - Oberea oculata #Neu4me
    ca. 20 mm, einer der schon lange auf der Wunschliste stand.



    Bockkäfer (Cerambycidae): Moschusbock - Aromia moschata

    30 mm, Totfund

    Das war dann der Rest der Käfer.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Vom Monochamus sartor kann ich das Schildchen zu schlecht einsehen. Vermutlich ja und ein Weibchen, aber letzte Sicherheit fehlt.

    Und Arhopalus rusticus auch am wahrscheinlichsten, aber hast Du auf einer Aufnahme die Härchen der Augen sehen können?

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Lieber Klaas,

    bei Monoachamus sartor kann ich am PC in 100 %iger Vergrößerung erkennen, dass das Schildchen dichte Tomentierung und gleichmäßig tomentiert ist ohne des Schildchens ohne kahle Mittellinie.

    Nein, die Härchen der Augen sind auch bei großer Vergrößerung eher Wunschdenken, aber Arhopalus ferus scheint im Bundesland Salzburg nicht nachgewiesen zu sein, und in Österreich gibt es bei coleoweb.de nur 3 Fundpunkte, davon 2 in Kärnten und einen südöstlich von Steyr.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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