Hallo,
mit dem Blattaustrieb der Buchen erscheint meistens auch Aglia tau, der Nagelfleck.
Ein relativ großer ( 50/55mm,
80mm bis Flügelspannweite) tag- und nachtaktiver Nachtfalter.
Zwei Jahre konnte ich keine mehr sichten, mal war das Wetter nicht günstig, mal hatte ich keine Zeit.
Dieses Jahr hat es wieder geklappt, mehrfach fand ich sie. Allerdings meistens die Männchen, wenn sie im schnellen Zick-Zack-Flug an mir vorbei vorbei gesaust sind.
Einer hängte sich vor mir in etwa 2m Höhe an einer sehr schattigen Stelle an die Unterseite eines Buchenastes.
Wenn ich ihn nicht beim Anflug beobachtet hätte, wäre ich garantiert vorbei gelaufen.
Wie nun ein Foto machen? Der Blitz mußte helfen.
Ich hatte so was schon mal 2018 erlebt und wußte, daß der Falter gegen kleinere Störungen relativ unempfindlich ist, wenn er einmal sitzt.
Also den Ast vorsichtig für einige bessere Fotos herunter gezogen.
Hier sieht man den derzeitigen extremen Pollenflug bzw. die Ablagerungen der Pollen ganz gut.
Auch der Nagelfleck war eingestäubt. Diese vielen Pollen stören zur Zeit bei fast allen Makroaufnahmen sehr.
Die Fühler der Männchen finde ich sehr beeindruckend.
Irgendwann wurde es dem Falter dann doch zu unruhig, er zittere sich kurz warm und verschwand wieder im Buchenwald.
Dieses Foto zeigt ihn kurz vorm Abflug.
Und die Weibchen?
Zu Beginn der Woche ein Totfund auf einer Forststaße, bisher war mir gar nicht bekannt, daß dort Aglia tau überhaupt fliegt.
Die Flügel waren teilweise beschädigt, der Körper hohl und ausgefressen.
Aber die Vorderansicht war noch in halbwegs in Ordnung.
Zumindest hat dieser Fund noch für eine recht gelungene Nahaufnahme des Nagelfleck-"Logos" getaugt.
In der vergangenen Nacht habe ich nach Nachtfaltern gesucht (und nur sehr wenige gefunden), aber ein schönes, großes Weibchen hatte sich unter einer Lichtquelle niedergelassen. Für`s Foto kurz entführt, danach ein ganzes Stück von der Beleuchtung wieder fliegen lassen.
Ergänzen möchte ich diesen Beitrag noch mit zwei Raupenaufnahmen dieser Art von Mitte Juni 2020.
Die Raupen wurden nur ganz beiläufig fotografiert, unwissend, welche Art ich vor mir hatte!
Ansonsten hätte ich die besser und genauer dokumentiert.